Die veränderte geostrategische Lage Europas und der Wandel der Aufgaben des Militärs in Richtung friedenstiftender Maßnahmen
waren in vielen westeuropäischen Ländern in den neunziger Jahren Auslöser für eine Reform des Militärsystems. Eine Einführung
eines Freiwilligenheers könnte in Österreich kurzfristig einen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit bewirken, mittel- bis langfristig
ist allerdings infolge einer massiven Verknappung jugendlicher Arbeitskräfte ab dem Jahr 2012 keine Ausweitung der Arbeitslosigkeit
zu erwarten. Ein etwaiges Aussetzen der Wehrpflicht würde nicht nur Reformen innerhalb des Bundesheeres auslösen, sondern
auch im Gesundheits- und Pflegebereich, in dem die Arbeitsleistung der Zivildiener zu einer wichtigen Stütze der Versorgung
bestimmter Personengruppen geworden ist.
Keywords:Heeresreform; Arbeitsmarkt; Zivildienst; Wehrdienst; Österreich; Implikationen eines Freiwilligenheeres für den österreichischen
Arbeitsmarkt; Implications of a Voluntary Army for the Austrian Labour Market
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
Implications of a Voluntary Army for the Austrian Labour Market
The end of the Cold War, the increasing importance of international operations, and the development of a co-ordinated European
security and defence strategy have led many countries in Europe to reform their national system of military defence – Belgium
in 1994, the Netherlands in the second half of the 1990s, France in 2000. A major element of reform was the end of conscription
and the introduction of a volunteer army. Now Austria is similarly contemplating a reform of its military system as a result
of the changing character and functions of military service and the new geo-strategic position of Austria as a result of the
Czech Republic and Hungary joining NATO in the 1990s.