Gemeinschaftsdiagnose Deutschland Frühjahr 2016: Aufschwung bleibt moderat – Wirtschaftspolitik wenig wachstumsorientiert
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem mäßigen Aufschwung. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2016 um 1,6% und 2017 um 1,5% steigen. Getragen wird der Aufschwung vom privaten Konsum, der vom anhaltenden Beschäftigungsaufbau, den spürbaren Steigerungen der Lohn- und Transfereinkommen und den Kaufkraftgewinnen aus der Energieverbilligung profitiert. Zudem ist die Finanzpolitik, auch wegen der zunehmenden Aufwendungen zur Bewältigung der Flüchtlingsmigration, expansiv ausgerichtet. Während die Bauinvestitionen ebenfalls merklich ausgeweitet werden, bleibt die Investitionstätigkeit der Unternehmen verhalten. Aufgrund der nur allmählichen Erholung der Weltwirtschaft und der starken Binnennachfrage ist vom Außenhandel kein positiver Konjunkturimpuls zu erwarten. Die öffentlichen Haushalte dürften im Prognosezeitraum deutliche Überschüsse erzielen. Würden diese Handlungsspielräume wie in den vergangenen Jahren wenig wachstumsorientiert genutzt, wäre das nicht nachhaltig.