Mögliche Ansätze zur Unterstützung von Familien
Presseaussendungen, 17.03.2010 11:00
Keywords:
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit – Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

Verwandte Einträge

WIFO-Monatsberichte, 2010, 83(8), S.661-674
Online seit: 16.08.2010 0:00
 
Österreich gibt im internationalen Vergleich einen überdurchschnittlichen Anteil des BIP für Familienleistungen aus. Gleichzeitig ist die Fertilitätsquote unterdurchschnittlich, und Frauen sind gegenüber Männern ökonomisch deutlich schlechter gestellt. Eine wichtige Ursache dafür sind die quantitativen und qualitativen Defizite im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen. Künftige familienpolitische Reformen sollten eine Umschichtung der familienpolitischen Leistungen hin zu einer Stärkung der Realtransfers anstreben.
Eva Festl, Hedwig Lutz, Margit Schratzenstaller
Mögliche Ansätze zur Unterstützung von Familien (Ways and Means to Assist Families Within the Scope of a Tax Reform)
Studien, März 2010, 150 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Online seit: 17.03.2010 0:00
 
Österreich gibt im internationalen Vergleich einen überdurchschnittlich hohen Anteil der Wirtschaftsleistung für Familienleistungen aus. Dennoch konnte weder eine Stabilisierung oder Steigerung der Fertilität noch das Ziel einer Gleichstellung im erforderlichen Umfang erreicht werden. Vor diesem Hintergrund geht die Studie der Frage nach, welche Auswirkungen unterschiedliche Ansätze der Familienförderung auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen und auf die materielle Situation von Familien haben können. Dazu werden nationale und internationale Analysen für die österreichische Situation strukturiert aufbereitet und mögliche Effekte alternativer Strategien aufgezeigt. Davon ausgehend werden die unmittelbaren Konsequenzen verschiedener Maßnahmen zur Familienförderung für die öffentlichen Haushalte abgeschätzt und das "Familienpaket", als Element der Steuerreform 2009, evaluiert. Die Reformoptionen für das österreichische System der Familienförderung, welche die Studie abschließend skizziert, umfassen im Bereich der Geldleistungen insbesondere die Abschaffung des Alleinverdienerabsetzbetrags für kinderlose Familien sowie die Einführung eines einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeldes mit einer relativ geringen Bezugsdauer, einer Mindestinanspruchnahme durch den zweiten Elternteil sowie einer Auszahlungsobergrenze. Da eine quantitativ und qualitativ ausreichende Betreuungsinfrastruktur grundlegende Voraussetzung für die Steigerung und Sicherung der Frauenerwerbsbeteiligung ist, sind die jüngsten Schritte zu ihrem Ausbau zu begrüßen. Über die geplanten Investitionen hinaus wären aber weitere Ressourcen in diesen Bereich zu lenken. Schließlich soll in den Instrumentenkatalog der Vereinbarkeitspolitik neben dem Engagement der öffentlichen Hand sowie Instrumenten, die an der Ebene der privaten Haushalte ansetzen (etwa steuerliche Berücksichtigung von Kinderbetreuungskosten), auch die betriebliche Ebene einbezogen werden, etwa durch eine höhere steuerliche Förderung betrieblicher Betreuungseinrichtungen.