AFLA – Arbeitskräftemobilität und Fachkräftebedarf nach der Liberalisierung des österreichischen Arbeitsmarktes. Regionale und gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Nachbarländern Österreichs 2000-2010
Die Einkommensunterschiede zwischen Österreich und Tschechien, der Slowakei sowie Ungarn verringerten sich im Zeitraum 2000 bis 2008 deutlich. Dazu trug vor allem das rasche Wirtschaftswachstum in der Slowakei bei, während die Entwicklung in Ungarn schwächer verlief. Der Aufholprozess wurde Mitte 2008 durch die weltweite Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise unterbrochen, von der diese neuen EU-Länder stärker betroffen waren als Österreich. Dennoch waren 2009 die Unterschiede im Entwicklungsniveau zwischen diesen Ländern und Österreich (mit Ausnahme Ungarns) geringer als zum Zeitpunkt der EU-Erweiterung, und die EU-Prognose geht davon aus, dass sich der Konvergenzprozess – wenn auch etwas langsamer als vor der Finanzmarktkrise – fortsetzen wird. Die Konvergenz auf Länderebene wurde aber von weiter steigenden regionalen Unterschieden innerhalb der Länder begleitet. Außerdem sind die Einkommensunterschiede, besonders aber die Lohnunterschiede zu Wechselkursen zwischen den Grenzregionen der Nachbarländer und den österreichischen Grenzregionen immer noch hoch. Die NUTS-2-Regionen der neuen EU-Länder sind – mit Ausnahme der Hauptstädte – zumeist nur wenig tertiärisierte Industrieregionen. Dadurch unterscheiden sie sich deutlich von Österreich, wobei die Strukturunterschiede in den letzten Jahren sogar noch zunahmen.