Die Eignung des AMS-Profiling als Instrument für einen effektiveren Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen
Das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) plant die flächendeckende Einführung einer datengestützten Segmentierung der arbeitslos vorgemerkten Kundinnen und Kunden in drei Segmente auf der Basis prognostizierter Arbeitsmarktchancen ("statistisches Profiling"). Diese soll als Entscheidungsgrundlage für die Betreuung und Förderung der Arbeitsuchenden, also als Targeting-Instrument, dienen und als solches einen Strategiewechsel in der aktiven Arbeitsmarktpolitik unterstützen. Beabsichtigt ist insbesondere, kostenintensivere Qualifizierungs- und Beschäftigungsförderungen künftig schwerpunktmäßig auf Arbeitslose mit mittleren Arbeitsmarktchancen zu konzentrieren. Davon erhofft sich das AMS einen effektiveren und kosteneffizienteren Fördereinsatz. Aus den Ergebnissen der vorliegenden kausalen Wirkungsanalysen lässt sich jedoch der Schluss ziehen, dass diese Umschichtung voraussichtlich nicht die erwünschten Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen bringen würde. Betriebliche Eingliederungsbeihilfen und Beschäftigungsprojekte auf dem zweiten Arbeitsmarkt wirken im niedrigen Segment eindeutig noch stärker als im mittleren Segment. Bei der Aus- und Weiterbildung durch externe Bildungsträgerinnen und -träger und Kurskostenbeihilfen ist das Bild weniger eindeutig, doch auch in diesem Fall ist keine allgemein geringere Wirksamkeit im niedrigen Segment feststellbar.