Ex-post-Analyse der Wirkungen des COVID-19-Maßnahmenpaketes auf die Unternehmensliquidität (Ex-post Analysis of the Effects of the COVID-19 Package on Corporate Liquidity)
Studien, Mai 2021, 69 Seiten
Auftraggeber: Bundesministerium für Finanzen
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Die Ex-post-Analyse der Wirkung von staatlichen Hilfsmaßnahmen im Rahmen der COVID-19-Gesetze ermöglicht Schlussfolgerungen
über die Wirksamkeit der Hilfsmaßnahmen zur Überbrückung möglicher Liquiditätsengpässe aufgrund fallender Umsätze. Eine erste
Einschätzung der Kreditvergabe zeigt, dass die Kreditwirtschaft in Österreich zur Krisenstabilisierung beigetragen hat und
dabei keine zusätzlichen Risiken für die Wirtschaft entstanden sind. Die regulatorischen Kennzahlen des Bankensektors haben
sich im Laufe des Jahres nicht verschlechtert, erst im 2. Halbjahr setzte eine Verschärfung der Kreditrichtlinien ein. Weiters
wurden ein teilsynthetischer Unternehmensdatensatz und ein Mikrosimulationsmodell zur Einschätzung der Liquiditäts- und Insolvenzrisiken
für die nichtlandwirtschaftliche Privatwirtschaft in Österreich (ohne Finanzdienstleistungen) entwickelt. Der Vergleich einzelner
Szenarien zeigt, dass die Hilfsmaßnahmen erfolgreich Liquiditätsengpässe verkleinerten, den Beschäftigungsabbau deutlich verringerten
und auch die Liquiditätslücke soweit verkleinerten, dass in Verbindung mit den staatlichen Haftungen eine Pleitewelle verhindert
werden konnte.
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen
Sprache:Deutsch
Ex-post Analysis of the Effects of the COVID-19 Package on Corporate Liquidity
The ex-post analysis of the impact of government aid measures under the COVID-19 legislation allows conclusions on their effectiveness
in bridging potential liquidity shortages due to falling sales. An initial assessment of bank lending shows that the banking
industry has contributed to crisis stabilisation and that no additional risks to the economy have arisen from increased lending.
The regulatory ratios of the banking sector did not deteriorate over the year, and credit guidelines started to harden not
until the second half of the year. Furthermore, a semi-synthetic company dataset and a microsimulation model were developed
to assess liquidity and insolvency risks for the non-farm private sector in Austria (excluding financial services). The comparison
of individual scenarios shows that the COVID-19 support measures successfully reduced liquidity shortages, they reduced employment
losses, and also narrowed the liquidity gap to such an extent that, in conjunction with government guarantees, a wave of bankruptcies
was prevented.