Trotz wachsender Unsicherheit bezüglich drohender internationaler Handelskonflikte wuchs die Weltwirtschaft im II. Quartal
2018 kräftig. Die vorliegenden Indikatoren vieler bedeutender Schwellenländer weisen auf eine anhaltende Expansion hin. In
den USA war die Steigerungsrate im II. Quartal mit real +1 Prozent gegenüber der Vorperiode doppelt so hoch wie im I. Quartal
(+0,5 Prozent).
Im Euro-Raum und in der EU flaute die kräftige Dynamik des Vorjahres im I. Quartal etwas ab. War die Wirtschaft im Euro-Raum
im IV. Quartal 2017 mit +0,7 Prozent noch ähnlich stark gewachsen wie in den Vorperioden, so verringerte sich der Anstieg
Anfang 2018 auf 0,4 Prozent. Die Investitionsnachfrage verlor deutlich an Schwung, und der Export ging sogar zurück. Lediglich
die Konsumnachfrage belebte sich und stützte die Entwicklung.
Gemäß der ersten Schätzung von Eurostat verringerte sich das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum im II. Quartal weiter leicht
auf 0,3 Prozent. Für die gesamte EU wurde abermals ein Anstieg des BIP um real 0,4 Prozent festgestellt.
Österreich: Arbeitseinkommen und Konsumbereitschaft steigen weiter
In Österreich setzte sich der Aufschwung im II. Quartal mit nur leicht verminderter Dynamik fort. Erste Berechnungen
des WIFO ergaben einen Anstieg des BIP um real 0,7 Prozent gegenüber der Vorperiode. Die Exporttätigkeit ließ abermals etwas
nach, die Investitionsnachfrage entwickelte sich unverändert kräftig. Der Konsum der privaten Haushalte wuchs neuerlich robust.
Aufgrund der kräftigen Beschäftigungszuwächse der vergangenen Jahre stiegen die Arbeitseinkommen erheblich, und die angesichts
der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt erhöhte Zuversicht der privaten Haushalte begünstigt deren Konsumbereitschaft.
Die anhaltend gute Konjunktur lässt die Arbeitslosenquote weiter sinken. Sie war im Juli 2017 mit 7,6 Prozent bereits deutlich
niedriger als im Vorjahr gewesen und sank heuer auf 6,9 Prozent. Während die Arbeitslosenquote im Durchschnitt der EU schon
fast so niedrig ist wie in der Hochkonjunktur vor der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, liegt sie in Österreich noch über
dieser Marke.
Die Inflationsrate entsprach im Juni mit 2 Prozent dem Durchschnitt der letzten Monate, bislang nimmt der Preisdruck noch
nicht zu. Vor allem die Treibstoffverteuerung schlug aber auf die Teuerungsrate durch.