�� WIFO

 

Erh�hte Unsicherheit d�mpft Konjunktur

 

Prognose f�r 2012 und 2013

 

Die Aussichten f�r die �sterreichische Wirtschaft haben sich gegen�ber der Juni-Prognose zwar verschlechtert, doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert: Au�enwirtschaftliche Abw�rtsrisiken �berwiegen leicht gegen�ber inl�ndischen Aufw�rtsrisiken. Die heimische Wirtschaft sollte unter diesen Rahmenbedingungen 2012 um 0,6% und 2013 um 1,0% wachsen, wobei die Unsicherheit f�r 2013 besonders hoch ist.

 

Die Konjunkturprognose entsteht jeweils in Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des WIFO. � Wissenschaftliche Assistenz: Nora Popp, Roswitha �bl � Abgeschlossen am 26. September 2012. � E-Mail-Adresse: [email protected]

 

INHALT

Dynamik der Weltwirtschaft l�sst nach

Wirtschaft des Euro-Raumes weiterhin in Rezession

�sterreichs Wirtschaft unter dem Eindruck der weltweiten Wachstumsdelle

Bild der Vorlaufindikatoren verschlechtert sich

Au�enwirtschaftliche Abw�rtsrisiken �berwiegen gegen�ber inl�ndischen Aufw�rtsrisiken

Exporte leiden unter Vertrauens- und Staatsschuldenkrise im Euro-Raum

Investitionen liefern leichte Wachstumsimpulse

Weiterhin ged�mpftes Konsumwachstum

Kr�ftiges Besch�ftigungswachstum, Arbeitslosenquote steigt

Inflationsrate knapp �ber 2%

Finanzierungsbedingungen in �sterreich anhaltend g�nstig

Niedrige Finanzierungskosten entlasten �ffentliche Haushalte

 

VERZEICHNIS DER �BERSICHTEN UND ABBILDUNGEN

�bersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose. 4

�bersicht 2: Annahmen �ber die internationale Konjunktur 5

�bersicht 3: Produktivit�t 9

�bersicht 4: Entwicklung der Bruttowertsch�pfung. 11

�bersicht 5: Entwicklung der Nachfrage. 14

�bersicht 6: Konsum, Einkommen und Preise. 15

�bersicht 7: L�hne, Wettbewerbsf�higkeit 16

�bersicht 8: Arbeitsmarkt 17

�bersicht 9: Wirtschaftspolitische Bestimmungsfaktoren. 19

Abbildung 1: Indikatoren der Wirtschaftsentwicklung und der Wirtschaftspolitik. 10

 

 

Das Wachstum der Weltwirtschaft schw�chte sich nach einer Belebung zum Jahresbeginn im Fr�hjahr wieder sp�rbar ab. Davon war im II. Quartal die Mehrzahl der gro�en Industrie- und Schwellenl�nder betroffen. Die Vertrauens- und Schuldenkrise im Euro-Raum ist f�r diese Entwicklung nur teilweise ma�gebend. Auch viele Industriel�nder au�erhalb des Euro-Raumes sind von einem hohen Ma� an makro�konomischen Ungleichgewichten gepr�gt und haben in �hnlicher Form wie die s�deurop�ischen L�nder gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen zu bew�ltigen. Zudem sind in einigen Schwellenl�ndern zuletzt interne Probleme deutlicher in den Vordergrund getreten.

Der Abschwung der Weltkonjunktur und eine erneute Zuspitzung der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum pr�gten seit dem Fr�hjahr das Geschehen auf den internationalen Finanzm�rkten. Im Mittelpunkt standen f�r Europa die Besorgnis �ber Spaniens Bankensystem und die �ffentlichen Haushalte in einigen Euro-L�ndern. W�hrend sich die Finanzierungsbedingungen f�r Banken und Staaten auf den s�deurop�ischen Kapitalm�rkten zun�chst weiter verschlechterten, dr�ckten "Safe-Haven"-Kapitalfl�sse die Renditen vor allem in Deutschland, Finnland, den Niederlanden und �sterreich. Diese Entwicklung zeigte sich in Form von au�ergew�hnlich hohen Risikopr�mien auf dem Sekund�rmarkt f�r Staatsanleihen. Als Reaktion darauf beschloss die Europ�ische Zentralbank (EZB) Anfang September die M�glichkeit zu unbeschr�nkten Staatsanleihek�ufen im Rahmen von Outright Monetary Transactions (OMT). Unmittelbar nach der Ank�ndigung dieser Ma�nahme verringerten sich die Zinss�tze auf dem Sekund�rmarkt f�r Staatsanleihen s�deurop�ischer L�nder deutlich. Die unbeschr�nkten OMT der EZB werden wohl das Vertrauen in den Euro als stabile W�hrung zumindest vor�bergehend st�rken und das Ausma� der Kapitalflucht aus S�deuropa d�mpfen. Unter diesen Rahmenbedingungen k�nnte sich das wirtschaftliche Umfeld so ver�ndern, dass auch in Europa im Jahr 2013 leicht aufw�rtsgerichtete Kr�fte zunehmen. 2012 erwartet das WIFO im Euro-Raum insgesamt einen R�ckgang der Wirtschaftsleistung. 2013 sollte sich ein verhaltener Anstieg ergeben.

�sterreichs Wirtschaft kann sich von der internationalen Dynamik nicht ganz entkoppeln, wie die Stagnation der Exporte seit Mitte 2011 zeigt. Im Gegensatz zum Krisenjahr 2009 blieb jedoch die Inlandsnachfrage verh�ltnism��ig stabil. Das WIFO geht in der vorliegenden Prognose von einem Wachstum der �sterreichischen Wirtschaft im Jahr 2012 von 0,6% aus. Auch 2013 wird �sterreich mit einer Rate von +1,0% zu den Wachstumsmotoren im Euro-Raum z�hlen. Gegen�ber der Prognose vom Juni 2012 revidiert das WIFO seine Einsch�tzung f�r das Jahr 2013 aufgrund der Verschlechterung des internationalen Umfeldes leicht nach unten.

Die Aussichten f�r die �sterreichische Wirtschaft haben sich gegen�ber der Juni-Prognose zwar verschlechtert, doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert. Vor allem aktuelle internationale Entwicklungen bedeuten ein hohes Risiko sowohl f�r den heimischen Finanzsektor als auch f�r die Realwirtschaft. Verh�ltnism��ig gut entwickelt sich die Arbeitskr�ftenachfrage in �sterreich. Aufgrund des Verlaufes seit Jahresbeginn ist 2012 insgesamt mit einer Ausweitung der Besch�ftigung um 1,5% zu rechnen. 2013 d�rfte sich die Dynamik auf +0,5% verlangsamen. Die Arbeitslosenquote wird im Jahr 2012 nach nationaler Berechnungsmethode auf 7,0% steigen und sich 2013 weiter erh�hen.

�

�bersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose

 

 

 

 

 

 

 

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

Bruttoinlandsprodukt

 

 

 

 

 

 

Real

+1,4

�3,8

+2,1

+2,7

+0,6

+1,0

Nominell

+3,2

�2,3

+3,7

+5,0

+2,5

+2,6

Herstellung von Waren1), real

+1,1

�12,7

+7,0

+8,2

+0,5

+2,5

Handel, real

�2,1

�0,3

+1,4

+1,3

�0,4

+0,5

Private Konsumausgaben, real

+0,7

+1,1

+1,7

+0,7

+0,6

+0,7

Bruttoanlageinvestitionen, real

+0,7

�7,8

+0,8

+7,3

+1,1

+1,5

Ausr�stungen

�0,4

�10,6

+6,0

+12,1

+1,0

+2,5

Bauten

+0,9

�7,1

�2,7

+4,4

+1,1

+0,6

Warenexporte2)

 

 

 

 

 

 

Real

+0,5

�18,3

+13,0

+7,9

+0,8

+4,3

Nominell

+2,5

�20,2

+16,7

+11,3

+1,7

+4,5

Warenimporte2)

 

 

 

 

 

 

Real

+0,6

�14,1

+10,9

+8,5

�0,3

+4,0

Nominell

+4,7

�18,4

+16,5

+15,3

+1,0

+4,5

Leistungsbilanzsaldo���������� Mrd. �

+13,76

+7,49

+8,62

+5,86

+6,95

+8,14

��������������� in % des BIP

+4,9

+2,7

+3,0

+1,9

+2,3

+2,6

Sekund�rmarktrendite3)����� in %

4,4

3,9

3,2

3,3

2,4

2,0

Verbraucherpreise

+3,2

+0,5

+1,9

+3,3

+2,3

+2,1

Arbeitslosenquote

 

 

 

 

 

 

In % der Erwerbspersonen (Eurostat)4)

3,8

4,8

4,4

4,2

4,4

4,8

In % der unselbst�ndigen Erwerbspersonen5)

5,9

7,2

6,9

6,7

7,0

7,4

Unselbst�ndig aktiv Besch�ftigte6)

+1,7

�1,5

+0,8

+1,9

+1,5

+0,5

Finanzierungssaldo des Staates
(laut Maastricht-Definition)� in % des BIP

�0,9

�4,1

�4,5

�2,6

�2,9

�2,6

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Nettoproduktionswert, einschlie�lich Bergbau. � 2) Laut Statistik Austria. � 3) Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren (Benchmark). � 4) Labour Force Survey. � 5) Arbeitslose laut Arbeitsmarktservice. � 6) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, ohne Pr�senzdiener.

 

 

Dynamik der Weltwirtschaft l�sst nach

Die Weltwirtschaft wuchs im I. Quartal 2012 mit +3,6%[a]) wesentlich st�rker als erwartet. Ein Gro�teil dieser positiven Entwicklung ist auf tempor�re Faktoren zur�ckzuf�hren, wie z. B. die Lockerung der Finanzierungskosten und die teilweise St�rkung des Vertrauens als Reaktion auf die Ma�nahmen der Europ�ischen Zentralbank (EZB) zu Jahresbeginn. Im II. Quartal verlor die Weltwirtschaft hingegen deutlich an Schwung. Vor allem die zunehmenden Spannungen auf den europ�ischen Finanzm�rkten d�mpften den weltweiten Handel und erh�hten die Volatilit�t auf den internationalen Finanzm�rkten. Doch sind auch viele Industriel�nder au�erhalb des Euro-Raumes von einem hohen Ma� an makro�konomischen Ungleichgewichten gepr�gt und haben in �hnlicher Form wie L�nder an der europ�ischen Peripherie gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen zu bew�ltigen. Zudem traten zuletzt in einigen Schwellenl�ndern wachstumshemmende Friktionen deutlicher in den Vordergrund.

Trotz eines starken Anstieges der Besch�ftigung im Juli liegt die Arbeitslosenquote in den USA weiterhin �ber der 8%-Marke. Die Lage im Immobiliensektor stabilisiert sich. Die Notenbank setzt weitere konjunkturst�tzende Ma�nahmen.

In den USA blieb zwar die Grunddynamik der Konjunktur in der ersten Jahresh�lfte 2012 stabil, die Entwicklung ist aber derzeit von einem deutlich geringeren Schwung gepr�gt als im Vorjahr. Die wichtigste St�tze der Expansion war im I. und II. Quartal 2012 der private Konsum. Nach der stetigen Aufw�rtsbewegung der Sparquote der privaten Haushalte seit Jahresbeginn im Zuge des Entschuldungsprozesses d�rfte sich der Konsum im Prognosezeitraum unterdurchschnittlich entwickeln.

Erst die H�lfte der �ber 8 Mio. Arbeitspl�tze, die w�hrend der Finanzmarktkrise verlorengegangen waren, wurde bisher neu geschaffen; vor diesem Hintergrund lancierte die Notenbank (Fed) Mitte September ein weiteres umfangreiches expansives Programm zur Belebung der Wirtschaft[b]). Dar�ber hinaus k�ndigte die Fed an, den Leitzinssatz noch mindestens bis Mitte 2015 nahe Null halten zu wollen. Die Frist wurde damit um ein halbes Jahr verl�ngert, um die Signalwirkung niedriger Zinss�tze zus�tzlich zu verst�rken.

 

�bersicht 2: Annahmen �ber die internationale Konjunktur

 

 

 

 

 

 

 

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

Bruttoinlandsprodukt, real

 

 

 

 

 

 

Welt

+2,8

�0,7

+5,3

+3,9

+3,1

+3,3

USA

�0,3

�3,1

+2,4

+1,8

+2,2

+1,8

Japan

�1,0

�5,5

+4,5

�0,8

+1,4

+1,5

EU 27

+0,3

�4,3

+2,1

+1,5

�0,2

+0,6

Euro-Raum (17 L�nder)1)

+0,4

�4,4

+2,0

+1,4

�0,4

+0,4

Deutschland

+1,1

�5,1

+4,2

+3,1

+0,8

+1,1

Neue EU-L�nder2)

+4,2

�3,2

+2,3

+3,2

+1,3

+2,1

China

+9,6

+9,2

+10,4

+9,3

+8,0

+7,0

Welthandel, real

+2,3

�12,7

+15,2

+5,8

+3,5

+4,8

Marktwachstum �sterreichs3)

+3,0

�11,4

+11,7

+6,1

+1,8

+4,0

 

 

 

 

 

 

 

Weltmarkt-Rohstoffpreise4)

+32,7

�34,7

+28,9

+28,6

�4

+3

Ohne Roh�l

+18,7

�28,4

+31,9

+19,2

�15

+15

Erd�lpreis������������ Brent, $ je Barrel

97,0

61,5

79,5

111,3

110

110

Wechselkurs5)����� $ je Euro

1,471

1,393

1,327

1,392

1,25

1,25

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, �sterreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern. � 2) Bulgarien, Lettland, Litauen, Polen, Rum�nien, Tschechien, Ungarn. � 3) Ver�nderungsrate der realen Importe der Partnerl�nder gewichtet mit �sterreichischen Exportanteilen. � 4) HWWI-Index, auf Dollar-Basis. � 5) Monatsdurchschnitte.

 

Diese Politikma�nahme scheint auch hinsichtlich des allgemeinen Bildes der Vorlaufindikatoren nicht �berraschend. Die Stimmung von Unternehmen und privaten Haushalten tr�bte sich in den vergangenen Monaten wieder leicht ein, nachdem sich zu Jahresbeginn eine Beschleunigung der Erholung abgezeichnet hatte. Belastend d�rfte die Unsicherheit �ber die Finanzpolitik im n�chsten Jahr wirken. Die Zunahme von Industrieproduktion und Kapazit�tsauslastung der Unternehmen hielt zuletzt nicht an. Deutlich positive Signale kommen hingegen vom Immobilienmarkt, Indikatoren wie der Case-Shiller-Index deuten auf eine Stabilisierung der Immobilienpreise hin.

2012 d�rfte sich die Expansion in den USA noch nicht wesentlich verlangsamen. Das stabile Wirtschaftsklima sollte vor allem dem privaten Konsum zugute kommen. Daher rechnet das WIFO mit einem Wirtschaftswachstum von real 2,2%. 2013 d�rfte in Anbetracht des nach wie vor hohen Defizits zumindest die Fiskalpolitik restriktiver werden. In der Folge wird sich das Wachstum leicht auf 1,8% verringern. Die Wirtschaftspolitik der USA bleibt deutlich expansiver ausgerichtet als im Euro-Raum. Der Leitzinssatz ist in den USA anhaltend niedriger, und der Finanzierungssaldo der �ffentlichen Haushalte liegt heuer bei rund �8% des BIP (Euro-Raum rund �3%). Die Wirtschaft w�chst damit in den USA wesentlich st�rker als im Euro-Raum, aber erheblich langsamer als in der Vergangenheit.

In einigen Schwellenl�ndern Asiens und Lateinamerikas k�ndigen die vorlaufenden Indikatoren eine Abk�hlung der Konjunktur an.

Die lateinamerikanischen Schwellenl�nder verzeichneten im 1. Halbjahr 2012 aufgrund der Schw�che der Nachfrage aus dem Euro-Raum ein Nachlassen des Exportzuwachses. Zugleich waren die Kapitalzufl�sse in diese Volkswirtschaften sehr volatil, was die Finanzm�rkte und das Kreditangebot belastete. Dem begegneten die meisten Zentralbanken der Region, insbesondere in Brasilien, mit einer schrittweisen Senkung der Leitzinss�tze. Ferner wurden einige makroprudentielle Ma�nahmen versch�rft, um die Finanzmarktstabilit�t zu gew�hrleisten. Im Prognosezeitraum d�rfte die Geldpolitik wesentlich weniger restriktiv sein als im Sommer 2011. Dies sollte zusammen mit den nach wie vor hohen Einkommenszuw�chsen die Binnennachfrage kr�ftig expandieren lassen.

In China verlor die Wirtschaft seit Anfang 2012 deutlich an Dynamik. Bestimmend waren hier zum einen die eher verhaltenen Investitionen und zum anderen die geringe Auslandsnachfrage infolge der Euro-Krise. Auch im 2. Halbjahr 2012 d�rfte die Expansion das Tempo der Jahre 2010 und 2011 nicht erreichen � darauf deutet die Mehrzahl der Fr�hindikatoren hin. Den gr��ten Wachstumsbeitrag d�rfte die Investitionsnachfrage liefern, vor allem aufgrund der umfangreichen staatlichen F�rderprogramme. Auch der Konsum der privaten Haushalte wird dank der anhaltenden kr�ftigen Steigerung der Pro-Kopf-Einkommen zunehmen. �hnlich wie in China deuten die vorlaufenden Indikatoren f�r eine Reihe weiterer asiatischer Schwellenl�nder auf ein allm�hliches Nachlassen der bislang kr�ftigen Wachstumsdynamik hin. Nicht zuletzt werden diese Volkswirtschaften von der seit mehreren Jahren zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung mit China sowie untereinander profitieren. Entsprechend wird die Dynamik der aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens auch im Prognosezeitraum deutlich kr�ftiger sein als in industrialisierten L�ndern.

Wirtschaft des Euro-Raumes weiterhin in Rezession

In der EU belasten der Verlust an Vertrauen in die �ffentlichen Finanzen und das Finanzsystem sowie die drastischen Konsolidierungsprogramme in vielen L�ndern weiterhin die Wirtschaft. Trotz der j�ngst von der EZB beschlossenen M�glichkeit zu unbeschr�nkten Staatsanleihek�ufen im Rahmen von Outright Monetary Transactions (OMT) sind die Renditen der Staatsanleihen von Irland und den meisten s�deurop�ischen L�ndern nach wie vor hoch, sodass die langfristige Stabilisierung der Staatsschuld schwierig erscheint. Die anhaltende Unsicherheit von privaten Haushalten und Unternehmen d�mpft den Ausblick.

Der Euro-Raum befindet sich seit dem III. Quartal 2011 faktisch in einer Rezession. Diese resultiert vor allem aus einem deutlichen R�ckgang der privaten Nachfrage. Ged�mpft wird die Binnennachfrage durch die makro�konomische Verunsicherung angesichts der Zuspitzung der europ�ischen Staatsschuldenkrise; diese Tendenz wird zus�tzlich durch umfangreiche fiskalpolitische Konsolidierungsma�nahmen beschleunigt. Der Au�enhandel lieferte bis zuletzt noch leicht positive Impulse, allerdings nur weil sich die Importe deutlich schlechter entwickelten als die Exporte. Der erhebliche Importr�ckgang resultierte ebenfalls aus der Schw�che der Binnennachfrage.

Die Konjunktur ist in den einzelnen Euro-L�ndern zunehmend heterogen. So mussten Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien die Konsolidierungsbem�hungen schrittweise verst�rken[c]), da entweder der Druck durch die Finanzm�rkte zunahm oder die urspr�nglichen Sparziele aufgrund der Rezession verfehlt wurden. Auch die Kreditvergabe war in den Krisenl�ndern deutlich restriktiver als in den anderen L�ndern der W�hrungsunion. Die Banken leiden in diesen L�ndern besonders unter dem Kursverlust der Staatsanleihen, aber auch unter einem hohen Ma� an makrofinanziellen Risiken.

Die Versch�rfung der europ�ischen Staatsschuldenkrise und die Erh�hung des finanzpolitischen Restriktionsgrades pr�gen auch die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung im Euro-Raum: Die Arbeitslosenquote erh�hte sich von 10,0% im Juni 2011 auf 11,3% im Juli 2012. Allerdings verlief die Entwicklung in den einzelnen L�ndern sehr unterschiedlich. So war die Arbeitslosigkeit in den vergangenen zw�lf Monaten in den L�ndern mit relativ flexiblem Arbeitsmarkt, g�nstiger Branchenstruktur und soliden �ffentlichen und privaten Finanzen (Deutschland und Finnland) tendenziell leicht r�ckl�ufig, w�hrend sie in den unter Strukturschw�chen leidenden Krisenl�ndern Griechenland, Portugal, Spanien und Italien kr�ftig zunahm.

Die �u�erst restriktive Finanzpolitik, die hohe Unsicherheit sowie die massiven Strukturprobleme vieler Mitgliedsl�nder werden die Binnennachfrage weiterhin erheblich belasten. Die j�ngst von der EZB beschlossenen Ma�nahmen zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen (Outright Monetary Transactions � OMT) werden wohl langfristig die Asymmetrie der Konjunktur zwischen den Euro-L�ndern nicht d�mpfen k�nnen. Kurzfristig hingegen gaben die Renditen auf Staatsanleihen der s�dlichen Euro-L�nder bereits unmittelbar nach der Ank�ndigung der neuen Ma�nahmen erheblich nach[d]).

Unter diesen Rahmenbedingungen k�nnte sich das wirtschaftliche Umfeld so �ndern, dass auch in Europa im Jahr 2013 leicht aufw�rtsgerichtete Kr�fte zunehmen. 2012 erwartet das WIFO im Euro-Raum insgesamt einen R�ckgang der Wirtschaftsleistung, 2013 einen verhaltenen Anstieg.

�sterreichs Wirtschaft unter dem Eindruck der weltweiten Wachstumsdelle

Trotz einer deutlichen Wachstumsabschw�chung im II. Quartal gegen�ber dem Vorquartal entwickelt sich die heimische Wirtschaft angesichts der Rezession im Euro-Raum relativ g�nstig. Die Unsicherheit infolge der Krise der Europ�ischen W�hrungsunion und die drastischen Konsolidierungsma�nahmen der �ffentlichen Haushalte schw�chen die Exporte in die EU-L�nder.

�hnlich wie in Deutschland konnte sich die Wirtschaft auch in �sterreich bislang von der Krise im Euro-Raum etwas abkoppeln. Laut den aktuellen BIP-Daten wuchs das BIP im I. Quartal 2012 gegen�ber dem Vorquartal um 0,5% und im II. Quartal um 0,1%. Die Entwicklung war im 1. Halbjahr 2012 von einer stabilen Konsumnachfrage und einem ausgepr�gten Investitionszyklus gepr�gt. Die Nettoexporte lieferten im I. Quartal noch einen signifikant positiven Wachstumsbeitrag. Im II. Quartal stagnierten sie aufgrund einer deutlichen Beschleunigung der Importausweitung. Das Wirtschaftswachstum st�tzte sich somit im 1. Halbjahr sowohl auf die inl�ndische als auch � wenn auch deutlich geringer � auf die ausl�ndische Nachfrage. �sterreich z�hlte daher im 1. Halbjahr 2012 weiterhin zu den St�tzen der Konjunktur im Euro-Raum.

 

�bersicht 3: Produktivit�t

 

 

 

 

 

 

 

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

Gesamtwirtschaft

 

 

 

 

 

 

Bruttoinlandsprodukt, real

+1,4

�3,8

+2,1

+2,7

+0,6

+1,0

Erwerbst�tige1)

+2,1

�0,9

+0,7

+1,8

+1,4

+0,7

Produktivit�t (BIP je Erwerbst�tigen)

�0,7

�2,9

+1,4

+0,9

�0,9

+0,3

 

 

 

 

 

 

 

Herstellung von Waren

 

 

 

 

 

 

Produktion2)

+0,7

�13,0

+7,2

+8,5

+0,5

+2,5

Besch�ftigte3)

+1,7

�5,3

�1,3

+1,9

+1,8

+0,3

Stundenproduktivit�t4)

�0,5

�4,7

+5,4

+6,7

+0,2

+1,7

Geleistete Arbeitszeit je Besch�ftigten5)

�0,5

�3,5

+3,0

�0,1

�1,5

+0,5

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Unselbst�ndige (Besch�ftigungsverh�ltnisse) und Selbst�ndige laut Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung. � 2) Nettoproduktionswert, real. � 3) Laut Hauptverband der �sterreichischen Sozialversicherungstr�ger. Bruch 2007/08 wegen Umstellung der Wirtschaftsklassifikation auf �NACE 2008, 2008: WIFO-Sch�tzung. � 4) Produktion je geleistete Besch�ftigtenstunde. � 5) Laut Konjunkturerhebung von Statistik Austria.

 

In den letzten Monaten trat kein wesentlicher weltweiter makro�konomischer Schock ein, den die WIFO-Prognose von Ende Juni nicht schon ber�cksichtigt h�tte. Wie im Juni unterstellt die vorliegende Prognose ein schrittweises Auslaufen der europ�ischen Vertrauenskrise, sodass die Wirtschaftsentwicklung sich in �sterreich wie im Euro-Raum normalisiert. Die R�ckkehr zu dieser Aufw�rtsbewegung verl�uft jedoch keineswegs linear: Zwar verringerte sich das Zinsdifferential f�r Staatsanleihen im Euro-Raum wieder, andererseits weist die j�ngste Entwicklung verschiedener Vertrauensindikatoren abermals auf ein erh�htes Ma� an Unsicherheit hin.

 

Abbildung 1: Indikatoren der Wirtschaftsentwicklung und der Wirtschaftspolitik

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, ohne Pr�senzdiener, ohne in der Besch�ftigungsstatistik erfasste Arbeitslose in Schulung; Bruch 2007/08 wegen Umstellung in der Besch�ftigtenstatistik. � 2) Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren (Benchmark).

 

Bild der Vorlaufindikatoren verschlechtert sich

Das allgemeine Bild der Fr�hindikatoren ist schon seit einigen Monaten von einer signifikanten Abw�rtsbewegung gepr�gt. Laut WIFO-Konjunkturtest sind die Beurteilung der aktuellen Lage und die unternehmerischen Erwartungen in fast allen Branchen negativ. Nur die Bauunternehmen beurteilen die aktuelle Lage noch positiv, die Erwartungen liegen weiterhin etwas �ber dem langfristigen Durchschnitt, obwohl seit einigen Monaten auch hier eine Abschw�chung festzustellen ist. Die Industrieproduktion nahm zwar (saisonbereinigt) im April und Mai zu, ging aber dann vor allem im Juli merklich zur�ck. Die Auftragseing�nge sinken sowohl insgesamt als auch in der Exportwirtschaft seit Mitte 2011.

 

�bersicht 4: Entwicklung der Bruttowertsch�pfung

Zu Herstellungspreisen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2010

2011

2012

2013

2010

2011

2012

2013

 

Mrd. � (Referenzjahr 2005)

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Real (berechnet auf Basis von Vorjahrespreisen)

 

 

 

 

 

 

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

3,36

3,88

3,57

3,57

�4,3

+15,3

�8,0

�0,0

Herstellung von Waren einschlie�lich Bergbau

47,67

51,59

51,84

53,14

+7,0

+8,2

+0,5

+2,5

Energie- und Wasserversorgung, Abfallentsorgung

6,44

6,97

7,07

7,21

�3,3

+8,2

+1,5

+2,0

Bau

14,17

14,66

14,83

14,92

�2,5

+3,5

+1,1

+0,6

Handel, Kfz

29,84

30,22

30,10

30,25

+1,4

+1,3

�0,4

+0,5

Verkehr

10,56

10,66

10,61

10,56

�0,7

+1,0

�0,5

�0,5

Beherbergung und Gastronomie

11,07

11,21

11,36

11,55

+1,4

+1,3

+1,3

+1,7

Information und Kommunikation

8,15

8,08

8,08

8,08

�0,9

�0,9

�0,0

�0,0

Kredit- und Versicherungswesen

15,43

15,64

15,41

15,56

+5,4

+1,4

�1,5

+1,0

Grundst�cks- und Wohnungswesen

22,72

23,30

23,81

24,05

+2,6

+2,6

+2,2

+1,0

Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen1)

21,05

21,50

21,83

22,20

+4,1

+2,2

+1,5

+1,7

�ffentliche Verwaltung2)

40,61

40,88

41,29

41,29

+0,8

+0,7

+1,0

�0,0

Sonstige Dienstleistungen

6,57

6,57

6,64

6,70

+1,3

�0,0

+1,0

+1,0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wertsch�pfung der Wirtschaftsbereiche3)

237,50

244,96

246,30

248,86

+2,2

+3,1

+0,5

+1,0

Bruttoinlandsprodukt

262,61

269,69

271,18

273,93

+2,1

+2,7

+0,6

+1,0

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (�NACE 2008, Abschnitte M bis N). � 2) Einschlie�lich Sozialversicherung, Verteidigung, Erziehung, Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen (�NACE 2008, Abschnitte O bis Q). � 3) Vor Abzug der G�tersubventionen und vor Zurechnung der G�tersteuern.

 

Die wichtigsten Vertrauensindikatoren verschlechterten sich zuletzt deutlich. Der Einkaufsmanagerindex der Bank Austria sank im August auf den niedrigsten Wert seit Mitte 2009 und zeigte den zweiten Monat in Folge ein Schrumpfen der �sterreichischen Industrieproduktion an. Der Economic Sentiment Indicator der Europ�ischen Kommission ging im August zum dritten Mal in Folge zur�ck.

Au�enwirtschaftliche Abw�rtsrisiken �berwiegen gegen�ber inl�ndischen Aufw�rtsrisiken

Die makro�konomische Unsicherheit d�rfte somit im Prognosezeitraum wesentlich gr��er sein als im langfristigen Durchschnitt und damit die Wirtschaftsentwicklung in �sterreich belasten: In einem als sehr unsicher empfundenen Umfeld neigen viele Unternehmen dazu, Investitionsprojekte zur�ckzustellen. Auch sind viele Haushalte aus Vorsichtsmotiven bez�glich ihrer Konsumausgaben zur�ckhaltend. Dar�ber hinaus hat eine Zunahme der Unsicherheit typischerweise eine Verknappung des Kreditangebotes und eine Versch�rfung der Kreditvergabestandards zur Folge.

Die Aussichten der �sterreichischen Wirtschaft haben sich gegen�ber dem letzten Prognosetermin Ende Juni zwar verschlechtert, doch ist das Risikoumfeld mitunter sehr differenziert. Obwohl die Vorlaufindikatoren aufgrund der anhaltenden Krise im Euro-Raum insgesamt ein sehr tr�bes Bild wiedergeben, sind die binnenwirtschaftlichen Risiken f�r die heimische Konjunktur leicht positiv. Das anhaltend kr�ftige Besch�ftigungswachstum k�nnte die Lohnsumme und somit das verf�gbare Einkommen weiter st�rken und bei �ber den Prognosezeitraum konstant niedriger Sparquote die Entwicklung des privaten Konsums unterst�tzen. F�r die Investitionen ergibt sich ebenfalls ein Aufw�rtsrisiko, und zwar einerseits aufgrund der nach wie vor g�nstigen Finanzierungsm�glichkeiten und andererseits aufgrund der guten finanziellen Ausstattung der Unternehmen.

Die au�enwirtschaftlichen Risiken f�r das Wachstum sind dagegen deutlich abw�rts gerichtet. Aus den aktuellen internationalen Tendenzen ergibt sich ein anhaltendes Risiko sowohl f�r den heimischen Finanzsektor als auch f�r die Realwirtschaft. Vor allem auf den f�r die �sterreichische Wirtschaft wichtigen Absatzm�rkten d�mpft die Schw�che der Binnennachfrage die Exportm�glichkeiten.

Das WIFO prognostiziert vor diesem Hintergrund f�r 2012 ein Wachstum der heimischen Wirtschaft von 0,6%. Gegen�ber der Prognose vom Juni 2012 ergibt sich somit f�r das laufende Jahr keine Revision. Die Erwartungen f�r die Zukunft sind hingegen ung�nstiger als zuletzt. Die BIP-Prognose f�r das Jahr 2013 wird leicht auf +1,0% zur�ckgenommen. Das WIFO rechnet jedoch nach wie vor mit wirksamen Ma�nahmen der Euro-L�nder, die nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig zur L�sung der Probleme beitragen, sodass die herrschenden Unsicherheiten auf den M�rkten bew�ltigt werden k�nnen und die Konjunktur wieder an Schwung gewinnt.

Exporte leiden unter Vertrauens- und Staatsschuldenkrise im Euro-Raum

Die �sterreichische Exportwirtschaft entwickelte sich vor allem unmittelbar nach der Finanzmarktkrise 2009 sehr positiv, weil die Nachfrage sowohl aus der EU als auch aus Drittl�ndern dynamisch stieg. Die Abschw�chung des Wirtschaftswachstums und die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Gefolge der anhaltenden Staatsschuldenkrise und der verst�rkten Sparanstrengungen im Euro-Raum brachten jedoch �ber Handelsverflechtungen negative Effekte auch f�r die heimische Volkswirtschaft mit sich. Die nach wie vor kr�ftige Steigerung der Ausfuhr in Drittl�nder gleicht den R�ckgang der Exporte in die EU-L�nder nicht ganz aus.

Laut OeNB-Exportindikator vom August 2012 wuchsen die nominellen G�terexporte auch Mitte 2012 verhalten. Ged�mpft werden sie weiterhin vor allem durch die Rezession auf wichtigen europ�ischen Absatzm�rkten wie Italien, Tschechien oder Ungarn, w�hrend sich die Exporte in Drittl�nder deutlich besser entwickeln.

Die aktuelle Prognose basiert auf der Annahme, dass sich die Ursachen der Vertrauenskrise in Form von tiefgreifenden Anpassungsprozessen �ber den Prognosehorizont kontinuierlich aufl�sen. Das Anziehen der internationalen Konjunktur wird die Exporte vor allem 2013 merklich beleben. F�r das Jahr 2012 prognostiziert das WIFO einen noch sehr verhaltenen Anstieg der Exporte (real +0,8%), f�r 2013 wieder eine kr�ftigere Zunahme (real +4,2%).

Die Importe stagnierten im I. Quartal 2012 real, wohl weil die hohen Energiepreise die Einfuhr wesentlich verteuerten. Angesichts der hohen Importpreise von Energie, insbesondere Erd�l, bezogen viele Importeure weniger Investitions- und Konsumg�ter aus dem Ausland und bauten stattdessen verst�rkt Lagerbest�nde ab. Im II. Quartal wurden die Importe gegen�ber dem Vorquartal um 0,3% ausgeweitet. F�r das Jahr 2012 rechnet das WIFO aufgrund der tr�gen Binnennachfrage und der schwachen Exportentwicklung[e]) insgesamt mit einem leichten Anstieg der Einfuhr (real +0,5%). Mit dem Anziehen der Konjunktur im Folgejahr werden aber auch die Importe wieder an Schwung gewinnen (real +3,7%).

Die Terms-of-Trade[f]) sanken im I. Quartal 2012, vor allem weil sich die Importpreise durch die Verteuerung der Energierohstoffe kr�ftig erh�hten. Da sich die Energiepreise in der Folge kaum ver�nderten, setzte sich diese Entwicklung im II. Quartal nur verhalten fort. Aufgrund des aktuellen Anstieges der Preise von Industrierohstoffen und Roh�l seit Anfang Juni wird die Abw�rtsbewegung der Terms-of-Trade im III. und IV. Quartal anhalten. Unter den Prognoseannahmen f�r die internationale Konjunktur werden sich die Terms-of-Trade 2012 und 2013 jeweils geringf�gig ver�ndern. Diese Entwicklung st�rkt die preisliche Wettbewerbsf�higkeit der �sterreichischen Wirtschaft. Vor�bergehend erh�ht ein R�ckgang der Terms-of-Trade aufgrund des Preiseffektes zwar das Handelsbilanzdefizit. Der sich in Folge ergebende Mengeneffekt sollte aber langfristig eine Verbesserung der Au�enhandelsbilanz mit sich bringen.

Investitionen liefern leichte Wachstumsimpulse

Der massive R�ckgang der Investitionen im Zuge der Finanzmarktkrise hatte einen hohen Nachholbedarf zur Folge. Seit 2010 ergab sich somit ein ausgepr�gter Investitionszyklus. 2011 wuchsen die Bruttoanlageinvestitionen um 7,3%, die Ausr�stungsinvestitionen sogar um 12,1%. F�r diese Entwicklung waren mehrere Faktoren entscheidend: die g�nstige Innenfinanzierungssituation der Unternehmen, die im langfristigen Vergleich niedrigen externen Finanzierungskosten, der Bedarf an Ersatzinvestitionen nach der zwei Jahre anhaltenden Investitionszur�ckhaltung und vor allem die �berdurchschnittliche Kapazit�tsauslastung angesichts der g�nstigen Konjunkturlage und des positiven Konjunkturausblickes. In dieser Situation wurden nicht nur die Bestandsinvestitionen, sondern auch die Erweiterungsinvestitionen verst�rkt.

Die Prognose der Investitionsentwicklung ist derzeit sehr schwierig, weil sich verschiedene Bestimmungsfaktoren gegenl�ufig entwickeln:

�          Einerseits schw�cht das Nachlassen der internationalen Dynamik seit Mitte 2011 die Absatzm�glichkeiten und macht damit vor allem Erweiterungsinvestitionen nicht notwendig. Angesichts der zuletzt wieder zunehmenden Unsicherheit schieben Unternehmen ihre Investitionsprojekte auf. Dar�ber hinaus haben die Investitionen aufgrund der hohen Dynamik der letzten Jahre bereits einen gewissen S�ttigungsgrad erreicht. Vor diesem Hintergrund ist mit einer leichten Abschw�chung der Investitionsdynamik zu rechnen.

�          Andererseits bildet jedoch die Finanzierungsseite � sowohl Innen- als auch Au�enfinanzierung � nach wie vor ein sehr attraktives Umfeld f�r eine Ausweitung der Investitionst�tigkeit.

Vor diesem Hintergrund prognostiziert das WIFO eine zwar positive, aber im langfristigen Vergleich verhaltene Investitionsdynamik und somit eine leichte Abschw�chung im Investitionszyklus (Bruttoanlageinvestitionen 2012 +1,1%, 2013 +1,5%). Unter der Annahme einer schrittweisen Aufl�sung der Euro-Krise in den kommenden Jahren d�rften die zur�ckgestellten Investitionen z�gig nachgeholt werden. Da der Lagerabbau noch anh�lt, werden die Bruttoinvestitionen deutlich schw�cher zunehmen. Die Prognose einer ged�mpften Investitionsentwicklung im Jahr 2012 steht im Einklang mit den Ergebnissen des WIFO-Investitionstests: Im Fr�hjahr 2012 gaben 44% der befragten Unternehmen der Warenproduktion an, die Investitionen gegen�ber dem Vorjahr einschr�nken zu wollen. 48% planten f�r 2012 eine Ausweitung, 8% rechneten mit einem unver�nderten Volumen.

 

�bersicht 5: Entwicklung der Nachfrage

Zu Herstellungspreisen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2010

2011

2012

2013

2010

2011

2012

2013

 

Mrd. � (Referenzjahr 2005)

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Real (berechnet auf Basis von Vorjahrespreisen)

 

 

 

 

 

 

Konsumausgaben insgesamt

192,94

193,97

195,56

196,59

+1,3

+0,5

+0,8

+0,5

Private Haushalte1)

143,34

144,34

145,19

146,22

+1,7

+0,7

+0,6

+0,7

Staat

49,62

49,65

50,39

50,39

+0,2

+0,1

+1,5

�0,0

Bruttoinvestitionen

54,64

59,88

59,85

60,43

+3,8

+9,6

�0,1

+1,0

Bruttoanlageinvestitionen

52,38

56,18

56,77

57,62

+0,8

+7,3

+1,1

+1,5

Ausr�stungen

20,74

23,26

23,49

24,08

+6,0

+12,1

+1,0

+2,5

Bauten

26,90

28,09

28,40

28,57

�2,7

+4,4

+1,1

+0,6

Inl�ndische Verwendung

248,04

254,26

255,17

256,79

+1,8

+2,5

+0,4

+0,6

Exporte

144,09

154,51

155,80

162,34

+8,7

+7,2

+0,8

+4,2

Reiseverkehr

11,75

11,77

11,94

12,18

+0,1

+0,1

+1,5

+2,0

Minus Importe

129,85

139,25

139,96

145,17

+8,8

+7,2

+0,5

+3,7

Reiseverkehr

5,92

5,62

5,91

6,02

�1,8

�5,0

+5,0

+2,0

Bruttoinlandsprodukt

262,61

269,69

271,18

273,93

+2,1

+2,7

+0,6

+1,0

Nominell

286,40

300,71

308,24

316,16

+3,7

+5,0

+2,5

+2,6

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Einschlie�lich privater Organisationen ohne Erwerbszweck.

 

Die �ffentlichen Investitionen werden die Folgen der fiskalischen Konsolidierungsanstrengungen deutlich widerspiegeln und �ber den Prognosehorizont dem gesamtstaatlichen Konsolidierungsverlauf folgen. Die �ffentlichen Investitionen machen allerdings nur rund 5% der Gesamtinvestitionen aus.

Weiterhin ged�mpftes Konsumwachstum

Die tr�ge Zunahme des realen Konsums der privaten Haushalte aus dem Jahr 2011 setzte sich im 1. Halbjahr 2012 fort. 2011 waren daf�r vor allem der au�ergew�hnlich starke Verbraucherpreisauftrieb und das in der Folge niedrige verf�gbare reale Haushaltseinkommen bestimmend gewesen. Im II. Quartal 2012 stagnierte der Konsum der privaten Haushalte zum zweiten Mal in Folge. Da die Vorlaufindikatoren f�r den privaten Konsum keine Tendenzwende ank�ndigen, ist in den kommenden Monaten mit einem anhaltend tr�gen Konsumprofil zu rechnen. Vor allem die kr�ftige Abw�rtsbewegung des Indikators f�r das Verbrauchervertrauen aus dem Konjunkturtest der Europ�ischen Kommission weist auf eine verhaltene Entwicklung hin. Auch werden die psychologischen Aspekte der Krise immer sp�rbarer: Die Unsicherheit um den Fortbestand der W�hrungsunion in ihrer derzeitigen Form w�chst, die volkswirtschaftlichen Kosten und Konsequenzen eines Ausscheidens von Griechenland aus der W�hrungsunion werden teilweise in einem sehr negativen Ausma� skizziert. Diese Faktoren erzeugen ein hohes Ma� an Unsicherheit und verst�rken die Konsumzur�ckhaltung.

 

�bersicht 6: Konsum, Einkommen und Preise

 

 

 

 

 

 

 

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %, real

 

 

 

 

 

 

 

Private Konsumausgaben1)

+0,7

+1,1

+1,7

+0,7

+0,6

+0,7

Dauerhafte Konsumg�ter

+3,3

+4,8

+2,3

+1,8

�2,2

�0,0

Nichtdauerhafte Konsumg�ter und Dienstleistungen

+0,4

+0,6

+1,6

+0,6

+0,9

+0,8

Verf�gbares Einkommen der privaten Haushalte

+0,7

�1,5

�0,2

�1,0

+0,3

+0,8

 

 

 

 

 

 

 

 

In % des verf�gbaren Einkommens

 

 

 

 

 

 

 

Sparquote der privaten Haushalte2)

11,5

10,7

8,3

7,5

7,3

7,5

Sparquote der privaten Haushalte3)

11,4

10,1

7,8

7,0

6,8

6,9

 

 

 

 

 

 

 

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

Direktkredite an inl�ndische Nichtbanken (Jahresendst�nde)

+7,4

�1,3

+2,9

+2,6

+1,2

+2,1

 

 

 

 

 

 

 

 

In %

Inflationsrate

 

 

 

 

 

 

National

3,2

0,5

1,9

3,3

2,3

2,1

Harmonisiert

3,2

0,4

1,7

3,6

2,4

2,2

"Kerninflation"4)

2,4

1,5

1,2

2,8

2,2

2,0

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Private Haushalte einschlie�lich privater Organisationen ohne Erwerbszweck. � 2) Einschlie�lich Zunahme betrieblicher Versorgungsanspr�che. � 3) Ohne Zunahme betrieblicher Versorgungsanspr�che. � 4) Ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Obst, Gem�se).

 

 

 

�bersicht 7: L�hne, Wettbewerbsf�higkeit

 

 

 

 

 

 

 

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

L�hne und Geh�lter pro Kopf1)

 

 

 

 

 

 

Nominell, brutto

+3,2

+1,7

+1,0

+1,7

+3,2

+2,2

Real2)

 

 

 

 

 

 

Brutto

�0,0

+1,2

�0,8

�1,5

+0,9

+0,1

Netto

�0,7

+3,0

�1,1

�2,0

+0,4

�0,2

 

 

 

 

 

 

 

Lohnst�ckkosten

 

 

 

 

 

 

Gesamtwirtschaft

+3,6

+4,8

�0,3

+0,8

+4,1

+1,8

Sachg�tererzeugung

+5,4

+11,5

�6,1

�3,9

+3,3

+0,0

 

 

 

 

 

 

Effektiver Wechselkursindex Industriewaren

 

 

 

 

 

Nominell

+1,1

+0,7

�2,6

+0,0

�1,3

+0,1

Real

+0,6

+0,4

�2,7

+0,7

�1,2

+0,5

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Je Besch�ftigungsverh�ltnis (laut VGR). � 2) Deflationiert mit dem VPI.

 

Positive Konsumeffekte k�nnten sich aber aus den relativ hohen Lohnabschl�ssen des Vorjahres, der kr�ftigen Besch�ftigungsausweitung � und in der Folge der merklichen Steigerung der Lohnsumme � sowie aus der derzeit eher niedrigen Sparquote ergeben. Der Impuls auf das Lohnwachstum wird wohl durch eine neuerliche negative Lohndrift etwas abgeschw�cht, auch hat die Arbeitskr�ftenachfrage gegen�ber dem Hochkonjunkturjahr 2011 etwas an Schwung verloren. Dennoch wird die Besch�ftigung wie schon mehrfach in der Vergangenheit den privaten Konsum und somit die Binnennachfrage stabilisieren.

Das WIFO prognostiziert daher bei nahezu konstanter Sparquote einen leichten Anstieg des privaten Konsums � trotz der fiskalpolitischen Konsolidierungsma�nahmen � um 0,6% im Jahr 2012 und 0,7% im Jahr 2013.

Kr�ftiges Besch�ftigungswachstum, Arbeitslosenquote steigt

Ungeachtet der ung�nstigen Konjunkturlage wuchs die Besch�ftigung bislang ungebremst. In den kommenden Monaten werden sich die Zuwachsraten aber verringern. Die Arbeitslosigkeit wird �ber den Prognosezeitraum weiter zunehmen.

Die seit l�ngerem andauernde Ausweitung der Besch�ftigung h�lt unvermindert an. W�hrend des Konjunktureinbruches im Zuge der Finanzmarktkrise verringerte sich das Besch�ftigungsvolumen in �sterreich sowohl im internationalen als auch im historischen Vergleich nur wenig. In der Folge verlief der Anstieg der Besch�ftigung bis Mitte 2011 im Einklang mit einem stetigen Abbau der Arbeitslosigkeit. Seither entwickeln sich Besch�ftigungsvolumen und Arbeitslosenzahl im Gleichlauf.

Auch f�r das Jahr 2012 wird eine im langfristigen Vergleich �berdurchschnittliche Besch�ftigungsausweitung erwartet (unselbst�ndig aktiv Besch�ftigte +1,5%). 2013 d�rfte sich diese Dynamik etwas abschw�chen (+0,5%).

 

�bersicht 8: Arbeitsmarkt

 

 

 

 

 

 

 

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in 1.000

Nachfrage nach Arbeitskr�ften

 

 

 

 

 

 

Aktiv Erwerbst�tige1)

+66,0

�44,0

+31,3

+70,5

+55,0

+23,0

Unselbst�ndig aktiv Besch�ftigte1)2)

+55,6

�48,5

+25,5

+63,3

+50,0

+18,0

Ver�nderung gegen das Vorjahr��� in %

+1,7

�1,5

+0,8

+1,9

+1,5

+0,5

Inl�ndische Arbeitskr�fte

+31,1

�43,0

+5,8

+25,7

+11,5

+1,0

Ausl�ndische Arbeitskr�fte

+24,5

�5,5

+19,7

+37,7

+38,5

+17,0

Selbst�ndige3)

+10,4

+4,5

+5,8

+7,2

+5,0

+5,0

 

 

 

 

 

 

 

Angebot an Arbeitskr�ften

 

 

 

 

 

 

Bev�lkerung im erwerbsf�higen Alter

 

 

 

 

 

 

15- bis 64-J�hrige

+27,7

+17,3

+21,6

+37,0

+15,0

+6,7

15- bis 59-J�hrige

+17,6

+11,1

+8,9

+17,1

+14,7

+10,8

Erwerbspersonen4)

+56,0

+4,0

+21,8

+66,4

+69,0

+40,0

 

 

 

 

 

 

 

�berschuss an Arbeitskr�ften

 

 

 

 

 

 

Vorgemerkte Arbeitslose5)

�10,0

+48,1

�9,5

�4,1

+14,0

+17,0

Stand in 1.000

212,3

260,3

250,8

246,7

260,7

277,7

Arbeitslose in Kursma�nahmen�������� in 1.000

50,5

64,1

73,2

63,2

65,7

68,7

Arbeitslosenquote

 

 

 

 

 

 

In % der Erwerbspersonen6)

3,8

4,8

4,4

4,2

4,4

4,8

In % der Erwerbspersonen5)

5,3

6,5

6,2

6,0

6,3

6,6

In % der unselbst�ndigen Erwerbspersonen5)

5,9

7,2

6,9

6,7

7,0

7,4

Besch�ftigungsquote

 

 

 

 

 

 

Aktiv Erwerbst�tige1)7)

65,7

64,7

65,0

65,9

66,6

67,0

Erwerbst�tige6)7)

72,1

71,6

71,7

72,1

72,5

72,8

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, ohne Pr�senzdiener. � 2) Laut Hauptverband der �sterreichischen Sozialversicherungstr�ger. � 3) Laut WIFO, einschlie�lich freier Berufe und Mithelfender. � 4) Aktiv Erwerbst�tige plus Arbeitslose. � 5) Arbeitslose laut Arbeitsmarktservice. � 6) Laut Eurostat (Labour Force Survey). � 7) In % der Bev�lkerung im erwerbsf�higen Alter (15- bis 64-J�hrige).

 

Das kr�ftige Wachstum des Arbeitskr�fteangebotes (2011 +66.400 Erwerbspersonen) beschleunigte sich 2012 (Jahresdurchschnitt +69.000), schw�cht sich im Jahresverlauf jedoch ab und wird 2013 mit +40.000 wesentlich geringer sein. Da das Arbeitskr�fteangebot st�rker w�chst, als die Konjunkturlage erwarten lie�e, nimmt die Arbeitslosigkeit trotz Schaffung neuer Arbeitspl�tze zu. Wegen der Wachstumsschw�che im Jahr 2012 und der deutlichen Zunahme des Arbeitskr�fteangebotes prognostiziert das WIFO einen Anstieg der Arbeitslosenquote (laut Eurostat-Definition) auf 4,4% 2012 und 4,8% 2013. Bestimmend f�r die deutliche Zunahme des Arbeitskr�fteangebotes ist die Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen und �lteren Arbeitskr�ften sowie der Zahl ausl�ndischer Arbeitskr�fte (besonders aus EU-L�ndern).

Inflationsrate knapp �ber 2%

Die Nahrungsmittel- und Energiepreise zogen Anfang 2011 markant an. In den Folgemonaten stiegen auch die Dienstleistungspreise deutlich. Insgesamt lag die Inflationsrate 2011 laut HVPI bei 3,6%, die Kerninflation bei 2,8%. Seit Ende 2011 sinkt die Inflation im Jahresabstand aber wieder: Hatte sie im September 2011 noch knapp 4% betragen, so war sie im August 2012 mit 2,3% um 1,6 Prozentpunkte niedriger. F�r diese Tendenz waren vor allem die Preisentwicklung in den Sondergruppen Industrieg�ter und Nahrungsmittel sowie in einem geringeren Ausma� die Energiepreise ausschlaggebend. Auch die Kerninflation verringerte sich im August 2012 auf knapp 1,7%.

Im Prognosezeitraum d�rfte das Verbraucherpreisniveau aber weiter sp�rbar steigen. Zum einen verst�rkt sich der inl�ndische Preisauftrieb � die Lohnst�ckkosten der Gesamtwirtschaft erh�hen sich vor allem 2012, was trotz der verhaltenen Konsumkonjunktur an die Verbraucherpreise weitergegeben werden d�rfte. Zum anderen geht von den Roh�lnotierungen annahmegem�� ein Preisdruck aus. Nach wie vor wirken die Preise von Treibstoffen und fossilen Brennstoffen stark inflationssteigernd. Zwar gaben die Preise von Erd�lprodukten auf Dollarbasis im II. Quartal merklich nach, doch zog seit Anfang Juli der Erd�lpreis wieder deutlich an. Auch von den Nahrungsmittelpreisen ist �ber den Prognosezeitraum ein sp�rbarer Preisdruck zu erwarten. Die Weltmarktpreise f�r Getreide erh�hten sich wegen der D�rre in den USA bereits signifikant. Infolge des Anstieges der Futtermittelpreise wird sich der Preisauftrieb auch f�r Fleisch- und Milchprodukte verst�rken. Aufgrund eines tr�gen Preistransmissionsmechanismus d�rfte der Preisdruck auf Nahrungsmittel auch 2013 noch hoch sein.

Das WIFO prognostiziert unter diesen Rahmenbedingungen f�r das Jahr 2012 eine Inflationsrate (HVPI) von 2,4% (VPI: 2,3%), die 2013 leicht auf 2,2% zur�ckgehen wird (VPI: 2,1%). Die Kerninflation nach EU-weit harmonisierter Berechnungsmethode verlangsamt sich ebenfalls von 2,8% im Jahr 2011 auf 2,2% im Jahr 2012 und 2,0% 2013.

Finanzierungsbedingungen in �sterreich anhaltend g�nstig

Zwar erf�llen die wichtigsten heimischen Kreditinstitute die durch "Basel III" versch�rften Eigenkapitalvorschriften, doch steigen die makrofinanziellen Risiken seit Mitte 2011 aufgrund der internationalen Wirtschaftsentwicklung in Mittel-, Ost- und S�dosteuropa (Central, East and South-East European Countries � CESEE-L�nder) neuerlich. Daf�r sind mehrere Faktoren bestimmend: Zum einen schl�gt sich die Zunahme der makro�konomischen und zyklischen Risiken in sp�rbaren Abw�rtsrevisionen der Wachstumsaussichten f�r das Jahr 2012 nieder. Problematisch ist dabei der R�ckgang der Binnennachfrage in fast allen L�ndern, der nur teilweise durch eine Ausweitung der Nettoexporte ausgeglichen wird. Vor allem die tr�ben Aussichten f�r den Euro-Raum, aber auch die Gefahr, dass sich die Konjunktur in anderen Weltregionen schlechter als erwartet entwickelt, tragen wesentlich zur Erh�hung der makro�konomischen Risiken der CESEE-Region bei. Zum anderen versch�rften sich auch die au�enwirtschaftlichen Risiken und Wechselkursvolatilit�ten seit 2011 deutlich.

Die Finanzierungsbedingungen bleiben auch aufgrund der weiterhin sehr expansiven Geldpolitik der EZB f�r die heimischen Finanzinstitute g�nstig. Die kurzfristigen Zinss�tze f�r dreimonatige Zwischenbankkredite werden 2012 und 2013 mit jeweils 0,7% im langj�hrigen Vergleich weiterhin sehr niedrig sein. Der tats�chliche Refinanzierungsaufwand ist f�r die Kreditinstitute wohl geringer, da vielfach die g�nstigen Mittel der EZB in Anspruch genommen werden k�nnen. Im Falle einer Zuspitzung der Schuldenkrise im Euro-Raum k�nnten sich jedoch auch f�r die heimischen Banken die Finanzierungsrisiken erheblich erh�hen.

Deutliche makrofinanzielle Risiken ergeben sich somit f�r die �sterreichischen Kreditinstitute zum einen aus den Finanzierungsrisiken im Falle einer Zuspitzung der Schuldenkrise im Euro-Raum und aus den Kreditrisiken im Osteuropagesch�ft. Zwar wurden in einigen osteurop�ischen L�ndern etwaige Finanzierungsl�cken (Diskrepanz zwischen Kreditvolumen und Einlagenbestand) bereits verkleinert, doch erfolgte dies gro�teils durch Abbau des Kreditbestandes von vor allem nicht-�sterreichischen Finanzinstituten. Dieses "Deleveraging" kann durchaus �ber negative makrofinanzielle Verkn�pfungen zus�tzliche Verwerfungen in der Realwirtschaft zur Folge haben und somit die Kreditrisiken f�r heimische Finanzinstitute weiter erh�hen.

Auf dem heimischen Finanzmarkt sind die Finanzierungsbedingungen derzeit sehr g�nstig. Anzeichen f�r eine Kreditklemme zeigen sich weiterhin nicht. Das WIFO rechnet f�r das Jahr 2012 mit einer Ausweitung des Kreditvolumens in �sterreich um 1,2%. Diese schwache Steigerung ist angesichts der tr�beren Wirtschaftsaussichten und der weiterhin r�ckl�ufigen Kreditzinss�tze auf eine Abnahme der Nachfrage zur�ckzuf�hren. F�r 2013 wird aufgrund der Konjunkturbelebung mit einem deutlich st�rkeren Kreditimpuls gerechnet (+2,1%).

Niedrige Finanzierungskosten entlasten �ffentliche Haushalte

F�r den �sterreichischen Staat sind die Refinanzierungsbedingungen derzeit au�erordentlich g�nstig. Seit Anfang 2012 verringerte sich die Sekund�rmarktrendite f�r 10-j�hrige Staatsanleihen der Republik �sterreich signifikant, vor allem aufgrund der Versch�rfung der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum: Die Zunahme der Nachfrage nach sicheren Anlagem�glichkeiten betraf auch die Nachfrage nach heimischen Staatsschuldverschreibungen, die nach wie vor als sicher gelten. Die Sekund�rmarktrendite sank in der Folge deutlich unter die 2%-Marke. F�r das gesamte Jahr 2012 rechnet das WIFO mit einem Durchschnittswert von 2,4% und f�r 2013 von 2,0%. Diese Entwicklung senkt die Refinanzierungskosten f�r auslaufende Anleihen erheblich und tr�gt damit ebenfalls zur Entlastung der �ffentlichen Haushalte bei.

 

�bersicht 9: Wirtschaftspolitische Bestimmungsfaktoren

 

 

 

 

 

 

 

 

2008

2009

2010

2011

2012

2013

 

In % des BIP

Budgetpolitik

 

 

 

 

 

 

Finanzierungssaldo des Staates

 

 

 

 

 

 

Laut Maastricht-Definition1)

�0,9

�4,1

�4,5

�2,6

�2,9

�2,6

Prim�rsaldo des Staates laut VGR

+1,7

�1,3

�1,8

�0,0

�0,3

+0,0

 

 

 

 

 

 

 

 

In %

Geldpolitik

 

 

 

 

 

 

Dreimonatszinssatz

4,6

1,2

0,8

1,4

0,7

0,7

Sekund�rmarktrendite2)

4,4

3,9

3,2

3,3

2,4

2,0

 

 

 

 

 

 

 

 

Ver�nderung gegen das Vorjahr in %

Effektiver Wechselkursindex

 

 

 

 

 

 

Nominell

+1,2

+0,9

�2,5

+0,1

�1,3

+0,1

Real

+0,6

+0,4

�2,7

+0,7

�1,3

+0,5

Q: WIFO-Konjunkturprognose. � 1) Einschlie�lich Zinsstr�me aus Swap-Vereinbarungen, die der Staat abschlie�t. � 2) Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren (Benchmark).

�

Neben den g�nstigen Refinanzierungsm�glichkeiten f�r Staatsanleihen ergeben sich aber vor allem aus der unerwartet dynamischen Besch�ftigungsentwicklung zus�tzliche Einnahmen f�r die Sozialversicherung und den Staatshaushalt. Das WIFO prognostiziert f�r 2012 unter den oben diskutierten Annahmen ein gesamtstaatliches Budgetdefizit von 2,9% des BIP, das sich 2013 weiter leicht auf 2,6% verringern sollte. Die Unsicherheiten der vorliegenden Prognose bedeuten auch in diesem Bereich ein Abw�rtsrisiko: Sowohl 2012 als auch 2013 k�nnten m�gliche zus�tzliche Belastungen durch liquidit�tszuf�hrende Ma�nahmen an notverstaatlichte Banken das gesamtstaatliche Defizit erh�hen. Zudem ist fraglich, ob die geplanten Mehreinnahmen durch Vorwegbesteuerung der Einzahlungen in die betrieblichen Pensionskassen 2012 voll realisiert werden k�nnen. Weitere Unsicherheit besteht hinsichtlich der Realisierung der steuerlichen Konsolidierungsma�nahmen.

 

Heightened Uncertainty Weighing Upon Activity

Economic Outlook for 2012 and 2013 � Summary

While short-term prospects for the Austrian economy have weakened since last June's forecast revision, the pattern of risks is somewhat uneven as external downward risks slightly dominate domestic upward risks. Against this background, Austria's GDP is expected to grow by 0.6 percent in 2012 and by 1.0 percent in 2013, with the latter figure being subject to particular uncertainty.

After a temporary revival early this year, growth of the world economy slackened markedly in spring, affecting the major industrialised countries as well as many emerging markets. The debt and confidence crisis in the euro area is only partly responsible for the slowdown. Indeed, many advanced economies outside the euro area are characterised by substantial macroeconomic imbalances and have to cope with economic misalignments in a similar way as the southern European periphery. Moreover, in several emerging markets, internal problems have lately come to the fore.

The downturn of global activity and the renewed aggravation of the sovereign debt crisis in the euro area have shaped the trend on international financial markets since spring. The Spanish banking system and government households in several euro-area countries have been the focus of European concerns. While financing conditions kept worsening for banks and governments in southern Europe, capital flows towards "safe havens" reduced bond yields particularly in Germany, Finland, the Netherlands and Austria. This divergence was mirrored by extraordinarily high risk premia on secondary markets for government bonds. As a reaction, the European Central Bank (ECB) in early September decided to retain the option of unlimited sovereign bond purchases in the context of Outright Monetary Transactions (OMT). Immediately after this announcement, interest rate spreads of southern European government bonds narrowed markedly on secondary markets. The unlimited OMT of the ECB are expected to strengthen at least temporarily market

 

confidence in the stability of the euro and rein in capital outflows from southern Europe. In such an environment, conditions for growth in Europe at large may gradually improve during 2013. For 2012, WIFO expects a decline in demand and output for the euro area overall, followed by a moderate recovery in 2013.

Austria's economy cannot entirely decouple from the international trend, as witnessed by the stagnation of exports since the middle of 2011. However, unlike during the peak of the crisis in 2009, domestic demand proved rather resilient. The current WIFO projection expects Austria's GDP to grow by 0.6 percent in 2012. In 2013, with a projected growth rate of 1.0 percent, Austria should remain among the leaders of recovery in the euro area. Compared with the forecast of last June, WIFO has somewhat reduced its growth outlook for 2013 on account of the weaker international environment.

While short-term prospects for the Austrian economy have weakened since last June's forecast revision, the pattern of risks is somewhat uneven. Current external developments in particular carry important risks for the domestic financial sector as well as for the real economy. A rather positive element is the robust labour demand in Austria. On the basis of the trend since the beginning of the year, employment is set to increase by 1.5 percent for the whole of 2012, abating to +0.5 percent in 2013. The rate of unemployment will nevertheless rise to 7.0 percent this year (according to the conventional national definition) and move further up in 2013.

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The English version of the WIFO Economic Outlook will be published in "Austrian Economic Quarterly".

 

 

 

Methodische Hinweise und Kurzglossar

Periodenvergleiche

Zeitreihenvergleiche gegen�ber der Vorperiode, z. B. dem Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies schlie�t auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl von Arbeitstagen in der Periode ausgel�st werden (etwa Ostern). Im Text wird auf "saison- und arbeitst�gig bereinigte Ver�nderungen" Bezug genommen.

Die Formulierung "ver�nderte sich gegen�ber dem Vorjahr . . ." beschreibt hingegen eine Ver�nderung gegen�ber der gleichen Periode des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

Die Analyse der saison- und arbeitst�gig bereinigten Entwicklung liefert genauere Informationen �ber den aktuellen Konjunkturverlauf und zeigt Wendepunkte fr�her an. Die Daten unterliegen allerdings zus�tzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen Methoden beruht.

Durchschnittliche Ver�nderungsraten

Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate 2005/2010 als 1. Ver�nderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte jene von 2009 auf 2010.

Reale und nominelle Gr��en

Die ausgewiesenen Werte sind grunds�tzlich real, also um Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell ausgewiesen (z. B. Au�enhandelsstatistik), so wird dies eigens angef�hrt.

Produzierender Bereich

Diese Abgrenzung schlie�t die NACE-2008-Abschnitte B, C und D (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren, Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich verwendet.

Inflation, VPI und HVPI

Die Inflationsrate misst die Ver�nderung der Verbraucherpreise gegen�ber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein Ma�stab f�r die nationale Inflation. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage f�r die vergleichbare Messung der Inflation in der EU und f�r die Bewertung der Preisstabilit�t innerhalb der Euro-Zone (siehe auch http://www.statistik.at/).

Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht eindeutig definiert. Das WIFO folgt der g�ngigen Praxis, f�r die Kerninflation die Inflationsrate ohne die G�tergruppen unverarbeitete Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im �sterreichischen Warenkorb f�r den Verbraucherpreisindex (VPI 2010) enthaltenen G�ter und Dienstleistungen in die Berechnung der Kerninflation einbezogen.

WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund 1.500 �sterreichischen Unternehmen zur Einsch�tzung ihrer aktuellen und k�nftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist eine halbj�hrliche Befragung von Unternehmen zu ihrer Investitionst�tigkeit (http://www.konjunkturtest.at/). Die Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

Arbeitslosenquote

�sterreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung registrierten Personen am Arbeitskr�fteangebot der Unselbst�ndigen. Das Arbeitskr�fteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und unselbst�ndig Besch�ftigten (gemessen in Standardbesch�ftigungsverh�ltnissen). Datenbasis: Registrierungen bei AMS und Hauptverband der �sterreichischen Sozialversicherungstr�ger.

Definition gem�� ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen, die nicht erwerbst�tig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als erwerbst�tig z�hlt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde selbst�ndig oder unselbst�ndig gearbeitet hat. Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge z�hlen zu den Erwerbst�tigen, nicht hingegen Pr�senz- und Zivildiener. Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbst�tige). Datenbasis: Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

Begriffe im Zusammenhang mit der �sterreichischen Definition der Arbeitslosenquote

Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in AMS-Schulungsma�nahmen befinden. F�r die Berechnung der Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Z�hler ber�cksichtigt.

Unselbst�ndig aktiv Besch�ftigte: Zu den "unselbst�ndig Besch�ftigten" z�hlen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, sowie Pr�senz- und Zivildiener mit aufrechtem Besch�ftigungsverh�ltnis. Zieht man deren Zahl ab, so erh�lt man die Zahl der "unselbst�ndig aktiv Besch�ftigten".

 

 

 



[a])  Saisonbereinigte Jahresrate (IWF, World Economic Outlook, April 2012).

[b])  Die Fed will verbriefte Hypotheken (Mortgage Backed Securities, MBS) von Fannie Mae und Freddie Mac im Umfang von 40 Mrd. $ pro Monat kaufen. Dadurch sollen die l�ngerfristigen Zinss�tze und besonders die Hypothekars�tze gesenkt werden. Gleichzeitig wird die "Operation Twist" zu Ende gef�hrt. In deren Rahmen verkauft die Fed Anleihen mit kurzer Laufzeit und erwirbt l�ngerfristige Papiere. Insgesamt wird sich dadurch der Bestand der Fed an l�ngerfristigen Obligationen bis zum Jahresende um monatlich 85 Mrd. $ erh�hen.

[c])  Vor allem in Spanien und Italien intensivierte die Regierung im Sommer 2012 die Konsolidierungsbem�hungen durch weitere Ausgabenk�rzungen und Steuererh�hungen; teilweise werden die Ma�nahmen bereits im Herbst 2012 wirksam.

[d])  Die EZB verfolgt mit dieser geldpolitischen Ma�nahme nicht blo� das Ziel, die Zinsdifferentiale auf dem Markt f�r Staatsanleihen zu verringern. Ein viel wichtigerer Aspekt dieses Programms ist, die Einheitlichkeit der Geldpolitik zu wahren, die ordnungsgem��e �bertragung des geldpolitischen Kurses auf die Realwirtschaft im gesamten Euro-Raum sicherzustellen und somit die Effizienz der Geldpolitik an sich zu sichern.

[e])  Da die heimischen Exporte einen hohen Importanteil aufweisen, ist auch die Exportwirtschaft eine Nachfragekomponente der Importe.

[f])  Die Terms-of-Trade sind definiert als Verh�ltnis der Preisindizes von Exporten zu Importen.