Auswirkungen eines beschränkten Arbeitsmarktzuganges für Asylsuchende auf den österreichischen Arbeitsmarkt
Aus Asylgründen nach Österreich zugewanderte Personen weisen einen hohen Anteil an mittleren Qualifikationen auf, der aber in den rezenten Kohorten gesunken ist. Aus Asylgründen Zugewanderte, die erst kurz in Österreich sind, und aus Asylgründen zugewanderte Frauen sind dabei gegenüber anderen Zuwanderungsruppen in ihrer Arbeitsmarktintegration benachteiligt. In den Jahren 2006 bis 2014 erhielten außerdem nur 2.840 Asylwerbern und Asylwerberinnen als Erntehelfer in der Land- und Forstwirtschaft bzw. im Sommer-oder Wintertourismus einen Arbeitsplatz. Zumeist erhielt dabei ein Asylwerber bzw. eine Asylwerberin nur eine Bewilligung pro Jahr, und die durchschnittliche Dauer des Beschäftigungsverhältnisses in einer solchen Bewilligung betrug etwa 120 Tage. Die Kontingentarbeitsplätze konzentrieren sich auch auffällig auf Personen aus dem früheren Jugoslawien und der Türkei. Die möglichen Lohn-, Verteilungs- und Verdrängungswirkungen einer großzügigeren Gestaltung des Arbeitsmarktzuganges für Asylwerber und Asylwerberinnen während der Laufzeit ihrer Verfahren dürften aber gering sein. Als einzige nennenswerte Auswirkung zeigen sich in einer Simulation eine kurzfristige Erhöhung der Arbeitslosenquote um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte und ein anschließender – allerdings sehr langsamer – Rückgang.