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Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in Österreich und die Möglichkeiten der Stabilisierungspolitik (Macroeconomic Effects of the COVID-19 Pandemic in Austria and the Opportunities for Stabilisation Policy)
WIFO-Monatsberichte, 2020, 93(4), S.267-273
Online seit: 04.05.2020 0:00
 
Die COVID-19-Pandemie wird auf das österreichische Bruttoinlandsprodukt einen größeren negativen Effekt haben als die Finanzmarktkrise der Jahre 2007/08. Zusätzlich zum starken Rückgang des Außenhandels vermindern großflächige Betriebsschließungen die auf den Inlandsmarkt ausgerichtete Wertschöpfung, die allgemeine Sperre der Schulen senkt das Arbeitskräfteangebot. Eine Pandemie stört den gesamtwirtschaftlichen Kreislauf von Gütern und Dienstleistungen direkt und verringert die damit verbundenen Zahlungsströme zwischen den Wirtschaftssektoren. Das verursacht nicht nur einen Rückgang von Nachfrage und Wertschöpfung, sondern drängt die Unternehmen in einen Liquiditätsengpass. Während automatische Stabilisatoren rasch gegensteuern können, haben konventionelle Instrumente der Stabilisierungspolitik in der aktuellen Situation wenig Aussicht auf Erfolg. Unkonventionelle fiskalpolitische Instrumente und Eingriffe in privatwirtschaftliche Verträge können eine Insolvenzwelle wesentlich besser verhindern und erhalten so die Produktionskapazität für einen dynamischen Aufschwung nach der Lockerung der gesundheitspolitischen Maßnahmen.
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch

Macroeconomic Effects of the COVID-19 Pandemic in Austria and the Opportunities for Stabilisation Policy
The COVID-19 pandemic will have a greater negative effect on Austrian GDP than the financial market crisis of 2007-08. in addition to the sharp decline in foreign trade, large-scale plant closures will reduce value added geared to the domestic market, and the general closure of schools will reduce the supply of labour. A pandemic directly disrupts the overall economic cycle of goods and services and reduces the associated payment flows between economic sectors. This not only causes a decline in demand and value added, but also pushes companies into a liquidity squeeze. While automatic stabilisers can quickly counteract this, conventional instruments of stabilisation policy have little chance of success in the current situation. Unconventional fiscal policy instruments and interventions in private-sector contracts are much better at preventing a wave of insolvencies and thus preserving the production capacity for a dynamic upswing following the relaxation of health policy measures.

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