
WIFO-Forscher Helmut Mahringer (re.) bei der Pressekonferenz mit Petra Draxl (AMS) und Caritas-Direktor Michael Landau. – © Caritas/Steindl
26.04.2018
Caritas-Jobmeile: „Müssen der Verfestigung von Arbeitslosigkeit entgegen wirken“
Ältere, gesundheitlich Belastete und Menschen ohne passende Ausbildung bleiben gefährdet, so WIFO-Arbeitsmarktforscher Mahringer.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich aufgrund der guten Konjunktur in den vergangenen Monaten deutlich verbessert. Und dennoch ist die Arbeitslosigkeit – im Jahr 2017 waren es inkl. Schulungsteilnahmen durchschnittlich 412.000 – weiter auf einem hohen Niveau.
Für einige Gruppen scheint sich die Lage weniger zu entspannen: In Zukunft wird sich die Arbeitslosigkeit noch mehr hin zu älteren Menschen, gesundheitlich Belasteten und Personen, die über keine passende Ausbildung verfügen, verlagern, warnte WIFO-Forscher Helmut Mahringer am Mittwoch. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Caritas-Direktor Michael Landau und AMS-Wien-Geschäftsführerin Petra Draxl anlässlich der zehnten Jobmeile der Caritas betonte Mahringer die Bedeutung der aktiven Arbeitsmarktpolitik, um einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken.
Es bleibt Aufgabe der Politik, die Chancen auf eine Teilhabe am Arbeitsleben zu verbessern, so Mahringer. Hohe Anforderungen am Arbeitsplatz und die Alterung der Erwerbsgesellschaft erfordern eine Gestaltung des Arbeitslebens, die auch Menschen, die nicht mehr uneingeschränkt leistungsfähig sind, eine produktive Erwerbsteilnahme erlaubt. Einen wichtigen Beitrag, so Mahringer, könnten hier präventive Maßnahmen zur Erhaltung von bestehenden Arbeitsplätzen etwa für Ältere und gesundheitlich Belastete sowie der gezielte Ausbau solcher Arbeitsplätze leisten.
Das AMS spielt eine zentrale Rolle
Eine zentrale Rolle komme dem AMS zu: Die aktive Arbeitsmarktpolitik trage durch Wirkungsanalysen belegt zur Verbesserung der Chancen Arbeitsloser bei, sagt Mahringer. Beginnend bei Beratung und Vermittlung durch das AMS über Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung bis hin zu Beschäftigungsmaßnahmen (etwa durch Eingliederungsbeihilfen oder in Sozialökonomischen Betrieben und Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten) weisen Analysen die positiven Effekte dieser Maßnahmen nach.
Caritas-Chef Michael Landau warnte die Politik davor, Stimmung gegen arbeitslose Menschen zu machen: Es braucht ein Ende der Diffamierung. Wer hier von Durchschummlern spricht, der hat von der Wirklichkeit der Menschen keine Ahnung und will von strukturellen Problemen ablenken. Wer mit den Menschen spreche, der merke, was es bedeutet, ohne Arbeit zu sein: Glauben Sie mir, es ist kein gutes Gefühl, so Landau. Er sprach sich gegen die Einführung von Hartz IV durch die Hintertüre aus und forderte eine rechtskonforme Mindestsicherung sowie die systematische Senkung der Lohnnebenkosten für GeringverdienerInnen.
Die Caritas-Jobmeile mit mehr als 2.000 BesucherInnen fand zum bereits zehnten Mal statt: In der carla am Mittersteig im 5. Wiener Gemeindebezirk präsentierten die Caritas und mehr als 30 weitere Trägerorganisationen konkrete Job- und Beratungsangebote für langzeitarbeitslose Menschen sowie allgemeine Infos über Initiativen der aktiven Arbeitsmarktpolitik.
Es bleibt Aufgabe der Politik, die Chancen auf eine Teilhabe am Arbeitsleben zu verbessern, so Mahringer. Hohe Anforderungen am Arbeitsplatz und die Alterung der Erwerbsgesellschaft erfordern eine Gestaltung des Arbeitslebens, die auch Menschen, die nicht mehr uneingeschränkt leistungsfähig sind, eine produktive Erwerbsteilnahme erlaubt. Einen wichtigen Beitrag, so Mahringer, könnten hier präventive Maßnahmen zur Erhaltung von bestehenden Arbeitsplätzen etwa für Ältere und gesundheitlich Belastete sowie der gezielte Ausbau solcher Arbeitsplätze leisten.
Das AMS spielt eine zentrale Rolle
Eine zentrale Rolle komme dem AMS zu: Die aktive Arbeitsmarktpolitik trage durch Wirkungsanalysen belegt zur Verbesserung der Chancen Arbeitsloser bei, sagt Mahringer. Beginnend bei Beratung und Vermittlung durch das AMS über Maßnahmen zur Aus- und Weiterbildung bis hin zu Beschäftigungsmaßnahmen (etwa durch Eingliederungsbeihilfen oder in Sozialökonomischen Betrieben und Gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten) weisen Analysen die positiven Effekte dieser Maßnahmen nach.
Caritas-Chef Michael Landau warnte die Politik davor, Stimmung gegen arbeitslose Menschen zu machen: Es braucht ein Ende der Diffamierung. Wer hier von Durchschummlern spricht, der hat von der Wirklichkeit der Menschen keine Ahnung und will von strukturellen Problemen ablenken. Wer mit den Menschen spreche, der merke, was es bedeutet, ohne Arbeit zu sein: Glauben Sie mir, es ist kein gutes Gefühl, so Landau. Er sprach sich gegen die Einführung von Hartz IV durch die Hintertüre aus und forderte eine rechtskonforme Mindestsicherung sowie die systematische Senkung der Lohnnebenkosten für GeringverdienerInnen.
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