Wirtschaftswachstum durch Erdölpreishausse gebremst, aber höher als im Euro-Raum. Prognose für 2005 und 2006
Das reale Wirtschaftswachstum wird heuer 1,7% erreichen, neuerlich merklich weniger als im langfristigen Durchschnitt. Dämpfend wirken vor allem die hohen Energiepreise. Sie steigern die Inflationsrate und drücken die Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Die Exportwirtschaft wächst nach dem besonders guten Jahr 2004 auch heuer merklich. Der WIFO-Konjunkturtest vom September zeigt eine Aufhellung der Stimmung in der Industrie. Hingegen beleben sich die Ausrüstungsinvestitionen bislang nicht; sie dürften heuer real unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Seit dem 1. Mai 2005 setzte die Wirtschaftspolitik eine Reihe von expansiven Maßnahmen, etwa die Ausweitung der außerbudgetären Infrastrukturinvestitionen, der Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie der Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik. Diese Maßnahmen werden das Wirtschaftswachstum 2006 leicht beschleunigen, sodass die heimische Wirtschaft etwas rascher wächst als im Durchschnitt des Euro-Raums. Die damit verbundene Mehrbelastung trägt allerdings auch zu einem leichten Anstieg des Budgetdefizits bei.