Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in der Kreisky-Ära (Economy and Economic Policy in the Kreisky Era)
Studien, Böhlau, Wien, Mai 2017, 264 Seiten
Herausgegeben von Ewald Walterskirchen, Gunther Tichy, Michael Böheim, Nora Popp
Herausgeber: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Online seit: 18.05.2017 10:00
Hans Seidel (1922-2015) hatte ein Buch über die "Wirtschaftspolitik der Kreisky-Ära" geplant. Es sollte sein umfangreiches
Werk "Österreichs Wirtschaft und Wirtschaftspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg" aus dem Jahre 2005 fortsetzen. An der Darstellung
der Wirtschaftspolitik in den 1970er- und 1980er-Jahren war Hans Seidel besonders gelegen, weil er daran als Leiter des WIFO,
als Berater von Finanzminister Hannes Androsch, als Staatssekretär in der Regierung Kreisky und zuletzt als Direktor des IHS
aktiv beteiligt gewesen war. Es war jene Zeit, in der die österreichische Wirtschaftspolitik wegen ihres Erfolges hohes internationales
Ansehen genoss. Der wirtschaftliche Aufholprozess Österreichs war eklatant, und die Inflation konnte in turbulenten Zeiten
in Grenzen gehalten werden. Hans Seidel prägte für die österreichische Wirtschaftspolitik den Begriff Austro-Keynesianismus
und präsentierte dieses Konzept im In- und Ausland. Seidel wollte in das Buch nicht bloß sein umfangreiches Wissen als Wirtschaftsforscher
einbringen, er unternahm ergänzend auch ausgedehnte Recherchen im Österreichischen Staatsarchiv sowie in den Archiven der
Oesterreichischen Nationalbank und der Bruno Kreisky Stiftung. Wie alle seine Arbeiten zeichnet sich auch dieses Buch durch
die Verknüpfung von ökonomischer Theorie mit empirischen Daten und wirtschaftspolitischer Praxis auf der Grundlage akribischer
Recherche aus. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, dieses Werk selbst zu vollenden. Er hat jedoch eine Vielzahl von Text-
und Datenfragmenten hinterlassen, die als Abschnitte bzw. Entwürfe des Buches geplant waren. Der Aufbau des Buches ist der
Versuch der Herausgeber, Seidels Konzept in seinem Sinne zu rekonstruieren.
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch
Economy and Economic Policy in the Kreisky Era
Hans Seidel (1922-2015) had planned a book on the "Economic Policy of the Kreisky Era". It was intended to continue his extensive
work "Austria's Economy and Economic Policy after the Second World War" from 2005. Hans Seidel was particularly interested
in the presentation of economic policy in the 1970ies and 1980ies because he had been actively involved as head of WIFO, as
advisor to Finance Minister Hannes Androsch, as State Secretary in the Kreisky government and as Director of the IHS. It was
the time when Austrian economic policy enjoyed a high international reputation for its success. Austria's economic catching-up
process was blatant and inflation was kept within bounds in turbulent times. Hans Seidel coined the term Austro-Keynesianism
for Austrian economic policy and presented this concept at home and abroad. Seidel not only wanted to contribute his extensive
knowledge as an economic researcher to the book, he also undertook extensive research in the Austrian State Archives as well
as in the archives of the Austrian National Bank and the Bruno Kreisky Foundation. Like all his works, this book is characterised
by the combination of economic theory with empirical data and economic policy practice on the basis of meticulous research.
Unfortunately, he was not allowed to complete this work himself. However, he left behind a large number of text and data fragments
which were planned as sections or drafts of the book. The structure of the book is the attempt of the editors to reconstruct
Seidel's concept in his sense.
Edited by Ewald Walterskirchen, Gunther Tichy, Michael Böheim, Nora Popp