Gemeinschaftsdiagnose Deutschland #1-2017 – Aufschwung festigt sich trotz weltwirtschaftlicher Risiken
Die deutsche Wirtschaft befindet sich nun schon im fünften Jahr eines mäßigen Aufschwunges. Die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung nimmt allmählich zu, die Produktionskapazitäten dürften mittlerweile die Normalauslastung leicht überschritten haben. Dabei bleibt die Dynamik der Konjunktur im Vergleich mit früheren Aufschwungphasen gering, auch weil der wenig schwankungsanfällige Konsum die Hauptantriebskraft ist. Einer stärkeren Kapazitätsanspannung wirkt zudem entgegen, dass die Nettozuwanderung das Produktionspotential erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2017 um 1,5% (kalenderbereinigt +1,8%) und 2018 um 1,8% wachsen. Die Arbeitslosenquote dürfte nach 6,1% im Jahr 2016 auf 5,7% im Jahr 2017 und 5,4% im Jahr 2018 sinken. Nach einem Anstieg der Verbraucherpreise von nur 0,5% im Jahr 2016 werden im Prognosezeitraum mit 1,8% im Jahr 2017 und 1,7% im Jahr 2018 wohl wieder merklich höhere Raten erreicht. Die öffentlichen Haushaltsüberschüsse gehen etwas zurück; die Finanzgebarung der öffentlichen Hand ist 2017 leicht stimulierend und 2018 konjunkturneutral ausgerichtet.