�� WIFO

 

Lohnst�ckkosten in der Warenherstellung 2011 r�ckl�ufig

 

Die starke Steigerung der Besch�ftigtenproduktivit�t bei gleichzeitig m��igem Kostenanstieg hatte 2011 in der �sterreichischen Warenherstellung einen R�ckgang der Lohnst�ckkosten zur Folge. Nach den derzeit verf�gbaren und noch unvollst�ndigen Daten verbesserte sich die �sterreichische Lohnst�ckkostenposition sowohl relativ zum Durchschnitt aller Handelspartner als auch zu Deutschland. Abgesehen von der Entwicklung im Jahr 2011, die wegen der l�ckenhaften Datenlage mit Vorsicht interpretiert werden muss, sind die Lohnst�ckkosten in der Warenherstellung in �sterreich relativ zu den Handelspartnern seit 2003 unver�ndert.

 

Begutachtung: Werner H�lzl � Wissenschaftliche Assistenz: Doris Gabriel, Christa Magerl � E-Mail-Adressen: [email protected]

 

INHALT

Datenl�cken schr�nken internationalen Lohnst�ckkostenvergleich 2011 ein

Nominell-effektiver Wechselkurs gegen�ber dem Vorjahr unver�ndert

G�nstige Entwicklung der Bruttoentgelte und Produktivit�t pro Kopf

�sterreichs Lohnst�ckkostenposition l�ngerfristig stabil

Wettbewerbsf�higkeit auch durch gesamtwirtschaftliche Lohnst�ckkosten bestimmt

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Anhang: Statistische Basis der Arbeitskosten je Stunde in der Herstellung von Waren

Literaturhinweise

 

VERZEICHNIS DER �BERSICHTEN UND ABBILDUNGEN

�bersicht 1: Entwicklung der Arbeitskosten pro Kopf (Besch�ftigte) in der Herstellung von Waren. 8

�bersicht 2: Entwicklung der Produktivit�t pro Kopf (Besch�ftigte) in der Herstellung von Waren. 10

�bersicht 3: Entwicklung der Lohnst�ckkosten pro Kopf (Besch�ftigte) in der Herstellung von Waren und der Gesamtwirtschaft 13

�bersicht 4: Arbeitskosten je Stunde in der Herstellung von Waren. 20

Abbildung 1: Entwicklung des nominell-effektiven Wechselkursindex. 4

Abbildung 2: Entwicklung der relativen Lohn- und Lohnst�ckkosten in der Herstellung von Waren. 15

Abbildung 3: Verh�ltnis der Lohnst�ckkosten in der Gesamtwirtschaft zu jenen in der Herstellung von Waren. 17

Abbildung 4: Arbeitskosten in der Herstellung von Waren 2011 im internationalen Vergleich. 19

 

 

 

Datenl�cken schr�nken internationalen Lohnst�ckkostenvergleich 2011 ein

Der vorliegende Bericht untersucht die Entwicklung der preislichen Wettbewerbsf�higkeit der �sterreichischen Industrie anhand des Verlaufs der Lohnst�ckkosten im Bereich "Herstellung von Waren" und in der Gesamtwirtschaft und vergleicht die Entwicklung zwischen �sterreich und seinen Handelspartnern[a]). Aufgrund der Umstellung der Systematik der Wirtschaftst�tigkeiten (NACE-Rev.-2-Verordnung) liegt derzeit f�r einige Vergleichsl�nder noch kein vollst�ndiges Zahlenmaterial vor (siehe Kasten "Berechnungsmethode und Datenbasis f�r den Lohnst�ckkostenvergleich"). Die hier publizierten und aus Teiljahresdaten hochgerechneten Werte f�r diese L�nder m�ssen als Ann�herung der Entwicklung im Jahr 2011 interpretiert werden. Auch die gewichteten Durchschnittswerte f�r L�ndergruppen d�rften sich durch die Erg�nzung von Daten f�r 2011 merklich ver�ndern. Die verf�gbaren Daten geben aber die l�ngerfristige Entwicklung der Wettbewerbsf�higkeit gut wieder. F�r Deutschland, das f�r �sterreich wichtigste Vergleichsland, liegt eine vollst�ndige Datenreihe vor. Daher wird im Folgenden besonderes Augenmerk auf die mittel- und langfristige Entwicklung der �sterreichischen Lohnkostenposition und auf den Vergleich zwischen �sterreich und Deutschland gelegt.

Der Fokus auf einen l�ngeren Beobachtungszeitraum erscheint auch deshalb sinnvoll, weil in den vergangenen Jahren die relative Lohnst�ckkostenposition �sterreichs gegen�ber den Handelspartnern stark durch den R�ckgang der Wirtschaftsleistung in der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise bestimmt war. Die Produktivit�t brach ein, weil die Unternehmen ihre Belegschaft nicht im selben Ausma� abbauten, wie ihr Absatz zur�ckging. Diese Entwicklung wurde durch � je nach Land unterschiedlich starke � Sondereffekte arbeitsmarktpolitischer Ma�nahmen (wie z. B. Kurzarbeit) auf die Produktivit�t und auf die Arbeitskosten �berlagert. Die Unterschiede in der Krisenbew�ltigung und die zeitlich unterschiedliche Reaktion der Lohnentwicklung in der Krisen- und Erholungsphase der einzelnen L�nder schlagen sich in Verlaufsmustern der Lohnst�ckkosten nieder, die schwierig zu beurteilen sind. Eine aussagekr�ftige Betrachtung der relativen Lohnst�ckkostenposition �sterreichs gegen�ber den Handelspartnern muss daher �ber einen l�ngeren Zeitraum erfolgen (Ederer � H�lzl, 2011).

Nominell-effektiver Wechselkurs gegen�ber dem Vorjahr unver�ndert

Die Wettbewerbsf�higkeit einer Volkswirtschaft wird durch zahlreiche zum Teil schwierig zu messende Faktoren gepr�gt, wie das Bildungssystem, die Arbeitsbeziehungen und die institutionelle Ausgestaltung des Wirtschaftssystems[b]). Diese Faktoren geben Aufschluss �ber langfristige Wettbewerbsvorteile und daraus resultierende Unterschiede der Wirtschaftsentwicklung. F�r die laufende Beobachtung der Wettbewerbsentwicklung im Au�enhandel werden dagegen vorwiegend Indikatoren verwendet, die sich auf die preisliche oder kostenbestimmte Dimension der Wettbewerbsf�higkeit beziehen. Alle g�ngigen Indikatoren bilden den realen Au�enwert der nationalen W�hrung (also den realen Wechselkurs) gegen�ber den Handelspartnern ab. Ausgangspunkt f�r eine solche Betrachtung ist der nominell-effektive Wechselkurs, d. h. ein Vergleich der nationalen W�hrung mit einem W�hrungskorb, der anhand eines Gewichtungsschemas (siehe Kasten "Berechnungsmethode und Datenbasis f�r den Lohnst�ckkostenvergleich") die Relevanz der einzelnen Handelspartner f�r die Au�enhandelsverflechtung der heimischen Volkswirtschaft wiedergibt. F�r die Einsch�tzung der Wettbewerbsposition der �sterreichischen Industrie ist deshalb in einem ersten Schritt der Verlauf des nominell-effektiven Wechselkurses relevant.

�

Abbildung 1: Entwicklung des nominell-effektiven Wechselkursindex

Q: WIFO-Datenbank, Wechselkursindex f�r Industriewaren.

�

Seit der Einf�hrung des Euro haben Wechselkurs�nderungen f�r die �sterreichische Exportwirtschaft etwas an Bedeutung verloren, da die wichtigsten Handelspartner �sterreichs ebenfalls der Eurozone angeh�ren. Unmittelbar nach seiner Einf�hrung als Buchgeld (J�nner 1999) verlor der Euro gegen�ber dem Dollar und anderen wichtigen W�hrungen an Wert, wodurch aus �sterreichischer Sicht der nominell-effektive Wechselkurs sank (Abbildung 1). Zwischen 2001 und 2009 war eine sp�rbare Aufwertung des Euro und somit ein leichter Druck auf die Produktionskosten der �sterreichischen Exportwirtschaft zu verzeichnen. Der nominell-effektive Wechselkurs stieg in dieser Periode insgesamt um fast 11%. F�r diese Entwicklung war in erster Linie die St�rke des Euro gegen�ber dem Dollar bestimmend: Zwischen 2000 und 2009 b��te der Dollar gegen�ber dem Euro rund ein Drittel seines Wertes ein. Der Euro verteuerte sich aber auch gegen�ber den W�hrungen anderer relevanter Handelspartner sp�rbar: gegen�ber dem britischen Pfund um �ber 46%, zum Yen um �ber 30% und zur schwedischen Krone um �ber 25%. Der Aufwertungstrend setzte sich 2010 nicht fort, der effektive Wechselkurs ging um fast 3% zur�ck. 2011 ver�nderte sich die Position des Euro gegen�ber den mit dem �sterreichischen Au�enhandel gewichteten W�hrungskorb kaum, sodass in diesem Jahr der effektive Wechselkurs f�r die Entwicklung der preislichen Wettbewerbsf�higkeit der �sterreichischen Industrie eine neutrale Rolle spielte.

 

Berechnungsmethode und Datenbasis f�r den Lohnst�ckkostenvergleich

Die Lohnst�ckkosten in Landesw�hrung (LSK) einer Branche, eines Sektors oder der Gesamtwirtschaft sind durch das Verh�ltnis der nominellen Lohnsumme (LS) zur realen Bruttowertsch�pfung (BWS) definiert:

Dividiert man sowohl Lohnsumme als auch Bruttowertsch�pfung durch ein Ma� des Arbeitseinsatzes, so ergeben sich die beiden Komponenten der Lohnst�ckkosten: Arbeitskosten je Arbeitseinheit und Arbeitsproduktivit�t. Eine Ver�nderung des Anteils der Selbst�ndigen an den Erwerbst�tigen kann durch die Darstellung der Lohnst�ckkosten als Quotient von Arbeitskosten je unselbst�ndige Arbeitskraft (AN) und Bruttowertsch�pfung, gemessen an den Erwerbst�tigen (EWT) ber�cksichtigt werden:

Die in der makro�konomischen Datenbank der Europ�ischen Kommission (AMECO) ver�ffentlichten Lohnst�ckkosten werden nach dieser Formel berechnet. Auch das WIFO berechnet so die Lohnst�ckkosten der �sterreichischen Herstellung von Waren, wie sie in der WIFO-Datenbank ver�ffentlicht werden, verwendet jedoch anstelle des Personenkonzeptes (Besch�ftigte und Erwerbst�tige) die Zahl der Besch�ftigungsverh�ltnisse bzw. Erwerbst�tigenverh�ltnisse.

F�r internationale Vergleiche m�ssen die Lohnst�ckkosten in einer gemeinsamen W�hrung ausgedr�ckt werden, weil Wechselkursverschiebungen die Kostenposition eines Landes ebenso ver�ndern k�nnen wie die Lohnst�ckkostenentwicklung. Berechnet man die relative Entwicklung zwischen zwei L�ndern, so ergibt sich die relative Lohnst�ckkostenposition eines Landes als Quotient der Lohnst�ckkosten beider L�nder, gemessen in einheitlicher W�hrung. F�r einen Vergleich mit mehreren L�ndern muss ein Gewichtungsschema herangezogen werden, da die Relevanz der L�nder f�r den internationalen Vergleich meist unterschiedlich ist. Unabh�ngig vom methodischen Ansatz basiert ein solches Gewichtungsschema auf Daten aus der Au�enhandelsstatistik und bildet somit die Au�enhandelsverflechtung einer Volkswirtschaft ab.

Das WIFO st�tzt sich auf eine harmonisierte Methode, die auch die Zentralbanken des Euro-Raumes zur Messung der internationalen Wettbewerbsf�higkeit nutzen. Das Gewichtungsschema besteht aus einfachen (bilateralen) Importgewichten und doppelten (multilateralen) Exportgewichten f�r Industriewaren (SITC 5 bis 8). Eine detaillierte Darstellung und Erl�uterung dieser Methode findet sich in Mooslechner (1995) und K�hler-T�glhofer � Magerl � Mooslechner (2006). Durch die doppelte Exportgewichtung wird neben dem Wettbewerb mit den Handelspartnern auf den jeweils heimischen M�rkten auch jener auf allen anderen Exportm�rkten ber�cksichtigt. Die Gewichte werden f�r bestimmte Zeitr�ume ermittelt und angewendet. Der j�ngsten Neuberechnung liegen die Dreijahresdurchschnitte f�r die Perioden 1995/1997, 1998/2000, 2001/2003 und 2004/2006 zugrunde, wobei die neuesten Gewichte f�r den Zeitraum seit 2004 angewendet werden. Durch dieses variable Gewichtungsschema gehen Verschiebungen der Marktanteile in die Berechnung mit ein.

Die Daten zu Bruttoentgelten, Produktivit�t und Lohnst�ckkosten der Herstellung von Waren und der Gesamtwirtschaft wurden aus der AMECO-Datenbank bezogen. Sie werden nach dem Erhebungskonzept der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ermittelt und nicht je Arbeitsstunde, sondern je Arbeitskraft (Unselbst�ndige bzw. Erwerbst�tige) berechnet. Da f�r einige L�nder keine aktuellen Daten verf�gbar waren, musste f�r den vorliegenden Bericht auf Statistiken der OECD zur�ckgegriffen werden. Die in der AMECO-Datenbank fehlenden Jahreswerte wurden anhand der entsprechenden Ver�nderungsraten aus der OECD-Datenbank fortgeschrieben. F�r fehlende L�nderdaten in der AMECO-Datenbank wurden dabei bis zum Jahr 2010 vollst�ndige Jahresdaten der OECD-Datenbank hinzugezogen, f�r das Jahr 2011 jedoch (aufgrund mangelnder Verf�gbarkeit von Ganzjahresdaten) die Werte auf Basis von Teiljahresdaten der OECD hochgerechnet.

Hinweis zur L�nderauswahl

Das Aggregat "EU-Handelspartner" umfasst folgende L�nder, deren Daten im vorliegenden Beitrag aufscheinen: EU 27 ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien und Bulgarien. Der Begriff "Alle Handelspartner" ber�cksichtigt Daten folgender L�nder: EU 27 ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien und Bulgarien, jedoch einschlie�lich Norwegens, der USA, Kanadas und Japans. Durch die L�nderauswahl "Alle Handelspartner" k�nnen mehr als drei Viertel aller �sterreichischen Warenexporte abgedeckt werden und rund 85% aller Warenimporte.

 

Da der effektive Wechselkurs eine nominelle Gr��e ist, setzt ein �konomisch aussagekr�ftiger Vergleich eine entsprechende Deflationierung voraus. Sie erfolgt im vorliegenden Beitrag anhand der Lohnst�ckkosten, also eines Kostenindikators f�r den Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit. Der sich daraus ergebende Indikator wird h�ufig auch als real-effektiver Wechselkursindex bezeichnet. Die Entwicklung der Lohnst�ckkosten setzt die Ver�nderung der Arbeitskosten mit der Produktivit�tsentwicklung in Bezug. Der Anteil der Lohnkosten am gesamten Produktionswert der warenherstellenden Unternehmen ist zwar wegen der Zunahme der Kapitalintensit�t r�ckl�ufig und liegt mittlerweile unter 20%. Die H�he der Arbeitskosten variiert im internationalen Vergleich aber viel st�rker als andere Kostenkomponenten der Warenproduktion (wie z. B. Energie- und Rohstoffpreise). Die Lohn- bzw. Arbeitskosten sind daher nach wie vor ein entscheidender Standort- und Wettbewerbsfaktor[c]). Im internationalen Vergleich ist der mit den Lohnst�ckkosten berechnete real-effektive Wechselkurs (d. h. die relative Lohnst�ckkostenposition) ein synthetisches Ma� f�r die Auswirkungen von Ver�nderungen der Arbeitskosten, der Produktivit�t und des Wechselkurses auf die kostenbestimmte Wettbewerbsf�higkeit.

G�nstige Entwicklung der Bruttoentgelte und Produktivit�t pro Kopf

Die Analyse der internationalen Arbeitskostenentwicklung basiert auf den Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie st�tzt sich auf die Entwicklung der Bruttoentgelte pro Kopf in der Herstellung von Waren, also der Lohn- und Gehaltssumme einschlie�lich Sozialabgaben der Arbeitgeber pro Kopf (�bersicht 1). Die Arbeitskosten stiegen in �sterreich 2011 gegen�ber dem Vorjahr um 2,9% und somit langsamer als in Deutschland, �sterreichs wichtigstem Handelspartner (+4,0%). Im Durchschnitt der EU-Handelspartner erh�hten sich die Bruttoentgelte (in der jeweiligen Landesw�hrung) ebenfalls schneller als in �sterreich (+3,2%), w�hrend der m��ige Kostenanstieg in gro�en Industriel�ndern in �bersee wie USA und Japan den gewichteten Durchschnitt aller Handelspartner etwas d�mpft (+2,8%). Da sich der effektive Wechselkurs im Vorjahr kaum ver�nderte, entsprach die Entwicklung in einheitlicher W�hrung etwa jener in Landesw�hrung.

Im l�ngerfristigen Zeitraum 2001/2011 erh�hten sich die Pro-Kopf-Bruttoentgelte in �sterreich j�hrlich durchschnittlich um 2,8%. Im Durchschnitt aller Handelspartner bzw. der EU-Handelspartner betrug die entsprechende Steigerungsrate (in Landesw�hrung) ebenfalls 2,8% bzw. 2,9% pro Jahr. Deutliche Unterschiede ergeben sich in der langfristigen Betrachtung zu Deutschland, wo die Arbeitskosten pro Kopf 2001/2011 j�hrlich um nur 1,7% stiegen. Deutschland d�mpfte demnach im vergangenen Jahrzehnt den Kostenauftrieb in der eigenen Industrie merklich. In einer Betrachtung ohne Deutschland verzeichnete auch �sterreich eine geringere Kostensteigerung als die Handelspartner. Erwartungsgem�� holen die Bruttoentgelte in den mittel- und osteurop�ischen L�ndern rasch auf. Aber auch in den skandinavischen L�ndern und in den L�ndern an der Peripherie des Euro-Raumes, die derzeit von der Schuldenkrise schwer getroffenen sind (z. B. Irland, Spanien und Griechenland), erh�hten sich die Arbeitskosten wesentlich st�rker als in �sterreich.

Die Beurteilung der �sterreichischen Wettbewerbsposition erfordert nicht nur den internationalen Vergleich der Wechselkursrelationen und der Arbeitskosten, sondern auch der Produktivit�tsentwicklung. Diese wird als realer Nettoproduktionswert (Bruttowertsch�pfung) pro Kopf der Erwerbst�tigen gemessen. Nachdem dieser Indikator in der �sterreichischen Warenherstellung bereits 2010 um 8,5% gestiegen war, erh�hte er sich 2011 den derzeit verf�gbaren Daten zufolge um 7,2% (�bersicht 2). Dieser starke Anstieg ist durch das Konjunkturmuster im Zusammenhang mit der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008/09 zu erkl�ren: Die Krise ging mit einem Einbruch des Welthandels und somit auch der Nachfrage nach �sterreichischen Exportg�tern einher. Da die Produktion viel st�rker schrumpfte als die Besch�ftigung, sank die Produktivit�t 2008 und 2009 erheblich (�0,5% bzw. �9,3%)[d]). Der kr�ftige Anstieg in den Jahren 2010 und 2011 ist somit als Echoeffekt auf diesen R�ckgang zu interpretieren.

�

�bersicht 1: Entwicklung der Arbeitskosten pro Kopf (Besch�ftigte) in der Herstellung von Waren

In Landesw�hrung

 

�

 

� 2001/
2006

� 2006/
2011

� 2001/
2011

2009

2010

2011

J�hrliche Ver�nderung in %

�

 

�sterreich

+2,7

+2,9

+2,8

+1,1

+1,9

+2,9

�

 

Belgien

+2,9

+2,9

+2,9

�0,9

+4,6

+3,9

D�nemark

+4,2

+2,8

+3,5

+2,2

+3,6

+2,3

Deutschland

+2,0

+1,5

+1,7

�2,8

+4,0

+4,0

Griechenland

+10,0

+1,3

+5,6

�2,6

+3,9

�3,0

Spanien

+4,4

+3,6

+4,0

+2,0

+1,6

+1,8

Frankreich

+3,4

+2,3

+2,8

+0,4

+3,4

+2,0 1)

Irland

+5,6

+0,6

+3,1

�2,2

�4,1

�3,5 1)

Italien

+3,0

+3,3

+3,2

+2,6

+3,7

+2,6

Luxemburg

+2,4

+0,6

+1,5

�4,0

+1,9

+3,0

Niederlande

+3,6

+2,4

+3,0

+1,5

+1,9

+2,1

Portugal

+3,5

+2,4

+3,0

+0,5

+2,2

+2,1 1)

Finnland

+3,3

+2,2

+2,8

�2,1

+5,8

+4,3

Schweden

+3,7

+2,3

+3,0

+1,9

+2,5

+1,4

Gro�britannien

+5,2

+3,2

+4,2

+0,8

+2,0

+4,0 1)

�

 

Tschechien

+6,6

+3,5

+5,1

�2,6

+4,9

+4,1

Estland

+12,2

+4,9

+8,5

�3,7

+9,0

�1,3

Lettland

+12,9

+7,5

+10,2

�11,5

�1,5

+8,7

Litauen

+10,2

+3,4

+6,7

�11,2

+6,8

+4,3

Ungarn

+9,4

+5,9

+7,6

�3,6

+14,7

+3,8 1)

Polen

+2,0

+4,5

+3,3

+1,2

+8,6

�1,5 1)

Slowenien

+8,1

+5,0

+6,5

+0,9

+8,4

+3,7

Slowakei

+7,9

+8,7

+8,3

+1,8

+23,7

+2,6

�

 

Japan

+0,3

�0,7

�0,2

�4,9

+4,2

�0,7 1)

Kanada

+3,7

+0,8

+2,2

�3,9

+3,9

+1,9 1)

Norwegen

+5,7

+3,5

+4,6

+1,2

+4,0

+4,5

USA

+4,1

+3,0

+3,6

+3,6

+2,9

+0,5 1)

�

 

EU-Handelspartner2)

+3,3

+2,5

+2,9

�1,1

+4,4

+3,2

Alle Handelspartner3)

+3,3

+2,4

+2,8

�0,9

+4,3

+2,8

�

 

�sterreich

 

Alle Handelspartner3) = 100

�0,5

+0,5

�0,0

+2,0

�2,3

+0,1

EU-Handelspartner2)� = 100

�0,6

+0,4

�0,1

+2,3

�2,4

�0,3

Deutschland = 100

+0,7

+1,4

+1,0

+4,1

�2,0

�1,0

Q: AMECO, Statistik Austria, OECD, WIFO-Berechnungen. � 1) Hochrechnung anhand von OECD-Teiljahresdaten. � 2) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien; gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gem�� der Berechnung der WIFO-Wechselkursindizes. � 3) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien, jedoch einschlie�lich Norwegens, der USA, Kanadas und Japans; gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gem�� der Berechnung der WIFO-Wechselkursindizes.

�

�hnlich sprunghaft entwickelte sich die Produktivit�t in fast allen Industriel�ndern. Im Durchschnitt der Handelspartner brach sie 2008 und 2009 um 2,4% bzw. 11,2% ein und erholte sich 2010 und 2011 mit Steigerungsraten von 11,9% bzw. 4,4%. Demnach entwickelte sich die Produktivit�t der �sterreichischen Unternehmen seit Ausbruch der Krise insgesamt besser als im gewichteten Durchschnitt der anderen Industriel�nder: Einem unterdurchschnittlichen Einbruch in den Krisenjahren 2008/09 folgte zwar ein unterdurchschnittlicher Anstieg 2010, aber eine �berdurchschnittliche Steigerung im Jahr 2011. Der Vergleich mit den Handelspartnern wird sehr stark von Deutschland beeinflusst, wo die Produktivit�t 2008 um 4,8% und 2009 um fast ein F�nftel (�19,7%) zur�ckging, weil in Deutschland st�rker als in anderen Industriel�ndern durch Kurzarbeit und andere arbeitsmarktpolitische Ma�nahmen die Besch�ftigung stabilisiert und das Horten von Arbeitskr�ften gef�rdert wurde.

Im langfristigen Vergleich sind f�r �sterreich drei Phasen zu erkennen: In den sp�ten 1990er-Jahren und Anfang der 2000er-Jahre erzielte die Industrie anhaltend hohe Zuw�chse der Arbeitsproduktivit�t und verbesserte ihre Position gegen�ber den anderen Industriel�ndern. Zwischen 2002 und 2004 stieg die Produktivit�t in �sterreich dagegen schw�cher als im Durchschnitt der Handelspartner, ab 2005 aber wieder �berdurchschnittlich. Insgesamt wurde die Erwerbst�tigenproduktivit�t in der �sterreichischen Herstellung von Waren zwischen 2001 und 2011 um ein Drittel gesteigert, das entspricht einer durchschnittlichen j�hrlichen Zunahme um 2,9%.

�

�bersicht 2: Entwicklung der Produktivit�t pro Kopf (Besch�ftigte) in der Herstellung von Waren

In Landesw�hrung

 

�

 

� 2001/
2006

� 2006/
2011

� 2001/
2011

2009

2010

2011

J�hrliche Ver�nderung in %

�

 

�sterreich

+3,7

+2,2

+2,9

�9,3

+8,5

+7,2

�

 

Belgien

+2,9

+1,2

+2,1

�10,6

+8,5

+5,3

D�nemark

+2,9

+1,2

+2,1

�0,4

+9,6

+2,5

Deutschland

+4,7

�0,9

+1,8

�19,7

+13,4

+6,2

Griechenland

+4,0

�1,8

+1,1

+6,9

+0,3

+2,2

Spanien

+2,1

+3,1

+2,6

+1,4

+6,8

+5,6

Frankreich

+3,6

+1,8

+2,7

�4,0

+7,8

+5,1 1)

Irland

+5,5

+8,8

+7,2

+12,9

+13,2

+7,2 1)

Italien

+0,7

+0,6

+0,6

�7,1

+10,8

�0,2

Luxemburg

�0,5

�3,4

�2,0

�24,7

+7,3

+6,6

Niederlande

+4,1

+2,3

+3,2

�6,2

+10,2

+4,8

Portugal

+2,1

+2,0

+2,1

�2,5

+5,8

+1,7

Finnland

+7,1

+0,1

+3,5

�20,5

+19,3

+3,6

Schweden

+9,6

+1,5

+5,5

�12,6

+21,6

+5,8

Gro�britannien

+4,6

+0,8

+2,7

�3,3

+1,9

+0,9 1)

�

 

Tschechien

+10,8

+7,3

+9,0

�1,4

+15,4

+8,8

Estland

+7,6

+3,2

+5,4

�12,1

+28,6

+8,4

Lettland

+5,9

+3,8

+4,8

+1,3

+15,6

+5,7

Litauen

+7,6

+5,5

+6,5

�3,3

+19,3

+7,8

Ungarn

+8,9

+2,0

+5,4

�12,7

+17,0

+3,3

Polen

+8,3

+8,0

+8,1

+9,6

+15,3

+5,5

Slowenien

+7,0

+3,6

+5,3

�8,3

+14,8

+4,6

Slowakei

+11,9

+11,5

+11,7

�6,4

+45,9

+11,0

�

 

Japan

+5,4

+0,5

+2,9

�14,4

+15,3

�0,8 1)

Kanada

+1,3

�0,0

+0,7

�5,1

+7,0

+1,0 1)

Norwegen

+3,5

+1,6

+2,5

�2,4

+6,4

+2,3

USA

+7,5

+2,9

+5,2

+3,1

+5,6

+0,9 1)

�

 

EU-Handelspartner2)

+4,7

+0,9

+2,8

�12,4

+12,5

+5,0

Alle Handelspartner3)

+4,9

+1,1

+2,9

�11,2

+11,9

+4,4

�

 

�sterreich

 

Alle Handelspartner3) = 100

�1,1

+1,1

�0,0

+2,2

�3,0

+2,6

EU-Handelspartner2)� = 100

�0,9

+1,3

+0,2

+3,6

�3,5

+2,1

Deutschland = 100

�0,9

+3,2

+1,1

+13,0

�4,3

+0,9

Q: AMECO, Statistik Austria, OECD, WIFO-Berechnungen. � 1) Hochrechnung anhand von OECD-Teiljahresdaten. � 2) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien; gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gem�� der Berechnung der WIFO-Wechselkursindizes. � 3) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien, jedoch einschlie�lich Norwegens, der USA, Kanadas und Japans; gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gem�� der Berechnung der WIFO-Wechselkursindizes.

�

Im selben Zeitraum erh�hte sich die Produktivit�t in der deutschen Industrie um 1,8% pro Jahr, im Durchschnitt der EU-Handelspartner bzw. aller Handelspartner um 2,8% bzw. 2,9% pro Jahr. Deutlich �berdurchschnittlich waren die Steigerungsraten in einigen mittel- und osteurop�ischen L�ndern (Tschechien, Slowakei, Litauen und Polen) sowie in Irland, Schweden, Finnland und auch den USA. Die geringste Produktivit�tssteigerung verzeichneten in Europa Griechenland, Italien und Luxemburg.

�sterreichs Lohnst�ckkostenposition l�ngerfristig stabil

Die Lohnst�ckkosten (Arbeitskosten je Produktionseinheit) verringerten sich in der �sterreichischen Herstellung von Waren in den sp�ten 1990er-Jahren wegen der m��igen Lohnkostenerh�hung bei kr�ftiger Produktivit�tssteigerung. Diese Entwicklung setzte sich bis 2002 fort; der in den Jahren 2002 und 2003 folgende Anstieg war in erster Linie auf eine schwache Produktivit�tsentwicklung zur�ckzuf�hren. Zwischen 2004 und bis zum Ausbruch der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise nahmen die Lohnst�ckkosten erneut ab. 2009 ergab sich aufgrund des Produktivit�tseinbruches und des gleichzeitigen Anstieges der Arbeitskosten eine sprunghafte Zunahme der Lohnst�ckkosten (+11,5%), die seither nur zum Teil wettgemacht wurde � auf den R�ckgang um 6,1% im Jahr 2010 folgte 2011 eine Verringerung um rund 4%. Der Lohnst�ckkostenindex lag deshalb zuletzt h�her als 2007. L�ngerfristig verlief die Lohnst�ckkostenentwicklung in der �sterreichischen Industrie dennoch stabil: In der Periode 2001/2011 sanken sie durchschnittlich um 0,1% pro Jahr, in der Periode 2001/2006 betrug die durchschnittliche Rate �1,0% pro Jahr, w�hrend die Lohnst�ckkosten im Zeitraum 2006/2011 wegen des rezessionsbedingten Produktivit�tseinbruches im Jahr 2009 um 0,7% pro Jahr stiegen.

In Deutschland entwickelte sich die preisliche Wettbewerbsf�higkeit der Industrie sehr �hnlich, allerdings in der Periode 2003/2007 noch g�nstiger, seit Ausbruch der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 ung�nstiger als in �sterreich. Die Produktivit�t brach in den Jahren 2008 und 2009 besonders empfindlich ein, sodass die Lohnst�ckkosten kumuliert um fast 30% stiegen (�sterreich +17%). Dieser starke Verlust an Wettbewerbsf�higkeit wurde durch Lohnst�ckkostensenkungen um 8,3% im Jahr 2010 und 2,1% im Jahr 2011 nur zu einem Teil ausgeglichen. Diese ged�mpfte Abw�rtstendenz ist auch darauf zur�ckzuf�hren, dass nach Jahren der m��igen Lohnkostenentwicklung die Arbeitsentgelte in der deutschen Industrie sowohl 2010 als auch 2011 sp�rbar anzogen (�bersicht 1). Insgesamt erh�hten sich somit die Lohnst�ckkosten seit Ausbruch der Wirtschaftskrise in Deutschland kumuliert (2007/2011) um etwa 8 Prozentpunkte st�rker als in �sterreich. Durch diese Verbesserung der Lohnst�ckkostenposition gegen�ber Deutschland schneidet �sterreich auch im l�ngerfristigen Vergleich mit dem wichtigsten Handelspartner gut ab: Zwischen 2001 und 2011 lag die Ver�nderungsrate der �sterreichischen Lohnst�ckkosten um durchschnittlich 0,1 Prozentpunkt pro Jahr unter jener der deutschen.

Im Vergleich mit den anderen EU-Handelspartnern verbesserte sich die relative Lohnst�ckkostenposition der �sterreichischen Warenherstellung 2001/2011 j�hrlich um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte. Der Unterschied ist auf die geringere Dynamik der Lohnkosten in �sterreich zur�ckzuf�hren. In Relation zur Summe aller Handelspartner ergibt sich aber kein Vorsprung: Die Lohnst�ckkosten stiegen in der Periode 2001/2011 in �sterreich schneller als im gewichteten Durchschnitt der europ�ischen und au�ereurop�ischen Handelspartner (+0,4 Prozentpunkte p. a.). Die Differenz zwischen den Vergleichsl�ndern innerhalb und au�erhalb der EU ist der nominell-effektiven Aufwertung zuzuschreiben, insbesondere der Aufwertung des Euro gegen�ber dem Dollar. Die in einheitlicher W�hrung berechneten Lohnst�ckkosten der Industrie der USA gingen zwischen 2001 und 2011 um rund 45% zur�ck, auf Dollarbasis um nur 15%.

Allerdings wird die Berechnung von durchschnittlichen Ver�nderungsraten �ber eine Periode stark von der Wahl von Anfangs- und Endjahr beeinflusst. Wie ein Index mit dem Basisjahr 2000 zeigt (Abbildung 2), schwankte die �sterreichische Lohnst�ckkostenposition im Verh�ltnis zur Summe der Handelspartner Ende der 1990er-Jahre und Anfang der 2000er-Jahre stark. Zwischen 2003 und 2010 blieben die Lohnst�ckkosten in der Warenherstellung relativ zu den Handelspartnern unver�ndert. Die deutliche Verbesserung im Jahr 2011 (Durchschnitt der Handelspartner �1,4%, �sterreich �4%) ist angesichts der prek�ren Datenlage f�r mehrere L�nder mit Vorsicht zu interpretieren. Die Entwicklung in Relation zu den EU-Handelspartnern weist geringere Schwankungen auf als jene in Relation zu allen Handelspartnern. Auch in diesem Fall folgte auf die deutliche Verbesserung der Lohnst�ckkostenposition in der zweiten H�lfte der 1990er-Jahre ein Anstieg der relativen Lohnst�ckkosten. Er beschr�nkte sich allerdings auf das Jahr 2003 und wurde durch die g�nstige Entwicklung in den folgenden Jahren trotz eines (in einheitlicher W�hrung) �berdurchschnittlichen Kostenanstieges in der zweiten H�lfte des Jahrzehnts bis 2010 fast vollst�ndig kompensiert.

�

�bersicht 3: Entwicklung der Lohnst�ckkosten pro Kopf (Besch�ftigte) in der Herstellung von Waren und der Gesamtwirtschaft

In �

�

 

� 2001/
2006

� 2006/
2011

� 2001/
2011

2009

2010

2011

J�hrliche Ver�nderung in %

Herstellung von Waren

 

�sterreich

�1,0

+0,7

�0,1

+11,5

�6,1

�4,0

�

 

Belgien

+0,0

+1,6

+0,8

+10,9

�3,6

�1,4

D�nemark

+1,2

+1,6

+1,4

+2,7

�5,5

�0,3

Deutschland

�2,5

+2,5

�0,1

+21,0

�8,3

�2,1

Griechenland

+5,8

+3,2

+4,5

�8,9

+3,6

�5,1

Spanien

+2,3

+0,4

+1,4

+0,6

�4,9

�3,6

Frankreich

�0,2

+0,6

+0,2

+4,6

�4,0

�2,9 1)

Irland

+0,1

�8,2

�4,2

�11,4

�14,1

�9,8 1)

Italien

+2,3

+2,8

+2,5

+10,4

�6,4

+2,8

Luxemburg

+3,0

+4,1

+3,6

+27,5

�5,0

�3,4

Niederlande

�0,5

+0,1

�0,2

+8,2

�7,6

�2,5

Portugal

+1,3

+0,7

+1,0

+5,6

�3,1

�1,0 1)

Finnland

�3,5

+2,1

�0,7

+23,1

�11,3

+0,7

Schweden

�5,4

+1,3

�2,1

+5,5

�6,2

+1,3

Gro�britannien

�1,3

�1,0

�1,1

+0,5

+3,9

+2,0 1)

�

 

Tschechien

�0,1

�0,7

�0,4

�6,8

�5,0

�1,6

Estland

+4,3

+1,7

+3,0

+9,5

�15,2

�8,9

Lettland

+2,1

+3,2

+2,7

�13,0

�15,1

+3,2

Litauen

+3,1

�2,0

+0,5

�8,2

�10,4

�3,2

Ungarn

�0,1

+0,5

+0,2

�5,4

�6,6

+3,2 1)

Polen

�6,9

�2,3

�4,6

�25,0

+2,0

+0,5 1)

Slowenien

�0,9

+1,4

+0,2

+10,0

�5,5

�0,8

Slowakei

�0,7

+1,8

+0,5

+12,9

�15,2

�7,6

�

 

Japan

�10,3

+4,4

�3,2

+29,9

+1,1

+5,2 1)

Kanada

+1,8

+1,7

+1,7

�0,5

+12,6

+0,2 1)

Norwegen

+2,1

+2,5

+2,3

�2,3

+6,6

+4,8

USA

�9,4

�2,1

�5,8

+5,9

+1,7

�5,0 1)

�

 

EU-Handelspartner1)

�1,3

+1,5

+0,1

+11,3

�6,6

�1,3

Alle Handelspartner2)

�2,2

+1,3

�0,5

+11,2

�5,5

�1,4

 

�

 

�sterreich

 

Alle Handelspartner3) = 100

+1,3

�0,6

+0,4

+0,2

�0,6

�2,6

EU-Handelspartner2)� = 100

+0,3

�0,8

�0,2

+0,2

+0,5

�2,7

Deutschland = 100

+1,6

�1,7

�0,1

�7,9

+2,4

�1,9

�

 

Gesamtwirtschaft

 

�sterreich

+0,6

+2,0

+1,3

+4,8

�0,3

+0,8

EU-Handelspartner2)

+1,0

+1,7

+1,4

+2,9

�0,0

+1,2

Alle Handelspartner3)

+0,2

+1,6

+0,9

+3,5

+0,7

+0,9

�

 

�sterreich

 

Alle Handelspartner3) = 100

+0,4

+0,4

+0,4

+1,3

�1,0

�0,1

EU-Handelspartner2)� = 100

�0,4

+0,2

�0,1

+1,8

�0,3

�0,4

Deutschland = 100

+1,0

+0,6

+0,8

�0,7

+0,9

�0,6

Q: AMECO, Statistik Austria, OECD, WIFO-Berechnungen. Lohnst�ckkosten: Quotient aus Bruttoentgelten pro Kopf (unselbst�ndig Besch�ftigte) und realer Bruttowertsch�pfung bzw. BIP real pro Kopf (Erwerbst�tige). � 1) Hochrechnung anhand von OECD-Teiljahresdaten. � 2) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien; gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gem�� der Berechnung der WIFO-Wechselkursindizes. � 3) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien, jedoch einschlie�lich Norwegens, der USA, Kanadas und Japans; gewichteter Durchschnitt der Handelspartner gem�� der Berechnung der WIFO-Wechselkursindizes.

�

 

 

Abbildung 2: Entwicklung der relativen Lohn- und Lohnst�ckkosten in der Herstellung von Waren

In �, 2000 = 100

Q: AMECO, OeNB, WIFO-Berechnungen. � 1) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien, jedoch einschlie�lich Norwegens, der USA, Kanadas und Japans. � 2) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien.

 

Wettbewerbsf�higkeit auch durch gesamtwirtschaftliche Lohnst�ckkosten bestimmt

Die Wettbewerbsf�higkeit der Exportwirtschaft wird neben der Entwicklung der Lohnst�ckkosten in den warenherstellenden Branchen auch von der Lohnst�ckkostenentwicklung in der Gesamtwirtschaft bestimmt: Soweit Dienstleistungen und nicht handelbare G�ter als Vorleistungen wichtig sind, hat ihre Kostenentwicklung wesentlichen Einfluss auf die Wettbewerbsf�higkeit der am Au�enhandel beteiligten Sektoren. Abweichungen der Lohnst�ckkostenentwicklung zwischen der Warenproduktion und der Gesamtwirtschaft weisen auf eine Divergenz der Lohnkosten- und Produktivit�tsentwicklung hin (Deutsche Bundesbank, 1998).

Die Lohnst�ckkosten der Gesamtwirtschaft stiegen im Zeitraum 2001/2011 sowohl in �sterreich als auch bei den Handelspartnern deutlich st�rker als in der Warenproduktion. Dies entspricht den Erwartungen, da in der Herstellung von Waren das gr��te Potential zur Steigerung der Arbeitsproduktivit�t durch Mechanisierung und Automatisierung besteht. In �sterreich nahmen die Arbeitskosten je Produktionseinheit �ber alle Sektoren im Jahr 2011 um 0,8% und im Durchschnitt 2001/2011 um 1,3% pro Jahr zu. Im Durchschnitt aller Handelspartner erh�hten sich die gesamtwirtschaftlichen Lohnst�ckkosten 2011 mit +0,9% geringf�gig st�rker als in �sterreich; sie entwickelten sich aber langfristig mit +0,9% pro Jahr g�nstiger als in �sterreich. �ber den l�ngeren Zeitraum 1995/2002 verbesserte sich die gesamtwirtschaftliche Lohnst�ckkostenposition �sterreichs relativ zur Summe der Handelspartner erheblich. Seit 2003 wuchsen aber die Lohnst�ckkosten in der heimischen Wirtschaft rascher als in der Summe der Handelspartner.

Allerdings besteht hier eine ausgepr�gte Asymmetrie zwischen Deutschland und den anderen EU-L�ndern: Die Ver�nderungsrate der gesamtwirtschaftlichen Lohnst�ckkosten war 1995/2002 in �sterreich um 0,8 Prozentpunkte pro Jahr h�her als in Deutschland, in der Periode 2001/2006 um 1 Prozentpunkt pro Jahr, obwohl sie niedriger war als im Durchschnitt der EU-L�nder. Das liegt daran, dass Deutschland in diesem Zeitraum die geringste Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Lohnst�ckkosten unter den EU-L�ndern aufwies[e]) (2001/2011 kumuliert +5%). In �sterreich betrug die Zuwachsrate 13%, in Frankreich 22%, in Italien 28% und in Griechenland 31%. Die Abweichung zwischen Deutschland und den anderen EU-L�ndern war von Anfang der 2000er-Jahre bis 2008 besonders markant, seit der Wirtschaftskrise entwickelten sich die gesamtwirtschaftlichen Lohnst�ckkosten in Deutschland �hnlich wie in den Vergleichsl�ndern.

Der Kostendruck, der von der Lohnentwicklung in anderen Branchen auf die Wettbewerbsf�higkeit der Warenherstellung ausgeht, kann anhand der Relation zwischen der Lohnst�ckkostendynamik in der Gesamtwirtschaft und jener in der Herstellung von Waren beurteilt werden. Da der Anteil der direkten Lohnkosten am Produktionswert relativ gering ist, liefert die Entwicklung der relativen Lohnst�ckkostenposition nur dann korrekte Hinweise auf die kostenbestimmte Wettbewerbsf�higkeit der Warenherstellung, wenn die Struktur der gesamtwirtschaftlichen Lohnst�ckkosten unver�ndert bleibt (Deutsche Bundesbank, 1998). Wenn sich das Verh�ltnis der Lohnst�ckkosten zwischen Warenherstellung und Gesamtwirtschaft je nach Land sehr unterschiedlich entwickelt, erschwert das die Interpretation des internationalen Lohnst�ckkostenvergleichs im Bereich der handelbaren G�ter.

Wie Abbildung 3 zeigt, entwickelte sich das Verh�ltnis der Lohnst�ckkosten in der Gesamtwirtschaft zu jenen in der Warenherstellung in �sterreich und bei den Handelspartnern weitgehend parallel. Auf eine Periode (1998/2001), in der sich das Lohnst�ckkostenverh�ltnis in �sterreich und bei den Handelspartnern im Gleichschritt bewegte, folgten Phasen, in denen die gesamtwirtschaftlichen Lohnst�ckkosten relativ zu jenen in der Warenherstellung in �sterreich zuerst langsamer (2001/2005), dann rascher (2005/2008) als in den Vergleichsl�ndern stiegen. Im Laufe der Wirtschaftskrise 2009 kehrte sich die Relation zwischen den Ver�nderungsraten der Lohnst�ckkosten in Gesamtwirtschaft und Herstellung von Waren kurzzeitig um, wobei seit Ausbruch der Krise das Lohnst�ckkostenverh�ltnis in �sterreich und der Summe der Handelspartner einen sehr �hnlichen Verlauf aufwies. In Deutschland erh�hten sich die Lohnst�ckkosten in der Warenherstellung im Zuge der Wirtschaftskrise deutlich st�rker als in den anderen Wirtschaftsbereichen. Somit ging in den letzten Jahren von den anderen Sektoren ein d�mpfender Effekt auf die Kostenstruktur in der Warenherstellung aus, der von den Lohnst�ckkosten f�r diesen Bereich nicht erfasst wird. Aus �sterreichischer Sicht muss daher die g�nstige Entwicklung der Lohnst�ckkosten der Industrie gegen�ber Deutschland etwas relativiert werden.

 

Abbildung 3: Verh�ltnis der Lohnst�ckkosten in der Gesamtwirtschaft zu jenen in der Herstellung von Waren

Q: AMECO, Statistik Austria, OECD, WIFO-Berechnungen. � 1) Ohne �sterreich, Malta, Zypern, Rum�nien, Bulgarien, jedoch einschlie�lich Norwegens, der USA, Kanadas und Japans.

 

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Die Konjunkturerholung nach der Wirtschaftskrise hatte in �sterreich 2010 und 2011 eine Verringerung der Lohnst�ckkosten in der Herstellung von Waren zur Folge. Die Produktivit�t erh�hte sich nach dem krisenbedingten Einbruch 2010 um 8,5% und 2011 um 7,2%, w�hrend die Bruttoentgelte pro Kopf um nur 1,9% bzw. 2,9% zunahmen. Dadurch wurde der krisenbedingte sprunghafte Lohnst�ckkostenanstieg der Jahre 2008/09 gro�teils kompensiert. Vor allem der starke Produktivit�tszuwachs verbesserte die internationale Lohnst�ckkostenposition. Nach den derzeit verf�gbaren und noch unvollst�ndigen Daten verbesserte sich die �sterreichische Lohnst�ckkostenposition 2011 sowohl relativ zum Durchschnitt aller Handelspartner (um 2,6 Prozentpunkte), als auch zu Deutschland (um 1,9 Prozentpunkte). 2010 hatten sich �sterreichs Lohnst�ckkosten gegen�ber den Handelspartnern um 0,6 Prozentpunkte verringert, w�hrend sie sich gegen�ber Deutschland um 2,4 Prozentpunkte erh�ht hatten.

Obwohl die Lohnst�ckkosten 2011 h�her waren als 2007, entwickelten sie sich seit Ausbruch der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in �sterreich insgesamt g�nstiger als im gewichteten Durchschnitt der Vergleichsl�nder. Das ist in erster Linie auf die besondere Entwicklung in Deutschland zur�ckzuf�hren, das mit einem Gewicht von einem Drittel in die Berechnung des real-effektiven Wechselkurses eingeht. Die deutsche Industrie verzeichnete zwischen 2007 und 2009 einen kumulierten Anstieg der Lohnst�ckkosten um rund 30%, der 2010 und 2011 nur zum Teil ausgeglichen wurde. Der Verlust an preislicher Wettbewerbsf�higkeit der deutschen Exportwirtschaft d�rfte durch die Lohnst�ckkostendaten f�r diesen Bereich leicht �berzeichnet sein, weil die Lohnst�ckkosten in den anderen Bereichen der deutschen Wirtschaft deutlich schw�cher zunahmen. Daraus ergab sich ein d�mpfender Effekt auf die Kostenstruktur in der Warenherstellung, der in den Lohnst�ckkosten f�r diesen Bereich nicht sichtbar ist.

L�ngerfristig verringerten sich die Lohnst�ckkosten in der �sterreichischen Warenherstellung relativ zu den Handelspartnern in den 1990er-Jahren deutlich und zogen Anfang der 2000er-Jahre an. Abgesehen von der Entwicklung im Jahr 2011, die angesichts der l�ckenhaften Datenlage mit Vorsicht interpretiert werden muss, blieben die Lohnst�ckkosten in der Warenherstellung relativ zu den Handelspartnern seit 2003 weitgehend stabil.

Anhang: Statistische Basis der Arbeitskosten je Stunde in der Herstellung von Waren

W�hrend f�r die Berechnung von aktuellen, international vergleichbaren Lohnst�ckkosten in der Herstellung von Waren nur Daten zu den Arbeitskosten je Arbeitskraft vorliegen, k�nnen im vorliegenden Bericht zumindest f�r die europ�ischen L�nder Daten f�r die Arbeitskosten je Besch�ftigtenstunde pr�sentiert werden. Diese Daten basieren auf der Arbeitskostenerhebung, die in den EU-L�ndern alle vier Jahre durchgef�hrt wird. Die j�hrliche Entwicklung zwischen zwei Arbeitskostenerhebungen wird anhand eines Arbeitskostenindex fortgeschrieben. Die hier ver�ffentlichten Ergebnisse beruhen auf der Ende 2010 ver�ffentlichten Arbeitskostenerhebung 2008. Der Bericht des Vorjahres (Ederer � H�lzl, 2011) hatte ebenfalls auf der Arbeitskostenerhebung 2008 und den j�hrlich fortgeschriebenen Indexwerten beruht. Geringf�gige Revisionen brachten kleinere �nderungen vor allem in den Daten f�r D�nemark und Luxemburg.

Anders als die Arbeitskostenerhebung wird der Arbeitskostenindex nicht in allen L�ndern nach demselben statistischen Konzept ermittelt. Damit ist die l�nder�bergreifende Vergleichbarkeit etwas eingeschr�nkt. F�r �sterreich basiert der Index auf Daten aus der Konjunkturerhebung. �bersicht 4 bildet die auf Basis des Arbeitskostenindex ermittelten Arbeitskosten f�r die Periode 2008/2011 ab. Durch die Wirtschaftskrise ergeben sich f�r die Ermittlung der Arbeitskosten je Stunde im internationalen Vergleich im hier behandelten Zeitraum besondere Schwierigkeiten: Einerseits werden die Auswirkungen der Kurzarbeit auf die Entwicklung der Arbeitskosten in der �sterreichischen Konjunkturerhebung nicht vollst�ndig abgebildet � der von der �ffentlichen Hand getragene Teil der Zusatzkosten bleibt in der Erhebung unber�cksichtigt. Andererseits liegen keine Informationen dar�ber vor, wieweit sich Kurzarbeit oder andere arbeitsmarktpolitische Ma�nahmen im Zuge der Wirtschaftskrise in den Arbeitskostendaten der anderen L�nder niederschlagen.

�

Abbildung 4: Arbeitskosten in der Herstellung von Waren 2011 im internationalen Vergleich

In �, �sterreich = 100

Q: Eurostat, Arbeitskr�fteerhebung 2008, Arbeitskostenindex; WIFO-Berechnungen.

 

 

�bersicht 4: Arbeitskosten je Stunde in der Herstellung von Waren

�

2008

2009

2010

2011

In �

�

Bulgarien

2,2

2,5

2,6

2,8

Rum�nien

3,3

3,2

3,5

3,7

Litauen

5,5

5,2

5,1

5,2

Lettland

5,2

5,2

5,0

5,3

Polen

6,8

5,8

6,4

6,5

Ungarn

7,5

6,9

7,0

7,4

Estland

7,2

7,2

7,2

7,5

Slowakei

7,3

8,0

8,0

8,5

Tschechien

8,7

8,7

9,3

10,0

Portugal

9,9

10,2

10,5

10,4

Malta

11,3

11,9

11,7

12,1

Zypern

12,4

12,7

13,0

13,3

Slowenien

12,3

13,0

13,4

13,7

Griechenland

15,8

16,3

16,6

Gro�britannien

21,5

19,6

21,0

21,0

Spanien

20,3

21,4

21,6

21,9

EU 27

22,0

22,7

23,0

23,7

EU 25

23,5

24,2

24,5

25,3

Italien

24,0

25,7

25,8

26,4

Irland

28,1

30,1

29,9

29,2

Luxemburg

28,3

29,3

29,2

29,7

�sterreich

30,0

31,5

31,2

31,9

Niederlande

30,3

31,0

31,4

32,0

Finnland

30,1

31,8

31,4

32,0

Deutschland

33,4

34,0

34,0

35,5

Frankreich

33,2

33,3

34,6

35,9

D�nemark

35,1

36,0

36,9

38,0

Schweden

34,5

32,8

37,2

40,5

Belgien

36,7

38,2

39,5

40,7

Norwegen

36,9

36,5

41,4

44,0

Q: Eurostat, Arbeitskr�fteerhebung 2008, Arbeitskostenindex; WIFO-Berechnungen.

 

Literaturhinweise

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Unit Labour Costs in Goods Production Declined in 2011 � Summary

In 2010 and 2011, the recovery following the economic crisis led to shrinking unit labour costs for goods production in Austria. After a crisis-driven contraction, productivity rose by 8.5 percent in 2010 and by 7.2 percent in 2011, while per-capita compensation grew by just 1.9 percent and 2.9 percent, respectively. Consequently, the explosive rise of unit labour costs that occurred in 2008 (+5.4 percent) and 2009 (+11.5 percent) was almost compensated: unit labour costs declined by 4 percent in 2011, following a reduction by 6.1 percent in 2010.

While labour costs grew at about the same rate as the weighted averages of Austria's main trading partners, productivity of the Austrian industry increased at an above-average pace. According to current data (which are, however, preliminary and therefore need to be interpreted with due caution), Austria's unit labour cost position improved in 2011 both relative to the average of all trading partners (by 2.6 percentage points) and vis-�-vis Germany (by 1.9 percentage points).

Austria also did well in an international comparison when considering the situation since the financial market and economic crises broke in 2008. In Germany, however, unit labour cost development in the total economy had a dampening effect on the cost structure in goods production which is not reflected in the unit labour costs for this sector. It is thus necessary from an Austrian point of view to account for this when assessing the development of unit labour costs vis-�-vis Germany during this period.

In a long-term comparison, Austria has gone through a series of stages: a very good development of the unit labour cost position during the second half of the 1990s was followed by a rise in the relative unit labour costs at the start of the new decade. Between 2003 and 2010, unit labour costs in goods production remained mostly stable vis-�-vis the country's trading partners.

 

 

 

 



[a])  Aufgrund der Umstellung der NACE-Nomenklatur von �NACE 2003 auf �NACE 2008 hat sich die Bezeichnung der Sachg�tererzeugung (vormals Code D) auf "Herstellung von Waren" (nun Code C) ge�ndert.

[b])  Gerade in Sektoren mit hohem Technologiegehalt und intensivem Einsatz von Forschung und Entwicklung spielen diese qualitativen Aspekte eine zentrale Rolle und machen es m�glich, dass trotz eines R�ckganges der preislichen Wettbewerbsf�higkeit Marktanteile gewonnen werden (Lewney et al., 2012).

[c])  Nach Cerra - Soikkeli - Saxena (2003) sind Lohnst�ckkosten der beste einzelne Indikator zur laufenden Beobachtung der internationalen Wettbewerbsf�higkeit, da sie den Bereich der handelbaren G�ter gezielt abbilden. Wie �konometrische Untersuchungen wiederholt gezeigt haben, tr�gt die Entwicklung der relativen Lohnst�ckkosten erheblich zur Erkl�rung von Verschiebungen der Marktanteile zwischen Handelspartnern bei (z. B. Carlin - Glyn - Van Reenen, 2001). Eine ausf�hrlichere Diskussion der Lohnst�ckkosten als Wettbewerbsindikator findet sich in H�lzl - Leoni (2010).

[d])  In einer Rezession sinken der Absatz und somit die Produktion tendenziell st�rker als die Besch�ftigung, da Unternehmen den Personalstand mit Verz�gerung anpassen und insbesondere qualifizierte Arbeitskr�fte horten.

[e])  Eine Ausnahme ist Polen, allerdings spielten hier Wechselkurseffekte eine gro�e Rolle.