Internationalisierungsstrategien von Dienstleistungsunternehmen am Standort Wien. Eine Individualdatenuntersuchung (Internationalisation Strategies of Service Firms in Vienna. An Analysis of Individual Data)
Studien, Mai 2009, 108 Seiten
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die besondere Lage Wiens bietet auch Dienstleistungsunternehmen mit beschränktem Marktradius die Möglichkeit zur Nutzung dynamischer
Absatzmärkte in den neuen EU-Ländern. Dies gilt insbesondere für wissensintensive Dienstleistungsunternehmen, über deren Internationalisierung
bisher kaum empirische Untersuchungen vorliegen. Die Studie bietet daher erstmals auf Individualdatenebene empirische Evidenz
zu den internationalen Aktivitäten von Wiener Dienstleistungsunternehmen mit beschränktem Marktradius, die Dienstleistungen
auch über die Entsendung von Arbeitskräften erbringen können. Eine – im Vergleich mit Betrieben aus anderen grenznahen Regionen
– höhere Internationalisierungsneigung der Wiener Unternehmen kann zwar durch Unterschiede in der Unternehmens- und Branchenstruktur
erklärt werden, Wiener Unternehmen in den untersuchten Sektoren sind jedoch häufiger in den neuen EU-Ländern tätig und nutzen
den Standort Wien häufiger als Drehscheibe für den Handel mit West- und Osteuropa. Zudem besteht in Wien ein signifikantes
Potential an internationalisierungswilligen Dienstleistungsunternehmen. Diese meist wissensintensiven Kleinst- und Kleinbetriebe
können als Adressatengruppe für wirtschaftspolitische Maßnahmen identifiziert werden.
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse
Sprache:Deutsch
Internationalisation Strategies of Service Firms in Vienna. An Analysis of Individual Data
Vienna's geographical location offers service firms characterised by a limited market range an opportunity to penetrate dynamic
sales markets in the new EU member countries. This applies in particular to knowledge-intensive services, whose internationalisation
efforts have so far attracted few empirical studies. This study analyses individual level data on the international activities
of Vienna-based service firms with a limited market range which can provide services by posting workers abroad. Compared to
firms in other border regions of Austria, Viennese companies tend to be more internationalised, which may be at least partly
explained by differences in the economic structures. Viennese businesses in the sectors studied are nevertheless more frequently
active in the new EU member countries and use their Viennese location more often as a nodal point for trading with Western
and Eastern Europe. What's more, Vienna has a significant pool of services willing to go international. These small and very
small operations, typically knowledge-intensive, are identified as a target group for economic policy measures.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Mit finanzieller Unterstützung von: Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank
Abgeschlossen: 2016
Die Internationalisierungsstrategien von Dienstleistungsunternehmen und deren Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt
werden in zwei Teilprojekten untersucht. Die erste Studie identifiziert die Bestimmungsgrößen für die Wahl des Markteintrittes
und die internationale Bereitstellung von Dienstleistungen von Unternehmen. In der zweiten Studie werden die Auswirkungen
der Internationalisierung auf den heimischen Arbeitsmarkt im Dienstleistungssektor näher beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen
dabei die Auswirkungen von Exporten und ausländischen Direktinvestitionen auf Unternehmenswachstum, Markteintritte bzw. Marktaustritte
und die daraus entstehenden Nettobeschäftigungseffekte sowie die Beschäftigungsströme zwischen Sektoren und die Statusmobilität
auf dem Arbeitsmarkt.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
Diese Studie bietet einen detaillierten Überblick über die Internationalisierungsaktivitäten von Dienstleistungsunternehmen
mit begrenztem Marktradius in der Grenzregion Österreichs zu den neuen EU-Ländern auf Basis einer in Kooperation mit Statistik
Austria durchgeführten Unternehmensbefragung. Die Dienstleistungsunternehmen in der Grenzregion weisen eine ähnliche Internationalisierungsneigung
auf wie in vergleichbaren Studien (13%). Diese unterscheidet sich jedoch relativ stark nach Sektoren und Unternehmensgröße.
Der Großteil der Dienstleistungen wird über die temporäre Entsendung von Arbeitskräften erbracht, aber auch Niederlassungen
und Kooperationen spielen eine bedeutende Rolle. Mehr als die Hälfte der international tätigen Unternehmen erbringen Dienstleistungen
auch auf den Märkten der neuen EU-Länder, das Potential der dynamischen Volkswirtschaften Ost-Mitteleuropas als Absatz-, aber
auch Bezugsmarkt wird jedoch noch nicht von allen Unternehmen realisiert.
Der internationale Handel mit Dienstleistungen war erstmals im Rahmen der Uruguay-Runde (1986 bis 1994) Gegenstand multilateraler
Liberalisierungsverhandlungen. Die Liberalisierung des Dienstleistungssektors ist auch Teil der laufenden Doha-Welthandelsrunde.
Freiwillige, sektorspezifische Verpflichtungslisten erlauben eine äußerst flexible Form der Liberalisierung. In der Folge
wurde über das Festschreiben des Status quo der Regulierungen hinaus kaum zusätzliche Marktöffnung erreicht.