Sogenannte CO2-Zölle - als Begleitmaßnahme zum bestehenden EU-Emissionshandel - würden an der EU-Außengrenze bei der Gütereinfuhr auf die
Menge an Treibhausgas-Emissionen eingehoben, die durch die Erzeugung eines bestimmten Produkts verursacht wird.
Das WIFO hat sechs Szenarien durchgerechnet: In allen Fällen wurden gleiche linear ansteigende Importzölle von nominell 36
Euro je Tonne (im Jahr 2018) bis nominell 400 Euro je Tonne im Jahr 2050 angesetzt. Variiert wurde in den Szenarien, wieviel
Treibhausgas das importierte Produkt verursacht hat sowie der Verlauf der CO2-Intensität. In der teuersten Rechenvariante könnten die Einnahmen hochgerechnet auf das Jahr 2050 bei mehr als
900 Milliarden Euro liegen. In der billigsten Variante wäre es halb so viel.
Ein Rechenbeispiel: Je nach Ausgestaltung könnte etwa im Jahr 2027 also am Ende des kommenden EU-Finanzrahmens
ein CO2-Importzoll von etwa 100 Euro pro Tonne CO2 (bei angenommener gleichbleibender CO2-Intensität der importierten Produkte) zwischen 70 und 180 Milliarden Euro einbringen. Diese Summen entsprechen im Jahr 2027
einem Drittel bis 90 Prozent des von der EU im Mai vorgeschlagenen Jahresbudgetrahmens. Das würde den Mitgliedsstaaten ermöglichen,
ihre Beiträge zum EU-Budget zu senken.
Verhindern könnten derartige Klimaabgaben auch, dass Betriebe in Länder außerhalb der EU abwandern, wo es weniger hohe Umweltauflagen
gibt. Damit würden nicht zuletzt Ungleichgewichte im Wettbewerb ausgeglichen.
Die Studie entstand im Rahmen des Horizon2020-EU-Projektes FairTax, dass sich unter anderem mit der Analyse von nachhaltigkeitsorientierten Eigenmitteloptionen zur Finanzierung des EU-Projektes
beschäftigt.
Die gesamte Studie zum Online-Download finden Sie hier.