Im Zuge des ursprünglich von den Energiepreisen induzierten allgemeinen Preisauftriebs haben sich auch die Preise für Lebensmittel
in Österreich stark erhöht. Aufgrund der stark konzentrierten Marktstruktur des Lebensmittelhandels erfolgte auch sehr bald
der Ruf nach wettbewerbsaktivierenden Maßnahmen. Ein Weg, um den Wettbewerb zu beleben, stellt die Erhöhung der Preistransparenz
auf Märkten dar. In einer digitalisierten Wirtschaft haben sich zu diesem Zweck betriebene internetbasierte Preisvergleichsportale
für eine Vielzahl von Produkten etabliert. Ziel jeder staatlichen Intervention zur Erhöhung der Preistransparenz muss es sein,
den Wettbewerb zu stärken, weshalb die Potenziale und die Risiken von Maßnahmen zur Erhöhung der Preistransparenz im Lebensmittelhandel
analysiert und gegeneinander abgewogen werden, um nicht den gegenteiligen Effekt einer Wettbewerbseinschränkung zu erreichen.
Study by: Austrian Institute of Economic Research – Lechner, Reiter & Riesenfelder Social Research – prospect Unternehmensberatung GesmbH – Institute for Advanced Studies
Der Research Brief fasst eine umfassende Analyse der ökonomischen, sozialen, politischen und gesellschaftlichen Gleichstellung
von Frauen und Männern in Österreich zusammen. Die exemplarische Darstellung von Indikatoren entlang verschiedener Gleichstellungsdimensionen
zeigt, dass in den letzten zehn Jahren eine Verringerung der strukturellen Unterschiede, jedoch keine vollständige Angleichung
der Lebensbedingungen von Frauen und Männern erreicht wurde. Trotz dieser positiven Entwicklung besteht weiterhin erheblicher
Handlungsbedarf, um eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen zu gewährleisten.
Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests zeigen im April eine weitere Verbesserung der unternehmerischen Konjunktureinschätzungen,
die jedoch im skeptischen Bereich bleiben. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte mit –3,4 Punkten (saisonbereinigt) um 3,7
Punkte über dem Wert des Vormonats (–7,1 Punkte). Verbesserungen zeigen sich sowohl bei den Lagebeurteilungen als auch bei
den Konjunkturerwartungen. Das Konjunkturbild wird nach wie vor von der anhaltend schwachen Industriekonjunktur bestimmt.
Wirtschaftssanktionen werden zunehmend als geopolitisches Druckmittel, auch gegen die EU, eingesetzt. Das "Anti-Coercion"-Instrument
(ACI) stärkt die Fähigkeit der EU, diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, indem die EU durch glaubwürdige Androhungen von wirtschaftlichen
Maßnahmen abschreckt und im Ernstfall mit eigenen Handelsbeschränkungen reagiert. Berechnungen des WIFO veranschaulichen die
vielfältigen, auch ungewollten Aus- und Rückwirkungen derartiger Sanktionen und Gegensanktionen anhand eines Fallbeispiels
mit China. Der Erfolg des ACI wird hauptsächlich an seiner abschreckenden Wirkung gemessen werden. Die Stärke des EU-Binnenmarktes
sowie die Entschlossenheit und Einigkeit der EU-Akteure in der Umsetzung des ACI werden dabei entscheidend sein. Das ACI bereitet
den Weg zu schnelleren und transparenteren Entscheidungsprozessen sowie besser strukturierten Abläufen in der EU. Die glaubwürdige
Abschreckung von Zwangsmaßnahmen gegen die EU erfordert aber auch eine sorgfältige, modellbasierte Auswahl und Dimensionierung
der angedrohten Reaktionsmaßnahmen.
Der Konjunkturreport Einzelhandel stellt einmal pro Quartal wesentliche Konjunkturinformationen für den Einzelhandel bzw.
Handel insgesamt zusammen. Eine laufende Konjunkturbeobachtung und -berichterstattung ist von hoher Relevanz, um den Handelsbetrieben
sowie der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Daten und Analysen liefern zu können. Der aktuelle Bericht zeigt, dass die
gesamtwirtschaftliche Lage zu Jahresbeginn anhaltend gedämpft verlief und sich die Stimmungsindikatoren der Einzelhandelsunternehmen
zuletzt weiter verbesserten. Dies gilt sowohl für die aktuellen Lagebeurteilungen als auch die unternehmerischen Erwartungen.
Der Geschäftsgang im Einzelhandel blieb im Jänner und Februar jedoch noch verhalten, wobei sich die Dynamik zuletzt nicht
weiter verschlechterte. Im Zuge des Anstiegs des real verfügbaren Haushaltseinkommens wird wieder mit einer stärkeren Konsumnachfrage
der privaten Haushalte gerechnet, was auch positiv im Einzelhandel wirken sollte.
Capturing the heterogeneity of life courses improves the accuracy, detail and policy relevance of population and labour force
projections. Our study uses the microsimulation model microDEMS for Austria, which simulates individual life courses at a
high level of detail and in their family context. The model pays particular attention to educational attainment, health and
labour market participation. By maintaining the longitudinal consistency of labour market careers, including the tracking
of insurance periods, together with the implementation of detailed retirement rules, our model provides realistic representations
of retirement decisions. While we reproduce the demographic outcomes of official (Statistics Austria) population projections,
including international migration by region of birth, we integrate several additional dimensions, such as educational differentials
in mortality and fertility. MicroDEMS allows to consider a wide range of scenarios when assessing the sensitivity of results,
or to focus on the impact of policy changes targeted at specific population subgroups, such as mothers, immigrants, or people
with health impairments or lower educational levels. MicroDEMS is a detailed national version of the comparative microWELT
model. In this context, microDEMS is used for sensitivity analysis and case studies to assess potential specification bias
introduced in microWELT due to the neglect of institutional detail or the less detailed treatment of population heterogeneity,
such as in the case of international migration.
Marcus Scheiblecker, Hohe Zinsen belasten die Konjunktur • Atanas Pekanov, Europäische Wirtschaftspolitik 2023. Robuster Arbeitsmarkt
trotz schwacher Konjunktur und gestraffter Geldpolitik • Michael Peneder, Institutionalisiertes Vertrauen als Standortqualität.
Zur ökonomischen Bedeutung des Eich- und Vermessungswesens • Kathrin Hofmann, Agnes Kügler, Nicole Schmidt-Padickakudy, Unternehmensausgaben
für neue Produkte dürften 2024 nur schwach wachsen • Anna Burton, Oliver Fritz (WIFO), Robert Steiger (Universität Innsbruck),
Herausforderungen des alpinen Wintertourismus in Österreich
Der alpine Wintertourismus ist einer der Eckpfeiler der österreichischen Tourismuswirtschaft. Angebot und Nachfrage nach Skiurlaub
haben sich über Jahrzehnte hinweg positiv entwickelt, sodass Österreich als eines der wenigen Länder in Europa über zwei beinahe
gleichwertige Saisonen verfügt. Doch der Tourismus in alpinen Regionen steht vor großen Herausforderungen. Werden sie nicht
bewältigt, so ist dies mit negativen Effekten auf volkswirtschaftlicher, noch mehr aber auf regionalwirtschaftlicher Ebene
verbunden: Vor allem der Klimawandel, aber auch demografische Veränderungen und höhere Kosten, die mit steigenden Preisen
einhergehen, erzwingen eine Anpassung des Angebotes. In der Folge ist auch eine Verschiebung der Nachfrage in Richtung des
Sommers und der Nebensaisonen zu erwarten. Klimaschutzbemühungen, in deren Zentrum eine klimafreundliche An- und Abreise der
Gäste steht, müssen verstärkt werden.
2023 verzeichneten österreichische Unternehmen einen überdurchschnittlichen Anstieg der Ausgaben für neue Produkte und Dienstleistungen.
Unternehmen, die bereits im Vorjahr ihre Innovationsausgaben erhöht hatten, behielten diesen Kurs überwiegend bei. Obwohl
die Innovationsausgaben 2023 zulegten, führte nur etwa ein Fünftel der befragten Unternehmen neue Produkte oder Dienstleistungen
ein. Seit der COVID-19-Krise ist ein genereller Rückgang der Innovationanstrengungen zu beobachten, vor allem in kleinen und
mittleren Unternehmen. Ebenso ist die Finanzierung über Kredite, ein wichtiger Motor für die Einführung neuer Produkte, seit
der Pandemie rückläufig. Jedes vierte Unternehmen meldete im Jahr 2023 Hindernisse bei der Kreditvergabe.