10.05.2017

Business cycle indicators close to historical peaks (German)

Leading indicators point to a continued positive development.
East Asia is reviving the global industrial economy, which is being boosted by the recovery in Russia and Brazil. Domestic exports and industrial production are benefiting from this. Leading indicators point to a continued positive development. Both national and international business cycle indicators have reached long-term peaks.
Die Weltkonjunktur gewann in den letzten Monaten deutlich an Schwung. Vor allem in Ost­asien stieg die Importnachfrage rasant, aber auch die Festigung der Nachfrage aus Russland und Brasilien trägt zum Aufschwung bei. Die weltweite Industrieproduktion expandierte im Februar erneut, mit Impulsen sowohl aus den Industrieländern als auch aus den Schwellen­ländern. Mit der Belebung der internationalen Nachfrage zogen die Rohstoffpreise im I. Quartal wieder stärker an.

In den USA verlangsamte sich hingegen das Wachstum im I. Quartal. Vor allem die Ausgaben der privaten Haushalte, welche in den vergangenen Quartalen das Wachstum gestützt hat­ten, entwickelten sich gedämpft. Die Abschwächung könnte jedoch zum Teil auf Probleme in der Saisonbereinigung zurückgehen und daher weniger stark ausgefallen sein als ausgewie­sen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist weiterhin gut. Wenngleich sich die Stimmungsindika­toren im April etwas eintrübten, befinden sie sich auf anhaltend hohem Niveau.

Das Wachstum der österreichischen Wirtschaft beschleunigte sich im I. Quartal. Gemäß der WIFO-Schnellschätzung expandierte das BIP gegenüber der Vorperiode um 0,6 Prozent. Gemessen an der Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe (d. h. einschließlich der irregulären Komponente) war das heimische Wachstum mit 0,5 Prozent so hoch wie im Durchschnitt des Euro-Raumes. Während im Euro-Raum die Dynamik von Ende 2016 anhielt, zeigte sich in der EU insgesamt eine leichte Wachstumsabschwächung. In Großbritannien wuchs die Wirtschaft um 0,3 Prozent.

Private Haushalte erneut eine wichtige Stütze

Vor dem Hintergrund der Beschleunigung der internationalen Konjunktur profitierten die hei­mischen Unternehmen im I. Quartal vom Anziehen der Exportnachfrage. Damit zog auch die Industriekonjunktur an. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erweisen sich erneut als wichtige Wachstumsstütze.

Nationale und internationale Vorlaufindikatoren aus Verbraucher- und Unternehmensumfra­gen deuteten eine gute Entwicklung im I. Quartal bereits an. Sie steigen seit mehreren Mona­ten und erreichten im April in vielen Bereichen Höchstwerte. Die gute Konjunktur sollte des­halb in Österreich sowie im Euro-Raum und der EU insgesamt anhalten, wenngleich die tat­sächliche Entwicklung nicht so dynamisch verläuft wie die Umfrageergebnisse vermuten lie­ßen.

Der WIFO-Konjunkturtest zeigt eine anhaltend optimistische Konjunkturbeurteilung der öster­reichischen Unternehmen, auch der WIFO-Frühindikator erhöhte sich in der April-Auswertung neuerlich. Der Anstieg des Indikators der Europäischen Kommission für das Konsumentenver­trauen deutet für Österreich auf eine merkliche Verbesserung der Konsumentenstimmung hin. Die gute Konsumlaune spiegelt sich auch im lebhaften Geschäftsgang des Handels. Die posi­tiven Effekte der Steuerreform, welche Handel und Konsum im Jahr 2016 stützten, dürften auch noch in das I. Quartal gewirkt haben. So war die Nachfrage nach langlebigen Konsum­gütern Anfang 2017 weiter sehr robust. Im Tourismus dämpfte hingegen die ungünstige Schneelage zusammen mit negativen Kalen­dereffekten das vorläufige Ergebnis der Wintersaison 2016/17.

Der Aufwärtsdruck der Rohöl- und sonstigen Rohstoffpreise im I. Quartal erhöhte die Inflation in Österreich. Nach einem Anstieg des VPI um 2,2 Prozent im Februar sank die Teuerungsrate im März leicht auf 2,0 Prozent. Neben den Treibstoffpreisen ergeben sich nach wie vor starke preistrei­bende Effekte auch in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels".

Aufgrund der guten Konjunkturlage verbesserte sich die Arbeitsmarktlage weiter. Die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten stieg im April in ähnlichem Ausmaß wie im März (+1,9 Prozent ge­genüber dem Vorjahr laut Schätzungen des BMASK). Gleichzeitig sank die Zahl der Arbeitslo­sen. Im April waren 337.923 Personen beim AMS als arbeitslos gemeldet. Nach österreichischer Berechnungsmethode lag die Arbeitslosenquote saisonbereinigt im April wie im Vormonat bei 8,7 Prozent.