�� WIFO |
Erh�hte Unsicherheit d�mpft
Konjunktur
Prognose f�r 2012 und
2013
Die Aussichten f�r die
�sterreichische Wirtschaft haben sich gegen�ber der Juni-Prognose zwar verschlechtert,
doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert: Au�enwirtschaftliche Abw�rtsrisiken
�berwiegen leicht gegen�ber inl�ndischen Aufw�rtsrisiken. Die heimische Wirtschaft
sollte unter diesen Rahmenbedingungen 2012 um 0,6% und 2013 um 1,0% wachsen, wobei
die Unsicherheit f�r 2013 besonders hoch ist.
Die Konjunkturprognose entsteht
jeweils in Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des WIFO. � Wissenschaftliche
Assistenz: Nora Popp, Roswitha �bl � Abgeschlossen am 26. September 2012. � E-Mail-Adresse:
[email protected]
INHALT
Dynamik der Weltwirtschaft l�sst nach
Wirtschaft des Euro-Raumes weiterhin in
Rezession
�sterreichs Wirtschaft unter dem Eindruck der
weltweiten Wachstumsdelle
Bild der Vorlaufindikatoren verschlechtert sich
Au�enwirtschaftliche Abw�rtsrisiken �berwiegen
gegen�ber inl�ndischen Aufw�rtsrisiken
Exporte leiden unter Vertrauens- und
Staatsschuldenkrise im Euro-Raum
Investitionen liefern leichte Wachstumsimpulse
Weiterhin ged�mpftes Konsumwachstum
Kr�ftiges Besch�ftigungswachstum,
Arbeitslosenquote steigt
Inflationsrate knapp �ber 2%
Finanzierungsbedingungen in �sterreich
anhaltend g�nstig
Niedrige Finanzierungskosten entlasten
�ffentliche Haushalte
VERZEICHNIS DER �BERSICHTEN UND
ABBILDUNGEN
�bersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose
�bersicht 2: Annahmen �ber die internationale Konjunktur
�bersicht 3: Produktivit�t
�bersicht 4: Entwicklung der Bruttowertsch�pfung
�bersicht 5: Entwicklung der Nachfrage
�bersicht 6: Konsum, Einkommen und Preise
�bersicht 7: L�hne, Wettbewerbsf�higkeit
�bersicht 9: Wirtschaftspolitische
Bestimmungsfaktoren
Abbildung 1: Indikatoren der Wirtschaftsentwicklung und der Wirtschaftspolitik
Das Wachstum der Weltwirtschaft
schw�chte sich nach einer Belebung zum Jahresbeginn im Fr�hjahr wieder
sp�rbar ab. Davon war im II. Quartal die Mehrzahl der gro�en Industrie- und Schwellenl�nder
betroffen. Die Vertrauens- und Schuldenkrise im Euro-Raum ist f�r diese Entwicklung
nur teilweise ma�gebend. Auch viele Industriel�nder au�erhalb des Euro-Raumes sind
von einem hohen Ma� an makro�konomischen Ungleichgewichten gepr�gt und haben in
�hnlicher Form wie die s�deurop�ischen L�nder gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen
zu bew�ltigen. Zudem sind in einigen Schwellenl�ndern zuletzt interne Probleme deutlicher
in den Vordergrund getreten.
Der Abschwung der Weltkonjunktur und eine erneute Zuspitzung
der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum pr�gten seit dem Fr�hjahr das Geschehen auf
den internationalen Finanzm�rkten. Im Mittelpunkt standen f�r Europa die Besorgnis
�ber Spaniens Bankensystem und die �ffentlichen Haushalte in einigen Euro-L�ndern.
W�hrend sich die Finanzierungsbedingungen f�r Banken und Staaten auf den s�deurop�ischen
Kapitalm�rkten zun�chst weiter verschlechterten, dr�ckten "Safe-Haven"-Kapitalfl�sse
die Renditen vor allem in Deutschland, Finnland, den Niederlanden und �sterreich. Diese Entwicklung zeigte sich in Form von au�ergew�hnlich
hohen Risikopr�mien auf dem Sekund�rmarkt f�r Staatsanleihen. Als Reaktion darauf
beschloss die Europ�ische Zentralbank (EZB) Anfang September die M�glichkeit zu
unbeschr�nkten Staatsanleihek�ufen im Rahmen von Outright Monetary Transactions
(OMT). Unmittelbar nach der Ank�ndigung dieser Ma�nahme verringerten sich die Zinss�tze
auf dem Sekund�rmarkt f�r Staatsanleihen s�deurop�ischer L�nder deutlich. Die unbeschr�nkten
OMT der EZB werden wohl das Vertrauen in den Euro als stabile W�hrung zumindest
vor�bergehend st�rken und das Ausma� der Kapitalflucht aus S�deuropa d�mpfen. Unter
diesen Rahmenbedingungen k�nnte sich das wirtschaftliche Umfeld so ver�ndern, dass
auch in Europa im Jahr 2013 leicht aufw�rtsgerichtete Kr�fte zunehmen. 2012 erwartet
das WIFO im Euro-Raum insgesamt einen R�ckgang der Wirtschaftsleistung. 2013 sollte
sich ein verhaltener Anstieg ergeben.
�sterreichs Wirtschaft
kann sich von der internationalen Dynamik nicht ganz entkoppeln, wie die Stagnation
der Exporte seit Mitte 2011 zeigt. Im Gegensatz zum Krisenjahr 2009 blieb jedoch
die Inlandsnachfrage verh�ltnism��ig stabil. Das WIFO geht in der vorliegenden Prognose
von einem Wachstum der �sterreichischen Wirtschaft im Jahr 2012 von 0,6% aus. Auch
2013 wird �sterreich mit einer Rate von +1,0% zu den Wachstumsmotoren im Euro-Raum
z�hlen. Gegen�ber der Prognose vom Juni 2012 revidiert das WIFO seine Einsch�tzung
f�r das Jahr 2013 aufgrund der Verschlechterung des internationalen Umfeldes leicht
nach unten.
Die Aussichten f�r die
�sterreichische Wirtschaft haben sich gegen�ber der Juni-Prognose zwar verschlechtert,
doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert. Vor allem aktuelle internationale
Entwicklungen bedeuten ein hohes Risiko sowohl f�r den heimischen Finanzsektor als
auch f�r die Realwirtschaft. Verh�ltnism��ig gut entwickelt sich die Arbeitskr�ftenachfrage
in �sterreich. Aufgrund des Verlaufes seit Jahresbeginn ist 2012 insgesamt mit einer
Ausweitung der Besch�ftigung um 1,5% zu rechnen. 2013 d�rfte sich die Dynamik auf
+0,5% verlangsamen. Die Arbeitslosenquote wird im Jahr 2012 nach nationaler Berechnungsmethode
auf 7,0% steigen und sich 2013 weiter erh�hen.
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�bersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose |
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2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
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Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
|||||
Bruttoinlandsprodukt |
|
|
|
|
|
|
Real |
+1,4 |
�3,8 |
+2,1 |
+2,7 |
+0,6 |
+1,0 |
Nominell |
+3,2 |
�2,3 |
+3,7 |
+5,0 |
+2,5 |
+2,6 |
Herstellung von Waren1), real |
+1,1 |
�12,7 |
+7,0 |
+8,2 |
+0,5 |
+2,5 |
Handel, real |
�2,1 |
�0,3 |
+1,4 |
+1,3 |
�0,4 |
+0,5 |
Private Konsumausgaben, real |
+0,7 |
+1,1 |
+1,7 |
+0,7 |
+0,6 |
+0,7 |
Bruttoanlageinvestitionen, real |
+0,7 |
�7,8 |
+0,8 |
+7,3 |
+1,1 |
+1,5 |
Ausr�stungen |
�0,4 |
�10,6 |
+6,0 |
+12,1 |
+1,0 |
+2,5 |
Bauten |
+0,9 |
�7,1 |
�2,7 |
+4,4 |
+1,1 |
+0,6 |
Warenexporte2) |
|
|
|
|
|
|
Real |
+0,5 |
�18,3 |
+13,0 |
+7,9 |
+0,8 |
+4,3 |
Nominell |
+2,5 |
�20,2 |
+16,7 |
+11,3 |
+1,7 |
+4,5 |
Warenimporte2) |
|
|
|
|
|
|
Real |
+0,6 |
�14,1 |
+10,9 |
+8,5 |
�0,3 |
+4,0 |
Nominell |
+4,7 |
�18,4 |
+16,5 |
+15,3 |
+1,0 |
+4,5 |
Leistungsbilanzsaldo���������� Mrd. � |
+13,76 |
+7,49 |
+8,62 |
+5,86 |
+6,95 |
+8,14 |
��������������� in % des BIP |
+4,9 |
+2,7 |
+3,0 |
+1,9 |
+2,3 |
+2,6 |
Sekund�rmarktrendite3)����� in % |
4,4 |
3,9 |
3,2 |
3,3 |
2,4 |
2,0 |
Verbraucherpreise |
+3,2 |
+0,5 |
+1,9 |
+3,3 |
+2,3 |
+2,1 |
Arbeitslosenquote |
|
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|
In % der Erwerbspersonen (Eurostat)4) |
3,8 |
4,8 |
4,4 |
4,2 |
4,4 |
4,8 |
In % der unselbst�ndigen Erwerbspersonen5) |
5,9 |
7,2 |
6,9 |
6,7 |
7,0 |
7,4 |
Unselbst�ndig aktiv Besch�ftigte6) |
+1,7 |
�1,5 |
+0,8 |
+1,9 |
+1,5 |
+0,5 |
Finanzierungssaldo des Staates |
�0,9 |
�4,1 |
�4,5 |
�2,6 |
�2,9 |
�2,6 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Nettoproduktionswert, einschlie�lich
Bergbau. � 2) Laut Statistik
Austria. � 3) Bundesanleihen
mit einer Laufzeit von 10 Jahren (Benchmark). �
4) Labour Force Survey. �
5) Arbeitslose laut Arbeitsmarktservice. � 6) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld
beziehen, ohne Pr�senzdiener. |
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|
Die Weltwirtschaft wuchs
im I. Quartal 2012 mit +3,6%[a]) wesentlich st�rker als erwartet. Ein Gro�teil
dieser positiven Entwicklung ist auf tempor�re Faktoren zur�ckzuf�hren, wie z. B.
die Lockerung der Finanzierungskosten und die teilweise St�rkung des Vertrauens
als Reaktion auf die Ma�nahmen der Europ�ischen Zentralbank (EZB) zu Jahresbeginn.
Im II. Quartal verlor die Weltwirtschaft hingegen deutlich an Schwung. Vor allem
die zunehmenden Spannungen auf den europ�ischen Finanzm�rkten d�mpften den weltweiten
Handel und erh�hten die Volatilit�t auf den internationalen Finanzm�rkten. Doch
sind auch viele Industriel�nder au�erhalb des Euro-Raumes von
einem hohen Ma� an makro�konomischen Ungleichgewichten gepr�gt und haben in �hnlicher
Form wie L�nder an der europ�ischen Peripherie gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen
zu bew�ltigen. Zudem traten zuletzt in einigen Schwellenl�ndern wachstumshemmende
Friktionen deutlicher in den Vordergrund.
Trotz eines starken Anstieges
der Besch�ftigung im Juli liegt die Arbeitslosenquote in den USA weiterhin �ber
der 8%-Marke. Die Lage im Immobiliensektor stabilisiert sich. Die Notenbank setzt
weitere konjunkturst�tzende Ma�nahmen.
In den USA blieb zwar die
Grunddynamik der Konjunktur in der ersten Jahresh�lfte 2012 stabil, die Entwicklung
ist aber derzeit von einem deutlich geringeren Schwung gepr�gt als im Vorjahr. Die
wichtigste St�tze der Expansion war im I. und II. Quartal 2012 der private Konsum.
Nach der stetigen Aufw�rtsbewegung der Sparquote der privaten Haushalte seit Jahresbeginn
im Zuge des Entschuldungsprozesses d�rfte sich der Konsum im Prognosezeitraum unterdurchschnittlich
entwickeln.
Erst die H�lfte der �ber
8 Mio. Arbeitspl�tze, die w�hrend der Finanzmarktkrise verlorengegangen waren, wurde
bisher neu geschaffen; vor diesem Hintergrund lancierte die Notenbank (Fed) Mitte
September ein weiteres umfangreiches expansives Programm zur Belebung der Wirtschaft[b]). Dar�ber hinaus k�ndigte die Fed an, den Leitzinssatz
noch mindestens bis Mitte 2015 nahe Null halten zu wollen. Die Frist wurde damit
um ein halbes Jahr verl�ngert, um die Signalwirkung niedriger Zinss�tze zus�tzlich
zu verst�rken.
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�bersicht 2: Annahmen
�ber die internationale Konjunktur |
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2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
|||||
Bruttoinlandsprodukt, real |
|
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|
|
|
Welt |
+2,8 |
�0,7 |
+5,3 |
+3,9 |
+3,1 |
+3,3 |
USA |
�0,3 |
�3,1 |
+2,4 |
+1,8 |
+2,2 |
+1,8 |
Japan |
�1,0 |
�5,5 |
+4,5 |
�0,8 |
+1,4 |
+1,5 |
EU 27 |
+0,3 |
�4,3 |
+2,1 |
+1,5 |
�0,2 |
+0,6 |
Euro-Raum (17 L�nder)1) |
+0,4 |
�4,4 |
+2,0 |
+1,4 |
�0,4 |
+0,4 |
Deutschland |
+1,1 |
�5,1 |
+4,2 |
+3,1 |
+0,8 |
+1,1 |
Neue EU-L�nder2) |
+4,2 |
�3,2 |
+2,3 |
+3,2 |
+1,3 |
+2,1 |
China |
+9,6 |
+9,2 |
+10,4 |
+9,3 |
+8,0 |
+7,0 |
Welthandel, real |
+2,3 |
�12,7 |
+15,2 |
+5,8 |
+3,5 |
+4,8 |
Marktwachstum �sterreichs3) |
+3,0 |
�11,4 |
+11,7 |
+6,1 |
+1,8 |
+4,0 |
|
|
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|
|
Weltmarkt-Rohstoffpreise4) |
+32,7 |
�34,7 |
+28,9 |
+28,6 |
�4 |
+3 |
Ohne Roh�l |
+18,7 |
�28,4 |
+31,9 |
+19,2 |
�15 |
+15 |
Erd�lpreis������������ Brent, $ je Barrel |
97,0 |
61,5 |
79,5 |
111,3 |
110 |
110 |
Wechselkurs5)����� $ je Euro |
1,471 |
1,393 |
1,327 |
1,392 |
1,25 |
1,25 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Belgien, Deutschland, Estland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande,
�sterreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern. � 2) Bulgarien, Lettland, Litauen, Polen,
Rum�nien, Tschechien, Ungarn. � 3)
Ver�nderungsrate der realen Importe der Partnerl�nder gewichtet mit �sterreichischen
Exportanteilen. � 4) HWWI-Index,
auf Dollar-Basis. � 5) Monatsdurchschnitte. |
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Diese Politikma�nahme scheint
auch hinsichtlich des allgemeinen Bildes der Vorlaufindikatoren nicht �berraschend.
Die Stimmung von Unternehmen und privaten Haushalten tr�bte sich in den vergangenen
Monaten wieder leicht ein, nachdem sich zu Jahresbeginn eine Beschleunigung der
Erholung abgezeichnet hatte. Belastend d�rfte die Unsicherheit �ber die Finanzpolitik
im n�chsten Jahr wirken. Die Zunahme von Industrieproduktion und Kapazit�tsauslastung
der Unternehmen hielt zuletzt nicht an. Deutlich positive Signale kommen hingegen
vom Immobilienmarkt, Indikatoren wie der Case-Shiller-Index deuten auf eine Stabilisierung
der Immobilienpreise hin.
2012 d�rfte sich die Expansion
in den USA noch nicht wesentlich verlangsamen. Das stabile Wirtschaftsklima sollte
vor allem dem privaten Konsum zugute kommen. Daher rechnet das WIFO mit einem Wirtschaftswachstum
von real 2,2%. 2013 d�rfte in Anbetracht des nach wie vor hohen Defizits zumindest
die Fiskalpolitik restriktiver werden. In der Folge wird sich das Wachstum leicht
auf 1,8% verringern. Die Wirtschaftspolitik der USA bleibt deutlich expansiver ausgerichtet
als im Euro-Raum. Der Leitzinssatz ist in den USA anhaltend niedriger, und der Finanzierungssaldo
der �ffentlichen Haushalte liegt heuer bei rund �8%
des BIP (Euro-Raum rund �3%). Die
Wirtschaft w�chst damit in den USA wesentlich st�rker als im Euro-Raum, aber erheblich
langsamer als in der Vergangenheit.
In einigen Schwellenl�ndern
Asiens und Lateinamerikas k�ndigen die vorlaufenden Indikatoren eine Abk�hlung der
Konjunktur an.
Die lateinamerikanischen
Schwellenl�nder verzeichneten im 1. Halbjahr 2012 aufgrund der Schw�che der Nachfrage
aus dem Euro-Raum ein Nachlassen des Exportzuwachses. Zugleich waren die Kapitalzufl�sse
in diese Volkswirtschaften sehr volatil, was die Finanzm�rkte und das Kreditangebot
belastete. Dem begegneten die meisten Zentralbanken der Region, insbesondere in
Brasilien, mit einer schrittweisen Senkung der Leitzinss�tze. Ferner wurden einige
makroprudentielle Ma�nahmen versch�rft, um die Finanzmarktstabilit�t zu gew�hrleisten.
Im Prognosezeitraum d�rfte die Geldpolitik wesentlich weniger restriktiv sein als
im Sommer 2011. Dies sollte zusammen mit den nach wie vor hohen Einkommenszuw�chsen
die Binnennachfrage kr�ftig expandieren lassen.
In China verlor die Wirtschaft
seit Anfang 2012 deutlich an Dynamik. Bestimmend waren hier zum einen die eher verhaltenen
Investitionen und zum anderen die geringe Auslandsnachfrage infolge der Euro-Krise.
Auch im 2. Halbjahr 2012 d�rfte die Expansion das Tempo der Jahre 2010 und 2011
nicht erreichen � darauf deutet die Mehrzahl
der Fr�hindikatoren hin. Den gr��ten Wachstumsbeitrag d�rfte die Investitionsnachfrage
liefern, vor allem aufgrund der umfangreichen staatlichen F�rderprogramme. Auch
der Konsum der privaten Haushalte wird dank der anhaltenden kr�ftigen Steigerung
der Pro-Kopf-Einkommen zunehmen. �hnlich wie in China deuten die vorlaufenden Indikatoren
f�r eine Reihe weiterer asiatischer Schwellenl�nder auf ein allm�hliches Nachlassen
der bislang kr�ftigen Wachstumsdynamik hin. Nicht zuletzt werden diese Volkswirtschaften
von der seit mehreren Jahren zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung mit China
sowie untereinander profitieren. Entsprechend wird die Dynamik der aufstrebenden
Volkswirtschaften Asiens auch im Prognosezeitraum deutlich kr�ftiger sein als in
industrialisierten L�ndern.
In der EU belasten der Verlust
an Vertrauen in die �ffentlichen Finanzen und das Finanzsystem sowie die drastischen
Konsolidierungsprogramme in vielen L�ndern weiterhin die Wirtschaft. Trotz der j�ngst
von der EZB beschlossenen M�glichkeit zu unbeschr�nkten Staatsanleihek�ufen im Rahmen
von Outright Monetary Transactions (OMT) sind die Renditen der Staatsanleihen von
Irland und den meisten s�deurop�ischen L�ndern nach wie vor hoch, sodass die langfristige
Stabilisierung der Staatsschuld schwierig erscheint. Die anhaltende Unsicherheit
von privaten Haushalten und Unternehmen d�mpft den Ausblick.
Der Euro-Raum befindet
sich seit dem III. Quartal 2011 faktisch in einer Rezession. Diese resultiert vor
allem aus einem deutlichen R�ckgang der privaten Nachfrage. Ged�mpft wird die Binnennachfrage
durch die makro�konomische Verunsicherung angesichts der Zuspitzung der europ�ischen
Staatsschuldenkrise; diese Tendenz wird zus�tzlich durch umfangreiche fiskalpolitische
Konsolidierungsma�nahmen beschleunigt. Der Au�enhandel lieferte bis zuletzt noch
leicht positive Impulse, allerdings nur weil sich die Importe deutlich schlechter
entwickelten als die Exporte. Der erhebliche Importr�ckgang resultierte ebenfalls
aus der Schw�che der Binnennachfrage.
Die Konjunktur ist in den
einzelnen Euro-L�ndern zunehmend heterogen. So mussten Griechenland, Irland, Portugal,
Spanien und Italien die Konsolidierungsbem�hungen schrittweise verst�rken[c]), da entweder der Druck durch die Finanzm�rkte
zunahm oder die urspr�nglichen Sparziele aufgrund der Rezession verfehlt wurden.
Auch die Kreditvergabe war in den Krisenl�ndern deutlich restriktiver als in den
anderen L�ndern der W�hrungsunion. Die Banken leiden in diesen L�ndern besonders
unter dem Kursverlust der Staatsanleihen, aber auch unter einem hohen Ma� an makrofinanziellen
Risiken.
Die Versch�rfung der europ�ischen
Staatsschuldenkrise und die Erh�hung des finanzpolitischen Restriktionsgrades pr�gen
auch die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung im Euro-Raum: Die Arbeitslosenquote erh�hte
sich von 10,0% im Juni 2011 auf 11,3% im Juli 2012. Allerdings verlief die Entwicklung
in den einzelnen L�ndern sehr unterschiedlich. So war die Arbeitslosigkeit in den
vergangenen zw�lf Monaten in den L�ndern mit relativ flexiblem Arbeitsmarkt, g�nstiger
Branchenstruktur und soliden �ffentlichen und privaten Finanzen (Deutschland und
Finnland) tendenziell leicht r�ckl�ufig, w�hrend sie in den unter Strukturschw�chen
leidenden Krisenl�ndern Griechenland, Portugal, Spanien und Italien kr�ftig zunahm.
Die �u�erst restriktive
Finanzpolitik, die hohe Unsicherheit sowie die massiven Strukturprobleme vieler
Mitgliedsl�nder werden die Binnennachfrage weiterhin erheblich belasten. Die j�ngst
von der EZB beschlossenen Ma�nahmen zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen (Outright
Monetary Transactions � OMT) werden
wohl langfristig die Asymmetrie der Konjunktur zwischen den Euro-L�ndern nicht d�mpfen
k�nnen. Kurzfristig hingegen gaben die Renditen auf Staatsanleihen der s�dlichen
Euro-L�nder bereits unmittelbar nach der Ank�ndigung der neuen Ma�nahmen erheblich
nach[d]).
Unter diesen Rahmenbedingungen k�nnte sich das wirtschaftliche
Umfeld so �ndern, dass auch in Europa im Jahr 2013 leicht aufw�rtsgerichtete Kr�fte
zunehmen. 2012 erwartet das WIFO im Euro-Raum insgesamt einen R�ckgang der Wirtschaftsleistung,
2013 einen verhaltenen Anstieg.
Trotz einer deutlichen Wachstumsabschw�chung
im II. Quartal gegen�ber dem Vorquartal entwickelt sich die heimische Wirtschaft
angesichts der Rezession im Euro-Raum relativ g�nstig. Die Unsicherheit infolge
der Krise der Europ�ischen W�hrungsunion und die drastischen Konsolidierungsma�nahmen
der �ffentlichen Haushalte schw�chen die Exporte in die EU-L�nder.
�hnlich wie in Deutschland
konnte sich die Wirtschaft auch in �sterreich bislang von der Krise im Euro-Raum
etwas abkoppeln. Laut den aktuellen BIP-Daten wuchs das BIP im I. Quartal 2012 gegen�ber
dem Vorquartal um 0,5% und im II. Quartal um 0,1%. Die Entwicklung war im 1. Halbjahr
2012 von einer stabilen Konsumnachfrage und einem ausgepr�gten Investitionszyklus
gepr�gt. Die Nettoexporte lieferten im I. Quartal noch einen signifikant positiven
Wachstumsbeitrag. Im II. Quartal stagnierten sie aufgrund einer deutlichen Beschleunigung
der Importausweitung. Das Wirtschaftswachstum st�tzte sich somit im 1. Halbjahr
sowohl auf die inl�ndische als auch � wenn
auch deutlich geringer � auf die
ausl�ndische Nachfrage. �sterreich z�hlte daher im 1. Halbjahr 2012 weiterhin zu
den St�tzen der Konjunktur im Euro-Raum.
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�bersicht 3: Produktivit�t |
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2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
|||||
Gesamtwirtschaft |
|
|
|
|
|
|
Bruttoinlandsprodukt, real |
+1,4 |
�3,8 |
+2,1 |
+2,7 |
+0,6 |
+1,0 |
Erwerbst�tige1) |
+2,1 |
�0,9 |
+0,7 |
+1,8 |
+1,4 |
+0,7 |
Produktivit�t (BIP je Erwerbst�tigen) |
�0,7 |
�2,9 |
+1,4 |
+0,9 |
�0,9 |
+0,3 |
|
|
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|
|
Herstellung von Waren |
|
|
|
|
|
|
Produktion2) |
+0,7 |
�13,0 |
+7,2 |
+8,5 |
+0,5 |
+2,5 |
Besch�ftigte3) |
+1,7 |
�5,3 |
�1,3 |
+1,9 |
+1,8 |
+0,3 |
Stundenproduktivit�t4) |
�0,5 |
�4,7 |
+5,4 |
+6,7 |
+0,2 |
+1,7 |
Geleistete Arbeitszeit je Besch�ftigten5) |
�0,5 |
�3,5 |
+3,0 |
�0,1 |
�1,5 |
+0,5 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Unselbst�ndige (Besch�ftigungsverh�ltnisse)
und Selbst�ndige laut Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung. � 2) Nettoproduktionswert, real. � 3) Laut Hauptverband der �sterreichischen
Sozialversicherungstr�ger. Bruch 2007/08 wegen Umstellung der Wirtschaftsklassifikation
auf �NACE 2008, 2008: WIFO-Sch�tzung. �
4) Produktion je geleistete Besch�ftigtenstunde. � 5) Laut Konjunkturerhebung von Statistik
Austria. |
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In den letzten Monaten
trat kein wesentlicher weltweiter makro�konomischer Schock ein, den die WIFO-Prognose
von Ende Juni nicht schon ber�cksichtigt h�tte. Wie im Juni unterstellt die vorliegende
Prognose ein schrittweises Auslaufen der europ�ischen Vertrauenskrise, sodass die
Wirtschaftsentwicklung sich in �sterreich wie im Euro-Raum normalisiert. Die R�ckkehr
zu dieser Aufw�rtsbewegung verl�uft jedoch keineswegs linear: Zwar verringerte sich
das Zinsdifferential f�r Staatsanleihen im Euro-Raum wieder, andererseits weist
die j�ngste Entwicklung verschiedener Vertrauensindikatoren abermals auf ein erh�htes
Ma� an Unsicherheit hin.
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Abbildung 1: Indikatoren
der Wirtschaftsentwicklung und der Wirtschaftspolitik |
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Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld
beziehen, ohne Pr�senzdiener, ohne in der Besch�ftigungsstatistik erfasste Arbeitslose
in Schulung; Bruch 2007/08 wegen Umstellung in der Besch�ftigtenstatistik. � 2) Bundesanleihen mit einer Laufzeit
von 10 Jahren (Benchmark). |
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Das allgemeine Bild der
Fr�hindikatoren ist schon seit einigen Monaten von einer signifikanten Abw�rtsbewegung
gepr�gt. Laut WIFO-Konjunkturtest sind die Beurteilung der aktuellen Lage und die
unternehmerischen Erwartungen in fast allen Branchen negativ. Nur die Bauunternehmen
beurteilen die aktuelle Lage noch positiv, die Erwartungen liegen weiterhin etwas
�ber dem langfristigen Durchschnitt, obwohl seit einigen Monaten auch hier eine
Abschw�chung festzustellen ist. Die Industrieproduktion nahm zwar (saisonbereinigt)
im April und Mai zu, ging aber dann vor allem im Juli merklich zur�ck. Die Auftragseing�nge
sinken sowohl insgesamt als auch in der Exportwirtschaft seit Mitte 2011.
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�bersicht 4: Entwicklung der Bruttowertsch�pfung |
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Zu Herstellungspreisen |
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2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Mrd. � (Referenzjahr 2005) |
Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
||||||
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|
|
Real
(berechnet auf Basis von Vorjahrespreisen) |
|
|
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Land- und Forstwirtschaft, Fischerei |
3,36 |
3,88 |
3,57 |
3,57 |
�4,3 |
+15,3 |
�8,0 |
�0,0 |
Herstellung von Waren einschlie�lich Bergbau |
47,67 |
51,59 |
51,84 |
53,14 |
+7,0 |
+8,2 |
+0,5 |
+2,5 |
Energie- und Wasserversorgung, Abfallentsorgung |
6,44 |
6,97 |
7,07 |
7,21 |
�3,3 |
+8,2 |
+1,5 |
+2,0 |
Bau |
14,17 |
14,66 |
14,83 |
14,92 |
�2,5 |
+3,5 |
+1,1 |
+0,6 |
Handel, Kfz |
29,84 |
30,22 |
30,10 |
30,25 |
+1,4 |
+1,3 |
�0,4 |
+0,5 |
Verkehr |
10,56 |
10,66 |
10,61 |
10,56 |
�0,7 |
+1,0 |
�0,5 |
�0,5 |
Beherbergung und Gastronomie |
11,07 |
11,21 |
11,36 |
11,55 |
+1,4 |
+1,3 |
+1,3 |
+1,7 |
Information und Kommunikation |
8,15 |
8,08 |
8,08 |
8,08 |
�0,9 |
�0,9 |
�0,0 |
�0,0 |
Kredit- und Versicherungswesen |
15,43 |
15,64 |
15,41 |
15,56 |
+5,4 |
+1,4 |
�1,5 |
+1,0 |
Grundst�cks- und Wohnungswesen |
22,72 |
23,30 |
23,81 |
24,05 |
+2,6 |
+2,6 |
+2,2 |
+1,0 |
Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen1) |
21,05 |
21,50 |
21,83 |
22,20 |
+4,1 |
+2,2 |
+1,5 |
+1,7 |
�ffentliche Verwaltung2) |
40,61 |
40,88 |
41,29 |
41,29 |
+0,8 |
+0,7 |
+1,0 |
�0,0 |
Sonstige Dienstleistungen |
6,57 |
6,57 |
6,64 |
6,70 |
+1,3 |
�0,0 |
+1,0 |
+1,0 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Wertsch�pfung der Wirtschaftsbereiche3) |
237,50 |
244,96 |
246,30 |
248,86 |
+2,2 |
+3,1 |
+0,5 |
+1,0 |
Bruttoinlandsprodukt |
262,61 |
269,69 |
271,18 |
273,93 |
+2,1 |
+2,7 |
+0,6 |
+1,0 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Erbringung von freiberuflichen,
wissenschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
(�NACE 2008, Abschnitte M bis N). �
2) Einschlie�lich Sozialversicherung, Verteidigung, Erziehung, Unterricht,
Gesundheits- und Sozialwesen (�NACE 2008, Abschnitte O bis Q). � 3) Vor Abzug der G�tersubventionen
und vor Zurechnung der G�tersteuern. |
||||||||
|
Die wichtigsten Vertrauensindikatoren
verschlechterten sich zuletzt deutlich. Der Einkaufsmanagerindex der Bank Austria
sank im August auf den niedrigsten Wert seit Mitte 2009 und zeigte den zweiten Monat
in Folge ein Schrumpfen der �sterreichischen Industrieproduktion an. Der Economic
Sentiment Indicator der Europ�ischen Kommission ging im August zum dritten Mal in
Folge zur�ck.
Die makro�konomische Unsicherheit
d�rfte somit im Prognosezeitraum wesentlich gr��er sein als im langfristigen Durchschnitt
und damit die Wirtschaftsentwicklung in �sterreich belasten: In einem als sehr unsicher
empfundenen Umfeld neigen viele Unternehmen dazu, Investitionsprojekte zur�ckzustellen.
Auch sind viele Haushalte aus Vorsichtsmotiven bez�glich ihrer Konsumausgaben zur�ckhaltend.
Dar�ber hinaus hat eine Zunahme der Unsicherheit typischerweise eine Verknappung
des Kreditangebotes und eine Versch�rfung der Kreditvergabestandards zur Folge.
Die Aussichten der �sterreichischen
Wirtschaft haben sich gegen�ber dem letzten Prognosetermin Ende Juni zwar verschlechtert,
doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert. Obwohl die Vorlaufindikatoren
aufgrund der anhaltenden Krise im Euro-Raum insgesamt ein sehr tr�bes Bild wiedergeben,
sind die binnenwirtschaftlichen Risiken f�r die heimische Konjunktur leicht positiv.
Das anhaltend kr�ftige Besch�ftigungswachstum k�nnte die Lohnsumme und somit das
verf�gbare Einkommen weiter st�rken und bei �ber den Prognosezeitraum konstant niedriger
Sparquote die Entwicklung des privaten Konsums unterst�tzen. F�r die Investitionen
ergibt sich ebenfalls ein Aufw�rtsrisiko, und zwar einerseits aufgrund der nach
wie vor g�nstigen Finanzierungsm�glichkeiten und andererseits aufgrund der guten
finanziellen Ausstattung der Unternehmen.
Die au�enwirtschaftlichen
Risiken f�r das Wachstum sind dagegen deutlich abw�rts gerichtet. Aus den aktuellen
internationalen Tendenzen ergibt sich ein anhaltendes Risiko sowohl f�r den heimischen
Finanzsektor als auch f�r die Realwirtschaft. Vor allem auf den f�r die �sterreichische
Wirtschaft wichtigen Absatzm�rkten d�mpft die Schw�che der Binnennachfrage die Exportm�glichkeiten.
Das WIFO prognostiziert
vor diesem Hintergrund f�r 2012 ein Wachstum der heimischen Wirtschaft von 0,6%.
Gegen�ber der Prognose vom Juni 2012 ergibt sich somit f�r das laufende Jahr keine
Revision. Die Erwartungen f�r die Zukunft sind hingegen ung�nstiger als zuletzt.
Die BIP-Prognose f�r das Jahr 2013 wird leicht auf +1,0% zur�ckgenommen. Das WIFO
rechnet jedoch nach wie vor mit wirksamen Ma�nahmen der Euro-L�nder, die nicht nur
kurzfristig, sondern auch langfristig zur L�sung der Probleme beitragen, sodass
die herrschenden Unsicherheiten auf den M�rkten bew�ltigt werden k�nnen und die
Konjunktur wieder an Schwung gewinnt.
Die �sterreichische
Exportwirtschaft entwickelte sich vor allem unmittelbar nach der Finanzmarktkrise
2009 sehr positiv, weil die Nachfrage sowohl aus der EU als auch aus Drittl�ndern
dynamisch stieg. Die Abschw�chung des Wirtschaftswachstums und die Zunahme der Arbeitslosigkeit
im Gefolge der anhaltenden Staatsschuldenkrise und der verst�rkten Sparanstrengungen
im Euro-Raum brachten jedoch �ber Handelsverflechtungen negative Effekte auch f�r
die heimische Volkswirtschaft mit sich. Die nach wie vor kr�ftige Steigerung der
Ausfuhr in Drittl�nder gleicht den R�ckgang der Exporte in die EU-L�nder nicht ganz
aus.
Laut OeNB-Exportindikator
vom August 2012 wuchsen die nominellen G�terexporte auch Mitte 2012 verhalten. Ged�mpft
werden sie weiterhin vor allem durch die Rezession auf wichtigen europ�ischen Absatzm�rkten
wie Italien, Tschechien oder Ungarn, w�hrend sich die Exporte in Drittl�nder deutlich
besser entwickeln.
Die aktuelle Prognose basiert
auf der Annahme, dass sich die Ursachen der Vertrauenskrise in Form von tiefgreifenden
Anpassungsprozessen �ber den Prognosehorizont kontinuierlich aufl�sen. Das Anziehen
der internationalen Konjunktur wird die Exporte vor allem 2013 merklich beleben.
F�r das Jahr 2012 prognostiziert das WIFO einen noch sehr verhaltenen Anstieg der
Exporte (real +0,8%), f�r 2013 wieder eine kr�ftigere Zunahme (real +4,2%).
Die Importe stagnierten
im I. Quartal 2012 real, wohl weil die hohen Energiepreise die Einfuhr wesentlich
verteuerten. Angesichts der hohen Importpreise von Energie, insbesondere Erd�l,
bezogen viele Importeure weniger Investitions- und Konsumg�ter aus dem Ausland und
bauten stattdessen verst�rkt Lagerbest�nde ab. Im II. Quartal wurden die Importe
gegen�ber dem Vorquartal um 0,3% ausgeweitet. F�r das Jahr 2012 rechnet das WIFO
aufgrund der tr�gen Binnennachfrage und der schwachen Exportentwicklung[e]) insgesamt mit einem leichten Anstieg der Einfuhr
(real +0,5%). Mit dem Anziehen der Konjunktur im Folgejahr werden aber auch die
Importe wieder an Schwung gewinnen (real +3,7%).
Die Terms-of-Trade[f]) sanken im I. Quartal 2012, vor allem weil sich
die Importpreise durch die Verteuerung der Energierohstoffe kr�ftig erh�hten. Da
sich die Energiepreise in der Folge kaum ver�nderten, setzte sich diese Entwicklung
im II. Quartal nur verhalten fort. Aufgrund des aktuellen Anstieges der Preise von
Industrierohstoffen und Roh�l seit Anfang Juni wird die Abw�rtsbewegung der Terms-of-Trade
im III. und IV. Quartal anhalten. Unter den Prognoseannahmen f�r die internationale
Konjunktur werden sich die Terms-of-Trade 2012 und 2013 jeweils geringf�gig ver�ndern.
Diese Entwicklung st�rkt die preisliche Wettbewerbsf�higkeit der �sterreichischen
Wirtschaft. Vor�bergehend erh�ht ein R�ckgang der Terms-of-Trade aufgrund des Preiseffektes
zwar das Handelsbilanzdefizit. Der sich in Folge ergebende Mengeneffekt sollte aber
langfristig eine Verbesserung der Au�enhandelsbilanz mit sich bringen.
Der massive R�ckgang der
Investitionen im Zuge der Finanzmarktkrise hatte einen hohen Nachholbedarf zur Folge.
Seit 2010 ergab sich somit ein ausgepr�gter Investitionszyklus. 2011 wuchsen die
Bruttoanlageinvestitionen um 7,3%, die Ausr�stungsinvestitionen sogar um 12,1%.
F�r diese Entwicklung waren mehrere Faktoren entscheidend: die g�nstige Innenfinanzierungssituation
der Unternehmen, die im langfristigen Vergleich niedrigen externen Finanzierungskosten,
der Bedarf an Ersatzinvestitionen nach der zwei Jahre anhaltenden Investitionszur�ckhaltung
und vor allem die �berdurchschnittliche Kapazit�tsauslastung angesichts der g�nstigen
Konjunkturlage und des positiven Konjunkturausblickes. In dieser Situation wurden
nicht nur die Bestandsinvestitionen, sondern auch die Erweiterungsinvestitionen
verst�rkt.
Die Prognose der Investitionsentwicklung
ist derzeit sehr schwierig, weil sich verschiedene Bestimmungsfaktoren gegenl�ufig
entwickeln:
�
Einerseits
schw�cht das Nachlassen der internationalen Dynamik seit Mitte 2011 die Absatzm�glichkeiten
und macht damit vor allem Erweiterungsinvestitionen nicht notwendig. Angesichts
der zuletzt wieder zunehmenden Unsicherheit schieben Unternehmen ihre Investitionsprojekte
auf. Dar�ber hinaus haben die Investitionen aufgrund der hohen Dynamik der letzten
Jahre bereits einen gewissen S�ttigungsgrad erreicht. Vor diesem Hintergrund ist
mit einer leichten Abschw�chung der Investitionsdynamik zu rechnen.
�
Andererseits
bildet jedoch die Finanzierungsseite � sowohl
Innen- als auch Au�enfinanzierung � nach
wie vor ein sehr attraktives Umfeld f�r eine Ausweitung der Investitionst�tigkeit.
Vor diesem Hintergrund prognostiziert das WIFO eine zwar positive, aber im langfristigen Vergleich verhaltene Investitionsdynamik und somit eine leichte Abschw�chung im Investitionszyklus (Bruttoanlageinvestitionen 2012 +1,1%, 2013 +1,5%). Unter der Annahme einer schrittweisen Aufl�sung der Euro-Krise in den kommenden Jahren d�rften die zur�ckgestellten Investitionen z�gig nachgeholt werden. Da der Lagerabbau noch anh�lt, werden die Bruttoinvestitionen deutlich schw�cher zunehmen. Die Prognose einer ged�mpften Investitionsentwicklung im Jahr 2012 steht im Einklang mit den Ergebnissen des WIFO-Investitionstests: Im Fr�hjahr 2012 gaben 44% der befragten Unternehmen der Warenproduktion an, die Investitionen gegen�ber dem Vorjahr einschr�nken zu wollen. 48% planten f�r 2012 eine Ausweitung, 8% rechneten mit einem unver�nderten Volumen.
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�bersicht 5: Entwicklung der Nachfrage |
||||||||
Zu Herstellungspreisen |
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|
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Mrd. � (Referenzjahr 2005) |
Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Real
(berechnet auf Basis von Vorjahrespreisen) |
|
|
|
|
|
|
||
Konsumausgaben insgesamt |
192,94 |
193,97 |
195,56 |
196,59 |
+1,3 |
+0,5 |
+0,8 |
+0,5 |
Private Haushalte1) |
143,34 |
144,34 |
145,19 |
146,22 |
+1,7 |
+0,7 |
+0,6 |
+0,7 |
Staat |
49,62 |
49,65 |
50,39 |
50,39 |
+0,2 |
+0,1 |
+1,5 |
�0,0 |
Bruttoinvestitionen |
54,64 |
59,88 |
59,85 |
60,43 |
+3,8 |
+9,6 |
�0,1 |
+1,0 |
Bruttoanlageinvestitionen |
52,38 |
56,18 |
56,77 |
57,62 |
+0,8 |
+7,3 |
+1,1 |
+1,5 |
Ausr�stungen |
20,74 |
23,26 |
23,49 |
24,08 |
+6,0 |
+12,1 |
+1,0 |
+2,5 |
Bauten |
26,90 |
28,09 |
28,40 |
28,57 |
�2,7 |
+4,4 |
+1,1 |
+0,6 |
Inl�ndische Verwendung |
248,04 |
254,26 |
255,17 |
256,79 |
+1,8 |
+2,5 |
+0,4 |
+0,6 |
Exporte |
144,09 |
154,51 |
155,80 |
162,34 |
+8,7 |
+7,2 |
+0,8 |
+4,2 |
Reiseverkehr |
11,75 |
11,77 |
11,94 |
12,18 |
+0,1 |
+0,1 |
+1,5 |
+2,0 |
Minus Importe |
129,85 |
139,25 |
139,96 |
145,17 |
+8,8 |
+7,2 |
+0,5 |
+3,7 |
Reiseverkehr |
5,92 |
5,62 |
5,91 |
6,02 |
�1,8 |
�5,0 |
+5,0 |
+2,0 |
Bruttoinlandsprodukt |
262,61 |
269,69 |
271,18 |
273,93 |
+2,1 |
+2,7 |
+0,6 |
+1,0 |
Nominell |
286,40 |
300,71 |
308,24 |
316,16 |
+3,7 |
+5,0 |
+2,5 |
+2,6 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Einschlie�lich privater Organisationen
ohne Erwerbszweck. |
||||||||
|
Die �ffentlichen Investitionen
werden die Folgen der fiskalischen Konsolidierungsanstrengungen deutlich widerspiegeln
und �ber den Prognosehorizont dem gesamtstaatlichen Konsolidierungsverlauf folgen.
Die �ffentlichen Investitionen machen allerdings nur rund 5% der Gesamtinvestitionen
aus.
Die tr�ge Zunahme des realen
Konsums der privaten Haushalte aus dem Jahr 2011 setzte sich im 1. Halbjahr 2012
fort. 2011 waren daf�r vor allem der au�ergew�hnlich starke Verbraucherpreisauftrieb
und das in der Folge niedrige verf�gbare reale Haushaltseinkommen bestimmend gewesen.
Im II. Quartal 2012 stagnierte der Konsum der privaten Haushalte zum zweiten Mal
in Folge. Da die Vorlaufindikatoren f�r den privaten Konsum keine Tendenzwende ank�ndigen,
ist in den kommenden Monaten mit einem anhaltend tr�gen Konsumprofil zu rechnen.
Vor allem die kr�ftige Abw�rtsbewegung des Indikators f�r das Verbrauchervertrauen
aus dem Konjunkturtest der Europ�ischen Kommission weist auf eine verhaltene Entwicklung
hin. Auch werden die psychologischen Aspekte der Krise immer sp�rbarer: Die Unsicherheit
um den Fortbestand der W�hrungsunion in ihrer derzeitigen Form w�chst, die volkswirtschaftlichen
Kosten und Konsequenzen eines Ausscheidens von Griechenland aus der W�hrungsunion
werden teilweise in einem sehr negativen Ausma� skizziert. Diese Faktoren erzeugen
ein hohes Ma� an Unsicherheit und verst�rken die Konsumzur�ckhaltung.
|
||||||
�bersicht 6: Konsum,
Einkommen und Preise |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Ver�nderung gegen das Vorjahr in %, real |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
Private Konsumausgaben1) |
+0,7 |
+1,1 |
+1,7 |
+0,7 |
+0,6 |
+0,7 |
Dauerhafte Konsumg�ter |
+3,3 |
+4,8 |
+2,3 |
+1,8 |
�2,2 |
�0,0 |
Nichtdauerhafte Konsumg�ter und Dienstleistungen |
+0,4 |
+0,6 |
+1,6 |
+0,6 |
+0,9 |
+0,8 |
Verf�gbares Einkommen der privaten Haushalte |
+0,7 |
�1,5 |
�0,2 |
�1,0 |
+0,3 |
+0,8 |
|
|
|
|
|
|
|
|
In % des verf�gbaren Einkommens |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
Sparquote der privaten Haushalte2) |
11,5 |
10,7 |
8,3 |
7,5 |
7,3 |
7,5 |
Sparquote der privaten Haushalte3) |
11,4 |
10,1 |
7,8 |
7,0 |
6,8 |
6,9 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
|||||
Direktkredite an inl�ndische Nichtbanken (Jahresendst�nde) |
+7,4 |
�1,3 |
+2,9 |
+2,6 |
+1,2 |
+2,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
In % |
|||||
Inflationsrate |
|
|
|
|
|
|
National |
3,2 |
0,5 |
1,9 |
3,3 |
2,3 |
2,1 |
Harmonisiert |
3,2 |
0,4 |
1,7 |
3,6 |
2,4 |
2,2 |
"Kerninflation"4) |
2,4 |
1,5 |
1,2 |
2,8 |
2,2 |
2,0 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Private Haushalte einschlie�lich
privater Organisationen ohne Erwerbszweck. � 2) Einschlie�lich Zunahme
betrieblicher Versorgungsanspr�che. �
3) Ohne Zunahme betrieblicher Versorgungsanspr�che. � 4) Ohne Energie und unverarbeitete
Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Obst, Gem�se). |
||||||
|
|
||||||
�bersicht 7: L�hne, Wettbewerbsf�higkeit |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
L�hne
und Geh�lter pro Kopf1) |
|
|
|
|
|
|
Nominell, brutto |
+3,2 |
+1,7 |
+1,0 |
+1,7 |
+3,2 |
+2,2 |
Real2) |
|
|
|
|
|
|
Brutto |
�0,0 |
+1,2 |
�0,8 |
�1,5 |
+0,9 |
+0,1 |
Netto |
�0,7 |
+3,0 |
�1,1 |
�2,0 |
+0,4 |
�0,2 |
|
|
|
|
|
|
|
Lohnst�ckkosten |
|
|
|
|
|
|
Gesamtwirtschaft |
+3,6 |
+4,8 |
�0,3 |
+0,8 |
+4,1 |
+1,8 |
Sachg�tererzeugung |
+5,4 |
+11,5 |
�6,1 |
�3,9 |
+3,3 |
+0,0 |
|
|
|
|
|
|
|
Effektiver Wechselkursindex Industriewaren |
|
|
|
|
|
|
Nominell |
+1,1 |
+0,7 |
�2,6 |
+0,0 |
�1,3 |
+0,1 |
Real |
+0,6 |
+0,4 |
�2,7 |
+0,7 |
�1,2 |
+0,5 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Je Besch�ftigungsverh�ltnis (laut
VGR). � 2) Deflationiert mit dem VPI. |
||||||
|
Positive Konsumeffekte
k�nnten sich aber aus den relativ hohen Lohnabschl�ssen des Vorjahres, der kr�ftigen
Besch�ftigungsausweitung � und in der
Folge der merklichen Steigerung der Lohnsumme � sowie
aus der derzeit eher niedrigen Sparquote ergeben. Der Impuls auf das Lohnwachstum
wird wohl durch eine neuerliche negative Lohndrift etwas abgeschw�cht, auch hat
die Arbeitskr�ftenachfrage gegen�ber dem Hochkonjunkturjahr 2011 etwas an Schwung
verloren. Dennoch wird die Besch�ftigung wie schon mehrfach in der Vergangenheit
den privaten Konsum und somit die Binnennachfrage stabilisieren.
Das WIFO prognostiziert
daher bei nahezu konstanter Sparquote einen leichten Anstieg des privaten Konsums
� trotz der fiskalpolitischen Konsolidierungsma�nahmen
� um 0,6% im Jahr 2012 und 0,7% im Jahr 2013.
Ungeachtet der ung�nstigen
Konjunkturlage wuchs die Besch�ftigung bislang ungebremst. In den kommenden Monaten
werden sich die Zuwachsraten aber verringern. Die Arbeitslosigkeit wird �ber den
Prognosezeitraum weiter zunehmen.
Die seit l�ngerem andauernde
Ausweitung der Besch�ftigung h�lt unvermindert an. W�hrend des Konjunktureinbruches
im Zuge der Finanzmarktkrise verringerte sich das Besch�ftigungsvolumen in �sterreich
sowohl im internationalen als auch im historischen Vergleich nur wenig. In der Folge
verlief der Anstieg der Besch�ftigung bis Mitte 2011 im Einklang mit einem stetigen
Abbau der Arbeitslosigkeit. Seither entwickeln sich Besch�ftigungsvolumen und Arbeitslosenzahl
im Gleichlauf.
Auch f�r das Jahr 2012 wird eine im langfristigen Vergleich �berdurchschnittliche Besch�ftigungsausweitung erwartet (unselbst�ndig aktiv Besch�ftigte +1,5%). 2013 d�rfte sich diese Dynamik etwas abschw�chen (+0,5%).
|
||||||
�bersicht 8: Arbeitsmarkt |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Ver�nderung gegen das Vorjahr in 1.000 |
|||||
Nachfrage nach Arbeitskr�ften |
|
|
|
|
|
|
Aktiv Erwerbst�tige1) |
+66,0 |
�44,0 |
+31,3 |
+70,5 |
+55,0 |
+23,0 |
Unselbst�ndig aktiv Besch�ftigte1)2) |
+55,6 |
�48,5 |
+25,5 |
+63,3 |
+50,0 |
+18,0 |
Ver�nderung gegen
das Vorjahr��� in % |
+1,7 |
�1,5 |
+0,8 |
+1,9 |
+1,5 |
+0,5 |
Inl�ndische Arbeitskr�fte |
+31,1 |
�43,0 |
+5,8 |
+25,7 |
+11,5 |
+1,0 |
Ausl�ndische Arbeitskr�fte |
+24,5 |
�5,5 |
+19,7 |
+37,7 |
+38,5 |
+17,0 |
Selbst�ndige3) |
+10,4 |
+4,5 |
+5,8 |
+7,2 |
+5,0 |
+5,0 |
|
|
|
|
|
|
|
Angebot an Arbeitskr�ften |
|
|
|
|
|
|
Bev�lkerung im erwerbsf�higen Alter |
|
|
|
|
|
|
15- bis 64-J�hrige |
+27,7 |
+17,3 |
+21,6 |
+37,0 |
+15,0 |
+6,7 |
15- bis 59-J�hrige |
+17,6 |
+11,1 |
+8,9 |
+17,1 |
+14,7 |
+10,8 |
Erwerbspersonen4) |
+56,0 |
+4,0 |
+21,8 |
+66,4 |
+69,0 |
+40,0 |
|
|
|
|
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|
�berschuss an Arbeitskr�ften |
|
|
|
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|
Vorgemerkte Arbeitslose5) |
�10,0 |
+48,1 |
�9,5 |
�4,1 |
+14,0 |
+17,0 |
Stand in 1.000 |
212,3 |
260,3 |
250,8 |
246,7 |
260,7 |
277,7 |
Arbeitslose in Kursma�nahmen�������� in 1.000 |
50,5 |
64,1 |
73,2 |
63,2 |
65,7 |
68,7 |
Arbeitslosenquote |
|
|
|
|
|
|
In % der Erwerbspersonen6) |
3,8 |
4,8 |
4,4 |
4,2 |
4,4 |
4,8 |
In % der Erwerbspersonen5) |
5,3 |
6,5 |
6,2 |
6,0 |
6,3 |
6,6 |
In % der unselbst�ndigen Erwerbspersonen5) |
5,9 |
7,2 |
6,9 |
6,7 |
7,0 |
7,4 |
Besch�ftigungsquote |
|
|
|
|
|
|
Aktiv Erwerbst�tige1)7) |
65,7 |
64,7 |
65,0 |
65,9 |
66,6 |
67,0 |
Erwerbst�tige6)7) |
72,1 |
71,6 |
71,7 |
72,1 |
72,5 |
72,8 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld
beziehen, ohne Pr�senzdiener. � 2)
Laut Hauptverband der �sterreichischen Sozialversicherungstr�ger. � 3) Laut WIFO, einschlie�lich freier
Berufe und Mithelfender. � 4)
Aktiv Erwerbst�tige plus Arbeitslose. �
5) Arbeitslose laut Arbeitsmarktservice. � 6) Laut Eurostat (Labour Force Survey).
� 7) In % der Bev�lkerung im erwerbsf�higen
Alter (15- bis 64-J�hrige). |
||||||
|
Das kr�ftige Wachstum des
Arbeitskr�fteangebotes (2011 +66.400 Erwerbspersonen) beschleunigte sich 2012 (Jahresdurchschnitt
+69.000), schw�cht sich im Jahresverlauf jedoch ab und wird 2013 mit +40.000 wesentlich
geringer sein. Da das Arbeitskr�fteangebot st�rker w�chst, als die Konjunkturlage
erwarten lie�e, nimmt die Arbeitslosigkeit trotz Schaffung neuer Arbeitspl�tze zu.
Wegen der Wachstumsschw�che im Jahr 2012 und der deutlichen Zunahme des Arbeitskr�fteangebotes
prognostiziert das WIFO einen Anstieg der Arbeitslosenquote (laut Eurostat-Definition)
auf 4,4% 2012 und 4,8% 2013. Bestimmend f�r die deutliche Zunahme des Arbeitskr�fteangebotes
ist die Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen und �lteren Arbeitskr�ften sowie
der Zahl ausl�ndischer Arbeitskr�fte (besonders aus EU-L�ndern).
Die Nahrungsmittel-
und Energiepreise zogen Anfang 2011 markant an. In den Folgemonaten stiegen auch
die Dienstleistungspreise deutlich. Insgesamt lag die Inflationsrate 2011 laut HVPI
bei 3,6%, die Kerninflation bei 2,8%. Seit Ende 2011 sinkt die Inflation im Jahresabstand
aber wieder: Hatte sie im September 2011 noch knapp 4% betragen, so war sie im August
2012 mit 2,3% um 1,6 Prozentpunkte niedriger. F�r diese Tendenz waren vor allem
die Preisentwicklung in den Sondergruppen Industrieg�ter und Nahrungsmittel sowie
in einem geringeren Ausma� die Energiepreise ausschlaggebend. Auch die Kerninflation
verringerte sich im August 2012 auf knapp 1,7%.
Im Prognosezeitraum d�rfte
das Verbraucherpreisniveau aber weiter sp�rbar steigen. Zum einen verst�rkt sich
der inl�ndische Preisauftrieb � die Lohnst�ckkosten
der Gesamtwirtschaft erh�hen sich vor allem 2012, was trotz der verhaltenen Konsumkonjunktur
an die Verbraucherpreise weitergegeben werden d�rfte. Zum anderen geht von den Roh�lnotierungen
annahmegem�� ein Preisdruck aus. Nach wie vor wirken die Preise von Treibstoffen
und fossilen Brennstoffen stark inflationssteigernd. Zwar gaben die Preise von Erd�lprodukten
auf Dollarbasis im II. Quartal merklich nach, doch zog seit Anfang Juli der Erd�lpreis
wieder deutlich an. Auch von den Nahrungsmittelpreisen ist �ber den Prognosezeitraum
ein sp�rbarer Preisdruck zu erwarten. Die Weltmarktpreise f�r Getreide erh�hten
sich wegen der D�rre in den USA bereits signifikant. Infolge des Anstieges der Futtermittelpreise
wird sich der Preisauftrieb auch f�r Fleisch- und Milchprodukte verst�rken. Aufgrund
eines tr�gen Preistransmissionsmechanismus d�rfte der Preisdruck auf Nahrungsmittel
auch 2013 noch hoch sein.
Das WIFO prognostiziert
unter diesen Rahmenbedingungen f�r das Jahr 2012 eine Inflationsrate (HVPI) von
2,4% (VPI: 2,3%), die 2013 leicht auf 2,2% zur�ckgehen wird (VPI: 2,1%). Die Kerninflation
nach EU-weit harmonisierter Berechnungsmethode verlangsamt sich ebenfalls von 2,8%
im Jahr 2011 auf 2,2% im Jahr 2012 und 2,0% 2013.
Zwar erf�llen die wichtigsten
heimischen Kreditinstitute die durch "Basel III" versch�rften Eigenkapitalvorschriften,
doch steigen die makrofinanziellen Risiken seit Mitte 2011 aufgrund der internationalen
Wirtschaftsentwicklung in Mittel-, Ost- und S�dosteuropa (Central, East and South-East
European Countries � CESEE-L�nder) neuerlich. Daf�r
sind mehrere Faktoren bestimmend: Zum einen schl�gt sich die Zunahme der makro�konomischen
und zyklischen Risiken in sp�rbaren Abw�rtsrevisionen der Wachstumsaussichten f�r
das Jahr 2012 nieder. Problematisch ist dabei der R�ckgang der Binnennachfrage in
fast allen L�ndern, der nur teilweise durch eine Ausweitung der Nettoexporte ausgeglichen
wird. Vor allem die tr�ben Aussichten f�r den Euro-Raum, aber auch die Gefahr, dass
sich die Konjunktur in anderen Weltregionen schlechter als erwartet entwickelt,
tragen wesentlich zur Erh�hung der makro�konomischen Risiken der CESEE-Region bei.
Zum anderen versch�rften sich auch die au�enwirtschaftlichen Risiken und Wechselkursvolatilit�ten
seit 2011 deutlich.
Die Finanzierungsbedingungen
bleiben auch aufgrund der weiterhin sehr expansiven Geldpolitik der EZB f�r die
heimischen Finanzinstitute g�nstig. Die kurzfristigen Zinss�tze f�r dreimonatige
Zwischenbankkredite werden 2012 und 2013 mit jeweils 0,7% im langj�hrigen Vergleich
weiterhin sehr niedrig sein. Der tats�chliche Refinanzierungsaufwand ist f�r die
Kreditinstitute wohl geringer, da vielfach die g�nstigen Mittel der EZB in Anspruch
genommen werden k�nnen. Im Falle einer Zuspitzung der Schuldenkrise im Euro-Raum
k�nnten sich jedoch auch f�r die heimischen Banken die Finanzierungsrisiken erheblich
erh�hen.
Deutliche makrofinanzielle
Risiken ergeben sich somit f�r die �sterreichischen Kreditinstitute zum einen aus
den Finanzierungsrisiken im Falle einer Zuspitzung der Schuldenkrise im Euro-Raum
und aus den Kreditrisiken im Osteuropagesch�ft. Zwar wurden in einigen osteurop�ischen
L�ndern etwaige Finanzierungsl�cken (Diskrepanz zwischen Kreditvolumen und Einlagenbestand)
bereits verkleinert, doch erfolgte dies gro�teils durch Abbau des Kreditbestandes
von vor allem nicht-�sterreichischen Finanzinstituten. Dieses "Deleveraging"
kann durchaus �ber negative makrofinanzielle Verkn�pfungen zus�tzliche Verwerfungen
in der Realwirtschaft zur Folge haben und somit die Kreditrisiken f�r heimische
Finanzinstitute weiter erh�hen.
Auf dem heimischen Finanzmarkt
sind die Finanzierungsbedingungen derzeit sehr g�nstig. Anzeichen f�r eine Kreditklemme
zeigen sich weiterhin nicht. Das WIFO rechnet f�r das Jahr 2012 mit einer Ausweitung
des Kreditvolumens in �sterreich um 1,2%. Diese schwache Steigerung ist angesichts
der tr�beren Wirtschaftsaussichten und der weiterhin r�ckl�ufigen Kreditzinss�tze
auf eine Abnahme der Nachfrage zur�ckzuf�hren. F�r 2013 wird aufgrund der Konjunkturbelebung
mit einem deutlich st�rkeren Kreditimpuls gerechnet (+2,1%).
F�r den �sterreichischen
Staat sind die Refinanzierungsbedingungen derzeit au�erordentlich g�nstig. Seit
Anfang 2012 verringerte sich die Sekund�rmarktrendite f�r 10-j�hrige Staatsanleihen
der Republik �sterreich signifikant, vor allem aufgrund der Versch�rfung der Staatsschuldenkrise
im Euro-Raum: Die Zunahme der Nachfrage nach sicheren Anlagem�glichkeiten betraf
auch die Nachfrage nach heimischen Staatsschuldverschreibungen, die nach wie vor
als sicher gelten. Die Sekund�rmarktrendite sank in der Folge deutlich unter die
2%-Marke. F�r das gesamte Jahr 2012 rechnet das WIFO mit einem Durchschnittswert
von 2,4% und f�r 2013 von 2,0%. Diese Entwicklung senkt die Refinanzierungskosten
f�r auslaufende Anleihen erheblich und tr�gt damit ebenfalls zur Entlastung der
�ffentlichen Haushalte bei.
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�bersicht 9: Wirtschaftspolitische Bestimmungsfaktoren |
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|
|
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
In % des BIP |
|||||
Budgetpolitik |
|
|
|
|
|
|
Finanzierungssaldo des Staates |
|
|
|
|
|
|
Laut Maastricht-Definition1) |
�0,9 |
�4,1 |
�4,5 |
�2,6 |
�2,9 |
�2,6 |
Prim�rsaldo des Staates laut VGR |
+1,7 |
�1,3 |
�1,8 |
�0,0 |
�0,3 |
+0,0 |
|
|
|
|
|
|
|
|
In % |
|||||
Geldpolitik |
|
|
|
|
|
|
Dreimonatszinssatz |
4,6 |
1,2 |
0,8 |
1,4 |
0,7 |
0,7 |
Sekund�rmarktrendite2) |
4,4 |
3,9 |
3,2 |
3,3 |
2,4 |
2,0 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Ver�nderung gegen das Vorjahr in % |
|||||
Effektiver Wechselkursindex |
|
|
|
|
|
|
Nominell |
+1,2 |
+0,9 |
�2,5 |
+0,1 |
�1,3 |
+0,1 |
Real |
+0,6 |
+0,4 |
�2,7 |
+0,7 |
�1,3 |
+0,5 |
Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Einschlie�lich Zinsstr�me aus Swap-Vereinbarungen,
die der Staat abschlie�t. � 2)
Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren (Benchmark). |
||||||
� |
Neben den g�nstigen Refinanzierungsm�glichkeiten f�r Staatsanleihen ergeben sich aber vor allem aus der unerwartet dynamischen Besch�ftigungsentwicklung zus�tzliche Einnahmen f�r die Sozialversicherung und den Staatshaushalt. Das WIFO prognostiziert f�r 2012 unter den oben diskutierten Annahmen ein gesamtstaatliches Budgetdefizit von 2,9% des BIP, das sich 2013 weiter leicht auf 2,6% verringern sollte. Die Unsicherheiten der vorliegenden Prognose bedeuten auch in diesem Bereich ein Abw�rtsrisiko: Sowohl 2012 als auch 2013 k�nnten m�gliche zus�tzliche Belastungen durch liquidit�tszuf�hrende Ma�nahmen an notverstaatlichte Banken das gesamtstaatliche Defizit erh�hen. Zudem ist fraglich, ob die geplanten Mehreinnahmen durch Vorwegbesteuerung der Einzahlungen in die betrieblichen Pensionskassen 2012 voll realisiert werden k�nnen. Weitere Unsicherheit besteht hinsichtlich der Realisierung der steuerlichen Konsolidierungsma�nahmen.
|
||
Heightened Uncertainty Weighing Upon Activity |
||
Economic Outlook for 2012 and 2013 � Summary |
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While short-term
prospects for the Austrian economy have weakened since last June's forecast revision,
the pattern of risks is somewhat uneven as external downward risks slightly dominate
domestic upward risks. Against this background, Austria's GDP is expected to grow
by 0.6 percent in 2012 and by 1.0 percent in 2013, with the latter figure being
subject to particular uncertainty. |
||
After
a temporary revival early this year, growth of the world economy slackened markedly
in spring, affecting the major industrialised countries as well as many emerging
markets. The debt and confidence crisis in the euro area is only partly responsible
for the slowdown. Indeed, many advanced economies outside the euro area are characterised
by substantial macroeconomic imbalances and have to cope with economic misalignments
in a similar way as the southern European periphery. Moreover, in several emerging
markets, internal problems have lately come to the fore. The downturn of global activity and the renewed aggravation
of the sovereign debt crisis in the euro area have shaped the trend on international
financial markets since spring. The Spanish banking system and government households
in several euro-area countries have been the focus of European concerns. While
financing conditions kept worsening for banks and governments in southern Europe,
capital flows towards "safe havens" reduced bond yields particularly
in Germany, Finland, the Netherlands and Austria. This divergence was mirrored
by extraordinarily high risk premia on secondary markets for government bonds.
As a reaction, the European Central Bank (ECB) in early September decided to retain
the option of unlimited sovereign bond purchases in the context of Outright Monetary
Transactions (OMT). Immediately after this announcement, interest rate spreads
of southern European government bonds narrowed markedly on secondary markets.
The unlimited OMT of the ECB are expected to strengthen at least temporarily market
|
|
confidence in the stability of the euro and rein in capital
outflows from southern Europe. In such an environment, conditions for growth in
Europe at large may gradually improve during 2013. For 2012, WIFO expects a decline
in demand and output for the euro area overall, followed by a moderate recovery
in 2013. Austria's economy cannot entirely decouple
from the international trend, as witnessed by the stagnation of exports since
the middle of 2011. However, unlike during the peak of the crisis in 2009, domestic
demand proved rather resilient. The current WIFO projection expects Austria's
GDP to grow by 0.6 percent in 2012. In 2013, with a projected growth rate of 1.0
percent, Austria should remain among the leaders of recovery in the euro area.
Compared with the forecast of last June, WIFO has somewhat reduced its growth
outlook for 2013 on account of the weaker international environment. While short-term prospects for the Austrian
economy have weakened since last June's forecast revision, the pattern of risks
is somewhat uneven. Current external developments in particular carry important
risks for the domestic financial sector as well as for the real economy. A rather
positive element is the robust labour demand in Austria. On the basis of the trend
since the beginning of the year, employment is set to increase by 1.5 percent
for the whole of 2012, abating to +0.5 percent in 2013. The rate of unemployment
will nevertheless rise to 7.0 percent this year (according to the conventional
national definition) and move further up in 2013. |
��������������� The English version of the WIFO Economic Outlook will
be published in "Austrian Economic Quarterly". |
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|
|
Methodische Hinweise und Kurzglossar |
Periodenvergleiche Zeitreihenvergleiche
gegen�ber der Vorperiode, z. B. dem Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte
Effekte bereinigt. Dies schlie�t auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche
Zahl von Arbeitstagen in der Periode ausgel�st werden (etwa Ostern). Im Text wird
auf "saison- und arbeitst�gig bereinigte Ver�nderungen" Bezug genommen. Die Formulierung "ver�nderte
sich gegen�ber dem Vorjahr . . ." beschreibt hingegen eine Ver�nderung gegen�ber
der gleichen Periode des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen. Die Analyse der saison-
und arbeitst�gig bereinigten Entwicklung liefert genauere Informationen �ber den
aktuellen Konjunkturverlauf und zeigt Wendepunkte fr�her an. Die Daten unterliegen
allerdings zus�tzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen
Methoden beruht. Durchschnittliche Ver�nderungsraten Die Zeitangabe bezieht
sich auf Anfangs- und Endwert der Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche
Rate 2005/2010 als 1. Ver�nderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte jene
von 2009 auf 2010. Reale und nominelle Gr��en Die ausgewiesenen Werte
sind grunds�tzlich real, also um Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden
Werte nominell ausgewiesen (z. B. Au�enhandelsstatistik), so wird dies eigens
angef�hrt. Produzierender Bereich Diese Abgrenzung schlie�t
die NACE-2008-Abschnitte B, C und D (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden,
Herstellung von Waren, Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen
Vergleich verwendet. Inflation, VPI und HVPI Die Inflationsrate misst
die Ver�nderung der Verbraucherpreise gegen�ber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex
(VPI) ist ein Ma�stab f�r die nationale Inflation. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) ist die Grundlage f�r die vergleichbare Messung der Inflation in der EU
und f�r die Bewertung der Preisstabilit�t innerhalb der Euro-Zone (siehe auch
http://www.statistik.at/). Die Kerninflation als
Indikator der Geldpolitik ist nicht eindeutig definiert. Das WIFO folgt der g�ngigen
Praxis, f�r die Kerninflation die Inflationsrate ohne die G�tergruppen unverarbeitete
Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im �sterreichischen
Warenkorb f�r den Verbraucherpreisindex (VPI 2010) enthaltenen G�ter und Dienstleistungen
in die Berechnung der Kerninflation einbezogen. WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest Der WIFO-Konjunkturtest
ist eine monatliche Befragung von rund 1.500 �sterreichischen Unternehmen zur
Einsch�tzung ihrer aktuellen und k�nftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest
ist eine halbj�hrliche Befragung von Unternehmen zu ihrer Investitionst�tigkeit
(http://www.konjunkturtest.at/). Die Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil
der positiven und jenem der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten
Unternehmen. Arbeitslosenquote �sterreichische Definition:
Anteil der zur Arbeitsvermittlung registrierten Personen am Arbeitskr�fteangebot
der Unselbst�ndigen. Das Arbeitskr�fteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand
und unselbst�ndig Besch�ftigten (gemessen in Standardbesch�ftigungsverh�ltnissen).
Datenbasis: Registrierungen bei AMS und Hauptverband der �sterreichischen Sozialversicherungstr�ger. Definition gem�� ILO
und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen, die nicht erwerbst�tig sind und
aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als erwerbst�tig z�hlt, wer in der Referenzwoche
mindestens 1 Stunde selbst�ndig oder unselbst�ndig gearbeitet hat. Personen, die
Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge z�hlen zu den Erwerbst�tigen, nicht
hingegen Pr�senz- und Zivildiener. Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen
an allen Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbst�tige). Datenbasis: Umfragedaten
von privaten Haushalten (Mikrozensus). Begriffe im Zusammenhang mit der �sterreichischen
Definition der Arbeitslosenquote Personen in Schulungen:
Personen, die sich zum Stichtag in AMS-Schulungsma�nahmen befinden. F�r die Berechnung
der Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Z�hler ber�cksichtigt. Unselbst�ndig aktiv
Besch�ftigte: Zu den "unselbst�ndig Besch�ftigten" z�hlen auch Personen,
die Kinderbetreuungsgeld beziehen, sowie Pr�senz- und Zivildiener mit aufrechtem
Besch�ftigungsverh�ltnis. Zieht man deren Zahl ab, so erh�lt man die Zahl der
"unselbst�ndig aktiv Besch�ftigten". |
|
[a]) Saisonbereinigte
Jahresrate (IWF, World Economic Outlook, April 2012).
[b]) Die Fed will verbriefte Hypotheken (Mortgage Backed Securities, MBS) von Fannie Mae und Freddie Mac im Umfang von 40 Mrd. $ pro Monat kaufen. Dadurch sollen die l�ngerfristigen Zinss�tze und besonders die Hypothekars�tze gesenkt werden. Gleichzeitig wird die "Operation Twist" zu Ende gef�hrt. In deren Rahmen verkauft die Fed Anleihen mit kurzer Laufzeit und erwirbt l�ngerfristige Papiere. Insgesamt wird sich dadurch der Bestand der Fed an l�ngerfristigen Obligationen bis zum Jahresende um monatlich 85 Mrd. $ erh�hen.
[c]) Vor allem in Spanien und Italien intensivierte die Regierung im Sommer 2012 die Konsolidierungsbem�hungen durch weitere Ausgabenk�rzungen und Steuererh�hungen; teilweise werden die Ma�nahmen bereits im Herbst 2012 wirksam.
[d]) Die EZB verfolgt mit dieser geldpolitischen Ma�nahme nicht blo� das Ziel, die Zinsdifferentiale auf dem Markt f�r Staatsanleihen zu verringern. Ein viel wichtigerer Aspekt dieses Programms ist, die Einheitlichkeit der Geldpolitik zu wahren, die ordnungsgem��e �bertragung des geldpolitischen Kurses auf die Realwirtschaft im gesamten Euro-Raum sicherzustellen und somit die Effizienz der Geldpolitik an sich zu sichern.
[e]) Da die heimischen Exporte einen hohen Importanteil aufweisen, ist auch die Exportwirtschaft eine Nachfragekomponente der Importe.
[f]) Die Terms-of-Trade sind definiert als Verh�ltnis der Preisindizes von Exporten zu Importen.