Industriepolitik – ineffizienter staatlicher Eingriff oder zukunftsweisende Option?
Die Digitalisierung, die Energiewende und der Aufstieg Chinas zu einem wichtigen Konkurrenten stellen die Wirtschaftspolitik vor große Herausforderungen. Die Politik reagiert darauf mit Überlegungen, europäische Champions zu schaffen oder lenkend in die Wirtschaft einzugreifen. Eine horizontale Industriepolitik ohne spezifische Förderung einzelner Branchen halten viele Ökonomen für richtig. Direkte Interventionen können allerdings nicht nur in eine technologische Sackgasse führen, sondern auch dem Wettbewerb schaden. Aber sie sind in einer Wirtschaft, die von Netzwerkeffekten und Pfadabhängigkeiten dominiert wird, vor allem deshalb unabdingbar, weil Investitionen mit großer Unsicherheit über die Zukunft und hohen Risiken verbunden sind. Industriepolitik sollte letztlich das Ziel, mehr Wohlfahrt und Nachhaltigkeit für die gesamte Gesellschaft zu erreichen, in den Vordergrund stellen.