Die Studie untersucht die sektoralen und gesamtwirtschaftlichen Effekte veränderter Erwerbsarbeitszeiten in Österreich. Ausgangspunkt
der Analyse ist ein (hypothetisches) Szenario, in dem mittels kollektivvertraglicher und betrieblicher Regelungen die Arbeitszeit
der unselbständig Beschäftigten so verändert wird, dass sie den individuellen Wünschen entspricht. Die Veränderung der Arbeitszeit
wird dabei aus Mikrodaten (Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung) unter der Annahme berechnet, dass alle Beschäftigten ihre Arbeitszeit
auf das präferierte Maß reduzieren oder ausweiten. Daraus wird die durchschnittliche Veränderung der Arbeitszeit je Sektor
berechnet und als Ausgangspunkt für die Abschätzung der gesamtwirtschaftlichen Effekte verwendet. Insgesamt beträgt die gewünschte
Veränderung der wöchentlichen Normalarbeitszeit laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2019 –1,2 Stunden (–3,3%). Gesamtwirtschaftlich
ergeben sich durch die Arbeitszeitveränderung – je nach Szenario – Effekte auf die Beschäftigung von 1% bis 2%. Das BIP sinkt
in allen Szenarien um weniger als 1%.
Research group:Macroeconomics and Public Finance – Regional Economics and Spatial Analysis
Language:German
Macroeconomic Effects of Shorter Working Hours in Austria
The study examines the sectoral and macroeconomic effects of changing working hours in Austria. The starting point of the
analysis is a (hypothetical) scenario in which the working hours of employed persons are changed by means of collective bargaining
and company regulations in such a way that they correspond to individual preferences. The change in working hours is calculated
from microdata (Austrian Labour Force Survey) under the assumption that all employees reduce or expand their working hours
to the preferred level. From this, the average change in working hours per sector is calculated and used as a starting point
for estimating the macroeconomic effects. Overall, the desired change in normal weekly working hours is –1.2 hours (–3.3 percent)
according to the Austrian Labour Force Survey 2019. In macroeconomic terms, the change in working hours results in effects
on employment of 1 to 2 percent, depending on the scenario. GDP falls by less than 1 percent in all scenarios.