Wolfgang Pollan, Yvonne Schnitzer
Hohe Teuerung in Österreich in den Jahren 1992 und 1993
WIFO-Monatsberichte, 1994, 67(7), S.424-430
 
Der Preisauftrieb war in Österreich 1992 und 1993 stärker als in den meisten OECD-Ländern. Trotz der Konjunkturschwäche und sinkender Rohstoffpreise erreichte die Inflationsrate 1993 3,6% und lag damit nicht nur erheblich über dem OECD-Durchschnitt, sondern war auch höher als in den Abwertungsländern. Importpreisverbilligungen wurden nur unvollständig an die heimischen Verarbeiter und Verbraucher weitergegeben. Von Bedeutung ist dabei, daß die österreichischen Verarbeiter stärker als ausländische Konkurrenten auf die Belieferung durch den heimischen Handel angewiesen sind und dadurch höheren Inputpreisen gegenüber stehen, als etwa deutsche Verarbeiter, die auf den internationalen Märkten selbst, unter Umgehung von Handelsstufen, einkaufen. Auf der Verbraucherebene trugen vor allem der Anstieg der Dienstleistungspreise, die Anhebung von Tarifen und Gebühren sowie von Mieten zur hohen Inflationsrate bei. Trotz der Entlastung durch sinkende Rohstoff- und Halbfertigwarenpreise stiegen die Preise der industriellen und gewerblichen Waren weiterhin mit einer Rate über 3%.
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit – Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
Sprache:Deutsch