Werk und Biografie der Ökonomin Helene Lieser
Die Hintergründe des Portraits verweisen auf eine faszinierende Familiengeschichte, die Licht und Schatten Österreichs wie keine andere unmittelbar aufzeigt. Lieser erlangte 1920 als erste Frau Österreichs ein wirtschaftswissenschaftliches Doktorat und wurde Mitbegründerin des Österreichischen Institutes für Konjunkturforschung. Über ihren Lehrer und Förderer Ludwig von Mises war sie eng mit der Österreichischen Schule der Ökonomik verbunden, interessierte sich aber vor allem für heterodoxe Zugänge. Im Salon ihrer Mutter, der berühmten Schönberg-Mäzenin Lilly Lieser, gingen die wichtigsten Kulturschaffenden der Zeit ein und aus. Die Flucht vor den Nationalsozialisten drängte Helene Lieser zu einer internationalen Karriere: Sie folgte Mises nach Genf und ging später nach Paris, wo sie für OECD und UNESCO wirkte und die bis heute bestehende International Economic Association mitbegründete und leitete.