WIFO-Monatsberichte

Die WIFO-Monatsberichte veröffentlichen Forschungsergebnisse des WIFO und Beiträge zur nationalen und internationalen Wirtschaftsentwicklung auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Analysen. Darüber hinaus werden in den WIFO-Monatsberichten Kennzahlen zur internationalen und österreichischen Wirtschaftslage veröffentlicht.

Editorial Board
Jesús Crespo Cuaresma (Wirtschaftsuniversität Wien)
Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
Philipp Schmidt-Dengler (Universität Wien)
Jens Südekum (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Andrea Weber (Central European University)

Seit 1927 im Volltext online – Jahresabonnement 270 €, Einzelheft 27,5 €

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Flexicurity – ein an seiner Umsetzung scheiterndes Konzept (Flexicurity – A Concept Doomed to Failure)
WIFO-Monatsberichte, 2014, 87(8), S.537-553
Online seit: 19.08.2014 0:00
 
Flexicurity wird als "integrierte Strategie zur gleichzeitigen Stärkung von Flexibilität und Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt" von der EU wie von der wirtschaftspolitischen Diskussion als Instrument zur Überwindung der gegenwärtigen Arbeitsmarktschwäche gesehen. In der Praxis wurde "Flexicurity" zumeist in der Form einseitiger Deregulierung der Zeitverträge realisiert, ohne die soziale Absicherung der davon Betroffenen zu verbessern. Es entstanden duale Arbeitsmärkte, die primär zur Substitution permanenter durch Zeitverträge führten und auf Beschäftigung, Produktivität und Ausbildung eher negativ wirkten. Statt als Sprungbrett für den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu dienen, diskriminieren sie Jugendliche massiv. Österreich folgte dem Trend zur Flexicurity nur eingeschränkt; die Unterschiede in der Regulierung von permanenten und Zeitverträgen sowie der Dualisierungsgrad sind geringer als in anderen OECD-Ländern.
Keywords:Dualer Arbeitsmarkt, Regulierung, Zeitverträge
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch

Flexicurity – A Concept Doomed to Failure
Flexicurity, an "integrated strategy to simultaneously strengthen flexibility and security in the labour market", is perceived both by the European Union and in economic policy discussion as a tool to overcome current weaknesses in the labour market. In actual practice, flexicurity was typically implemented in the form of deregulating temporary employment contracts without improving the social security situation of those affected by such contracts. The result was dual labour markets which chiefly substituted permanent employment contracts by temporary ones and had a rather negative effect on employment, productivity and training. Instead of offering a launch pad for entry into the labour market they act as a barrier for the young. Austria was rather lukewarm in following the trend towards flexicurity; here the differences in the regulations governing permanent and temporary contracts are fewer and the dualisation rate is lower than in other OECD countries.

Ihre Ansprechpersonen

 

apl. Prof. Dr. Hans Pitlik

Funktion: Ökonom (Senior Economist), Chefredaktion WIFO-Monatsberichte und WIFO Reports on Austria

Tatjana Weber

Tätigkeitsbereiche: Redaktion, Website, Publikationen, Abonnentenbetreuung

Tamara Fellinger

Tätigkeitsbereiche: Redaktion, Website, Publikationen, Abonnentenbetreuung