Beschäftigungschancen und soziale Sicherheit. Ein Problemaufriß
Die Notwendigkeit von Pensionsreformen wird zumeist ausschließlich mit dem demographischen Alterungsprozeß begründet. Die große Herausforderung zur Sicherung der Finanzierung des österreichischen Sozialsystems liegt jedoch darin, möglichst viele Personen in den Erwerbsprozeß zu integrieren. Dadurch steigen die Einnahmen der öffentlichen Hand, und es sind weniger Transferausgaben erforderlich. In den letzten Jahrzehnten wurde mit zunehmender Verschlechterung der Arbeitsmarktlage die effektive Belastungsquote der Beschäftigten in immer größerem Ausmaß von der Zahl der Nichtbeschäftigten im erwerbsfähigen Alter bestimmt. Gleichzeitig wurden immer mehr Nichtbeschäftigte von Transferzahlungen abhängig. Die Entwicklung der Frühpensionen ist in diesem Zusammenhang nur ein – wenn auch wesentlicher – Faktor. Je mehr Personen dauerhaft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen oder aufgrund atypischer Beschäftigungsverhältnisse nur ungenügend von den (Sozial-)Versicherungssystemen erfaßt sind, desto größer wird der Druck auf – über versicherungsrechtliche Ansprüche hinausgehende – Sozialleistungen, um ein Abrutschen unter die Armutsgrenze zu verhindern.