Yvonne Wolfmayr
Österreichs Außenhandel mit den EU-Beitrittsländern
Die Europäische Union wird am 1. Mai
2004 um 10 Länder erweitert. Durch Assoziationsabkommen ist deren
Industriewarenhandel mit der EU bereits jetzt fast vollständig liberalisiert.
Die Beitrittsländer stehen Österreich in dreifacher Weise gegenüber: als
Konkurrenten, als Markt mit neuen und wachsenden Absatzchancen und als
kostengünstige Partner in einer vertikalen internationalen Arbeitsteilung. Der
vorliegende Beitrag analysiert, die Struktur und Entwicklung des Außenhandels
seit Anfang der neunziger Jahre sowie die Position der österreichischen
Industrie auf diesen Märkten.
Begutachtung: Fritz Breuss, Helmut Kramer,
Jan Stankovsky • Wissenschaftliche Assistenz: Gabriele Wellan • E-Mail-Adressen:
Yvonne.Wolfmayr@wifo.ac.at, Gabriele.Wellan@wifo.ac.at
INHALT
Österreichs Außenhandel mit den
Beitrittsländern
Gute Marktstellung in
den MOEL
Sektorstruktur des Außenhandels mit den EU-Beitrittsländern
Vorteile
anspruchsvoller, skillintensiver und qualitätsorientierter Branchen
Vertikale
Arbeitsteilung verbessert Wettbewerbsfähigkeit auch in anspruchsvollen
Produktgruppen
Vor- und Nachteile
nach Branchentypen
Steigender Anteil von
Zwischenprodukten im Handel mit den Beitrittsländern
Intra-industrieller
Handel (IIT) nimmt stark zu
VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN
Übersicht 1: Österreichs Warenhandel mit
den 10 EU-Beitrittsländern 2002
Übersicht 2: Marktposition in den 10 EU-Beitrittsländern
im Vergleich.
Übersicht 3: Österreichs Stellung im
Außenhandel nach Branchentypen
Übersicht 4: Branchenstruktur des
österreichischen Außenhandels mit den 10 EU-Beitrittsländern
Übersicht 5: Zwischenprodukte im
Außenhandel Österreichs mit den 10 EU-Beitrittsländern
Übersicht 6: Handel mit Zwischenprodukten nach
Branchen
Übersicht 7: Intra-industrieller Handel
mit den 10 EU-Beitrittsländern
Übersicht 8: Intra-industrieller Handel
mit den 10 EU-Beitrittsländern nach Branchen
Übersicht 9: Intra-industrieller Handel
mit den 10 EU-Beitrittsländern nach Branchentypen
Abbildung 1: Standardisierte Marktanteile
2002
Am 1. Mai 2004 treten zehn Staaten der EU
bei. Die "Beitrittsländer" sind neben den acht ostmitteleuropäischen
Staaten (MOEL) Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn
und Slowakei auch Malta und Zypern. Mit einigen dieser Länder, insbesondere den
Nachbarstaaten, hat die österreichische Wirtschaft seit der Ostöffnung 1989 und
der radikalen Westorientierung aller früheren Planwirtschaften nach dem Zerfall
der Integrationsgemeinschaft der Region (RGW) intensive Wirtschaftsbeziehungen
aufgebaut. Der Handel mit diesen Staaten insgesamt, aber insbesondere die
Nachfrage aus den Nachbarstaaten wurde zur bedeutenden Stütze für die
österreichische Exportwirtschaft. Darüber hinaus nimmt die Wirtschaftsverflechtung
mit diesen Ländern über Direktinvestitionen ständig zu (Hunya - Stankovsky, 2004)[a]). Durch die Ostöffnung rückte
Österreich aber auch aus einer geopolitischen Randlage in die Mitte eines
wirtschaftlich und politisch zusammenwachsenden Raumes; dadurch erhöhte sich
die Standortattraktivität erheblich (Stankovsky - Wolfmayr-Schnitzer, 1996, Mayerhofer - Wolfmayr-Schnitzer, 1997).
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass
Österreich zu den Nettogewinnern der Ostöffnung zählt. Die Nachbarländer waren
an diesem Ergebnis überproportional beteiligt: Im Handel mit den fünf
ostmitteleuropäischen Ländern (MOEL 5) - Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn
und Slowenien - erwirtschaftete Österreich 2002 einen Überschuss
von 1,6 Mrd. €. Allein der Handel mit diesen fünf Ländern trug
maßgeblich zur Dämpfung des Defizits in der österreichischen Handelsbilanz bei.
In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre betrug der positive Saldo im
Warenverkehr mit den MOEL 5 rund 0,8% des BIP. Auch die bisher
vorliegenden Simulationsanalysen zu den Effekten der Ostöffnung bzw. einer EU-Osterweiterung
deuten vorwiegend positive Wachstumsimpulse für die österreichische Wirtschaft
auf makroökonomischer Ebene an (Breuss - Schebeck, 1996, 1998, Breuss, 2001, 2002, 2003).
Die Mehrheit der österreichischen Unternehmen hat sich damit an die neuen
Bedingungen gut angepasst und die Chancen genutzt; die positive Gesamtbewertung
verdeckt aber die teilweise großen Anpassungsprobleme in einigen der weniger
wettbewerbsfähigen Produktbereiche.
Der vorliegende Beitrag zeigt die Bedeutung der
einzelnen Beitrittsländer für den österreichischen Außenhandel und erläutert
Struktur und Entwicklung des Außenhandels seit 1993 sowie die Position
österreichischer Industrieunternehmen auf diesen
Märkten[b]). Die Struktur des Handels mit den
Beitrittsländern wurde auch im Lichte zweier Phänomene analysiert: einer
fortschreitenden internationalen vertikalen Arbeitsteilung (internationale
Aufspaltung des Produktionsprozesses, Outsourcing), die eine immer tiefere
Spezialisierung mit sich bringt, sowie eines Wandels vom vorwiegend inter-industriellen
Handel (einzelne Länder spezialisieren sich je nach Ausstattung mit
Produktionsfaktoren und Ressourcen auf einzelne Branchen) zu einem intra-industriellen
Handel mit Spezialprodukten innerhalb derselben Branchen. Die Untersuchung
bezieht sich dabei überwiegend auf die österreichische Industrie - den dem internationalen Wettbewerb
am stärksten ausgesetzten Sektor[c]).
Der EU-Beitritt der zehn Länder schließt an
einen langen und weitreichenden Prozess der Handelsliberalisierung mit diesen
Staaten im Laufe der neunziger Jahre an und ist damit als Abschluss bzw.
Weiterführung einer bereits weit fortgeschrittenen Wirtschaftsintegration zu
sehen. Diese Entwicklung hat die Wirkungen einer Erweiterung zumindest für
Industrieprodukte großteils vorweggenommen, sodass der EU-Beitritt dieser
Länder die Wettbewerbsposition der österreichischen Unternehmen nicht
nachhaltig verändern, sondern allenfalls die bereits seit der Ostöffnung
sichtbaren Trends verstärken wird (siehe dazu den Kasten
"Außenhandelsrelevante Veränderung der institutionellen Rahmenbedingungen
durch die EU-Erweiterung").
Schon vor der Ostöffnung 1989 baute Österreich
in den wirtschaftlichen Ost-West-Beziehungen spezifische Wettbewerbsvorteile
und Kenntnisse auf und nahm eine Brückenfunktion zu den Ostmärkten wahr. Diesen
Informationsvorsprung nutzte die Wirtschaft vor allem in den ersten Jahren nach
dem Umbruch zu ihrem Vorteil; früher als die Konkurrenten investierten viele
Unternehmen in die neuen Märkte, Österreich - vor allem Wien - wurde zu einem bevorzugten Standort
für "Osteuropazentralen" (Stankovsky - Wolfmayr-Schnitzer, 1996, Mayerhofer - Wolfmayr-Schnitzer, 1997), und der Handel mit dieser Region
beeinflusste den Außenhandel Österreichs nachhaltiger und auch schneller als
allgemein erwartet (Stankovsky, 1998). Rund 70% des österreichischen
Handels mit den Transformationsländern entfielen 2002 auf die acht
zentraleuropäischen Beitrittsländer, 68% allein auf die MOEL 5, die damit
den wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung leisteten. Für die Gruppe der
zehn Beitrittsländer einschließlich Maltas und Zyperns errechnet sich im Jahr
2002 ein Anteil an den österreichischen Gesamtexporten von 12,5% und an den
Importen von 10,1%. Ab Mai 2004 werden demnach drei Viertel des
österreichischen Außenhandels (73% der Exporte, 76% der Importe)
innergemeinschaftlicher Warenaustausch mit den wesentlichen Merkmalen des
Binnenhandels sein.
Die Nachfrage aus den Beitrittsländern trug
maßgeblich zum Wachstum des österreichischen Außenhandels bei: Der Zuwachs der
Exporte in diese Länder war in der hier untersuchten Periode 1993 bis 2002 mit
12,6% p. a. deutlich höher als jener der Gesamtexporte (+9,6%). Damit
verdreifachte sich die Ausfuhr innerhalb dieser neun Jahre, und der Anteil der
Beitrittsländer stieg von 9,8% (1993) auf 12,5% (2002; Übersicht 1).
Überdurchschnittlich expandierten auch die
Importe Österreichs aus den Beitrittsländern. Mit +14,6% p. a. war die
Rate doppelt so hoch wie für den Gesamtimport Österreichs (+7,3%), 2002
erreichte die Einfuhr aus den Beitrittsländern 7,8 Mrd. €. Der Anteil
der Erweiterungsländer an der Einfuhr insgesamt vergrößerte sich von 5,6% 1993
auf 10,1% im Jahr 2002. Dies ist auch ein deutliches Zeichen für die
erfolgreiche Transformation der früheren Planwirtschaften, mit der ein
tiefgreifender Wandel der Exportstruktur und eine Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit einhergingen. Hohe ausländische Direktinvestitionen in den
Transformationsländern waren dabei ein bedeutender Faktor der Exportperformance
dieser Länder. Trotz der größeren Dynamik der Importe stieg der
Exportüberschuss Österreichs im Handel mit den Beitrittsländern von
1,0 Mrd. € 1993 auf 1,9 Mrd. € 2002.
|
|||||||||||
Übersicht 1: Österreichs Warenhandel mit den
10 EU-Beitrittsländern 2002 |
|||||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Export |
Import |
Handelsbilanz |
Export |
Export |
Import |
Handelsbilanz |
Unit Value |
Industriewaren1) |
||
|
|
|
|
|
Export |
Import |
Export |
Import |
|||
|
Mio. € |
Anteile am Gesamtexport in % |
Index 1993 = 100 |
Veränderung 1993/2002 in Mio. € |
€ je kg |
Anteile am Gesamtexport bzw. -import in % |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
5 MOEL |
9.348 |
7.702 |
1.646 |
12,1 |
284,4 |
340,2 |
623,3 |
1,413 |
0,428 |
98,1 |
91,8 |
Tschechien |
2.248 |
2.236 |
12 |
2,9 |
272,6 |
336,9 |
-149,1 |
1,485 |
0,341 |
98,4 |
89,3 |
Slowakei |
1.066 |
1.200 |
-134 |
1,4 |
358,3 |
525,2 |
-203,1 |
1,228 |
0,384 |
98,1 |
95,5 |
Ungarn |
3.336 |
2.557 |
779 |
4,3 |
277,3 |
324,9 |
363,0 |
1,661 |
0,639 |
99,1 |
94,7 |
Slowenien |
1.398 |
784 |
614 |
1,8 |
282,5 |
319,6 |
364,7 |
0,916 |
1,255 |
95,6 |
98,0 |
Polen |
1.302 |
926 |
375 |
1,7 |
278,3 |
272,4 |
247,8 |
1,861 |
0,251 |
97,8 |
79,5 |
Baltikum |
220 |
70 |
150 |
0,3 |
1.859,5 |
705,8 |
148,2 |
3,296 |
0,941 |
99,5 |
94,9 |
Estland |
69 |
22 |
47 |
0,1 |
2.788,9 |
924,2 |
46,5 |
6,390 |
1,542 |
99,7 |
96,8 |
Lettland |
80 |
20 |
60 |
0,1 |
1.700,0 |
547,1 |
58,6 |
2,634 |
1,117 |
99,1 |
95,8 |
Litauen |
72 |
28 |
44 |
0,1 |
1.528,9 |
721,1 |
43,0 |
2,780 |
0,658 |
99,7 |
92,7 |
Malta |
21 |
9 |
12 |
0,0 |
336,7 |
159,9 |
11,3 |
1,811 |
34,433 |
98,1 |
99,9 |
Zypern |
105 |
5 |
100 |
0,1 |
567,4 |
89,6 |
87,1 |
10,483 |
1,066 |
99,6 |
44,4 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10 EU-Beitrittsländer |
9.694 |
7.787 |
1.908 |
12,5 |
291,7 |
340,7 |
869,9 |
1,446 |
0,431 |
98,2 |
91,8 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Welt |
77.400 |
77.104 |
296 |
100,0 |
228,0 |
187,8 |
7.399,0 |
1,802 |
1,103 |
95,6 |
90,9 |
Q: WIFO-Datenbank laut
Statistik Austria. - 1) NACE 15
bis 36. |
|||||||||||
|
Die Bedeutung der Märkte und die Entwicklung
des Außenhandels innerhalb der Gruppe der Beitrittsländer sind sehr
unterschiedlich. Österreichs Handelsbeziehungen konzentrierten sich bisher auf
die MOEL 5 (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien). Die Exporte
in diese Länder stiegen von 1993 bis 2002 um das 2,8-fache, die Importe
erhöhten sich um etwa das 3½-fache. Der Exportanteil der Region vergrößerte
sich von 9,7% auf 12,1%, der Importanteil von 5,5% auf 10,0%. Der österreichische
Handelsbilanzüberschuss mit den MOEL 5 betrug im Jahr 2002 1,6 Mrd. €.
Mit Ausnahme der Slowakei erwirtschaftet Österreich mit jedem Land dieser
Gruppe einen Exportüberschuss, den höchsten mit Ungarn und Slowenien. Ungarn
ist für österreichische Exporte der wichtigste Markt in den MOEL 5 und
rangiert mit 4,3% der Gesamtexporte (2002) an der siebenten Stelle
österreichischer Exportdestinationen. Tschechien ist der zweitwichtigste Markt
in Ost-Mitteleuropa, besonders dynamisch entwickelte sich aber der Außenhandel
mit der Slowakei: Die Exporte stiegen um das 3½-fache, die Importe um mehr als
das 5-fache. Mit der lebhaften Steigerung der Importe drehte sich die
Handelsbilanz mit der Slowakei 1999 in ein Defizit. Auch der Exportüberschuss
mit Tschechien verringert sich seither stetig. Nach Slowenien exportiert
Österreich etwa gleich viel wie nach Polen, das der weitaus größere Markt ist.
Die anderen Beitrittsländer spielen im
österreichischen Außenhandel bisher eine unbedeutende Rolle, ihr Anteil am
Gesamthandel übersteigt nicht die 0,1%-Marke. Die Erweiterung der EU um die
baltischen Länder sowie Malta und Zypern dürfte damit insgesamt nur eine
geringe wirtschaftliche Bedeutung für Österreich haben. Ausgehend von dem sehr
niedrigen Niveau des bilateralen Handels entwickelt sich die Ausfuhr in die
baltischen Länder jedoch sehr dynamisch. Eine aktuelle Studie des WIFO zeigt,
dass viele Unternehmen die Märkte im Baltikum als sehr interessant einstufen
und sich in Zukunft wichtige Marktpotentiale für österreichische Unternehmen
ergeben könnten (Wolfmayr - Stankovsky,
2003).
Aus einem Vergleich der Unit Values (Erlös je
Mengeneinheit) im Export und Import mit den Beitrittsländern wird deutlich,
dass insgesamt nach wie vor höherwertige Waren aus Österreich gegen billigere
Importgüter getauscht werden. Slowenien und insbesondere Malta sind hier
Ausnahmen (Übersicht 1). Die Unit Values der österreichischen Exporte in
die Beitrittsländer als Gruppe sind etwa dreimal so hoch wie jene der Importe.
|
Außenhandelsrelevante Veränderung der
institutionellen Rahmenbedingungen durch die EU-Erweiterung |
Die ersten Schritte zur engen wirtschaftlichen Anbindung der
ostmitteleuropäischen Staaten an die EU wurden mit den EU-Assoziationsabkommen
("Europaabkommen") bereits in den frühen neunziger Jahren gesetzt.
Die den Außenhandel betreffenden Teile wurden über
"Interimsabkommen" für Ungarn, Polen und die CSFR schon im Jahr
1992, für Lettland, Estland und Litauen im Jahr 1995 und für Slowenien 1997
in Kraft gesetzt. Auch Österreich, das bis 1995 nicht EU-Mitglied war,
schloss gemeinsam mit den anderen EFTA-Ländern Freihandelsabkommen mit den
Ländern Ost-Mitteleuropas ab, die sich inhaltlich eng an den Europaabkommen
orientierten (Stankovsky, 1992, 1994A, Breuss, 2003). Als
Österreich mit dem EU-Beitritt 1995 das handelspolitische System der Union einschließlich
der Europaabkommen übernahm (Stankovsky, 1994B), änderten sich die
handelspolitischen Rahmenbedingungen in Bezug auf diese Länder damit kaum. In den Europaabkommen wurde die Errichtung einer Freihandelszone für
Industriewaren in einem Zeitraum von 10 Jahren vereinbart. Von EU-Seite
wurden die Zölle und Mengenbeschränkungen für die meisten
Industriewarenimporte bereits beim Inkrafttreten der Verträge abgeschafft,
seit 1998 bestehen keinerlei Einfuhrbeschränkungen für Industriegüter aus den
zentraleuropäischen Beitrittsländern. Den Beitrittskandidaten wurden in den
Assoziationsverträgen längere Übergangsfristen gewährt, die aber bis 2002 in
Bezug auf Industriewaren ebenfalls bereits abgelaufen sind. Daher wird der
Beitritt auch den handelspolitischen Rahmen in Bezug auf den
Industriewarenhandel der EU kaum verändern. Mit Malta schloss die EU bereits 1971 ein Assoziationsabkommen ab.
Dieses sah die Errichtung einer Zollunion in zwei Fünfjahresplänen vor;
dieses Ziel wurde aber bis jetzt nicht erreicht. Auch Zypern und die EU sind
seit 1973 durch ein Assoziationsabkommen verbunden, das die Errichtung einer
Zollunion bis 2003 vorsah. Im Jahr 1990 beantragten Malta und Zypern den EU-Beitritt. Die
einzelnen ostmitteleuropäischen Länder stellten diesen Antrag zwischen 1994
(Ungarn, Polen) und 1996 (Slowenien), nachdem anlässlich des Europäischen
Rates in Kopenhagen 1993 die Kriterien für eine Aufnahme neuer
Mitgliedstaaten definiert ("Kopenhagener Kriterien") worden waren.
Die Beitrittsverhandlungen wurden zunächst im März 1998 mit sechs und im
Februar 2000 dann mit 12 Kandidatenländern eröffnet und im Dezember 2002
anlässlich des Europäischen Rates in Kopenhagen mit den
10 Beitrittsländern erfolgreich abgeschlossen. Die Verhandlungen mit Rumänien
und Bulgarien werden mit dem Ziel fortgesetzt, die beiden Staaten 2007 als
Mitglieder in die Europäische Union aufzunehmen. Kroatien stellte am
21. Februar 2003 den Beitrittsantrag zur Europäischen Union. Über die
Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei soll anlässlich des
Europäischen Rates im Dezember 2004 aufgrund eines Berichtes und einer
Stellungnahme der Kommission zur Erfüllung der politischen Kriterien von
Kopenhagen beschlossen werden. Mit dem EU-Beitritt treten die Beitrittsländer in die Zollunion der EU
ein. Da die Freihandelszone für Industriewaren im Rahmen der
Assoziationsabkommen bereits heute vollständig etabliert ist, ergeben sich
dadurch folgende handelspolitisch relevante Veränderungen (Stankovsky,
2000, Mayerhofer
-
Palme, 2001, Breuss,
2003): ·
Mit dem Beitritt entfallen für die neuen Mitgliedsländer die
Ursprungsregeln; damit wird ein zollfreier Export auch für Waren möglich
sein, die unter Verwendung von Vorprodukten aus Drittländern außerhalb der
bisherigen Ursprungs-Präferenzzone (etwa aus der Ukraine, Kroatien, den USA,
dem Fernen Osten oder den Entwicklungsländern) hergestellt werden1). ·
Der Abbau von Grenzkontrollen für den gewerblichen Verkehr bedeutet
eine Senkung der Transaktionskosten durch kürzere Wartezeiten an den Grenzen sowie
den Entfall von Verwaltungsakten (z. B. im Zusammenhang mit
Ursprungsregeln)2). ·
Durch die Übernahme des Gemeinsamen Zolltarifs (GZT) der EU werden die
bisher bestehenden Zollvorteile der EU-Länder auf MOEL-Märkten gegenüber den
meisten Drittstaaten in vielen Produktbereichen reduziert. In einigen neuen
Mitgliedsländern (baltische Staaten) bedeutet die Übernahme aber sogar eine
Anhebung der Zollsätze; dies könnte Kompensationsforderungen von Drittstaaten
auslösen. ·
Technische Handelshindernisse werden durch die Übernahme des Acquis
Communautaire abgebaut. Die damit verbundene Harmonisierung der Rechtsnormen
beseitigt Wettbewerbsverzerrungen durch unterschiedliche Umwelt-, Sicherheits-
und Sozialstandards und lässt langwierige Zertifizierungspflichten sowie
unterschiedliche Bestimmungen zu Kennzeichnung, Verpackung,
Produktzusammensetzung und Produkthaftung wegfallen3). ·
Auch im Agrarhandel werden Handelshemmnisse beseitigt. Im Gegensatz zu
den Industrieprodukten wurde eine Freihandelszone im Agrarbereich bis zum EU-Beitritt
noch nicht vollständig realisiert. Vorteile können daraus für Teile der
österreichischen Industrie vor allem durch einen günstigeren
Vorleistungsbezug von Rohstoffen erwartet werden. Die Nahrungsmittelindustrie
etwa rechnet mit guten Absatzchancen durch den freien Zugang zu neuen
Märkten. ·
Die Möglichkeit zu Antidumpingmaßnahmen sowie zur Anwendung der in den Europaabkommen vorgesehenen
Schutzklauseln und zeitlich befristeten Schutzmaßnahmen fällt weg. Mit dem EU-Beitritt
der Länder wird ihre Handelspolitik durch das Wettbewerbsrecht der EU
ersetzt. 1) Die paneuropäische Ursprungszone umfasst seit 1997 die
derzeitigen 15 EU-Länder, die vier EFTA-Länder (Schweiz, Liechtenstein,
Island und Norwegen) sowie die Türkei. - 2) Die Grenzübertrittskosten
werden auf Basis der Erfahrungen im Handel zwischen EU-Ländern vor der
Realisierung des Binnenmarktes auf 1% bis 1,7% (Cawley - Davenport, 1988) des Handelsvolumens geschätzt (vgl. Mayerhofer
- Palme, 2001). Breuss (2003) errechnet Kosten von rund 5%. - 3) Schätzungen
zum Rückgang der Handelskosten, die neben der Verringerung der
Grenzübertrittskosten auch diese Art der Kosten berücksichtigen, liegen
zwischen -2,5% (Harrison -
Rutherford -
Tarr, 1996) und -10% (Baldwin - Francois - Portes, 1997). |
|
Unit Values bzw. deren Veränderung sind
wichtige Erfolgsindikatoren im Außenhandel, die die "Qualität" der
Exportwaren und auch die Marktstärke des Exportlandes widerspiegeln. Für
hochaggregierte Daten (z. B. Gesamtexport) zeigt allerdings der Unit Value
nicht (nur) die "Qualität" der Waren bzw. die Position eines Landes
in verschiedenen Preis- oder Qualitätssegmenten an, sondern auch die sektorale
Außenhandelsspezialisierung. So entfällt etwa mehr als ein Drittel der
österreichischen Importe aus Slowenien auf Maschinen und Metallerzeugnisse mit
relativ hohem Unit Value. Gleiches gilt für Malta - auch hier sind im österreichischen
Import Güter aus "hochwertigen" Bereichen wie der Medizin-, Mess-,
Regelungs- und Steuertechnik sowie der Nachrichtentechnik besonders stark
vertreten[d]).
Übersicht 1 zeigt, dass der Handel mit den
Beitrittsländern nahezu ausschließlich Industriewaren umfasst. Seit dem Umbruch
1989 hat sich die Warenstruktur der österreichischen Importe aus den
Transformationsländern tiefgreifend verändert: Waren in der
planwirtschaftlichen Ära hauptsächlich österreichische Industriewaren gegen Roh-
und Brennstoffe aus dem Osten getauscht worden, so erreichte der Anteil der
Industriewaren am Import aus diesen Beitrittsländern (mit Ausnahme Polens) 2002
bereits über 90%.
|
|||||||||
Übersicht 2: Marktposition in den 10 EU-Beitrittsländern
im Vergleich |
|||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2002 |
||||||||
|
Österreich |
Deutschland |
Italien |
Niederlande |
Schweden |
Finnland |
Norwegen |
Dänemark |
Schweiz |
|
Marktanteile am OECD-Export in % |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
5 MOEL |
8,2 |
42,1 |
10,8 |
4,9 |
2,2 |
1,3 |
0,8 |
1,3 |
2,0 |
Tschechien |
7,4 |
50,6 |
7,0 |
4,4 |
1,5 |
0,7 |
1,3 |
0,7 |
2,1 |
Slowakei |
12,0 |
44,3 |
11,4 |
3,9 |
1,5 |
0,9 |
0,2 |
0,7 |
2,0 |
Ungarn |
12,5 |
40,6 |
10,2 |
4,1 |
1,7 |
1,3 |
0,1 |
0,8 |
1,8 |
Slowenien |
15,7 |
25,8 |
24,7 |
3,6 |
1,0 |
0,4 |
0,1 |
0,5 |
2,0 |
Polen |
3,3 |
39,8 |
10,9 |
6,4 |
3,5 |
2,0 |
1,0 |
2,3 |
2,0 |
Baltikum |
2,0 |
27,0 |
8,2 |
4,8 |
10,2 |
16,6 |
1,8 |
5,3 |
1,3 |
Estland |
1,8 |
16,0 |
5,8 |
3,8 |
14,6 |
32,5 |
1,7 |
4,0 |
0,7 |
Lettland |
2,8 |
30,0 |
8,2 |
5,7 |
9,6 |
11,2 |
2,3 |
5,4 |
2,5 |
Litauen |
1,7 |
34,7 |
10,2 |
5,1 |
6,7 |
6,2 |
1,6 |
6,3 |
1,2 |
Malta |
0,6 |
7,4 |
26,2 |
2,7 |
0,4 |
1,3 |
0,8 |
0,8 |
1,2 |
Zypern |
2,7 |
10,9 |
10,0 |
3,5 |
1,8 |
0,4 |
0,4 |
1,0 |
1,6 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10 EU-Beitrittsländer |
7,3 |
39,1 |
11,0 |
4,8 |
2,8 |
2,5 |
0,8 |
1,6 |
1,9 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Welt |
1,9 |
15,2 |
6,5 |
4,5 |
2,1 |
1,1 |
1,5 |
1,4 |
2,3 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Marktanteile am OECD-Export, 1994 = 100 |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
5 MOEL |
83,7 |
101,3 |
89,7 |
111,0 |
92,1 |
61,8 |
84,8 |
71,0 |
82,8 |
Tschechien |
73,3 |
99,2 |
95,9 |
125,2 |
97,9 |
48,6 |
315,5 |
63,8 |
82,9 |
Slowakei |
83,1 |
95,5 |
81,5 |
106,4 |
143,4 |
56,3 |
86,7 |
62,2 |
75,4 |
Ungarn |
75,0 |
107,9 |
91,0 |
105,4 |
62,5 |
60,7 |
98,5 |
87,5 |
64,7 |
Slowenien |
121,9 |
80,9 |
94,4 |
121,9 |
91,1 |
70,1 |
36,1 |
100,8 |
84,8 |
Polen |
101,8 |
99,9 |
99,6 |
105,4 |
101,2 |
65,3 |
50,8 |
68,5 |
100,3 |
Baltikum |
243,0 |
94,1 |
218,3 |
93,2 |
95,8 |
63,9 |
145,0 |
117,4 |
116,1 |
Estland |
273,1 |
122,5 |
240,0 |
107,7 |
96,5 |
63,6 |
204,1 |
124,3 |
190,7 |
Lettland |
272,1 |
93,8 |
206,3 |
106,9 |
92,3 |
72,7 |
142,5 |
125,4 |
297,1 |
Litauen |
198,9 |
79,8 |
203,3 |
74,4 |
115,7 |
89,3 |
113,5 |
103,5 |
51,0 |
Malta |
189,4 |
61,2 |
61,3 |
111,0 |
105,9 |
341,7 |
51,9 |
35,2 |
175,4 |
Zypern |
453,3 |
49,0 |
92,0 |
112,0 |
70,9 |
78,8 |
17,8 |
83,0 |
106,0 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10 EU-Beitrittsländer |
87,9 |
101,5 |
85,3 |
111,4 |
99,5 |
74,5 |
83,1 |
81,2 |
86,4 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Welt |
119,7 |
102,2 |
98,7 |
88,6 |
97,3 |
110,2 |
126,3 |
98,6 |
92,0 |
Q: WIFO-Datenbank laut
UNO. |
|||||||||
|
Österreichs Marktposition in den
Beitrittsländern spiegelt die wirtschaftliche Verflechtung mit den einzelnen
Regionen wider. Am stärksten vertreten ist Österreich in den MOEL 5. Den
höchsten Marktanteil erreichte Österreich im Jahr 2002 dabei in Slowenien
(15,7%)[e]) vor Ungarn (12,5%), der Slowakei
(12%) sowie Tschechien (7,4%). Dagegen entfielen nur etwa 3% der Exporte der
westlichen Industriestaaten (OECD) nach Polen auf Österreich
(Übersicht 2).
|
Abbildung 1: Standardisierte Marktanteile
2002 |
|
Q: WIFO. - 1) Zweifach
standardisierter Marktanteil: , |
|
In den Nachbarstaaten ist die Marktstellung
österreichischer Exporteure deutlich stärker als jene aller Konkurrenzländer.
Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit und um den Einfluss der
unterschiedlichen Größe der verglichenen Länder auszuschalten, wurden in
Abbildung 1 die Marktanteile der Konkurrenzländer sowohl mit dem
österreichischen Marktanteil als auch mit dem jeweiligen Weltmarktanteil standardisiert[f]). Mit Österreich vergleichbare
Werte in diesen vier Ländern erreicht nur Deutschland in Tschechien, aber auch
hier liegen die deutschen Exporteure hinter Österreich zurück. Nicht so
eindeutig ist der Vorsprung Österreichs in Polen: Hier ist Deutschland stärker vertreten,
etwa gleichwertig ist die Position Italiens, Schwedens, Finnlands und
Dänemarks.
In den baltischen Ländern zeigt der Vergleich
eine noch relativ schwache Position Österreichs insbesondere gegenüber den
nordischen Ländern Finnland, Schweden, Dänemark und zum Teil Norwegen. Auch die
Position deutscher Exporteure ist im Baltikum, insbesondere in Litauen stärker
als die Österreichs. Etwas besser positioniert als Italien und die Niederlande
ist Österreich in Estland und Lettland, aber in Litauen wird Österreich auch
von diesen zwei Ländern überholt. Ein im Vergleich mit den Konkurrenzländern
marginaler Anbieter ist Österreich auf Malta, während österreichische
Exporteure auf Zypern unter den Vergleichsländern (mit Ausnahme Italiens) die
stärkste Position einnehmen. Allgemein dominieren Nachbarschaftseffekte: Die jeweils
angrenzenden Länder haben die stärkste Position inne (Abbildung 1).
Anfang der neunziger Jahre hatte Österreich
seine Marktposition auf den Märkten der MOEL 5 außergewöhnlich stark
ausgeweitet. Von diesem hohen Niveau aus waren seither in der Slowakei (rund -17%) sowie vor allem Ungarn (-25%) und Tschechien (rund -27%) Positionsverluste zu
verzeichnen (Übersicht 2). Nach der außergewöhnlichen Steigerung der
Exporte nach der Ostöffnung und mit dem Nachdrängen der Exporteure aus anderen
Ländern waren diese Einbußen teilweise unvermeidlich und sollten nicht
allgemein als Misserfolg, jedoch als Warnsignal interpretiert werden (Wolfmayr - Stankovsky, 2003). In der Slowakei etwa
nimmt der Marktanteil seit 1998 nicht weiter ab. In Ungarn behaupteten die
österreichischen Exporteure ihre starke Stellung bis 1997, verloren danach
allerdings sehr an Boden. Auch in Tschechien gingen nach einer relativ stabilen
Periode 1996 bis 1999 wieder Marktanteile verloren. In Slowenien, aber auch in
den baltischen Ländern sowie auf Malta und Zypern verbesserte Österreich seine
Marktstellung in dieser Zeit, in Polen wurde die Position gehalten.
Unter den europäischen Vergleichsländern
weiteten nur die Niederlande in allen MOEL den Marktanteil aus, die Exporteure
aus Deutschland behielten ihre Position etwa bei, jene aus Schweden waren in
der Slowakei besonders erfolgreich. Alle anderen Vergleichsländer verzeicheten
Positionsverluste.
Gemessen an der standardisierten Veränderung
des Marktanteils war Österreich relativ erfolgreich in Slowenien und vor allem
den baltischen Ländern sowie auf Malta und Zypern. Auf den wichtigsten Märkten
im Osten (Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen) schnitten hingegen die meisten
Vergleichsländer besser ab als Österreich und holten dementsprechend auf.
Die Außenhandelstheorie bietet unterschiedliche
Ansätze zur Erklärung der Spezialisierungsmuster von Ländern und der
Sektorstruktur des Außenhandels. Aus den verschiedenen theoretischen Modellen
lassen sich jeweils unterschiedliche Erwartungen über die Sektorwirkungen der
zunehmenden Integration der Beitrittsländer für Österreich ableiten. Die
Theorie definiert dabei bestimmte Branchenmerkmale, die auf die im
Produktionsprozess verwendeten Technologien und den Verarbeitungsgrad
(Qualität) einzelner Sparten innerhalb eines Sektors abstellen und die Effekte
der Integration und den Markterfolg einzelner Branchen beeinflussen. Die
unterschiedlichen Aussagen der einzelnen Theorien und Erwartungen bezüglich der
Spezialisierungsmuster im internationalen Handel sind in Wolfmayr-Schnitzer (1998,
1999) sowie Breuss
(2003) ausführlich dargestellt. Für Österreich sind daraus aufgrund der Entwicklungsunterschiede
gegenüber den Beitrittsländern Wettbewerbsvorteile vor allem im Handel mit
technologie- und humankapitalintensiven sowie informations- und wissensintensiven
Produkten zu erwarten sowie eine Spezialisierung auf qualitativ hochwertige
Produkte. Dieses Erwartungsmuster wird in einer Analyse des Außenhandels mit
den Beitrittsländern auf Sektorebene bestätigt.
Übersicht 3: Österreichs Stellung im
Außenhandel nach Branchentypen |
|||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2002 |
Veränderung 1993/2000 |
||||||
|
Erwartete Integrationseffekte1) |
Relative Handelsbilanz2) |
RCA-Werte3) |
Relative Handelsbilanz2) |
RCA-Werte3) |
||||
|
10 EU-Beitrittsländer |
Welt |
10 EU-Beitrittsländer |
Welt |
10 EU-Beitrittsländer |
Welt |
10 EU-Beitrittsländer |
Welt |
|
|
|
|
|
|
|
In Prozentpunkten |
|||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kombination des Faktoreinsatzes |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Traditionelle Sachgüterproduktion |
0 |
21,03 |
10,27 |
0,14 |
0,15 |
-34,02 |
+8,85 |
-0,57 |
-0,02 |
Arbeitsintensive Branchen |
– |
-17,95 |
2,70 |
-0,65 |
0,00 |
-3,58 |
+7,51 |
+0,17 |
-0,05 |
Kapitalintensive Branchen |
– |
2,87 |
-2,68 |
-0,23 |
-0,11 |
+8,81 |
+0,51 |
+0,42 |
-0,19 |
Marketingorientierte Branchen |
+ |
30,34 |
1,33 |
0,34 |
-0,03 |
+2,20 |
+14,92 |
+0,29 |
+0,10 |
Technologieorientierte
Branchen |
+ |
33,11 |
0,10 |
0,40 |
-0,05 |
-21,11 |
+18,29 |
-0,28 |
+0,17 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Überwiegende
Anforderungen an das nachgefragte Humankapital |
|
|
|
|
|
|
|||
Geringe Qualifikation |
– |
13,90 |
-0,30 |
-0,01 |
-0,06 |
+6,14 |
+5,72 |
+0,37 |
-0,08 |
Mittlere Qualifikation: Arbeiter |
0 |
-0,02 |
7,58 |
-0,29 |
0,10 |
-15,42 |
+14,16 |
-0,07 |
+0,09 |
Mittlere Qualifikation: Angestellte |
0 |
14,42 |
-1,78 |
0,00 |
-0,09 |
-13,93 |
+7,21 |
-0,05 |
-0,05 |
Hohe Qualifikation |
+ |
38,93 |
6,25 |
0,53 |
0,07 |
-28,38 |
+12,65 |
-0,57 |
+0,06 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Hoher Bedarf an bestimmten Vorleistungen |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Wissensintensive Dienstleistungen |
+ |
33,82 |
2,45 |
0,42 |
0,00 |
-7,24 |
+12,18 |
+0,07 |
+0,05 |
Marketing und Handel |
0 |
23,32 |
3,61 |
0,19 |
0,02 |
-37,59 |
+14,20 |
-0,70 |
+0,09 |
Transportdienstleistungen |
0 |
19,33 |
14,01 |
0,10 |
0,23 |
-6,36 |
+4,49 |
+0,11 |
-0,10 |
Sonstiges |
– |
-2,62 |
-5,08 |
-0,34 |
-0,16 |
-0,80 |
+9,20 |
+0,23 |
-0,01 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Qualitätswettbewerb:
"RQE" (revealed quality elasticity) |
|
|
|
|
|
|
|
||
Hoch |
+ |
23,59 |
2,64 |
0,19 |
0,00 |
-18,63 |
+13,96 |
-0,18 |
+0,08 |
Mittel |
0 |
12,43 |
-3,51 |
-0,04 |
-0,12 |
-14,46 |
+8,91 |
-0,06 |
-0,02 |
Niedrig |
– |
5,77 |
9,01 |
-0,17 |
0,13 |
-2,26 |
+5,55 |
+0,20 |
-0,08 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Insgesamt |
|
14,25 |
2,69 |
0,00 |
0,00 |
-11,67 |
+9,79 |
±0,00 |
+0,00 |
Q: WIFO-Datenbank laut
Statistik Austria; Klassifikation der Branchen nach Peneder (2001) und Aiginger
(2000). - 1) + . . .
begünstigt, - . . . benachteiligt,
0 . . . neutral. - 2) Weltmarktanteil
am Export in die Beitrittsländer minus Weltmarktanteil am Import aus den
Beitrittsländern, in % des Weltmarktanteils des gesamten Außenhandels
mit den Beitrittsländern (Exporte + Importe). - 3) "Revealed
Comparaitve Advantage": Logarithmus der Relation von Exporten zu
Importen einer Produktgruppe, dividiert durch jene im Gesamthandel; positiver
RCA-Wert . . . komparative Handelsvorteile. |
|||||||||
|
Bereiche, die aufgrund ihrer Branchenmerkmale
- Technologie-, Wissens- und Skillintensität - allgemein im Außenhandel Vorteile
zu erwarten haben, setzen sich auch im Handel mit den Beitrittsländern am
besten durch. Auch in diesen Branchen expandierten aber die Importe aus den
Erweiterungsländern zuletzt stärker als die österreichischen Exporte. Diese
Intensivierung des Importbezugs ist vor allem eine Folge einer weiter fortschreitenden
vertikalen Arbeitsteilung mit diesen Volkswirtschaften und des dadurch
verstärkten Bezugs von Vorleistungen und Zwischenprodukten zur Kostenreduktion.
Ein Teil des Handels ist dabei eine direkte Folge österreichischer
Direktinvestitionen und der damit verbundenen vertikalen Ausgliederung von
Produktionsstufen der österreichischen Unternehmen.
Die Analyse der Wirkungen der
Handelsintegration mit den Beitrittsländern auf Sektorebene kann auf
verschiedenen vom WIFO im Rahmen unterschiedlicher Forschungsprojekte
entwickelten Industrietypologien aufbauen (Peneder, 2001, Aiginger, 2000). Diese
"Taxonomien" sind ein geeignetes Instrument zur Untersuchung
einzelner Wirtschaftsbereiche im Hinblick auf immaterielle und qualitative
Wettbewerbsvorteile. Die Branchen der Sachgütererzeugung werden dabei nach vier
Kriterien eingeteilt (Übersicht 3):
·
Das erste Kriterium vergleicht die Zusammensetzung der im
Produktionsprozess der einzelnen Wirtschaftszweige eingesetzten
Produktionsfaktoren und unterscheidet zwischen arbeitsintensiven,
kapitalintensiven, werbeintensiven und technologieintensiven Branchen.
·
Das zweite Kriterium gliedert nach der Qualifikationsstruktur der
Arbeitskräftenachfrage einzelner Branchen (geringe Qualifikation, mittlere
Qualifikation für Arbeiter bzw. für Angestellte, hohe Qualifikation).
·
Auf die nachgefragten Vorleistungen bezieht sich das dritte Kriterium
(informations- und wissensintensive Dienstleistungen, Einzelhandels- oder
Werbedienstleistungen, Transportdienstleistungen und andere Branchen).
·
Das vierte Kriterium klassifiziert die Branchen nach der qualitativen
Differenzierbarkeit der angebotenen Güter und der sich daraus ergebenden
unterschiedlichen Intensität und Rolle von Qualitätswettbewerb (RQE:
"revealed quality elasticity" hoch, mittel oder niedrig). Nach diesem
Konzept bedeutet ein positiver Strukturwandel im Sinne eines Aufsteigens auf
der Qualitätsleiter einen Übergang zu einer mehr an Qualität orientierten
Branchengruppe (inter-industrieller Strukturwandel). Alternativ kann ein
Unternehmen sich etwa auf das höchste Qualitätssegment bzw. Preissegment einer
Branche spezialisieren (intra-industrieller Strukturwandel). Ein Indikator, der
diesen Aspekt teilweise widerspiegeln kann, ist der Unit Value der Exporte
(Erlös je Werteinheit).
Auch der Vorleistungsimport verdrängt Arbeitsplätze
und erfordert Strukturanpassungen; der kostengünstige Bezug aus den
Beitrittsländern ermöglicht andererseits aber in vielen Bereichen eine Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Produkte im Ausland und dadurch
eine Sicherung von Arbeitsplätzen.
Die Analyse auf Basis dieser Taxonomien erfolgt
mittels der RCA-Werte und der relativen Handelsbilanzen (zur Berechnung und
Interpretation siehe Übersicht 3). Im Handel Österreichs mit den
Beitrittsländern sind vor allem jene Branchen im Nachteil (angezeigt durch
negative RCA-Werte), in denen Preiswettbewerb herrscht (niedrige RQE), die
Ausbildungsansprüche für Arbeitskräfte gering sind sowie arbeits- oder
kapitalintensive Produktionsverfahren eingesetzt werden. Aber auch diese
Nachteile sind im Handel mit den Erweiterungsländern nicht allzu groß (vgl.
auch Übersicht 3). Die komparativen Nachteile gehen - mit Ausnahme der arbeitsintensiven
Branchen - nicht mit größeren Handelsbilanzdefiziten einher. Zudem haben sich die
RCA-Werte im Handel mit den Beitrittsländern in allen benachteiligten Branchen
verbessert, ebenso der relative Handelsbilanzsaldo in kapitalintensiven
Branchen sowie Branchen mit vornehmlich niedriger Qualifikation der
Arbeitskräfte. Über Handelsvorteile verfügen Branchen, die hohe bis höchste
Anforderungen an die Qualifikation der Arbeitskräfte stellen, in denen die
Produktqualität entscheidend ist, die stark technologie- oder
marketingorientiert sind und die vorwiegend wissensintensive Dienstleistungen
nachfragen.
Allerdings haben sich diese Handelsvorteile der
anspruchsvollen Branchen im Zuge des wirtschaftlichen Aufholprozesses der
Transformationsländer (insbesondere der fünf Staaten in geographischer Nähe zu
Österreich) etwas verringert. So stiegen in den letzten Jahren auch in diesen
Branchengruppen die Importe aus den Beitrittsländern zumeist stärker als die
Exporte dorthin, sodass die relativen Exportüberschüsse und die RCA-Werte
zurückgingen. Das ist wiederum vor allem eine Folge des erhöhten
Vorleistungsbezugs sowie einer weiter fortschreitenden vertikalen Arbeitsteilung
mit diesen Volkswirtschaften, die zu einem guten Teil über
"vertikale" Direktinvestitionen österreichischer Unternehmen - Auslagerung von Teilen der
Produktion - verwirklicht wird. Etwa seit Mitte der neunziger Jahre ist diese
Intensivierung des Importbezugs aus Ost-Mitteleuropa zur Kostenreduktion bei
zugleich verbesserter Durchsetzung auf den Weltmärkten zu beobachten.
Die Verschlechterung der Handelsbilanz mit den
Beitrittsländern (vor allem mit den MOEL 5) war fast durchwegs mit einer
Verbesserung der Salden im Außenhandel verbunden (Übersicht 3). Nur die
werbeintensiven Branchen wurden auf dem Weltmarkt wettbewerbsstärker, ohne den
Importbezug aus den MOEL wesentlich erhöht zu haben (vgl. auch Mayerhofer - Palme, 2001). Eine kausale, statistisch
abgesicherte Beziehung ist aus diesen Beobachtungen jedoch nicht direkt
abzuleiten. Durch den verstärkten Vorleistungsbezug aus den Beitrittsländern
werden Arbeitsplätze verdrängt und Strukturanpassungen erforderlich. Der
kostengünstige Bezug aus den Beitrittsländern trägt aber andererseits in vielen
Bereichen zu einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen
Produkte im Ausland bei und sichert damit Arbeitsplätze.
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für
Unternehmen in den einzelnen Branchen aufgrund der Zugehörigkeit zu den
Branchentypen? Fasst man für jede Industriebranche die Zuordnungen nach den
verschiedenen Kriterien quer über alle Taxonomien zusammen, so ergeben sich die
günstigsten Branchenmerkmale im Maschinenbau (NACE 29, 30), in der
Medizintechnik und Optik (NACE 33), aber auch in der Lederindustrie
(NACE 19; Übersicht 4)[g]). In diesen Branchen wird der
Wettbewerb auf dem Markt hauptsächlich über die Produktqualität entschieden,
sie benötigen vornehmlich Arbeitskräfte mit hoher Qualifikation (Maschinenbau).
Die Medizintechnik zählt zu den besonders technologieorientierten Branchen, und
in der Lederindustrie ergeben sich gute Chancen aufgrund der hohen
Werbeintensität der einzelnen Teilbereiche. Die für einen Markterfolg
österreichischer Produzenten günstigen Branchenmerkmale überwiegen auch in den
Bereichen Chemie (NACE 24), Nachrichtengeräte (NACE 32) sowie Verlags-
und Druckindustrie (NACE 22), allerdings sind die Vorteile etwas weniger
ausgeprägt.
Übersicht 4: Branchenstruktur des
österreichischen Außenhandels mit den 10 EU-Beitrittsländern |
|||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erwartete Integrationseffekte1) |
10 EU-Beitrittsländer |
Welt |
||||||
|
Export |
Import |
Handelsbilanz |
Export |
Import |
Handelsbilanz |
|||
|
Anteile in % |
Mio. € |
Relativ2) |
Anteile in % |
Mio. € |
Relativ2) |
|||
NACE-Zweisteller |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
15 Nahrungsmittel |
0 |
3,4 |
2,9 |
115,8 |
21,8 |
5,0 |
5,3 |
-1,0 |
-0,0 |
16 Tabakverarbeitung |
0 |
0,3 |
0,0 |
26,7 |
99,7 |
0,2 |
0,1 |
76,0 |
30,7 |
17 Herstellung
von Textilien |
– |
3,1 |
2,6 |
108,2 |
22,7 |
2,7 |
2,8 |
46,0 |
1,2 |
18 Herstellung
von Bekleidung |
– |
1,5 |
4,4 |
-168,7 |
-36,6 |
1,4 |
3,6 |
-1.472,9 |
-40,9 |
19 Ledererzeugung,
-verarbeitung |
+ |
3,0 |
2,1 |
140,0 |
32,2 |
1,4 |
1,8 |
-222,1 |
-9,6 |
20 Be-
und Verarbeitung von Holz |
– |
2,2 |
4,1 |
-80,3 |
-15,9 |
3,6 |
1,4 |
1.706,7 |
46,6 |
21 Herstellung
von Papier |
0 |
5,3 |
4,3 |
198,2 |
24,2 |
5,1 |
2,9 |
1.750,3 |
30,0 |
22 Verlagswesen,
Druckerei |
+ |
0,8 |
0,5 |
41,2 |
35,2 |
1,2 |
1,3 |
-36,4 |
-2,1 |
23 Mineralölverarbeitung,
Kokerei |
0 |
3,4 |
8,3 |
-269,7 |
-29,7 |
0,5 |
2,5 |
-1.386,0 |
-63,5 |
24 Herstellung
von Chemikalien |
+ |
10,4 |
4,9 |
638,8 |
47,6 |
9,9 |
12,0 |
-1.086,1 |
-6,9 |
25 Herstellung
von Kunststoffwaren |
0 |
5,5 |
4,0 |
239,9 |
29,7 |
3,7 |
4,0 |
-17,1 |
-0,3 |
26 Baustoffe,
Glas |
– |
2,0 |
2,3 |
19,2 |
5,4 |
2,2 |
1,9 |
283,5 |
9,4 |
27 Metallerzeugung,
-bearbeitung |
– |
6,2 |
6,9 |
99,4 |
9,2 |
7,1 |
5,8 |
1.200,9 |
13,0 |
28 Herstellung
von Metallerzeugnissen |
– |
5,3 |
6,9 |
17,8 |
1,8 |
4,8 |
4,4 |
427,8 |
6,4 |
29 Maschinenbau |
+ |
12,8 |
10,8 |
445,5 |
22,5 |
14,2 |
11,3 |
2.576,7 |
14,0 |
30 Herstellung
von Büromaschinen |
+ |
2,1 |
0,6 |
157,5 |
64,2 |
2,1 |
3,7 |
-1.019,5 |
-24,5 |
31 Herstellung
von Elektrizitätsgeräten |
0 |
6,6 |
9,5 |
-54,3 |
-4,1 |
5,3 |
5,3 |
203,7 |
2,7 |
32 Herstellung
von Nachrichtengeräten |
+ |
11,2 |
7,5 |
530,9 |
33,2 |
6,4 |
6,2 |
443,7 |
4,9 |
33 Medizintechnik,
Optik |
+ |
1,9 |
1,2 |
100,9 |
37,5 |
2,4 |
3,3 |
-490,9 |
-12,1 |
34 Herstellung
von Kraftwagen |
0 |
7,7 |
8,8 |
105,7 |
7,7 |
13,7 |
14,1 |
190,6 |
1,0 |
35 Sonstiger
Fahrzeugbau |
0 |
1,4 |
2,1 |
-22,0 |
-7,8 |
3,2 |
2,5 |
606,9 |
14,6 |
36 Konsumwaren |
0 |
3,8 |
5,3 |
-17,3 |
-2,3 |
3,7 |
3,8 |
91,1 |
1,7 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Industriewaren insgesamt |
|
100,0 |
100,0 |
2.373,7 |
14,2 |
100,0 |
100,0 |
3.871,8 |
2,7 |
Q: WIFO-Datenbank laut
Statistik Austria. - 1) + . . .
begünstigt, - . . . benachteiligt,
0 . . . neutral. - 2) Weltmarktanteil
am Export in die Beitrittsländer minus Weltmarktanteil am Import aus den
Beitrittsländern, in % des Weltmarktanteils des gesamten Außenhandels
mit den Beitrittsländern (Exporte + Importe). |
|||||||||
|
Im Außenhandel mit den Beitrittsländern haben
sich diese Teile der Industrie gut durchgesetzt. Die Handelsbilanz ist
durchwegs positiv, und die Exportüberschüsse (relative Handelsbilanz) sind
jeweils deutlich höher als im österreichischen Außenhandel insgesamt
(Übersicht 4).
Zu den "neutralen" Branchen, in denen
weder die günstigen noch die ungünstigen Merkmale überwiegen, zählen die
Nahrungsmittel- und Tabakindustrie (NACE 15, 16), die Papierindustrie,
Kunststoffe (NACE 25), Elektrogeräte (NACE 31), die Fahrzeugindustrie
(NACE 34, 35) sowie die Konsumwarenindustrie (NACE 36). Während im
Außenhandel mit den Beitrittsländern die Nahrungsmittelindustrie sowie Papier
und Kunststoffe einigermaßen hohe relative Exportüberschüsse erzielen,
überwiegen die nachteiligen Einflüsse in der Konsumwarenindustrie und Teilen
der Fahrzeugindustrie (NACE 35, insbesondere Schiffsbau,
Schienenfahrzeuge). Negativ ist die Handelsbilanz aber auch im Handel mit
Elektrogeräten - einem Bereich, der durch eine intensive
internationale Arbeitsteilung der Produktion und somit einen hohen Importanteil
von Komponenten und Vorleistungen gekennzeichnet ist. In all diesen Bereichen
mit negativer Bilanz im Handel mit den Beitrittsländern ist der Außenhandelssaldo
insgesamt positiv.
Ungünstige Branchenmerkmale überwiegen in der
Textil- und Bekleidungsindustrie (NACE 17, 18), der Baustoffindustrie
(NACE 26), Be- und Verarbeitung von Holz (NACE 20) sowie der
Metallindustrie (NACE 27, 28); das kommt auch im Außenhandel mit den
Beitrittsländern zum Ausdruck. Mit Ausnahme der Textilindustrie, die einen
hohen relativen Exportüberschuss erwirtschaftet, ergeben sich aus der Gegenüberstellung
der relativen Handelsbilanzsalden insgesamt komparative Nachteile (negative RCA-Werte)
bzw. Handelsbilanzdefizite. In der Holzindustrie steht einer negativen Bilanz
im Außenhandel mit den Beitrittsländern ein positiver Saldo insgesamt gegenüber.
Zum Teil werden offenbar Möglichkeiten zum Vorleistungsbezug aus den Beitrittsländern
genutzt, um auf anderen Märkten erfolgreich zu sein.
Der steigende Anteil von Zwischenprodukten im
gesamten Außenhandel, aber auch im Handel mit den Beitrittsländern bestätigt
die Tendenz der fortschreitenden vertikalen internationalen Arbeitsteilung in
der österreichischen Industrie (vgl. auch Egger - Pfaffermayr - Wolfmayr-Schnitzer, 2001A, 2001B)[h]). Der Anteil der Intermediärgüter
aus den Erweiterungsländern am Gesamtimport Österreichs erhöhte sich von 2,9%
auf 5,5%. Am stärksten stieg dabei der Vorleistungsbezug aus Tschechien, Ungarn
und der Slowakei (Übersicht 5).
|
||||||
Übersicht 5: Zwischenprodukte im Außenhandel
Österreichs mit den 10 EU-Beitrittsländern |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
2002 |
1993/2002 |
||||
|
Zwischenprodukte |
Andere |
Insgesamt |
Zwischenprodukte |
Andere |
Insgesamt |
|
In % |
Veränderung in Prozentpunkten |
||||
Anteile am Gesamtimport |
|
|
|
|
|
|
Tschechien |
1,60 |
1,30 |
2,90 |
+0,84 |
+0,45 |
+1,28 |
Slowakei |
0,89 |
0,66 |
1,56 |
+0,54 |
+0,46 |
+1,00 |
Ungarn |
1,84 |
1,48 |
3,32 |
+0,70 |
+0,70 |
+1,40 |
Slowenien |
0,62 |
0,40 |
1,02 |
+0,27 |
+0,15 |
+0,42 |
Polen |
0,58 |
0,63 |
1,20 |
+0,31 |
+0,06 |
+0,37 |
Estland |
0,01 |
0,02 |
0,03 |
+0,01 |
+0,01 |
+0,02 |
Lettland |
0,01 |
0,02 |
0,03 |
+0,00 |
+0,01 |
+0,02 |
Litauen |
0,01 |
0,03 |
0,04 |
+0,01 |
+0,02 |
+0,03 |
Malta |
0,00 |
0,01 |
0,01 |
-0,00 |
-0,00 |
-0,00 |
Zypern |
0,00 |
0,01 |
0,01 |
+0,00 |
-0,01 |
-0,01 |
|
|
|
|
|
|
|
10 EU-Beitrittsländer |
5,55 |
4,55 |
10,10 |
+2,67 |
+1,86 |
+4,53 |
|
|
|
|
|
|
|
Insgesamt |
46,99 |
53,01 |
100,00 |
+2,94 |
-2,94 |
±0,00 |
|
|
|
|
|
|
|
Anteile am Gesamtexport |
|
|
|
|
|
|
Tschechien |
1,73 |
1,17 |
2,90 |
+0,44 |
+0,04 |
+0,48 |
Slowakei |
0,85 |
0,53 |
1,38 |
+0,36 |
+0,14 |
+0,50 |
Ungarn |
2,77 |
1,54 |
4,31 |
+0,67 |
+0,10 |
+0,77 |
Slowenien |
1,03 |
0,78 |
1,81 |
+0,24 |
+0,11 |
+0,35 |
Polen |
1,08 |
0,60 |
1,68 |
+0,29 |
+0,01 |
+0,30 |
Estland |
0,03 |
0,06 |
0,09 |
+0,03 |
+0,05 |
+0,08 |
Lettland |
0,05 |
0,06 |
0,10 |
+0,04 |
+0,05 |
+0,09 |
Litauen |
0,04 |
0,06 |
0,09 |
+0,03 |
+0,05 |
+0,08 |
Malta |
0,01 |
0,02 |
0,03 |
+0,00 |
+0,01 |
+0,01 |
Zypern |
0,10 |
0,04 |
0,14 |
+0,07 |
+0,01 |
+0,08 |
|
|
|
|
|
|
|
10 EU-Beitrittsländer |
7,68 |
4,84 |
12,52 |
+2,18 |
+0,56 |
+2,74 |
|
|
|
|
|
|
|
Insgesamt |
53,31 |
46,69 |
100,00 |
-6,59 |
+6,59 |
±0,00 |
Q: WIFO-Datenbank laut Statistik Austria. |
||||||
|
Ungarn und Tschechien sind auch jene zwei
Länder, mit denen der intensivste Austausch von Zwischenprodukten stattfindet.
Damit eng verbunden und ein wichtiges Element dieser Außenhandelsentwicklung
ist ein großer Zufluss ausländischen Kapitals in die Industrie der MOEL 5
über Direktinvestitionen. Wie erwähnt nahm auch die Verflechtung der
österreichischen Wirtschaft mit diesen Staaten über Direktinvestitionen ständig
zu; daraus entwickelte sich ein reger Intra-Unternehmenshandel als Teil des
gesamten internationalen Outsourcing in die MOEL (vgl. Hunya - Stankovsky, 2004). Als Folge des
Outsourcing von Produktionsstufen über Direktinvestitionen und der
Zwischenposition in der vertikalen Arbeitsteilung mit vor- und nachgelagerten
Produktionsstufen nahmen neben den Importen aus den MOEL 5 auch die
österreichischen Exporte von Zwischenprodukten zu (Übersicht 5).
Der Bezug von Vorleistungen und
Zwischenprodukten aus dem Ausland gewinnt für immer mehr Branchen an Bedeutung
(Übersicht 6). Waren zu Beginn der neunziger Jahre vor allem die Branchen
Holz, Mineralölverarbeitung, Chemie, Metallindustrie und Nachrichtengeräte auf
Intermediärgüterimporte angewiesen, so wurde inzwischen internationales
Outsourcing von Teilen der Produktion in die Beitrittsländer (vorwiegend
MOEL 5) auch auf andere Bereiche, vor allem die Fahrzeugindustrie,
Konsumwarenindustrie, die Elektroindustrie, die Papier- sowie die
Maschinenbauindustrie ausgedehnt.
|
||||||
Übersicht 6: Handel mit Zwischenprodukten
nach Branchen |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
Anteile am Gesamtimport aus den 10 EU-Beitrittsländern |
|||||
|
2002 |
1993/2002 |
||||
|
Zwischenprodukte |
Andere |
Insgesamt |
Zwischenprodukte |
Andere |
Insgesamt |
|
In % |
Veränderung in Prozentpunkten |
||||
NACE-Zweisteller |
|
|
|
|
|
|
15 Nahrungsmittel |
0,6 |
2,1 |
2,7 |
-1,3 |
-2,0 |
-3,3 |
16 Tabakverarbeitung |
0,0 |
0,0 |
0,0 |
+0,0 |
+0,0 |
+0,0 |
17 Herstellung
von Textilien |
1,0 |
1,3 |
2,4 |
+0,1 |
-0,1 |
+0,0 |
18 Herstellung
von Bekleidung |
0,0 |
4,0 |
4,0 |
+0,0 |
-3,4 |
-3,4 |
19 Ledererzeugung,
-verarbeitung |
0,2 |
1,7 |
1,9 |
+0,1 |
-0,4 |
-0,3 |
20 Be-
und Verarbeitung von Holz |
3,6 |
0,2 |
3,8 |
-1,6 |
-0,2 |
-1,8 |
21 Herstellung
von Papier |
3,7 |
0,3 |
4,0 |
+2,7 |
+0,0 |
+2,7 |
22 Verlagswesen,
Druckerei |
0,2 |
0,3 |
0,5 |
+0,1 |
+0,0 |
+0,2 |
23 Mineralölverarbeitung,
Kokerei |
6,3 |
1,3 |
7,6 |
-3,4 |
+0,9 |
-2,5 |
24 Herstellung
von Chemikalien |
3,8 |
0,7 |
4,5 |
-2,7 |
+0,4 |
-2,3 |
25 Herstellung
von Kunststoffwaren |
1,8 |
1,8 |
3,7 |
+0,7 |
+0,9 |
+1,6 |
26 Baustoffe,
Glas |
2,1 |
0,1 |
2,2 |
-1,0 |
-0,1 |
-1,2 |
27 Metallerzeugung,
-bearbeitung |
4,8 |
1,5 |
6,3 |
-1,5 |
-0,6 |
-2,1 |
28 Herstellung
von Metallerzeugnissen |
5,1 |
1,2 |
6,3 |
+1,2 |
+0,3 |
+1,5 |
29 Maschinenbau |
4,9 |
4,9 |
9,9 |
+2,2 |
+1,5 |
+3,7 |
30 Herstellung
von Büromaschinen |
0,1 |
0,4 |
0,6 |
+0,0 |
+0,3 |
+0,3 |
31 Herstellung
von Elektrizitätsgeräten |
7,7 |
1,1 |
8,8 |
+5,9 |
+0,4 |
+6,3 |
32 Herstellung
von Nachrichtengeräten |
3,4 |
3,5 |
6,9 |
-2,4 |
+3,4 |
+1,0 |
33 Medizintechnik,
Optik |
0,1 |
1,0 |
1,1 |
+0,0 |
+0,5 |
+0,5 |
34 Herstellung
von Kraftwagen |
3,2 |
4,9 |
8,1 |
+2,5 |
+3,7 |
+6,2 |
35 Sonstiger
Fahrzeugbau |
0,9 |
1,0 |
1,9 |
+0,6 |
-0,6 |
+0,0 |
36 Konsumwaren |
1,4 |
3,5 |
4,9 |
+1,2 |
+0,8 |
+2,0 |
Andere Branchen |
0,0 |
8,2 |
8,2 |
+0,0 |
-8,9 |
-8,9 |
|
|
|
|
|
|
|
Insgesamt |
55,0 |
45,0 |
100,0 |
+3,2 |
-3,2 |
±0,0 |
Q: WIFO-Datenbank laut
Statistik Austria. |
||||||
|
Die hier aufgezeigten Entwicklungen im
Außenhandel mit den zehn Beitrittsländern, die vor allem eine verstärkte
vertikale Arbeitsteilung andeuten, werden von einer anderen Art des
"Strukturwandels" in den Handelsbeziehungen mit dem Osten begleitet:
einer Zurückdrängung des inter-industriellen Handels, also des Handels mit
Gütern verschiedener Branchen, die in der traditionellen internationalen
Arbeitsteilung komparativen Vorteilen folgt, zugunsten eines intra-industriellen
Handels (IIT) mit differenzierten Produkten innerhalb derselben Branche.
Damit sind zwei wichtige Feststellungen in der
Literatur verbunden: dass zunehmende Integration und Handelsliberalisierung den
Anteil des intra-industriellen Handels steigen lassen, und dass eine Ausweitung
des intra-industriellen Handels geringere Anpassungskosten als eine Steigerung
des inter-industriellen Handels verursacht.
Die empirische Evidenz zur ersten Aussage ist
gespalten, sie bestätigt sich in den Erfahrungen einiger EU-Länder, nicht aber
in der anderer Länder (Balassa - Bouwens, 1987, Hamilton - Kniest, 1991, Fontagné - Freudenberg - Péridy, 1997). Ein positiver Effekt der Handelsliberalisierung auf das Ausmaß
intra-industriellen Handels ist daher a priori nicht sicher. Eine Ausweitung
des IIT ist aber ein Indiz für eine Angleichung der Faktorausstattung bzw. eine
Verringerung der Entwicklungs- und Technologieunterschiede zwischen
Handelspartnern.
Die Anpassungskosten einer Ausweitung des intra-industriellen
Handels werden als geringer eingestuft als jene einer Steigerung des inter-industriellen
Handels, weil letztere eine intensivere Spezialisierung, Schrumpfungstendenzen
in benachteiligten Branchen und die Abwanderung der Arbeitskräfte und
Produktionsfaktoren in andere Sektoren zur Folge hat. Anpassungen und ein
Transfer von Produktionsfaktoren innerhalb einzelner Branchen werden als
einfacher erachtet als zwischen Branchen. Formal konnte dies von Krugman
(1981) zwischen Ländern ausreichend ähnlicher Faktorausstattung nachgewiesen
werden.
Die Bestimmungsfaktoren und Konsequenzen des
intra-industriellen Handels werden aber ganz wesentlich von der Art der
Produktdifferenzierung im IIT bestimmt. Niedrige Anpassungskosten sind eher im
Falle eines internationalen Austausches horizontal differenzierter Güter (Güter
gleicher Qualität - "varieties") zu erwarten.
Ein höherer Anteil vertikal differenzierter Güter am gesamten IIT wird sich bei
größeren Entwicklungs- und Faktorausstattungsunterschieden zwischen den
Handelspartnern ergeben. Wolfmayr-Schnitzer (1998, 1999) gibt einen
ausführlichen Überblick über die theoretischen Grundlagen und Literatur zum
intra-industriellen Handel. Die bisherigen Erfahrungen einzelner EU-Länder
zeigen, dass ein Großteil des intra-industriellen Handels wie auch die
Ausweitung des intra-industriellen Handels auf den Austausch vertikal differenzierter
Güter unterschiedlicher Qualität (Spezialisierung der Länder entlang der
Qualitätsleiter) zurückzuführen ist (Fontagné - Freudenberg - Péridy, 1997): ein Ergebnis, das sich auch im Integrationsprozess mit den
Beitrittsländern bestätigt.
|
Der Grubel-Lloyd-Index |
Der Grubel-Lloyd-Index wird
für eine bestimmte Produktgruppe i wie folgt berechnet: (1) , , . . .
Exporte bzw. Importe des Gutes i auf NACE-Dreistellerebene. Bei vollständiger
Übereinstimmung der Export- und Importstruktur ergibt sich ein Indexwert von
100, der gesamte Handel in der Produktgruppe ist intra-industriell. Ein Gesamtindex
ergibt sich als gewichteter Durchschnitt der Grubel-Lloyd-Indizes auf
Produktebene , wobei der Anteil des Außenhandels der Produktgruppe i am Gesamthandel mit dem Zielland als Gewicht dient: (2) , . Eine Unterteilung
des intra-industriellen Handels (IIT) in vertikale (,
Güter unterschiedlicher Qualität) bzw. horizontale Handelsströme (,
Güter gleicher Qualität) erfolgt wie in Greenaway - Hine -
Millner (1995)
und Abd-el
Rahman (1991) über das Verhältnis zwischen Unit Values im Export und Unit Values im Import einer Produktgruppe i (vgl. auch Wolfmayr-Schnitzer, 1998). Horizontaler
IIT liegt vor, wenn die Export-Import-Relation der Unit Values in einer
Bandbreite von ±15% (zwischen 0,85 und 1,15) liegt; sonst werden die intra-industriellen
Handelsströme als vertikaler IIT klassifiziert. |
|
In der empirischen Analyse wird intra-industrieller
Handel (IIT) meist mit dem "Grubel-Lloyd"-Index gemessen (Grubel - Lloyd, 1975; zur Berechnung siehe Kasten
"Der Grubel-Lloyd-Index")[i]). Demnach nimmt der intra-industrielle
Handel zwischen Österreich und den zehn Beitrittsländern kräftig zu; sein
Anteil stieg zwischen 1993 und 2002 um knapp 16 Prozentpunkte auf rund
60%. Die höchsten Werte erreicht der Grubel-Lloyd-Index im österreichischen
Außenhandel mit Tschechien und Ungarn vor Slowenien, der Slowakei und Polen
(Übersicht 7). Der Handel mit den anderen Beitrittsländern ist jedoch
weiterhin durch einen inter-industriellen Austausch geprägt und folgt daher der
traditionellen Arbeitsteilung nach komparativen Vorteilen. Außerhalb der
MOEL 5 wurde der intra-industrielle Handel mit Malta merklich ausgeweitet.
|
||||||||
Übersicht 7: Intra-industrieller Handel mit
den 10 EU-Beitrittsländern |
||||||||
2002 |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Insgesamt |
Horizontal |
Vertikal |
Horizontal |
Vertikal |
Insgesamt |
Horizontal |
Vertikal |
|
Gewichteter Grubel-Lloyd-Index1) |
Anteile in % |
Veränderung der Anteile seit 1993
in Prozentpunkten |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Tschechien |
69,91 |
8,50 |
61,41 |
12,2 |
87,8 |
+18,75 |
+7,27 |
+11,48 |
Slowakei |
56,13 |
1,89 |
54,25 |
3,4 |
96,6 |
+21,74 |
+1,46 |
+20,28 |
Ungarn |
63,36 |
17,95 |
45,41 |
28,3 |
71,7 |
+19,23 |
+7,90 |
+11,32 |
Slowenien |
57,99 |
18,47 |
39,52 |
31,8 |
68,2 |
+11,79 |
+16,53 |
-4,74 |
Polen |
42,69 |
8,68 |
34,01 |
20,3 |
79,7 |
+9,00 |
+6,79 |
+2,20 |
Estland |
10,54 |
0,89 |
9,65 |
8,4 |
91,6 |
-7,89 |
+0,89 |
-8,78 |
Lettland |
8,65 |
3,18 |
5,47 |
36,7 |
63,3 |
-3,97 |
+2,31 |
-6,28 |
Litauen |
12,74 |
1,71 |
11,04 |
13,4 |
86,6 |
+2,27 |
+1,41 |
+0,86 |
Malta |
19,08 |
2,78 |
16,30 |
14,6 |
85,4 |
+10,25 |
+2,77 |
+7,49 |
Zypern |
4,02 |
0,56 |
3,46 |
13,8 |
86,2 |
-6,54 |
-0,85 |
-5,69 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10 EU-Beitrittsländer |
59,53 |
11,99 |
47,54 |
20,1 |
79,9 |
+15,84 |
+7,40 |
+8,44 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
EU 15 |
80,56 |
27,30 |
53,26 |
33,9 |
66,1 |
+4,56 |
+0,35 |
+4,20 |
Q: WIFO-Datenbank laut
Statistik Austria. - 1) Zur Berechnung
siehe Kasten "Der Grubel-Lloyd-Index". |
||||||||
|
|
||||||||
Übersicht 8: Intra-industrieller Handel mit
den 10 EU-Beitrittsländern nach Branchen |
||||||||
2002 |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gesamt |
Horizontal |
Vertikal |
Horizontal |
Vertikal |
Gesamt |
Horizontal |
Vertikal |
|
Gewichteter Grubel-Lloyd-Index1) |
Anteile in % |
Veränderung der Anteile seit 1993
in Prozentpunkten |
|||||
NACE-Zweisteller |
|
|
|
|
|
|
|
|
15 Nahrungsmittel |
37,3 |
5,8 |
31,5 |
15,5 |
84,5 |
+0,5 |
+0,8 |
-0,3 |
16 Tabakverarbeitung |
0,3 |
0,0 |
0,3 |
0,0 |
100,0 |
+0,2 |
±0,0 |
+0,2 |
17 Herstellung
von Textilien |
44,0 |
0,6 |
43,4 |
1,4 |
98,6 |
+1,0 |
-0,9 |
+1,9 |
18 Herstellung
von Bekleidung |
62,6 |
0,2 |
62,4 |
0,4 |
99,6 |
+2,9 |
+0,2 |
+2,7 |