Sozialpartnerschaft und makroökonomische Performance
Entwicklung und Niveau wesentlicher makroökonomischer Kennzahlen unterscheiden sich zwischen den Ländern und über die Zeit. Die Studie befasst sich mit der Frage, ob beobachtbare Unterschiede zwischen den Lohnverhandlungssystemen dafür mitbestimmend sind. Der Vergleich umfasst die Länder Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien und Großbritannien für den Zeitraum 1990/2012. Zur Operationalisierung der makroökonomischen Performance dienen die Größen Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes, Arbeitslosigkeit, Beschäftigung, Einkommensverteilung und Löhne. Wie die theoretische und empirische Literatur zeigt, münden koordinierte, sozialpartnerschaftlich organisierte Systeme tendenziell in einer besseren makroökonomischen Performance. Eine deskriptive Analyse auf Basis aktueller Daten bestätigt diese Schlussfolgerung. Insbesondere die Entwicklung der Löhne und der Niedriglohnbeschäftigung divergiert aber zwischen Ländern mit sozialpartnerschaftlich organisierten Lohnverhandlungen erheblich.