Die österreichische Wirtschaft leidet unter einem anhaltenden Nachfragemangel. Das Bruttoinlandsprodukt wird deshalb heuer
um nur 0,7% wachsen, für das kommende Jahr sind die Aussichten sehr vage (+1,2%). Derzeit schwächt sich die Zunahme des Warenexports
aufgrund der Nachfrageschwäche bei wichtigen Handelspartnern und der – vor allem indirekten – Effekte der Abwertung des Dollar
gegenüber dem Euro ab. Eine deutliche Erholung kündigt sich in den internationalen Rahmenbedingungen auch für das Jahr 2004
nicht an. Angesichts unterausgelasteter Kapazitäten und zurückhaltender Absatzerwartungen bleiben die Investitionen der Unternehmen
schwach. Die Investitionsquote ist seit 2000 markant zurückgegangen, die Sachgütererzeugung dürfte auch heuer nicht zunehmen.
Die privaten Konsumausgaben werden nur verhalten ausgeweitet, da die Steigerung der verfügbaren Einkommen niedrig bleibt und
die Sparquote leicht steigen dürfte. Einzig in der Bauwirtschaft zeichnet sich nach mehreren Jahren ungünstiger Entwicklung
eine Erholung ab. Das anhaltend geringe Wirtschaftswachstum und die starke Ausweitung des Arbeitskräfteangebotes schlagen
sich in einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit nieder. Die Arbeitslosenquote wird im Jahr 2004 7,1% der unselbständigen
Erwerbspersonen bzw. 4,4% laut Eurostat erreichen. Konjunktureffekte werden auch in den öffentlichen Haushalten spürbar, der
Finanzierungssaldo dürfte sich leicht auf –1,2% des BIP verschlechtern. Der hohe Außenwert des Euro dämpft den Preisauftrieb,
mit einer Inflationsrate von 1,3% bleibt Preisstabilität gewahrt.
Keywords:Konjunkturprognose; Österreich
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen