Erneuerbare Energieträger in Österreichs Wirtschaft. Volkswirtschaftliche Evaluierung am Beispiel der Biomasse
Österreich rangiert, gemessen am Anteil erneuerbarer Energieträger am Gesamtprimärenergieverbrauch, auf Rang fünf unter den Industrieländern. Der Beitrag erneuerbarer Energieträger zur Stromproduktion soll bis 2005 auf 3% gesteigert werden. Während der verstärkte Einsatz von Energie aus Biomasse Beschäftigung und BIP je nach gewählter Technologie erhöht oder dämpft, ist der Umwelteffekt durchwegs positiv. Positive Auswirkungen auf volkswirtschaftliche Größen sind in diesem Sinne als "doppelte Dividende" zu bezeichnen. So steigt durch den Einsatz von Waldhackgut in Nahwärmeanlagen die Beschäftigung netto um 8.500, das BIP um 105 Mrd. S (2020). Die Modellierung einer Besteuerung der CO2-Emissionen zeigt, welche Biomassetechnologien bei unterschiedlichen Steuersätzen konkurrenzfähig werden. Die Verwendung der Einnahmen zur Budgetabdeckung dämpft das BIP und die positiven Beschäftigungseffekte des Biomasse-Einsatzes, während durch einen teilweisen Einsatz zur Förderung der Biomasse neutrale oder positive BIP-Effekte und stark positive Beschäftigungseffekte zu erzielen sind. So würde bei einem Steuersatz von 0,2 S je kg CO2 die Verwendung von einem Drittel der Steuereinnahmen zur Biomasseförderung einen Gesamteffekt von netto knapp 20.000 zusätzlichen Beschäftigten bewirken, das BIP um 385 Mrd. S steigern (2020) und 60 PJ an Nutzenergie aus zusätzlicher Biomassenutzung bereitstellen. Mit steigender Bedeutung erneuerbarer Energieträger gewinnen die relevanten Technologien und deren Verfügbarkeit innerhalb der einzelnen Volkswirtschaften an Bedeutung. Am Beispiel der Biomasse werden Österreichs Stärken und Schwächen im Anlagenbau in den einzelnen Teilbereichen analysiert. Abschließend wird auf das Angebot an pflanzlicher Biomasse in Österreich eingegangen.