24.10.2017
Mittelfristige Prognose: Gute Wachstumsaussichten bis 2022
Die österreichische Wirtschaft wird in den nächsten fünf Jahren um zwei Prozent pro Jahr expandieren.
Die gute internationale Konjunktur führt zu stärkeren Exporten, und höhere Einkommen stützen den Konsum. Die Arbeitslosenquote wird bis 2019 auf 8 Prozent sinken. Bei der Budgetdisziplin steht die Regierung auf dem Prüfstand: Aufgrund der konjunkturbedingt günstigen Einnahmenentwicklung könnte im Jahr 2019 der Staatshaushalt ausgeglichen bilanzieren.
Seit der zweiten Jahreshälfte 2016 befindet sich die österreichische Wirtschaft in einem Konjunkturaufschwung. Dieser dürfte über das Jahr 2018 hinaus anhalten aber zunehmend an Dynamik verlieren. Für die Jahre 2018 bis 2022 wird in der aktuellen mittelfristigen Prognose des WIFO die österreichische Wirtschaft mit durchschnittlich 2 Prozent pro Jahr wachsen. Das ist um 1 1/4 Prozentpunkte mehr als in den schwachen Jahren von 2012 bis 2016.
Getragen wird diese Entwicklung von günstigen Aussichten für die Weltwirtschaft. Für die USA und den Euro-Raum wird über den Prognosezeitraum jeweils von einem Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 1 3/4 Prozent pro Jahr ausgegangen. Davon profitiert die Exporttätigkeit (+3,7 Prozent p. a.), und die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen nimmt ebenfalls wieder zu. Der Anstieg der verfügbaren Realeinkommen (+1 1/2 Prozent p. a.) und der Rückgang der Arbeitslosigkeit führen zu einer verstärkten Konsumnachfrage der privaten Haushalte (+1 1/2 Prozent p. a., 2013/2017 +0,7 Prozent).
Die wirtschaftliche Expansion gepaart mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (Beschäftigungsbonus und Aktion 20.000) ermöglichen bis einschließlich 2019 eine Ausweitung der Beschäftigung über dem Arbeitskräfteangebot und damit einen Rückgang der Arbeitslosenquote (laut AMS-Definition) auf 8,0 Prozent im Jahr 2019. In der Folge dürfte das Arbeitskräfteangebot wieder stärker als die Nachfrage zunehmen und die Arbeitslosenquote auf 8,4 Prozent zum Ende des Prognosehorizonts steigen.
Inflationsvorsprung verringert sich
Im Umfeld aus leicht steigenden Preisen für Mineralölprodukte (diese dämpften 2013/2016 die Inflationsrate um 0,2 bis 0,6 Prozentpunkte) und anziehender Konjunktur sollte sich der Preisauftrieb wieder verstärken. Für die Periode 2018/2022 wird mit einer Inflationsrate von durchschnittlich knapp 2 Prozent gerechnet. Der seit 2011 beträchtliche Inflationsvorsprung gegenüber Deutschland und dem Durchschnitt des Euro-Raumes sollte sich weiter verringern.
Für die Lohneinkommen pro Kopf wird mit einem Zuwachs von 2 1/2 Prozent pro Jahr gerechnet, und das Differential aus Arbeitsproduktivität und Reallohnzuwachs sollte sich über den Prognosezeitraum schließen.
Das Wachstum der Staatsausgaben wird im Durchschnitt der Jahre 2018/2022 mit 3,1 Prozent angenommen. Dabei wird für Bund, Länder und Gemeinden eine hohe Ausgabendisziplin unterstellt und nur eine mäßige Ausweitung von Verwaltungsausgaben und Förderungen angenommen. Die Prognose berücksichtigt die 2017 in Kraft gesetzten Programme für den Beschäftigungsbonus (bis 2021), die Aktion 20.000 (bis 2019) und die Investitionsprämie (bis 2018). Eine Verlängerung der genannten Programme wurde nicht angenommen. Zur Entlastung des Staatshaushaltes tragen weiterhin relativ niedrige Zinsausgaben bei.
Ein Nulldefizit wäre möglich
Die Staatseinnahmen werden voraussichtlich um durchschnittlich 3,6 Prozent pro Jahr zunehmen. Dafür ist nicht zuletzt die progressionsbedingte Dynamik der Lohnsteuereinnahmen verantwortlich, für die in der Prognose keine Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen der kalten Progression angenommen wurden.
Der Saldo der öffentlichen Haushalte, der 2016 noch ein Defizit von 1,6 Prozent des BIP auswies, könnte unter den beschriebenen Bedingungen bis 2019 ausgeglichen sein und danach einen leichten Überschuss ausweisen. Die Staatsschuld wird in diesem Szenario von 83,6 Prozent des BIP 2016 auf knapp 64 Prozent im Jahr 2022 sinken.
Ob dies gelingt, hängt vor allem an der Budgetdisziplin der kommenden Bundesregierung: Die im Wahlkampf geäußerten Vorhaben und Pläne der Parteien zu (neuen) Einnahmen oder (verringerten) Ausgaben sind in der Prognose nicht berücksichtigt und würden zu deutlich veränderten Ergebnissen führen.
Getragen wird diese Entwicklung von günstigen Aussichten für die Weltwirtschaft. Für die USA und den Euro-Raum wird über den Prognosezeitraum jeweils von einem Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 1 3/4 Prozent pro Jahr ausgegangen. Davon profitiert die Exporttätigkeit (+3,7 Prozent p. a.), und die Investitionsbereitschaft der heimischen Unternehmen nimmt ebenfalls wieder zu. Der Anstieg der verfügbaren Realeinkommen (+1 1/2 Prozent p. a.) und der Rückgang der Arbeitslosigkeit führen zu einer verstärkten Konsumnachfrage der privaten Haushalte (+1 1/2 Prozent p. a., 2013/2017 +0,7 Prozent).
Die wirtschaftliche Expansion gepaart mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (Beschäftigungsbonus und Aktion 20.000) ermöglichen bis einschließlich 2019 eine Ausweitung der Beschäftigung über dem Arbeitskräfteangebot und damit einen Rückgang der Arbeitslosenquote (laut AMS-Definition) auf 8,0 Prozent im Jahr 2019. In der Folge dürfte das Arbeitskräfteangebot wieder stärker als die Nachfrage zunehmen und die Arbeitslosenquote auf 8,4 Prozent zum Ende des Prognosehorizonts steigen.
Inflationsvorsprung verringert sich
Im Umfeld aus leicht steigenden Preisen für Mineralölprodukte (diese dämpften 2013/2016 die Inflationsrate um 0,2 bis 0,6 Prozentpunkte) und anziehender Konjunktur sollte sich der Preisauftrieb wieder verstärken. Für die Periode 2018/2022 wird mit einer Inflationsrate von durchschnittlich knapp 2 Prozent gerechnet. Der seit 2011 beträchtliche Inflationsvorsprung gegenüber Deutschland und dem Durchschnitt des Euro-Raumes sollte sich weiter verringern.
Für die Lohneinkommen pro Kopf wird mit einem Zuwachs von 2 1/2 Prozent pro Jahr gerechnet, und das Differential aus Arbeitsproduktivität und Reallohnzuwachs sollte sich über den Prognosezeitraum schließen.
Das Wachstum der Staatsausgaben wird im Durchschnitt der Jahre 2018/2022 mit 3,1 Prozent angenommen. Dabei wird für Bund, Länder und Gemeinden eine hohe Ausgabendisziplin unterstellt und nur eine mäßige Ausweitung von Verwaltungsausgaben und Förderungen angenommen. Die Prognose berücksichtigt die 2017 in Kraft gesetzten Programme für den Beschäftigungsbonus (bis 2021), die Aktion 20.000 (bis 2019) und die Investitionsprämie (bis 2018). Eine Verlängerung der genannten Programme wurde nicht angenommen. Zur Entlastung des Staatshaushaltes tragen weiterhin relativ niedrige Zinsausgaben bei.
Ein Nulldefizit wäre möglich
Die Staatseinnahmen werden voraussichtlich um durchschnittlich 3,6 Prozent pro Jahr zunehmen. Dafür ist nicht zuletzt die progressionsbedingte Dynamik der Lohnsteuereinnahmen verantwortlich, für die in der Prognose keine Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen der kalten Progression angenommen wurden.
Der Saldo der öffentlichen Haushalte, der 2016 noch ein Defizit von 1,6 Prozent des BIP auswies, könnte unter den beschriebenen Bedingungen bis 2019 ausgeglichen sein und danach einen leichten Überschuss ausweisen. Die Staatsschuld wird in diesem Szenario von 83,6 Prozent des BIP 2016 auf knapp 64 Prozent im Jahr 2022 sinken.
Ob dies gelingt, hängt vor allem an der Budgetdisziplin der kommenden Bundesregierung: Die im Wahlkampf geäußerten Vorhaben und Pläne der Parteien zu (neuen) Einnahmen oder (verringerten) Ausgaben sind in der Prognose nicht berücksichtigt und würden zu deutlich veränderten Ergebnissen führen.