Familienpolitik in ausgewählten europäischen Ländern im Vergleich
Die Studie analysiert den Status quo der österreichischen Familienpolitik in den Bereichen direkte Geldleistungen, Steuererleichterungen, Kinderbetreuung und Regelungen des Kinderbetreuungsgeldbezuges und vergleicht die Situation mit den Regelungen in ausgewählten Ländern (Deutschland, Niederlande, Schweden, Dänemark, Frankreich, Großbritannien). Die Aufwendungen der öffentlichen Hand für Familienpolitik sind in Österreich im OECD-Vergleich überdurchschnittlich hoch. Gemessen an wichtigen Erfolgsindikatoren (z. B. Fertilitätsrate oder Armutsgefährdungsquote von Kindern) erzielt die österreichische Familienpolitik allerdings zum Teil nur mäßige Ergebnisse. Auch ist die intrafamiliäre Arbeitsteilung zwischen Müttern und Vätern ungleicher als in vielen Vergleichsländern. Dies wird unterstützt durch eine Reihe von Regelungen im Steuer- und Transfersystem, vor allem durch die hohe Abgabenbelastung im unteren und mittleren Einkommensbereich. Auch das vor allem für unter 3-Jährige nach wie vor unzureichende Angebot an Betreuungseinrichtungen bildet ein Hindernis für die Gleichstellung der Frauen auf dem Erwerbsarbeitsmarkt. In den letzten Jahren hat die Familienpolitik wichtige Schritte zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Erhöhung der Väterbeteiligung gesetzt. So sollen etwa nicht übertragbare Partnermonate, eine einkommensabhängige Variante mit kurzer Bezugsdauer für das Kinderbetreuungsgeld sowie der Ausbau der Betreuungseinrichtungen für die unter 3-Jährigen und der schulischen Nachmittagsbetreuung Anreize und Rahmenbedingungen für eine gleichmäßigere Aufteilung der bezahlten wie der unbezahlten Arbeit zwischen Müttern und Vätern deutlich verbessern. Weitere Investitionen in Quantität und Qualität der Betreuungseinrichtungen, flankiert vom Abbau von die bestehende ungleiche intrafamiliäre Arbeitsteilung stützenden Regelungen im Abgabensystem, würden die Müttererwerbs- und Väterbeteiligung weiter erhöhen.