Gedämpfter Optimismus für das Weihnachtsgeschäft. Vorübergehender Konsumrückgang im 1. Halbjahr 1997
Die Konsumnachfrage wurde in den letzten zwei Jahren durch die Maßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte gedämpft. Die ersten Maßnahmen traten etwa zu Jahresmitte 1996 in Kraft und lösten davor beträchtliche Vorziehkäufe aus, weitere Schritte folgten mit Jahresbeginn 1997. Da Vorziehkäufe in der Regel innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden, war die anschließende Kaufzurückhaltung auch im 1. Halbjahr 1997 zu spüren. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte blieben daher in diesem Zeitraum real um 1% unter dem Vorjahresniveau (dauerhafte Konsumgüter –9,4%). Wegen des mäßigen Einkommensverlaufs bedingte die gleichwohl verhaltene Konsumentwicklung im 1. Halbjahr einen Rückgang der Sparquote der privaten Haushalte; die Österreicher reagieren also auch 1997 in Summe nicht mit Angst- oder Vorsichtssparen. Da die Effekte der Vorziehkäufe im 2. Halbjahr kaum mehr spürbar sein werden, ist im Jahresdurchschnitt 1997 mit einem leichten Konsumwachstum (+0,5%) zu rechnen. Gestützt wird diese Prognose von der Entwicklung der Einzelhandelsumsätze (Durchschnitt Jänner bis Mai –3,3%, Durchschnitt Juni bis August +2,3%). Deren Verbesserung seit Juni läßt einen leichten realen Zuwachs im Weihnachtsgeschäft erwarten.