FAMO I: Internationalisierung und Wahl der Markteintrittsform. Bestimmungsgründe und Unterschiede zwischen Unternehmen aus Wien und der Region Bratislava–Trnava
Die CENTROPE-Region umspannt Gebiete der EU 15 und der neuen EU-Länder und ermöglicht Unternehmen aufgrund der geographischen Nähe, Wettbewerbsvorteile beider Wirtschaftsräume zu nutzen. Diese Studie beleuchtet Internationalisierungsaktivitäten auf Individualdatenebene auf beiden Seiten dieser ökonomischen Bruchlinie (an den Standorten Wien und Bratislava–Trnava) auf Zielmärkten in Ostmitteleuropa. Obwohl in beiden Regionen eine Tätigkeit auf internationalen Märkten grundsätzlich in Frage kommt, erwirtschaftet ein doppelt so großer Teil der Unternehmen in Wien Umsätze im Ausland. Die Größe des Unternehmens und die (geographische und psychologische) Nähe zum Zielmarkt sind entscheidende Bestimmungsfaktoren für internationales Engagement. Ein größerer Anteil an Immigranten und Immigrantinnen geht mit verstärkten Auslandsaktivitäten in diesen Ländern einher. Sachgüterproduzenten sind häufiger auf Auslandsmärkten aktiv als Dienstleister, wobei zwischen den Branchen der einzelnen Sektoren große Unterschiede bestehen. Unterschiede zwischen der Internationalisierungsneigung der Betriebe aus Wien bzw. der Region Bratislava–Trnava werden überwiegend durch Unterschiede im Verhalten (in der Unternehmensstrategie), aber kaum durch unterschiedliche Unternehmenscharakteristika begründet. Die Exportneigung und die Wahrscheinlichkeit der Wiener Unternehmen, Niederlassungen im Zielland zu betreiben, wird durch die Unternehmensgröße und die Nähe zum Zielmarkt mitbestimmt, während vertragliche bzw. sonstige Kooperationsformen von diesen Bestimmungsfaktoren unabhängig sind.