Internationalisierung von Dienstleistungsunternehmern: Markteintrittsmodus und Beschäftigungseffekte (The modes of internationalisation in services and the impact on home country employment - Evidence from Austria)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Abgeschlossen: 2016
Die Internationalisierungsstrategien von Dienstleistungsunternehmen und deren Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt
werden in zwei Teilprojekten untersucht. Die erste Studie identifiziert die Bestimmungsgrößen für die Wahl des Markteintrittes
und die internationale Bereitstellung von Dienstleistungen von Unternehmen. In der zweiten Studie werden die Auswirkungen
der Internationalisierung auf den heimischen Arbeitsmarkt im Dienstleistungssektor näher beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen
dabei die Auswirkungen von Exporten und ausländischen Direktinvestitionen auf Unternehmenswachstum, Markteintritte bzw. Marktaustritte
und die daraus entstehenden Nettobeschäftigungseffekte sowie die Beschäftigungsströme zwischen Sektoren und die Statusmobilität
auf dem Arbeitsmarkt.
Forschungsbereich:Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
Sprache:Deutsch
The modes of internationalisation in services and the impact on home country employment - Evidence from Austria
However, little is known about the decision of firms to serve the foreign market via alternative modes of supply and the impact
of service internationalisation on home country labour market outcomes. The proposed project aims at investigating these questions
in two studies. The first part addresses the market entry decision and especially the question which firm characteristics
and partner country characteristics determine the mode of supply firms choose to provide services abroad. The second part
of the research project highlights the home country impacts of internationalisation activities – exports versus offshoring
activities – of service firms. In particular, it aims at analysing the impact of increased internationalisation on firm dynamics
and worker flows between sectors and labour market states.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Magistrat der Stadt Wien, MA 27
Die besondere Lage Wiens bietet auch Dienstleistungsunternehmen mit beschränktem Marktradius die Möglichkeit zur Nutzung dynamischer
Absatzmärkte in den neuen EU-Ländern. Dies gilt insbesondere für wissensintensive Dienstleistungsunternehmen, über deren Internationalisierung
bisher kaum empirische Untersuchungen vorliegen. Die Studie bietet daher erstmals auf Individualdatenebene empirische Evidenz
zu den internationalen Aktivitäten von Wiener Dienstleistungsunternehmen mit beschränktem Marktradius, die Dienstleistungen
auch über die Entsendung von Arbeitskräften erbringen können. Eine – im Vergleich mit Betrieben aus anderen grenznahen Regionen
– höhere Internationalisierungsneigung der Wiener Unternehmen kann zwar durch Unterschiede in der Unternehmens- und Branchenstruktur
erklärt werden, Wiener Unternehmen in den untersuchten Sektoren sind jedoch häufiger in den neuen EU-Ländern tätig und nutzen
den Standort Wien häufiger als Drehscheibe für den Handel mit West- und Osteuropa. Zudem besteht in Wien ein signifikantes
Potential an internationalisierungswilligen Dienstleistungsunternehmen. Diese meist wissensintensiven Kleinst- und Kleinbetriebe
können als Adressatengruppe für wirtschaftspolitische Maßnahmen identifiziert werden.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
Diese Studie bietet einen detaillierten Überblick über die Internationalisierungsaktivitäten von Dienstleistungsunternehmen
mit begrenztem Marktradius in der Grenzregion Österreichs zu den neuen EU-Ländern auf Basis einer in Kooperation mit Statistik
Austria durchgeführten Unternehmensbefragung. Die Dienstleistungsunternehmen in der Grenzregion weisen eine ähnliche Internationalisierungsneigung
auf wie in vergleichbaren Studien (13%). Diese unterscheidet sich jedoch relativ stark nach Sektoren und Unternehmensgröße.
Der Großteil der Dienstleistungen wird über die temporäre Entsendung von Arbeitskräften erbracht, aber auch Niederlassungen
und Kooperationen spielen eine bedeutende Rolle. Mehr als die Hälfte der international tätigen Unternehmen erbringen Dienstleistungen
auch auf den Märkten der neuen EU-Länder, das Potential der dynamischen Volkswirtschaften Ost-Mitteleuropas als Absatz-, aber
auch Bezugsmarkt wird jedoch noch nicht von allen Unternehmen realisiert.
Der internationale Handel mit Dienstleistungen war erstmals im Rahmen der Uruguay-Runde (1986 bis 1994) Gegenstand multilateraler
Liberalisierungsverhandlungen. Die Liberalisierung des Dienstleistungssektors ist auch Teil der laufenden Doha-Welthandelsrunde.
Freiwillige, sektorspezifische Verpflichtungslisten erlauben eine äußerst flexible Form der Liberalisierung. In der Folge
wurde über das Festschreiben des Status quo der Regulierungen hinaus kaum zusätzliche Marktöffnung erreicht.