Vom Bancor zum Euro. Und weiter zum Intor?
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welche Parallelen zwischen dem Bretton-Woods-System (BWS) und der Eurozone bestehen und wie sich das internationale Währungssystem weiter entwickeln wird. Die Wurzeln des BWS liegen im Goldstandard, im Keynes-Plan und insbesondere im White-Plan. Keynes konnte sich zwar nicht in Bretton Woods durchsetzen, sein Plan spielte aber in der späteren Kritik am BWS und in der Gestaltung der Europäischen Währungsunion eine nachhaltige Rolle. Leitmotiv war hier wie im BWS, dass für die zwischenstaatlichen Wirtschaftsbeziehungen fixe Wechselkurse vorteilhafter seien als flexible Kurse. Im BWS sollte dies durch eine Koordination der Wirtschaftspolitik unter den Mitgliedstaaten, allenfalls auch durch vereinzelte Wechselkursanpassungen erreicht werden. In der Eurozone fällt diese Rolle allein der Politikkoordination zu. Bisher sind die Erfahrungen mit der europäischen Währungsunion per Saldo positiv, sie können für die monetäre Integration in anderen Teilen der Welt genutzt werden. Darüber hinaus fließen Erfahrungen aus der Eurozone in die Diskussion um eine Reform des Weltwährungssystems ein. Ob allerdings der Erfolg des Euro die Idee zur Entwicklung einer einheitlichen Weltwährung unterstützt, ist angesichts der unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Zielsetzungen der Weltwährungsblöcke mehr als fraglich.