Pfade zur Dekarbonisierung der Industrie in Deutschland bis 2045
Um das Ziel der Treibhausgas‑Neutralität in Deutschland bis 2045 zu erreichen, dürfen langfristig auch industrielle Prozesse keine Emissionen mehr verursachen. Das erfordert eine fundamentale Umstellung des gesamten industriellen Produktionssystems. Im Vortrag wurden mehrere technologische Pfade anhand des Simulationsmodells "FORECAST" zur Erreichung dieses Ziels diskutiert. Alle vorgestellten Szenarien fußen auf Material- und Energieeffizienz sowie CO2-neutrale Primär- (z. B. Solar oder Wind) und Sekundärenergiequellen. Bis 2030 sollen als Zwischenschritt erste Lösungen für die Bereitstellung von CO2-neutralem Wasserstoff und Strom forciert werden. U. a. werden gezielte Förderungen, grüne "Lead Markets" und eine CO2‑Bepreisung (wie z. B. Emissionshandel, Differenzverträge, Grenzausgleichsmechanismen) als Instrumente genannt. Die Forschungsarbeit fand im Kontext des "Copernicus Project ARIADNE 2020-2023" statt.
Gerald Feichtinger reflektierte in seinem Kommentar die Modellergebnisse hinsichtlich der anstehenden Herausforderungen einer umfassenden Elektrifizierung der industriellen Prozesse und setzte die Resultate in einen österreichischen Kontext.