Österreichs außenwirtschaftliche Beziehungen zur Schwarzmeerregion und deren wirtschaftliche Perspektiven
Die Länder der Schwarzmeerregion – an der strategischen Schnittstelle zwischen Europa, Zentralasien und dem Nahen und Mittleren Osten gelegen – gewinnen aufgrund der geographischen Nähe, der Rohstoffvorkommen und des Absatz- und Arbeitskräftepotentials zunehmend an Bedeutung für die EU sowie für Österreich. Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über die bestehenden außenwirtschaftlichen Beziehungen Österreichs mit der Schwarzmeerregion, die makroökonomische Entwicklung der Region sowie die Bedeutung der wirtschaftlichen Außenbeziehungen der EU. Anhand von Indikatoren zur Nachfrageentwicklung, zur Übereinstimmung der Importstruktur der Schwarzmeerländer mit der österreichischen Exportstruktur sowie einer Analyse der österreichischen Wettbewerbsposition in diesen Ländern wurde das Exportpotential für österreichische Unternehmen in der Schwarzmeerregion ermittelt. In der Ukraine ist die Wettbewerbsposition der österreichischen Unternehmen gut, die Außenhandelsstruktur stimmt in hohem Maß überein. Angesichts der österreichischen Exportdynamik der letzten Jahre und der Nachfrageentwicklung der Außenhandelspartner könnten Armenien und Aserbaidschan interessante Zukunftschancen bieten. Die Türkei ist – neben der guten Strukturübereinstimmung – mit einer Bevölkerung von mehr als 70 Mio. ein enormer Absatzmarkt. Das politische Risikopotential ist geringer als in anderen Schwarzmeerländern, in denen Konflikte nicht beigelegt sind. Die Türkei könnte für österreichische Unternehmen eine Brückenfunktion für Beziehungen mit Ländern des Nahen und Mittleren Ostens übernehmen.