Österreich gibt im internationalen Vergleich einen überdurchschnittlich hohen Anteil der Wirtschaftsleistung für Familienleistungen
aus. Dennoch konnte weder eine Stabilisierung oder Steigerung der Fertilität noch das Ziel einer Gleichstellung im erforderlichen
Umfang erreicht werden. Vor diesem Hintergrund geht die Studie der Frage nach, welche Auswirkungen unterschiedliche Ansätze
der Familienförderung auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen und auf die materielle Situation von Familien haben können. Dazu
werden nationale und internationale Analysen für die österreichische Situation strukturiert aufbereitet und mögliche Effekte
alternativer Strategien aufgezeigt. Davon ausgehend werden die unmittelbaren Konsequenzen verschiedener Maßnahmen zur Familienförderung
für die öffentlichen Haushalte abgeschätzt und das "Familienpaket", als Element der Steuerreform 2009, evaluiert. Die Reformoptionen
für das österreichische System der Familienförderung, welche die Studie abschließend skizziert, umfassen im Bereich der Geldleistungen
insbesondere die Abschaffung des Alleinverdienerabsetzbetrags für kinderlose Familien sowie die Einführung eines einkommensabhängigen
Kinderbetreuungsgeldes mit einer relativ geringen Bezugsdauer, einer Mindestinanspruchnahme durch den zweiten Elternteil sowie
einer Auszahlungsobergrenze. Da eine quantitativ und qualitativ ausreichende Betreuungsinfrastruktur grundlegende Voraussetzung
für die Steigerung und Sicherung der Frauenerwerbsbeteiligung ist, sind die jüngsten Schritte zu ihrem Ausbau zu begrüßen.
Über die geplanten Investitionen hinaus wären aber weitere Ressourcen in diesen Bereich zu lenken. Schließlich soll in den
Instrumentenkatalog der Vereinbarkeitspolitik neben dem Engagement der öffentlichen Hand sowie Instrumenten, die an der Ebene
der privaten Haushalte ansetzen (etwa steuerliche Berücksichtigung von Kinderbetreuungskosten), auch die betriebliche Ebene
einbezogen werden, etwa durch eine höhere steuerliche Förderung betrieblicher Betreuungseinrichtungen.
Keywords:Familienpolitik Transfers Familienleistungen
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
Ways and Means to Assist Families Within the Scope of a Tax Reform
On an international scale, Austria spends an above-average portion of its economic output on family benefits. Nevertheless,
fertility rates could not be stabilised much less raised, nor could equality be achieved to the necessary extent. Against
this background, the study examines the effects that various approaches to family assistance schemes can have on women's labour
participation rates and the material situation of families. To this end, the study structurally adapts national and international
analyses to reflect the Austrian situation and discusses possible effects of alternative strategies. Starting out from this,
it assesses the direct consequences of family assistance policies for the public households and evaluates the "family package"
as an element of the 2009 tax reform. Among the reform options for the Austrian system of family benefits, sketched in conclusion
of the study, are, regarding monetary benefits, specifically the abolition of the sole earner's tax credit for childless families
and the introduction of an income-dependent child care benefit payable for a relatively short period, and subject to the second
parent taking minimum parental leave, as well as a cap on payments. Considering that any increase or strengthening of women's
labour participation rates crucially depends on an infrastructure of child care facilities that are sufficient in both quantitative
and qualitative terms, recent steps towards improving that supply are welcomed. Nevertheless it would be necessary to direct
further resources into this field in addition to those investments already planned. And finally, the catalogue of reconciliation
tools should be extended to include not just a commitment by the government and tools used at the private household level
(such as tax breaks granted for child care costs) but also the company level, e.g., by increasing tax breaks for company child
care facilities.