Lohnkosten, Wettbewerbsfähigkeit und Integration am Beispiel der USA
Ein Vergleich der Lohnkosten je Stunde macht international sehr große Unterschiede deutlich: In den reichsten Industrieländern wie Westdeutschland, der Schweiz und Schweden kostet die Arbeitsstunde etwa zehnmal so viel wie in einigen Schwellenländern. Dennoch sind die Hochlohnländer, wie sich anhand der Einfuhrstatistiken der USA zeigen läßt, auf den internationalen Märkten bedeutend erfolgreicher als die Niedriglohnländer: Der Wert der Einfuhr aus Kanada pro Kopf ist etwa zehnmal so hoch wie der entsprechende Wert aus Mexiko. Die Marktmacht der Industrieländer beruht vielmehr darauf, daß sie über eine hochentwickelte Infrastruktur verfügen; sie zeigt sich einerseits in dem von der öffentlichen Hand bereitgestellten Bereich, andererseits in einer engen Verflechtung der Unternehmen untereinander. Diese enge Verbindung zwischen den Unternehmen, die in den Industrieländern selbstverständlich ist und nur dann auffällt, wenn sich nicht funktioniert, fehlt in den Entwicklungsländern. Zwischen Industrieländern, in denen die Standortfaktoren etwa gleich gut ausgeprägt sind, verengt sich allerdings die Frage der Wettbewerbsfähigkeit auf die Frage nach Lohnunterschieden.