Um Schwankungen des Arbeitskräftebedarfs zu begegnen, unterbrechen Betriebe zum Teil in Zeiten geringer Auslastung Dienstverhältnisse,
um anschließend bei verbesserter Auftragslage dieselben Arbeitskräfte wieder einzustellen ("temporärer Layoff"). Der vorliegende
Beitrag untersucht erstmals die kausalen Auswirkungen dieser personalpolitischen Flexibilisierungsstrategie auf die längerfristige
Erwerbskarriere der betroffenen Arbeitskräfte. Der Fokus liegt dabei nicht auf saisonbedingten Beschäftigungsunterbrechungen,
sondern auf temporären Layoffs zur Abfederung konjunkturbedingter Schwankungen des Arbeitskräftebedarfs. Gemäß einem kontrafaktischen
Vergleich mit permanenten Arbeitsplätzen sind Personen infolge der Aufnahme eines Recall-Arbeitsplatzes mit temporärem Layoff
in den folgenden sechs Jahren im Durchschnitt um 80 Tage weniger in Beschäftigung und um 74 Tage mehr in Arbeitslosigkeit.
Dafür sind zum Teil unmittelbar die Beschäftigungsunterbrechungen bestimmend. Temporäre Layoffs wirken sich aber auch über
den betreffenden Arbeitsplatz hinaus negativ auf die Integration in die Beschäftigung aus. Dies betrifft beide Geschlechter
und eine große Zahl von Branchen. Die betroffenen Arbeitskräfte erhalten, wie die Forschungsergebnisse zeigen, keine höheren
Löhne, um den Lohnausfall während des Layoff zu kompensieren und einen finanziellen Anreiz für das Warten auf eine Wiedereinstellung
zu setzen ("kompensierende Lohndifferentiale").
JEL-Codes:D22, J63, J64, J65
Keywords:Temporäre Layoffs, Recalls, Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsfluktuation, betriebliche Flexibilisierungsstrategien
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
The Impact of Temporary Layoffs on the Subsequent Career of the Affected Workers
In order to compensate short-run fluctuations in labour demand, some firms temporarily lay off workers when facing a decline
in product demand and rehire them later when demand for labour rises again. This paper examines, for the first time, the causal
effects of this flexibilisation strategy on the subsequent career of the affected workers. The focus is not on season-related
employment interruptions, but on temporary layoffs to mitigate cyclical fluctuations in labour demand. According to a counterfactual
comparison with permanent jobs, persons on average are 80 days less in employment and 74 days more in unemployment as a consequence
of taking up a recall-job with temporary layoff in the next six years. This is partly due to the interruption of employment.
Temporary layoffs, however, also have a negative impact on integration into employment beyond the respective workplace. This
is the case for both sexes and a large number of industries. The workers concerned are not receiving any higher wages in order
to compensate for the wage loss during the layoff and to provide a financial incentive to wait for a recall ("compensating
wage differentials").