Verhaltene Konjunktur in den Industrieländern: Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit bleiben hoch
Seit dem Herbst 2009 erholt sich die Weltwirtschaft aus der tiefen Rezession. Dazu trägt besonders der Aufschwung in Asien bei, dort überschreiten Außenhandel und Industrieproduktion das Vorkrisenniveau schon wieder deutlich. Hingegen bleibt die Erholung in den USA und in der EU verhalten. Sie hängt stark vom Export ab und reicht nicht aus, um eine Trendwende der krisenbedingt hohen Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit zu bewirken. Innerhalb der EU verläuft die Konjunktur sehr uneinheitlich. In den exportorientierten Volkswirtschaften wie Deutschland beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum zuletzt merklich, die Arbeitslosigkeit geht bereits leicht zurück, und die Budgetdefizite sind relativ niedrig. In jenen Ländern, in denen zur internationalen Rezession interne Probleme auf dem Immobilienmarkt oder bezüglich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit kommen, verharrt die Konjunktur in Rezession oder Stagnation, die Arbeitslosigkeit steigt weiterhin deutlich, und die Budgetdefizite sind trotz stark restriktiver Fiskalpolitik hoch. Insgesamt unterliegt die Weltkonjunktur weiterhin erheblichen Risken. Diese resultieren neben dem schrittweisen Übergang zu einer restriktiven Fiskalpolitik vor allem aus der anhaltenden Labilität von Banken und Finanzmärkten.