Verteilungswirkungen der Familienleistungen
Die Verteilung der Familienleistungen spiegelt weitgehend die Häufigkeitsverteilung der Kinder in den Einkommensgruppen wider und unterstreicht die Dominanz von Leistungen, die den Haushalten mit Kindern unabhängig vom Einkommen in gleicher Höhe gewährt werden. Zwischen 2010 und 2015 verschlechterte sich die Einkommensposition der Haushalte mit Kindern relativ zur Gesamtbevölkerung – sowohl vor als auch nach Berücksichtigung von öffentlichen Geldleistungen. Der Beitrag der Familienleistungen zum Bruttogesamteinkommen eines Kinderhaushaltes war 2015 mit 29% im unteren Einkommenszehntel am höchsten. Zwischen 2010 und 2015 sanken die in Anspruch genommenen Familienleistungen gemessen am Bruttogesamteinkommen der Kinderhaushalte in den beiden unteren Einkommenszehnteln markant. Dieser Effekt war auf die Abnahme der Bedeutung der Summe aus Familienbeihilfe, Kinderabsetzbetrag und Schulgeld, aber auch des Kinderbetreuungsgeldes in Relation zum Einkommen zurückzuführen. Für diese Entwicklung waren u. a. die Reform der Familienbeihilfe im Jahr 2011 und das Ausbleiben einer Anpassung der Höhe dieser Leistungen an das Preisniveau über mehrere Jahre bestimmend.