Grenzüberschreitende Direktinvestitionen
und Unternehmenskooperationen in der
CENTROPE-Region
Die von Grenzregionen
Österreichs, Tschechiens, der Slowakei und Ungarns gebildete CENTROPE-Region ist
ein bedeutender Standort für Direktinvestitionen in der EU. Mit 0,16 durchgeführten
Direktinvestitionsprojekten je 1.000 Einwohner (2003/2010) nimmt sie einen Spitzenplatz
in der EU ein. Bratislava und Wien sind führend in Bezug auf Dienstleistungsinvestitionen,
während in den Industrieregionen der CENTROPE Sachgüterinvestitionen dominieren.
Wie die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung in der Region zeigen, könnten aber
sowohl die Integration in internationale Forschungs- und Entwicklungsnetzwerke als
auch die regionale Vernetzung der Region verbessert werden.
Der Beitrag fasst die wichtigsten
Ergebnisse einer Studie von WIFO und wiiw im Auftrag der ARGE Centrope zusammen:
Peter Huber (Projektkoordinator, WIFO), Roman Römisch (wiiw), CENTROPE Regional
Development Report: Focus on Spatial Integration (im Auftrag der ARGE Centrope,
April 2011) • Begutachtung: Peter Mayerhofer • Wissenschaftliche Assistenz: Andrea
Grabmayer, Andrea Hartmann, Maria Thalhammer • Mail-Adresse: Peter.Huber@wifo.ac.at
INHALT
CENTROPE eine der Hauptdestinationen für
passive Direktinvestitionen in der EU
Enge internationale Unternehmensverflechtungen
Struktur der Kooperationsaktivitäten variiert
erheblich
Markterschließung wichtigstes Kooperationsmotiv
Seltene Probleme: Wechselkursschwankungen,
Mentalitätsunterschiede
Joint Ventures und Unternehmenszentralen weiten
Kooperationsaktivitäten aus
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND
ABBILDUNGEN
Übersicht 1: Direktinvestitionsprojekte in der CENTROPE-Region nach Sektoren
Übersicht3:
Art der Kooperation und Standort des Partnerunternehmens
Übersicht4:
Zweck der wichtigsten Kooperationen
Abbildung 1: Verteilung von passiven Direktinvestitionsprojekten in den
NUTS-3-Regionen der EU
Abbildung 2: Direktinvestitionsprojekte in polyzentrischen Grenzregionen der EU
Abbildung 3: Wichtige Kooperationsmotive der
Unternehmen
Abbildung 4: Probleme
bei Unternehmenskooperationen
Abbildung 5: Unternehmen mit zusätzlichen
Kooperationswünschen in den nächsten 5 Jahren
Die Wettbewerbsfähigkeit
von Regionen wird zu einem großen Teil durch die Fähigkeit der Unternehmen bestimmt,
bestehendes und neues Wissen zu nutzen, um damit neue oder verbesserte Produkte
oder technische Prozesse hervorzubringen, Zuliefernetzwerke zu (re-)strukturieren
oder institutionelle und organisatorische Strukturen an veränderte Gegebenheiten
anzupassen. Direktinvestitionen und Unternehmenskooperationen spielen in diesem
Prozess eine wesentliche Rolle. Insbesondere in der Literatur zu den regionalen
Auswirkungen von Direktinvestitionen in den neuen EU-Ländern werden die positiven
Effekte von Direktinvestitionen immer wieder betont. So bewirken ausländische Direktinvestitionen
laut einer neueren Studie im Auftrag der Europäischen Kommission (Copenhagen Economics, 2006) aufgrund von
Lerneffekten oft auch in der Empfängerregion[a])
Produktivitätsgewinne, Beschäftigungsausweitung und Wachstumsbeschleunigung, aber
auch einen erhöhten Strukturwandel. Ähnlich sind nach einer Reihe von regionalökonomischen
Ansätzen eng geknüpfte und flexible Unternehmensnetzwerke – gepaart mit einer hohen Mobilität der Arbeitskräfte
zwischen den Unternehmen – für das
Innovationsgeschehen in einer Region förderlich (Porter, 1990, Saxenian, 1996).
Die vorliegende Arbeit fasst
erste Ergebnisse eines internationalen Projektes zu den Unternehmensverflechtungen
in der grenzüberschreitenden Wirtschaftsregion CENTROPE zusammen.
Die vorliegende Arbeit
fasst erste Ergebnisse eines gemeinsamen Projektes von WIFO, Wiener Institut für
internationale Wirtschaftsvergleiche, Mendel-Universität Brünn, Westungarischem
Forschungsinstitut und slowakischer Akademie der Wissenschaften zusammen. Im Rahmen
dieses Projektes soll ein Überblick über das Ausmaß und die Motivation für Unternehmensverflechtungen
in der grenzüberschreitenden Wirtschaftsregion CENTROPE erarbeitet werden. Die Region
CENTROPE besteht aus den österreichischen Bundesländern Wien, Niederösterreich und
Burgenland sowie den westungarischen Komitaten Győr-Moson-Sopron und Vas, der
tschechischen Region Südmähren und den slowakischen Selbstverwaltungsgebieten Bratislava
und Trnava.
Insbesondere wurden in
diesem Projekt neuere Daten aus einer Befragung im Rahmen der grenzüberschreitenden
Projekte LAMO und FAMO[b])
sowie AFLA[c])
über Unternehmenskooperationen in diesem Raum genutzt, ebenso Daten über Direktinvestitionsbestände
aus der Datenbank http://www.fdimarkets.com (Direktinvestitionen in den Regionen der EU 27, Jänner 2003 bis März 2010).
Gemessen am Ausmaß der
passiven ausländischen Direktinvestitionen erweist sich die CENTROPE als einer der
wesentlichen Direktinvestitionsstandorte in der EU (Abbildung 1). So verzeichnete
Bratislava im Zeitraum 2003 bis 2010 die meisten passiven Direktinvestitionsprojekte
je tausend Einwohner unter allen 271 NUTS-2-Regionen der EU; Wien lag in diesem
Ranking an 13. Stelle. 5 der 16 NUTS-3-Regionen der CENTROPE-Region (Bratislava,
Győr-Moson-Sopron, Wien, Vas und Trnava) gehörten zu den obersten 10% der 1.303
NUTS-3-Regionen der EU und weitere drei Regionen (Südmähren, Wiener Umland und Sankt
Pölten) zu den obersten 25%, während nur zwei Regionen (Waldviertel und Mittelburgenland)
unter dem Durchschnitt aller Regionen lagen.
|
Abbildung 1: Verteilung von passiven Direktinvestitionsprojekten
in den NUTS-3-Regionen der EU |
Jänner 2003 bis März 2010, je 1.000 Einwohner |
|
Q: http://www.fdimarkets.com, wiiw, WIFO-Berechnungen. |
|
Bratislava und Wien sind vor
allem für Direktinvestitionen im Dienstleistungsbereich attraktiv; in den Industrieregionen
der neuen EU-Länder siedelten sich hingegen viele Industriebetriebe an.
Diese ausgesprochen hohe Attraktivität der Region für Direktinvestitionen wird allerdings von einer relativ heterogenen Struktur der Investitionen in den verschiedenen Teilregionen der CENTROPE begleitet, die durch die unterschiedliche funktionale Spezialisierung verschiedener Regionsteile bestimmt wird (Übersicht 1). So sind Wien und Bratislava als Hauptstädte und Dienstleistungszentren vor allem im Bereich der Dienstleistungsinvestitionen führend. Bratislava lag im Zeitraum 2003 bis 2010 unter allen NUTS-2-Regionen der EU an 7. Stelle und Wien an 8. Stelle bezüglich der Zahl der Direktinvestitionsprojekte von Unternehmenszentralen und Unternehmensdiensten je 1.000 Einwohner. Ähnlich war Bratislava die attraktivste Investitionsdestination unter allen europäischen NUTS-2-Regionen im Bereich der Handels- und Transportdienstleistungen; Wien lag hier an 12. Stelle. Im Bereich des Bauwesens und anderer Dienstleistungen nahm Bratislava den 3. Rang ein, Wien die 13. Stelle.
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Übersicht 1: Direktinvestitionsprojekte
in der CENTROPE-Region nach Sektoren |
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2003/2010 |
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|
|
|
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|
Bauwesen und sonstige Dienstleistungen |
Unternehmenszentralen und Unternehmensdienstleistungen |
Hoch- und Mittel-Technologie, Sachgütererzeugung |
Niedrig-Technologie, Sachgüter-erzeugung |
Handel und Transport |
|
Zahl der Projekte |
||||
|
|
|
|
|
|
CENTROPE |
217 |
168 |
144 |
76 |
188 |
|
|
|
|
|
|
|
Anteile an der CENTROPE-Region in % |
||||
|
|
|
|
|
|
Burgenland |
0,9 |
0,0 |
1,4 |
2,6 |
0,5 |
Niederösterreich |
4,6 |
3,0 |
9,0 |
11,8 |
8,5 |
Wien |
44,2 |
58,3 |
11,1 |
5,3 |
37,2 |
Südmähren |
9,7 |
7,7 |
20,8 |
10,5 |
8,5 |
Győr-Moson-Sopron |
6,0 |
7,1 |
22,9 |
31,6 |
9,0 |
Vas |
3,2 |
0,0 |
13,2 |
9,2 |
2,1 |
Bratislava |
28,6 |
23,2 |
6,9 |
13,2 |
26,6 |
Trnava |
2,8 |
0,6 |
14,6 |
15,8 |
7,4 |
Q: http://www.fdimarkets.com, wiiw, WIFO-Berechnungen. |
|||||
|
Im Gegensatz dazu konzentrierten
sich auf die Industrieregionen Tschechiens, Ungarns und der Slowakei vor allem Direktinvestitionen
in die Sachgütererzeugung. Die Regionen Győr-Moson-Sopron, Vas, Trnava und
Südmähren gehörten im Zeitraum 2003/2010 durchwegs zu den 50 NUTS-3-Regionen mit
den meisten ausländischen Direktinvestitionsprojekten in den technologieintensiven
Branchen, mit Ausnahme von Südmähren auch in den wenig technologieintensiven Branchen.
Unter den mit der CENTROPE vergleichbaren polyzentrischen Grenzregionen Europas[d])
war die Direktinvestitionsaktivität in der CENTROPE mit 0,16 Projekten je 1.000
Einwohner demnach am höchsten, die Öresund-Region lag an 2. Stelle (Abbildung 2).
Ausländische Direktinvestitionen
sind daher eine wesentliche Quelle der Wirtschaftsdynamik in der CENTROPE-Region.
Dies beruht allerdings vor allem auf einer tiefen Integration der CENTROPE in die
europäische und die Weltwirtschaft und weniger auf einer intensiven Verflechtung
innerhalb der Region. In allen Teilregionen der CENTROPE entfiel der höchste oder
zweithöchste Anteil an den Direktinvestitionsprojekten im Zeitraum 2003 bis 2010
auf deutsche Investoren vor den USA, die in Südmähren sogar der wichtigste Investor
waren.
Die Direktinvestitionen in
der CENTROPE stammen zum größten Teil aus Deutschland und den USA. Kapitalverflechtungen
zwischen den neuen EU-Ländern sind hingegen selten.
Die Direktinvestitionsverflechtungen
innerhalb der Region sind hingegen von untergeordneter Bedeutung. Zwar ist Österreich
in den meisten CENTROPE-Regionen der neuen EU-Länder das drittwichtigste Ursprungsland,
Investitionen von Unternehmen aus Regionen der neuen EU-Länder in anderen CENTROPE-Ländern
oder in Österreich sind aber ausgesprochen selten. Quantitativ einigermaßen bedeutsam
ist hier nur der Direktinvestitionsfluss zwischen Tschechien und den slowakischen
CENTROPE-Regionen.
|
Abbildung 2: Direktinvestitionsprojekte in polyzentrischen Grenzregionen
der EU |
Jänner 2003
bis März 2010, je 1.000 Einwohner |
|
Q: http://www.fdimarkets.com, wiiw, WIFO-Berechnungen. |
|
Diese Ergebnisse werden
im Allgemeinen durch die Ergebnisse der Unternehmensbefragung über Kooperations-
und Investitionsaktivitäten im Rahmen der Projekte FAMO und AFLA bestätigt. Im September
und November 2010 wurde dazu eine repräsentative Stichprobe von 4.291 Unternehmen
mit einem Standort in einer der CENTROPE-Regionen telefonisch zu Kooperationsaktivitäten
innerhalb und außerhalb der Region befragt. Erhoben wurden aktuelle Exportaktivitäten,
Kapitalverflechtungen mit ausländischen Unternehmen (aktive oder passive Direktinvestition)
und vertragliche Kooperationen mit ausländischen Unternehmen (z. B. Franchising
oder Subaufträge). Die Unternehmen nannten auch die Zahl der Kapitalbeteiligungen
oder vertraglichen und anderen Kooperationen. Für die wichtigste Kooperation wurden
der Zweck und einige Charakteristika des Partnerunternehmens erfragt[e]).
Gemäß den Ergebnissen der
Unternehmensbefragung exportieren rund 20% der Unternehmen der CENTROPE, und rund
10% kooperieren in irgendeiner Form mit ausländischen Unternehmen.
Auch laut dieser Erhebung
ist die CENTROPE gegenüber ausländischen Direktinvestitionen, aber auch dem Handel
sehr offen (Übersicht 3). So standen 11,9% der befragten Unternehmen überwiegend
und 3,2% teilweise in ausländischem Besitz (Joint Venture). 10,6% waren Unternehmenszentralen
eines Mehrbetriebsunternehmens (Römisch et
al., 2011). Über 20% der befragten Unternehmen (und über 34% der Sachgüterunternehmen)
lieferten zum Zeitpunkt der Befragung ins Ausland, 10,2% der Unternehmen wiesen
entweder eine Kapitalverflechtung, eine vertragliche oder andere Kooperation mit
einem ausländischen Partner auf.
|
|||||
Übersicht2: Anteil
der grenzüberschreitenden exportierenden und kooperierenden Unternehmen in der
CENTROPE-Region |
|||||
2010 |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
Exportierende Unternehmen |
Kooperationen |
|||
|
Insgesamt |
Kapitalbeteiligung |
Subaufträge, Franchising |
Andere Kooperationen |
|
|
Anteile an allen befragten
Unternehmen in % |
||||
|
|
|
|
|
|
Burgenland |
14,0 |
7,0 |
4,9 |
2,8 |
2,8 |
Niederösterreich |
17,0 |
11,7 |
10,5 |
8,1 |
4,9 |
Wien |
23,1 |
13,7 |
9,7 |
5,1 |
3,1 |
Südmähren |
35,6 |
11,1 |
7,6 |
3,5 |
0,5 |
Győr-Moson-Sopron |
18,5 |
14,7 |
3,2 |
7,2 |
5,8 |
Vas |
15,4 |
9,8 |
2,8 |
4,7 |
3,3 |
Bratislava |
17,1 |
6,8 |
4,3 |
1,8 |
1,2 |
Trnava |
13,2 |
3,0 |
1,7 |
1,0 |
0,3 |
|
|
|
|
|
|
CENTROPE |
20,4 |
10,2 |
6,5 |
3,9 |
2,4 |
Q: WIFO-Unternehmensbefragungen im Rahmen der
Projekte FAMO, LAMO und AFLA, WIFO-Berechnungen. Einschließlich aktiver Direktinvestitionen.
Für einzelne Regionen stehen teilweise nur wenige Beobachtungen zur Verfügung. |
|||||
|
Die insgesamt 439 Unternehmen
mit zumindest einer Kapitalverflechtung und/oder einer (vertraglichen bzw. anderen)
Kooperation hatten zum Zeitpunkt der Befragung insgesamt mehr als 2.100 Kooperationsbeziehungen.
Das durchschnittliche kooperierende Unternehmen hatte damit 5 bis 6 solcher Beziehungen[f]),
im Durchschnitt aller befragten Unternehmen lag die Zahl der Kooperationen bei rund
0,5.
Die häufigste Kooperationsform
waren Kapitalverflechtungen (1.126, 53,1% aller Kooperationen). In den tschechischen
und slowakischen CENTROPE-Regionen machten Kapitalbeteiligungen mehr als 60% der
gemeldeten Kooperationen aus. Vertragliche Kooperationen (Subaufträge, Franchising)
machten mit 637 nur 30,2% aller Kooperationen aus, sonstige Kooperationen mit 354
nur 16,7%. In den ungarischen CENTROPE-Regionen lag der Anteil dieser Kooperationsformen
(vertragliche Kooperationen 53,1%, andere 31,8%) deutlich über dem Durchschnitt.
Nur rund 37% der internationalen
Kooperationen hatten einen Partner in einem anderen CENTROPE-Land, und nur wenige
internationale Unternehmenskooperationen dienten der gemeinsamen Forschung.
Allerdings war der Anteil
der internationalen Kooperationen mit einem Partner in einem anderen CENTROPE-Land
eher gering: 1.350 der 2.119 erhobenen Kooperationen (63%) fanden mit einem Partner
außerhalb der CENTROPE statt[g]).
Dieser Anteil war in
der österreichischen CENTROPE-Region überdurchschnittlich und in der tschechischen
CENTROPE-Region unterdurchschnittlich, unterschied sich aber zwischen den Kooperationsformen
nur wenig (Subaufträge und Franchising 63%, Kapitalverflechtungen 65%). Die
Unternehmensnetzwerke sind somit in der CENTROPE – trotz
einiger regionaler Unterschiede – zumeist
relativ großräumig angelegt, während kleinräumige und dezentrale Formen der grenzüberscheitenden
Kooperation für die meisten Unternehmen eine untergeordnete Rolle spielen.
Übersicht3: Art
der Kooperation und Standort des Partnerunternehmens |
||||||||
2010 |
||||||||
|
||||||||
Kapitalbeteiligung |
Subaufträge, Franchising |
Andere Kooperationen |
Insgesamt |
|||||
CENTROPE-Land |
Andere Region |
CENTROPE-Land |
Andere Region |
CENTROPE-Land |
Andere Region |
CENTROPE-Land |
Andere Region |
|
Zahl der Kooperationen |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Teil der CENTROPE |
|
|
|
|
|
|
|
|
Österreichische Regionen |
198 |
609 |
100 |
307 |
54 |
170 |
352 |
1.086 |
Tschechische Regionen |
42 |
45 |
13 |
12 |
0 |
13 |
55 |
70 |
Ungarische Regionen |
28 |
8 |
90 |
37 |
58 |
18 |
176 |
63 |
Slowakische Regionen |
136 |
60 |
31 |
49 |
19 |
22 |
186 |
131 |
|
||||||||
CENTROPE |
404 |
722 |
234 |
405 |
131 |
223 |
769 |
1.350 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anteile an allen Kooperationen
in % |
||||||||
Teil der CENTROPE |
|
|
|
|
|
|
|
|
Österreichische Regionen |
13,8 |
42,4 |
7,0 |
21,3 |
3,8 |
11,8 |
24,5 |
75,5 |
Tschechische Regionen |
33,6 |
36,0 |
10,4 |
9,6 |
0,0 |
10,4 |
44,0 |
56,0 |
Ungarische Regionen |
11,7 |
3,3 |
37,7 |
15,5 |
24,3 |
7,5 |
73,6 |
26,4 |
Slowakische Regionen |
42,9 |
18,9 |
9,8 |
15,5 |
6,0 |
6,9 |
58,7 |
41,3 |
|
||||||||
CENTROPE |
19,1 |
34,1 |
11,0 |
19,1 |
6,2 |
10,5 |
36,3 |
63,7 |
Q: WIFO-Unternehmensbefragungen im Rahmen der
Projekte FAMO, LAMO und AFLA, WIFO-Berechnungen. |
||||||||
|
|
||||
Übersicht4: Zweck
der wichtigsten Kooperationen |
||||
2010 |
||||
|
||||
Produktion |
Marketing, Verkauf |
Forschung und Entwicklung |
Dienstleistungen |
|
Anteile an allen kooperierenden
Unternehmen in % |
||||
Eigentümer |
|
|
|
|
Inländische Eigentümer |
44,0 |
29,8 |
8,5 |
17,7 |
Ausländische Eigentümer |
37,5 |
51,8 |
0,0 |
10,7 |
Joint Venture |
56,0 |
20,0 |
4,0 |
20,0 |
|
|
|
||
Organisationsform |
|
|
|
|
Einzelunternehmen |
46,1 |
32,0 |
7,1 |
14,9 |
Konzernzentrale |
32,1 |
33,9 |
8,9 |
25,0 |
Zweigstelle |
45,2 |
38,7 |
0,0 |
16,1 |
|
|
|
||
Unternehmensalter |
|
|
|
|
1 bis 4 Jahre |
57,1 |
14,3 |
0,0 |
28,6 |
5 bis 9 Jahre |
45,2 |
28,6 |
9,5 |
16,7 |
10 Jahre oder älter |
43,1 |
33,8 |
6,7 |
16,4 |
|
|
|
||
Zahl der Beschäftigten |
|
|
|
|
0 bis 9 |
47,6 |
33,6 |
5,6 |
13,3 |
10 bis 49 |
38,6 |
33,3 |
8,8 |
19,3 |
50 bis
249 |
44,9 |
34,7 |
4,1 |
16,3 |
250
oder mehr |
43,5 |
21,7 |
8,7 |
26,1 |
|
|
|
||
Sektoren |
|
|
|
|
Landwirtschaft |
20,0 |
20,0 |
0,0 |
60,0 |
Sachgütererzeugung |
63,2 |
31,6 |
0,0 |
5,3 |
Bauwesen |
52,6 |
31,6 |
5,3 |
10,5 |
Marktdienstleistungen |
38,3 |
36,4 |
6,7 |
18,7 |
Nicht-Marktdienstleistungen |
50,0 |
32,4 |
2,1 |
15,5 |
|
|
|
||
Teil der CENTROPE |
|
|
|
|
Österreichische Regionen |
36,3 |
29,7 |
9,9 |
24,2 |
Tschechische Regionen |
31,6 |
35,8 |
1,0 |
31,6 |
Ungarische
Regionen |
55,9 |
41,2 |
2,9 |
0,0 |
Slowakische
Regionen |
56,7 |
31,7 |
3,3 |
8,3 |
|
|
|
|
|
CENTROPE |
43,8 |
32,8 |
6,7 |
16,7 |
Q: WIFO-Unternehmensbefragungen im Rahmen der
Projekte FAMO, LAMO und AFLA, WIFO-Berechnungen. |
||||
|
Die Mehrheit der Kooperationen diente der Produktion (43,8%) oder dem Verkauf
und Marketing (32,8%; Übersicht 4), während Forschungskooperationen eine untergeordnete
Rolle spielten. Dies ist vor allem auf den geringen Anteil der F&E-Kooperationen
in den neuen EU-Ländern der CENTROPE zurückzuführen: In diesen Regionen sind nur
1% bis 3,3% der wichtigsten internationalen Kooperationen auf eine gemeinsame Forschung
und Entwicklung gerichtet.
Trotz der intensiven Vernetzung
über ausländische Direktinvestitionen sind die eng verflochtenen, auf Wissensaustausch
basierenden Unternehmensnetzwerke, wie sie in vielen Fallstudien als Motor der regionalen
Entwicklung angesehen werden, in der CENTROPE wenig etabliert.
Die CENTROPE ist, wie die
Unternehmensbefragung zeigt, als einer der wichtigsten Standorte für ausländische
Direktinvestitionen in der EU stark in die europäischen und internationalen Unternehmensnetzwerke
integriert. Diese großräumige Integration ist aber für die meisten Unternehmen wesentlich
wichtiger als kleinräumige Kooperationen mit Partnern aus anderen CENTROPE-Regionen.
Darüber hinaus sind tiefe und hierarchische Formen der Unternehmenskooperation (wie
Kapitalverflechtungen) sowohl in den Kooperationsbeziehungen innerhalb der Region
als auch in den großräumigen Kooperationen wesentlich bedeutsamer als vertragliche
oder andere Kooperationen, und nur wenige internationale Kooperationen dienen der
gemeinsamen Forschung und Entwicklung. Während die CENTROPE-Regionen daher im letzten
Jahrzehnt sehr erfolgreich ausländische Direktinvestitionen anziehen konnten, dürften
bezüglich der Verflechtung innerhalb der Region und auch der Einbindung in regionale
und internationale Netzwerke für die Unternehmensforschung immer noch Defizite bestehen.
Der Region fehlen damit trotz der Erfolge im Bereich der ausländischen Direktinvestitionen
immer noch jene eng verflochtenen, auf Wissensaustausch basierenden Unternehmensnetzwerke,
die in vielen Fallstudien (Chetty – Agndal,
2008, Kivela, 2009) als ausschlaggebend
für die regionale Entwicklung angesehen werden.
Aus wirtschaftspolitischer
Sicht sind daher die Struktur der kooperierenden Unternehmen, die Motive und Probleme
von Kooperationen und die Pläne für künftige Kooperationen interessant, um den Adressatenkreis
für eine potentielle Unterstützung von regionalen bzw. F&E-Kooperationen einzugrenzen
und die potentiellen Ansatzpunkte einer solchen Politik zu identifizieren.
Das bisherige Kooperationsverhalten
der Unternehmen der Region unterscheidet sich nach dem Eigentümer, der Funktion
und Größe sowie dem Alter des Unternehmens erheblich: Überdurchschnittlich war in
der Befragung der Anteil der Unternehmen, deren wichtigste Kooperation der Forschung
und Entwicklung dient, unter den Unternehmen in heimischem Besitz, unter Unternehmenszentralen
und Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten bzw. mit mehr als 250 Beschäftigten
sowie unter jüngeren Unternehmen (Bestandsdauer 5 bis 9 Jahre). Diese Unternehmen
wären somit die primäre Zielgruppe für eine Politik, die die Einbindung der CENTROPE
in internationale Forschungs- und Entwicklungsnetzwerke verbessern will.
Kleine und junge Unternehmen,
aber auch Unternehmen in ausländischem Besitz kooperieren verstärkt innerhalb der
CENTROPE.
Neu gegründete Unternehmen
und sehr kleine Unternehmen (mit weniger als 10 Beschäftigten) kooperieren hingegen
überproportional oft innerhalb der CENTROPE. Kleinräumige Unternehmensnetzwerke
sind daher vor allem für kleine und junge Unternehmen von Relevanz. Allerdings weisen
auch Unternehmen in ausländischem Besitz (und Unternehmenszentralen) eine hohe Kooperationshäufigkeit
mit Unternehmen in der CENTROPE auf. Dies ist zum einen ein Hinweis auf die zunehmende
Einbettung der ausländischen Direktinvestitionen in die regionalen Unternehmensnetzwerke
und deutet zum anderen auf ein hohes Interesse der ausländischen Direktinvestitoren
am gesamten CENTROPE-Markt für Zuliefer- oder Absatzkooperationen hin.
Sehr kleine Unternehmen
(mit weniger als 10 Beschäftigten) gingen laut Unternehmensbefragung überdurchschnittlich
häufig vertragliche Kooperationen (43%) und andere Kooperationen (26%) ein. Größere
Unternehmen, aber auch Unternehmen in ausländischem Eigentum sowie Unternehmenszentralen
kooperierten hingegen häufiger in Form von Kapitalverflechtungen (durchwegs mehr
als 50% der Zahl der internationalen Kooperationen).
Als Motiv sowohl von Kapitalverflechtungen
als auch von anderen Formen der Kooperation (vertragliche Kooperationen und sonstige
Kooperationen) nannten die Unternehmen vor allem die Markterschließung (Abbildung
2). Insgesamt sind die wichtigsten Motive für beide Kooperationsformen in der CENTROPE
das Marktpotential im Ausland und die Kundennähe. Dies bestätigt die Befunde zu
ausländischen Direktinvestitionen in vielen ostmitteleuropäischen Ländern, wonach
die Mehrheit der Investitionen in diesen Ländern der Markterschließung dienen (Altomonte – Guagliano, 2003). An dritter Stelle stehen bereits Kostenmotive.
Mit einigem Abstand folgen Motive wie die Netzwerkvorteile im Ausland, Reaktionen
auf Strategien der Konkurrenz, aber auch die Überwindung von Markteintrittsbarrieren.
Das F&E-Potential im Ausland oder – etwas
überraschend – der Zugang zu qualifiziertem
Personal wurden am seltensten genannt, was neuerlich die geringe Bedeutung von F&E-Kooperationen
im CENTROPE-Raum bestätigt.
|
Abbildung 3: Wichtige
Kooperationsmotive der Unternehmen |
Nennungen in
% aller meldenden Unternehmen, 2010 |
|
Q: WIFO-Unternehmensbefragungen im Rahmen der Projekte FAMO, LAMO und AFLA, WIFO-Berechnungen. Mehrfachnennungen möglich. |
|
Für große Unternehmen sind
Kostenvorteile, aber auch der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften ein vergleichsweise
wichtiges Kooperationsmotiv, für kleine Unternehmen sind Netzwerkvorteile bedeutsamer.
Allerdings unterscheiden
sich die Motive zwischen verschiedenen Kooperationsformen und Unternehmenstypen.
So sind für vertragliche Kooperationen (insbesondere Subaufträge) Kostenmotive nach
der Marktnähe und vor der Kundennähe das zweitwichtigste Motiv. Für Unternehmen
mit einem Standort in der österreichischen CENTROPE (Wien, Niederösterreich, Burgenland)
sind Netzwerkvorteile etwas wichtiger, während tschechische Unternehmen häufig nicht
näher spezifizierte andere Motive als ausschlaggebend für eine Kooperation nennen.
Außerdem sind für junge Unternehmen die Überwindung von Markteintrittsbarrieren,
die Sicherung von Bezugsquellen, aber auch die Sicherung von F&E-Kapazitäten
etwas wichtiger als für den Durchschnitt der Unternehmen. Die wichtigsten Unterschiede
ergeben sich hinsichtlich der Unternehmensgröße: Große Unternehmen messen Kostenvorteilen
und dem Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften größere Bedeutung bei als kleine
Unternehmen. Für kleinere Unternehmen spielen hingegen auch die Netzwerkvorteile
der Region eine wesentliche Rolle.
Probleme ergeben sich in
Unternehmenskooperation gemäß der Befragung nur selten. Am häufigsten wurden hier
in der Unternehmensbefragung Wechselkursschwankungen (rund 8% der Unternehmen) und
Mentalitätsunterschiede genannt. Das Gewicht der Wechselkursschwankungen war dabei
wesentlich höher als in anderen Unternehmensbefragungen in der Region (Huber – Kletzan, 2000): Die vorliegende Befragung fand Ende 2010
kurz nach der Wirtschaftskrise statt, als die erheblichen Wechselkursschwankungen
in einigen ostmitteleuropäischen Ländern noch nachwirkten. Weitere Hindernisse sind
Sprachbarrieren und Finanzierungsprobleme, während Probleme beim Transfer von Arbeitskräften
zwischen den Ländern eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Die Kooperationstätigkeit
scheint somit in der CENTROPE wenig problembehaftet zu sein.
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Abbildung 4: Probleme bei Unternehmenskooperationen |
Nennungen in
% aller meldenden Unternehmen, 2010 |
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Q: WIFO-Unternehmensbefragungen im Rahmen der Projekte FAMO, LAMO und AFLA, WIFO-Berechnungen. Mehrfachnennungen möglich. |
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Unternehmen mit vertraglichen
Kooperationen, dem Standort Ungarn und in teilweise ausländischem Besitz sowie kleinere
Unternehmen haben häufiger Probleme in ihren Kooperationsbeziehungen.
Interessanterweise sind
Subaufträge und Franchising-Beziehungen etwas häufiger mit Problemen behaftet als
Kapitalverflechtungen. 11% der Unternehmen mit solchen vertraglichen Kooperationen
(im Gegensatz zu 5% mit Kapitalverflechtungen) gaben an, Probleme mit den Wechselkursrisiken
zu haben, und 9,5% dieser Unternehmen (Kapitalverflechtungen: 4,1%) hatten Probleme
mit der unterschiedlichen Mentalität der Partner. Wechselkursschwankungen verursachten
22% der kooperierenden Unternehmen in der ungarischen CENTROPE-Region Probleme.
Dies dürfte auf die schwierige ökonomische Lage in Ungarn zum Zeitpunkt der Befragung
zurückzuführen sein.
Auch hier sind die Größe
und das Alter der Unternehmen von Bedeutung: Kleinere Unternehmen (mit weniger als
10 Beschäftigten) verzeichneten häufiger Probleme. Über 12% dieser Unternehmen hatten
zum Zeitpunkt der Befragung Probleme mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, der
Qualität ihrer Partnerunternehmen und generell Kulturunterschieden. Ähnlich haben
auch jüngere Unternehmen häufiger Probleme mit annähernd allen Aspekten der grenzüberschreitenden
Kooperation.
Insgesamt wollten zum Zeitpunkt
der Befragung 9,2% der Unternehmen in den nächsten fünf Jahren ihre Kooperationstätigkeiten
ausweiten; dieser Anteil lag aber unter den Unternehmen mit ausländischen Eigentümern
bei 19,5%. Überdurchschnittlich war er auch für Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten,
für Einzelunternehmen und für Unternehmen mit einem Betriebsalter von 5 bis 9 Jahren
sowie für Unternehmen mit Standort in den neuen EU-Ländern.
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Abbildung 5: Unternehmen mit zusätzlichen
Kooperationswünschen in den nächsten 5 Jahren |
Nennungen in
% aller meldenden Unternehmen, 2010 |
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Q: WIFO-Unternehmensbefragungen im Rahmen der Projekte FAMO, LAMO und AFLA, WIFO-Berechnungen. Mehrfachnennungen möglich. |
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Künftig wollen die Unternehmen
etwas häufiger derzeit vertragliche Kooperationen eingehen.
Die Wünsche nach (zusätzlichen)
Kooperationen beziehen sich häufiger auf vertragliche Kooperationen als bisher:
2,4% der Unternehmen wollten in den nächsten fünf Jahren zusätzliche vertragliche
Kooperationen eingehen, 5% eine Kapitalverflechtung, und 1,8% wollten beide Formen
ausweiten.
Die CENTROPE-Region ist
einer der wichtigsten Standorte für ausländische Direktinvestitionen in der EU.
Die Verflechtungen der Unternehmen innerhalb der Region, aber auch deren Integration
in internationale Forschungs- und Entwicklungsnetzwerke erscheint allerdings noch
ausbaufähig.
Die Wirtschaftspolitik
steht in der CENTROPE damit – abgesehen
von der Notwendigkeit, die Attraktivität für ausländische Investoren zu erhalten
und wenn möglich auszubauen – vor zwei
wesentlichen Herausforderungen: Zum einen müssen die oftmals jungen Direktinvestitionen
in der Region verankert werden und somit weiträumige Netze um kleinräumige Netzwerke
ergänzt werden. Die bisherige Kooperationstätigkeit multinationaler Unternehmen
in der Region deutet auf ein gewisses Interesse dieser Unternehmen an einer solchen
Integration hin.
Zum anderen gilt es aber
auch, die bestehenden intraregionalen Unternehmenskooperationen zu verdichten und
die Integration in internationale F&E-Netzwerke voranzutreiben. Je nach Zielsetzung
bestehen hier für die verschiedenen Unternehmenstypen recht unterschiedliche Interessenslagen,
die in einem entsprechenden Politikdesign berücksichtigt werden müssen. Eine Strategie
zur Förderung regionaler Netzwerke muss daher stark zielgruppenorientiert sein.
Vor allem kleine, aber auch junge Unternehmen sind aufgrund ihrer kleinräumigen
Aktivitäten eine besonders interessante, aufgrund ihrer oftmals größeren Probleme
in Kooperationen jedoch auch eine sehr betreuungsintensive Zielgruppe.
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Cross-border Direct Investment and Entrepreneurial
Cooperation Within CENTROPE – Summary |
The CENTROPE region, spanning the Austrian Länder of Vienna, Lower Austria and Burgenland, the Western Hungarian administrative units of Győr-Moson-Sopron and Vas, the Czech region of South Moravia and the Slovak self-governing regions of Bratislava and Trnava, is an important location for foreign direct investment (FDI) within the European Union. At 0.16 FDI projects per 1,000 inhabitants between 2003 and 2010, it ranks among the top players in Europe. Bratislava and Vienna are frontrunners when it comes to service investment projects. Out of a total of 271 NUTS-2 regions in Europe, Bratislava counts the highest number of FDI projects in the field of commercial and transport services (compared to 12th place for Vienna). Regarding FDI in company headquarters and corporate services, Vienna ranks 8th (with 7th place for Bratislava). In contrast, investment in fixed assets dominates in the other regions of the new member countries. The regions of Győr-Moson-Sopron, Vas, Trnava and Southern Moravia are all among the 50 of altogether 1,303 NUTS-3 regions that accounted for the largest part of FDI made in technology-intensive industries in 2003-2010. A survey of companies in the region, however,
found that the regions' integration in international R&D networks still has
some room for expansion, and that internal regional networking was still limited.
Only about 7 percent of the cooperation ventures covered by the survey deal with
R&D and only 36 percent of these collaborations are intraregional. |
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[a]) Wie die ökonomische Literatur betont, hängen die positiven Effekte der Direktinvestitionen von den Charakteristika der Investitionen, der Empfängerregion, aber auch der Sektoren ab. Einen Literaturüberblick bieten z. B. Crespo - Fontoura (2005).
[b]) Das Projekt "FAMO - Fachkräftemonitoring. Regelmäßige Erhebung des Angebots und des Bedarfs an Fachkräften in der Grenzregion Ostösterreichs mit der Slowakei" wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im "Programm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Slowakei-Österreich 2007-2013" gefördert und vom österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie vom Ministerium für Bauwesen und Regionalentwicklung der Slowakischen Republik kofinanziert (Huber, 2009, Pennerstorfer, 2009).
[c]) Das Projekt "AFLA - Arbeitskräftemobilität und Fachkräftebedarf nach der Liberalisierung des österreichischen Arbeitsmarktes" wurde vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz im Rahmen der Vorbereitungen auf das Auslaufen der Übergangsfristen im Mai 2011 finanziert (Nowotny, 2011, Pennerstorfer, 2011).
[d]) CENTROPE, Euregio MAHL (Maastricht, Aix-la-chapelle, Hasselt, Lüttich), Öresund-Region, grenzüberschreitende Region Lille, Region Straßburg–Offenburg, Stadtregion Luxemburg, schlesisch-mährische Grenzregion, Region Nizza–Monaco–San Remo, Region Saarbrücken (definiert aufgrund einer Studie des ESPON-Programms, Chilla et al., 2010; siehe dazu auch Huber, 2011).
[e]) Im Gegensatz zu anderen Studien nahmen auch kleine Unternehmen (sogar Betriebe ohne unselbständig Beschäftigte) und auch Dienstleistungsunternehmen teil. Insgesamt hatten 45% der befragten Unternehmen weniger als 10 Beschäftigte, 56,1% stellten Marktdienstleistungen bereit (Pennerstorfer, 2011, Römisch et al., 2011).
[f]) 31,6% der Kooperationen bestanden seit weniger als 5 Jahren, 40,9% aber schon seit 10 Jahren oder länger. Mehr als die Hälfte der Kooperationspartner (51,2%) waren kleine Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten (Römisch et al., 2011).
[g]) Das in allen Kategorien wichtigste Kooperationsland ist auch hier Deutschland. In dieses Land gehen 225 der erhobenen Kapitalverflechtungen, 131 der vertraglichen Kooperationen und 60% der anderen Kooperationen.