Schlüsselindikatoren zu Klimawandel und Energiewirtschaft und der "Energiefahrplan 2050" der EU (Climate Change and Energy Economics: Key Indicators and the Energy Roadmap for 2050)
Die jährlich vom WIFO vorgelegten Schlüsselindikatoren zu Klimawandel und Energiewirtschaft spiegeln heuer die Entwicklung
der Emissionen nach der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/09 wider. So stiegen die klimarelevanten Emissionen 2010 konjunktur-
und witterungsbedingt um 6,1%, während das BIP um 2,3% wuchs. Die Emissionsintensität nahm zu. Einen klimaökonomischen Schwerpunkt
des Berichtes bildet der "Energiefahrplan 2050" der EU.
Keywords:CO2-Emissionen Energiefahrplan
Research group:Climate, Environmental and Resource Economics
Language:German
Climate Change and Energy Economics: Key Indicators and the Energy Roadmap for 2050
With this article, WIFO presents an update of its key indicators of the development of greenhouse gas emissions, energy use
and economic performance, employing the latest available emissions data of 2010. Indicators thus mirror the development of
energy consumption and greenhouse gas emissions after the economic downturn of 2008-09. Following a decline of emissions by
8.3 percent in 2009, greenhouse gas emissions rose sharply again in 2010, by 6.1 percent due to the economic recovery as much
as weather conditions: whereas GDP grew by 2.3 percent, heating days rose by 13.3 percent overall or 8.8 percent in the winter
period. Hence, emission efficiency declined. Primary energy consumption rose by 6.1 percent to 1,422 PJ while the use of renewable
energy sources grew by 3.2 percent (2009 +3.3 percent). This edition of indicators is complemented by a focal point dealing
with the EU Energy Roadmap for 2050 and the long-term perspective of emissions mitigation.
Im Jahr 2012 wurden in Österreich 80,2 Mio. t CO2-Äquivalent Treibhausgasemissionen emittiert, ausgenommen Emissionen aus
der Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft. Die Treibhausgasemissionen waren damit um 3,3% niedriger als 2011
(CO2-Emissionen –3,7%). Wesentliche Treiber dieses Rückganges waren die Abnahme des Verbrauches fossiler und die Zunahme des
Einsatzes erneuerbarer Energieträger, insbesondere die verstärkte Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung. Das österreichische
Kyoto-Ziel einer Verringerung der Emissionen auf 68,8 Mio. t CO2-Äquivalent konnte somit allein mit heimischen Maßnahmen nicht
erreicht werden. Den größten Anteil am Ausstoß von Treibhausgasen hatten 2012 weiterhin die Industrie und das produzierende
Gewerbe (31,2%) sowie der Verkehrssektor (27,3%). Der vorliegende Indikatorenbericht beschäftigt sich in seinem Schwerpunkt
mit dem ökonomischen Zusatznutzen eines verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energieträger und analysiert den Stand der Forschung
zu den Beschäftigungseffekten des Einsatzes erneuerbarer Energie. Ein solcher Zusatznutzen kann die gesellschaftliche Akzeptanz
von öffentlichen Förderungen erhöhen und trägt so zu einer Verbreiterung der wirtschaftspolitischen Basis für einen forcierten
Klimaschutz bei.
Die österreichischen Treibhausgasemissionen sanken 2011 um 2,2 Mio. t CO2-Äquivalente oder 2,6%. Gleichzeitig nahm das reale
Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 2,7% zu. Damit folgt Österreich dem europäischen Trend einer Entkoppelung von
Wirtschaftswachstum und Emissionsentwicklung, der jedoch im Jahr 2011 in erster Linie auf einen warmen Winter zurückzuführen
war. Der Beitrag befasst sich in einem Schwerpunktthema mit der Quantifizierung von Wohlfahrtseffekten extremer Wetterereignisse
am Beispiel von Hochwasser.
Die Berichterstattung über Schlüsselindikatoren zu Klimawandel und Energiewirtschaft in Österreich wird mit dem Datenstand
2009 fortgesetzt. Die Indikatoren spiegeln den Einfluss der Wirtschaftskrise 2008/09 auf die Treibhausgasemissionen, den Energieeinsatz
und Energieverbrauch wider. Im Krisenjahr 2009 sanken die Emissionen stärker als das reale BIP, weil in Österreich hauptsächlich
die Industrieproduktion und der Güterverkehr von der internationalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise betroffen waren. Den
umweltpolitischen Schwerpunkt des vorliegenden Berichtes bildet das Thema "Ansätze zur Messung der biologischen Vielfalt".
Die vorliegende dritte Ausgabe der Schlüsselindikatoren zu den Entwicklungen im Bereich Klima und Energiesysteme unterstreicht
die Notwendigkeit der Abkehr von fossilen Energieträgern zum Schutz des Klimas sowie aus Gründen der Energieversorgungssicherheit.
Materialindikatoren für ausgewählte Sektoren sowie funktionsbasierte Umweltindikatoren erweitern das Set der WIFO-Umweltindikatoren
für Österreich.
Die vorliegende zweite Ausgabe der Schlüsselindikatoren zu den Trends und Entwicklungen im Bereich von Klima und Energiesystem
unterstreicht die Notwendigkeit einer "Dekarbonisierung" von Wirtschaft und Gesellschaft, d. h. einer Verringerung energiebedingter
Treibhausgasemissionen zum Schutz des Klimas. Das aktuelle Schwerpunktthema behandelt die möglichen Auswirkungen der Wirtschaftskrise
auf die Transformation der Energiesysteme und auf den Klimaschutz. Während demnach die Investitionen in die Nutzung erneuerbarer
Energieträger und in eine Steigerung der Energieeffizienz infolge der Krise schwächer steigen, würde die aktuelle Situation
die Möglichkeit für eine umfassendere Transformation der Energiesysteme und einen nachhaltigeren Wachstumspfad bieten.
Das WIFO legt eine Reihe von Schlüsselindikatoren zur Beschreibung von Trends und Entwicklungen im Bereich von Klima und Energiesystem
vor. Diese werden künftig jährlich aktualisiert. Damit will das WIFO die Notwendigkeit einer "Dekarbonisierung" von Wirtschaft
und Gesellschaft, d. h. einer Verringerung energiebedingter Treibhausgasemissionen zum Schutz des Klimas unterstreichen und
eine ökonomisch interessierte Öffentlichkeit über klimarelevante Entwicklungen informieren.
WIFO continues, in the present paper, its report on key indicators of climate change and energy use in Austria with data for
the year 2009. The indicators thus mirror the impact of the economic crisis 2008-09 on greenhouse gas emissions, and the use
and consumption of energy. The climate-relevant greenhouse gas emissions decreased significantly by 7.9 percent in 2009. With
the GDP shrinking by 3.9 percent, the total gross domestic consumption of coal, mineral oil, natural gas, and renewable energy
sources in 2009 declined by 5 percent as compared to the preceding year; at the same time, the use of renewable energy sources
increased by 2.9 percent. In Austria, mainly the production of the energy intensive industry and the freight transport were
affected by the international financial and economic crisis. Against the backdrop of the "International Year of Biodiversity
2010" as proclaimed by the United Nations, the subject "biological diversity" and approaches to measure biodiversity represent
the special focus of the present paper.
Die vorliegende zehnte Ausgabe der WIFO-Schlüsselindikatoren zu Energiewirtschaft und Klimawandel zeigt auf der Basis der
aktuellen statistischen Daten, dass im Jahr 2015 keine Entkoppelung von realer Wirtschaftsleistung (+1%) und Treibhausgasemissionen
(+3,1%) bzw. Bruttoinlandsverbrauch an Energie (+2,4%) erzielt werden konnte. Die in den letzten Jahren beobachtete Entkoppelung
von gesamtwirtschaftlichem Energieverbrauch und ökonomischer Aktivität konnte somit nicht fortgesetzt werden. Die konsumbasierte
Treibhausgasinventur steht im Mittelpunkt des diesjährigen Schwerpunktthemas. Eine Analyse auf Basis der OECD-Daten zeigt,
dass kleine entwickelte Volkswirtschaften einen hohen Nettoimportanteil an CO2-Emissionen aufweisen, Flächenländer oder Schwellenländer
hingegen geringere Nettoimporte bzw. Nettoexporte von CO2-Emissionen.
Der vorliegende neunte WIFO-Bericht über Schlüsselindikatoren zu Energiewirtschaft und Klimawandel analysiert die Entwicklung
des Energieeinsatzes und den Fortschritt in der Entkoppelung von Treibhausgasemissionen und Wirtschaftswachstum im Jahr 2014.
Die Treibhausgasemissionen sanken in Österreich 2014 gegenüber 2013 um 4,7% (CO2-Emissionen –5,4%) auf 76,3 Mio. t CO2-Äquivalente.
Der stärkste Rückgang wurde im Sektor Energieerzeugung gemessen (–14,4%). Ausschlaggebend war dafür in erster Linie der Nachfragerückgang
in der Wärmeerzeugung aufgrund des sehr milden Wetters. Den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen hatten 2014 Industrie
und Gewerbe mit 34,9% sowie der Verkehrssektor mit 29,1%. Beide Sektoren weisen im Vergleich mit dem Vorjahr leichte und gegenüber
2000 deutliche Anteilszuwächse auf. Schwerpunktthema ist im vorliegenden Bericht das erste weltweite Klimaschutzabkommen,
das am 12. Dezember 2015 anlässlich der UNO-Konferenz in Paris unterzeichnet wurde.
Die längerfristige Entwicklung der vom WIFO regelmäßig publizierten Schlüsselindikatoren der Energiewirtschaft, der Klimapolitik
und der Landwirtschaft zeigt zum Teil Strukturanpassungen an politische Zielvorgaben, zum Teil Abweichungen davon. Im Rahmen
des Sonderthemas befasst sich der Bericht heuer mit Fragen der Energieeffizienz. Österreich steigerte die Effizienz des Energiesystems
in der Vergangenheit im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich. Neben technologischen Ansätzen kann eine Forcierung
der Änderung von Konsumpraktiken und sozialen Normen zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen.
Die reale Wirtschaftsleistung (+1,5%) und der Bruttoinlandsverbrauch an Energie (+1,4%) wuchsen 2016 gleichgerichtet. Somit
wurde in diesem Jahr keine Entkoppelung zwischen der Entwicklung von Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung erzielt. Dies
zeigt die vorliegende elfte Ausgabe der WIFO-Schlüsselindikatoren zu Energiewirtschaft und Klimawandel. Lediglich die Zunahme
der Treibhausgasemissionen (+1%) wurde aufgrund einer Energieträgersubstitution von Kohle hin zu Gas und Mineralöl relativ
von der Wirtschaftsleistung entkoppelt. Sie nahmen aber das zweite Jahr in Folge zu, der 2005 eingeleitete rückläufige Trend
konnte somit nicht wiederaufgenommen werden. Dies war auf den Anstieg der Emissionen im Nicht-Emissionshandelsbereich (+2,6%)
zurückzuführen, insbesondere die CO2-Emissionen des Verkehrssektors wuchsen erneut kräftig (+4,1%), aber auch im Gebäudebereich
(+2,5%) wurde aufgrund des Anstieges der Zahl der Heizgradtage eine Zunahme der Emissionen gemessen. In einem Sonderthema
befasst sich der vorliegende Bericht mit Optionen für die aufkommensneutrale Einführung einer CO2-Steuer für die Nicht-Emissionshandelssektoren
in Österreich und deren potentiellen Effekten auf Verteilung und Wettbewerb.
Die reale Wirtschaftsleistung (+3%) und der Bruttoinlandsverbrauch an Energie (+2%) entwickelten sich 2017 ähnlich, zwischen
der Entwicklung von Energieverbrauch und Wirtschaftsleistung konnte jedoch eine relative Entkoppelung erzielt werden. Die
Zunahme der Treibhausgasemissionen (+3,3%) lag hingegen über dem Wirtschaftswachstum. Dies bedeutet eine Verfestigung der
Emissionsintensität der österreichischen Wirtschaft. Der 2005 eingeleitete rückläufige Trend konnte somit nicht wiederaufgenommen
werden. Dies war auf den Anstieg der Emissionen im Emissionshandelsbereich (+5,2%) zurückzuführen, insbesondere die CO2-Emissionen
der Industrie wuchsen kräftig (+4,8%), aber auch in der Energiewirtschaft (+6%) und im Verkehrssektor (+3,2%) nahmen die Emissionen
zu. In einem Sonderthema befasst sich der vorliegende Bericht mit der Ressourcenintensität und dem potentiellen Beitrag einer
Kreislaufwirtschaft zur Senkung von Treibhausgasemissionen.