EU-Mitgliedschaft Österreichs – Eine Evaluierung in Zeiten der Krise
Presseaussendungen, 22.10.2012 9:00
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

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EU-Mitgliedschaft Österreichs. Eine Evaluierung in Zeiten der Krise (Austria's Membership in the European Union. An Evaluation in Times of Crisis)
Studien, Oktober 2012, 107 Seiten
Projektkoordination: Christian Glocker
Auftraggeber: Wirtschaftskammer Österreich
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 22.10.2012 0:00
 
Die Studie stellt die erzielten Integrationseffekte der immer tieferen EU-Integration Österreichs anhand von Modellergebnissen vor. Aufgrund eines internationalen Vergleiches (z. B. mit der Schweiz) wird diskutiert, ob die EU-Mitgliedschaft in Zeiten der Krise Vor- oder Nachteile hatte und was ein Abseitsstehen von der EU-Integration bedeutet hätte. Abschließend folgt eine Diskussion über die Euro-Krise und über die Zukunft der WWU. Ein Zerfall der Währungsunion wäre demnach um vieles teurer als die anhaltenden Rettungsmaßnahmen und der Einsatz zum Erhalt der Währungsunion. Österreich profitierte, wie die Untersuchung zeigt, ökonomisch auf allen Stufen der Integration (Ostöffnung BIP-Wachstum +0,2 Prozentpunkte pro Jahr, EU-Mitgliedschaft +0,6 Prozentpunkte, WWU-Teilnahme +0,4 Prozentpunkte, EU-Erweiterung +0,4 Prozentpunkte). Die aus Modellsimulationen abgeleiteten Integrationseffekte durch die Teilnahme an allen EU-Projekten verstärkten das Wachstum des österreichischen BIP insgesamt um ½ bis 1 Prozentpunkt pro Jahr. Die Plausibilität dieser Modellergebnisse wird durch den Vergleich der Wirtschaftsentwicklung Österreichs mit anderen EU-Ländern und mit Drittländern unterstrichen. So entsprach der Wachstumsvorsprung Österreichs vor Deutschland und der Schweiz den genannten Integrationseffekten. Dieser "Wachstumsbonus" ist ohne die Integrationswirkungen der Teilnahme Österreichs an allen EU-Projekten schwer bis gar nicht erklärbar.
Austrian Economic Quarterly, 2013, 18(2), S.103-114
Online seit: 29.07.2013 0:00
The "Single Market", the core element of European integration, commemorates its 20th anniversary this year. Since its accession to the EU in 1995, Austria has taken part in all steps of deeper integration. Not only from a political perspective has Austria become more modern and European through EU membership, it has also benefited economically at each stage of integration: opening-up of Eastern Europe (additional GDP growth of 0.2 percentage point per year), EU membership (participation in the EU Single Market +0.6 percentage point), participation in EMU (+0.4 percentage point) and EU enlargement (+0.4 percentage point). Overall, the integration effects from participation in all stages have boosted Austria's GDP growth by between ½ and 1 percentage point per year, as derived from model simulations. The plausibility of these results is confirmed by a comparison of Austria's economic performance with that of other EU or third countries. Thus Austria's growth advantage vis-à-vis Germany and Switzerland corresponds to the calculated integration effects. This "growth dividend" is difficult to explain, if at all, when abstracting from the integration effects of Austria's participation in all EU policy moves.