Marktmacht im Lebensmitteleinzelhandel
Die fortschreitende Internationalisierung, verstärkte Fusionsaktivitäten (mergers and acquisitions) und die wachsende Dominanz der großen Handelsunternehmen, Veränderungen des Konsumentenverhaltens, Einführung neuer Handelskonzepte (cash and carry, große Diskontläden, Hypermärkte), steigende Herausforderung der Markenartikel durch Handelsmarken und eine laufend zunehmende Konzentration prägen in den letzten Jahren die Entwicklung der Einzelhandelsmärkte vor allem im Lebensmittelbereich. Sie ziehen u. a. Effizienzsteigerungen, eine Verschärfung der Nahversorgungsproblematik und einen Anstieg der Nachfragemacht nach sich. Diese Ausweitung der Nachfragemacht des Handels ist nicht zuletzt in Zusammenhang mit dem EU-Beitritt und Strukturproblemen der Hersteller zu sehen. Sie wird begleitet von Funktionsverlagerungen zwischen Industrie und Handel, von Rabatterhöhungen, Konditionennachforderungen und einer weitgehenden Dominanz des Handels in den Preis- und Konditionenverhandlungen. Ein effizientes Mittel gegen die Ausübung von Nachfragemacht scheinen starke Marken zu sein.