Die österreichische Weltraumindustrie. Ausmaß und Perspektiven
Die europäischen Weltraumaktivitäten waren seit dem Beginn der sechziger Jahre einem Entwicklungsprozeß unterworfen. Während zuerst überwiegend wissenschaftliche Projekte durchgeführt wurden, versuchte man in den siebziger Jahren und Anfang der achtziger Jahre, die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Raumfahrtindustrie auf den internationalen Weltraummärkten zu stärken und Marktanteile zu gewinnen. Etwa seit 1985 vollzog sich nochmals eine Neuorientierung der ESA. Mit dem Beschluß des Langfristprogramms strebt die ESA den Einstieg in die bemannte Raumfahrt durch Beteiligung an der Raumstation der USA und Entwicklung der dafür notwendigen Infrastruktur an. Neben dem Beitrag zur Raumstation (Columbus) sind dies die Trägerrakete Ariane und der Raumgleiter Hermes. Diese Projekte werden – unter starker Anspannung des budgetären Rahmens – die europäischen Weltraumaktivitäten bis ins nächste Jahrhundert hinein prägen. Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor im europäischen Weltraumprogramm ist die zunehmende Kritik an den geringen Rückflüssen dieser Programme.