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Die europäische Schuldenaversion. Schuldengrenzen versus Investitionen
Wirtschaft und Gesellschaft, 2019, 44, (1), S.67-87
Nicht bloß Staatsschulden gelten als grundsätzlich kontraproduktiv, erhebliche Angst besteht auch vor einer Überschuldung
der Unternehmen. Dabei wird übersehen, dass die Schulden gesamtwirtschaftlich stets so hoch sein müssen wie die Ersparnisse;
solange die Ersparnisse steigen – und das ist bei steigendem Wohlstand zu erwarten –, müssen auch die Schulden steigen. Bei
dem etwa 2-prozentigen Wachstum, das auch für die Zukunft zu erwarten ist, reicht der investitionsbedingte Verschuldungsbedarf
der Wirtschaft nicht aus, um die gesamten Ersparnisse aufzunehmen. Der daraus resultierende Nachfragemangel dämpft das Wachstum
und kann Rezessionen auslösen. Um das zu vermeiden, muss der Staat die überschüssigen Ersparnisse aufnehmen. Das ist unproblematisch,
wenn die Verschuldung für wohlstandssteigernde Investitionen verwendet wird; darunter sind nicht bloß Investitionen in die
materielle Infrastruktur, sondern auch in die immaterielle – Bildung, Gesundheit usw. – zu verstehen. An die Stelle der Schuldenregel
sollte eine Investitionsregel treten.
JEL-Codes:E21, E43, E52
Keywords:Geldpolitik, Sparen, Zinssätze
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch