Christine Mayrhuber
Sozialschutzausgaben im Jahr 2001
Die Ausgaben für die soziale Sicherheit in
Österreich betrugen für das Jahr 2001 insgesamt 60,4 Mrd. €, um 3,1%
mehr als im Vorjahr. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt nehmen die Sozialausgaben
28,4% ein. Damit verharrte die Sozialquote 2001 annähernd auf dem Niveau von
2000. Wegen des geringen Wirtschaftswachstums 2002 und 2003 sowie
Leistungsverbesserungen (Kinderbetreuungsgeld) ist für diese Jahre mit einem
Anstieg der Sozialquote zu rechnen.
Begutachtung: Alois Guger • Wissenschaftliche Assistenz: Eva Latschka •
E-Mail-Adressen: Christine.Mayrhuber@wifo.ac.at, Eva.Latschka@wifo.ac.at
INHALT
Sozialquote trotz geringen BIP-Wachstums und angespannter
Arbeitsmarktlage kaum gestiegen
Ausgaben für Alter und Krankheit bestimmen Dynamik
der Sozialausgaben
Altersaufwendungen reagieren auf die
Pensionsreform 2000
Aufwendungen für Familienbeihilfen deutlich gesteigert
Keine Zunahme der Invaliditätsausgaben
Arbeitslosenquote von 6,1% erfordert Ausweitung
der Arbeitslosentransfers
VERZEICHNIS
DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN
Übersicht 1: Entwicklung der Sozialquote
Übersicht 2: Sozialausgaben nach Sozialrisken
Übersicht 3: Sozialleistungen für Alter
Übersicht 4: Sozialleistungen für Familien
Übersicht 5: Sozialleistungen für Invalidität
Übersicht 6: Sozialleistungen für Arbeitslosigkeit
Abbildung 1: Sozialausgaben im Konjunkturverlauf
Abbildung 2: Entwicklung der Sozialquote
Abbildung 3:
Pensionsneuzuerkennungen
Im Jahr 2001 schwächte sich das Wirtschaftswachstum stark
ab, das BIP wuchs real um nur noch 0,8%. Die Zahl der unselbständig
Beschäftigten stieg im Vorjahresvergleich um knapp 14.400, und die
Arbeitslosenquote lag mit 6,1% um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert von
2000. Die Sozialausgaben erhöhten sich unter diesen ungünstigen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegenüber 2000 real dennoch schwächer als
das Bruttoinlandsprodukt. Die Steigerung um 0,4% war die geringste der letzten
fünf Jahre. Die Sozialquote nahm 2001 um 0,1 Prozentpunkte auf 28,4% zu.
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Abbildung 1: Sozialausgaben im Konjunkturverlauf |
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Q: Bundesministerium für Soziale
Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, Statistik Austria, WIFO.
Sozialausgaben ab 1990 neue Berechnungsmethode nach ESSOSS, BIP ab 1976 laut
ESVG 1995. |
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2002 dürften die Sozialausgaben diesem Trend einer
Wachstumsverlangsamung nicht folgen. Die Auswirkungen der
Leistungseinschränkungen im Bereich der Pensionsversicherung (Abschaffung der
vorzeitigen Alterspension wegen geminderter Arbeitsfähigkeit, Anhebung der
Abschläge bei vorzeitigem Pensionsantritt usw.), die im Jahr 2002 voll wirksam
werden, werden durch punktuelle Leistungsverbesserungen (Kinderbetreuungsgeld)
vermutlich kompensiert. Weiters hatte die Konjunkturschwäche 2002 eine Zunahme
der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um rund 28.500 zur Folge; die
Ausgabensteigerung im Bereich der Arbeitslosenversicherung trug ebenfalls zur
Beschleunigung des Sozialausgabenwachstums bei.
Die Summe der Sozialausgaben betrug in Österreich nach
der einheitlichen europäischen Berechnungsmethode (ESSOSS) im Jahr 2001
60,4 Mrd. € und war damit um 1,8 Mrd. € höher als im
Vorjahr. Zu Beginn der neunziger Jahre lag die jährliche Steigerung zwischen 4%
und 5%, 1997 wurden die Sozialausgaben sogar verringert (-2,4%). 2000 und 2001 - die derzeit aktuellsten Daten machte die reale
Ausgabensteigerung 0,6% bzw. 0,4% aus. Sie war damit die geringste seit zwei
Jahrzehnten. Im Durchschnitt der ersten Hälfte der neunziger Jahre lautete die
reale Zuwachsrate 4,0% p. a., in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre
erreichte sie 1,3% p. a. Auch der nominelle Zuwachs blieb in dieser
Periode um 1 Prozentpunkt hinter dem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes
von 3,7% p. a. zurück.
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Europäisches Statistisches System der Sozialschutzstatistik (ESSOSS) |
Die Ausgaben und Einnahmen für den Sozialschutz werden
in der EU nach der Methode des Europäischen Systems der integrierten
Sozialschutzstatistik berechnet (ESSOSS). Für Österreich führt diese
Berechnungen Statistik Austria durch. Seit 1990 liegt eine Zeitreihe vor, für
die Jahre 1980 und 1985 wurden die Sozialausgaben zurückgerechnet. Wie das BIP werden auch die Sozialausgaben regelmäßig
revidiert. Dabei werden nicht nur die jüngsten Werte neu berechnet; die
Verfeinerung der Erfassungssystematik bedeutet auch eine Revision der Daten
aller vorliegenden Jahre. Statistik Austria revidierte 2003 sowohl 1980 und
1985 als auch 1990 bis 2001. Vor allem das Erfassungs- bzw. Schätzverfahren für die
Sozialleistungen im Bereich der Krankheit und Gesundheitsversorgung wurde
verfeinert; die Ausgaben sind nun höher als nach der bisherigen Berechnung.
Die Korrekturen bezogen sich hier auf die Erfassung bzw. Bewertung der
Ersatzleistungen von Unfallbehandlungen, Sachleistungen stationärer
Spitalsausgaben, Ausgaben für ambulante Heilmittel usw. Aufgrund dieser
Strukturveränderung der Erfassungs- und Berechnungsmethode erhöhten sich die
gesamten Ausgaben für die soziale Sicherheit in den neunziger Jahren um
durchschnittlich 1,5% gegenüber den bisherigen Statistiken, die Sozialquote
stieg um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte. Dem Vorteil der immer detaillierteren Erfassung und
Darstellung der Sozialschutzausgaben steht der Nachteil gegenüber, dass sich
die Sozialquote durch die Revisionen jährlich verändert. Bei einem Vergleich
ihrer Entwicklung über die Zeit ist auf die Aktualität der verwendeten Daten
(Sozialausgaben und BIP) zu achten. In einem Ländervergleich muss nicht nur
die unterschiedliche Struktur der Sozialleistungssysteme, sondern auch der
eventuell unterschiedliche Revisionsstand berücksichtigt werden. Die Anpassungen der ESSOSS-Erfassungssystematik durch
Eurostat und Statistik Austria sind nicht abgeschlossen. Kaum noch Korrekturen
erfordert die Position der Transfers; die Komponente
"Sachleistungen" wurde im Jahr 2003 weitreichend revidiert. Offen
bleibt damit die dritte Komponente der Ausgaben für soziale Sicherheit, die
Steuerregelungen - hier ist in Zukunft mit weiteren Ex-post-Veränderungen der
Sozialausgaben und damit der Sozialquote zu rechnen. |
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Übersicht 1: Entwicklung der Sozialquote |
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Sozialausgaben |
Sozialquote |
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Mrd. € |
Veränderung gegen das Vorjahr in %, real |
In % des BIP1) |
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1980 |
19,5 |
|
26,2 |
1985 |
27,2 |
+1,82) |
27,0 |
1990 |
36,1 |
+3,13) |
26,3 |
1995 |
51,3 |
+4,04) |
29,1 |
1996 |
53,0 |
+1,4 |
29,8 |
1997 |
52,4 |
-2,4 |
28,7 |
1998 |
54,0 |
+2,2 |
28,3 |
1999 |
56,9 |
+4,8 |
28,9 |
2000 |
58,6 |
+0,6 |
28,3 |
2001 |
60,4 |
+0,4 |
28,4 |
Q: ESSOSS-Sozialdatenbank,
Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz.
- 1) BIP:
laut Statistik Austria, Revisionsstand Dezember 2003. - 2) Ø 1980/1985. - 3) Ø 1985/1990. - 4) Ø 1990/1995. |
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Abbildung 2: Entwicklung der Sozialquote |
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Q: Bundesministerium für Soziale
Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, Statistik Austria, WIFO. |
Die Sozialschutzausgaben werden nach dem Europäischen
System der integrierten Sozialschutzstatistik in acht Funktionen untergliedert.
In Österreich fallen die geringsten Aufwendungen in den Funktionen
"Wohnen" sowie "soziale Ausgrenzung" an; die zwei
Kategorien werden daher zusammengefasst wiedergegeben (Übersicht 2). Da
diese Darstellung bestimmte Aufwendungen - insbesondere die Verwaltungskosten - nicht enthält, liegt die Summe der Ausgaben nach
sozialen Risiken 2001 mit 58,7 Mrd. € um 1,7 Mrd. € unter
den gesamten Sozialausgaben (60,4 Mrd. €).
In der Gliederung nach Sozialrisken nahmen die
Sozialausgaben 2001 im Vorjahresvergleich um 1,8 Mrd. € zu. Am
kräftigsten stiegen Aufwendungen in der Funktion Alter (+1 Mrd. €)
vor den Gesundheitsausgaben (+0,4 Mrd. €).
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Übersicht 2: Sozialausgaben nach Sozialrisken |
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1990 |
1995 |
2000 |
2001 |
1990/2001 |
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|
Mrd. € |
Anteile in % |
Mrd. € |
Anteile in % |
Mrd. € |
Anteile in % |
Mrd. € |
Anteile in % |
Veränderung in % |
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|
Alter |
13,1 |
37,4 |
18,3 |
36,8 |
22,3 |
39,1 |
23,3 |
39,6 |
+77,2 |
Hinterbliebene |
4,0 |
11,3 |
5,1 |
10,3 |
5,7 |
10,0 |
5,8 |
9,9 |
+45,8 |
Krankheit1) |
9,8 |
28,0 |
13,6 |
27,3 |
14,1 |
24,7 |
14,5 |
24,7 |
+47,6 |
Familie |
3,6 |
10,2 |
5,5 |
11,1 |
6,2 |
10,8 |
6,2 |
10,6 |
+74,0 |
Invalidität |
2,4 |
6,8 |
3,6 |
7,3 |
4,8 |
8,4 |
4,8 |
8,1 |
+98,4 |
Arbeitslosigkeit |
1,6 |
4,6 |
2,8 |
5,7 |
2,9 |
5,0 |
2,9 |
5,0 |
+80,6 |
Wohnen und soziale Ausgrenzung2) |
0,6 |
1,7 |
0,7 |
1,4 |
1,1 |
2,0 |
1,2 |
2,1 |
+107,2 |
|
|
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|
|
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|
|
Insgesamt3) |
35,1 |
100,0 |
49,8 |
100,0 |
56,9 |
100,0 |
58,7 |
100,0 |
+67,2 |
Q: ESSOSS-Sozialdatenbank,
Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz.
- 1) Schätzungen
für den stationären Bereich. - 2) Geldleistungen der Sozialhilfe, Wohnbeihilfe,
Gebührenbefreiungen u. a. - 3) Die Summe der Sozialausgaben
in der funktionalen Gliederung ist geringer als die der Gesamtsozialausgaben,
da bestimmte Aufwendungen (z. B. Verwaltungskosten) in der funktionalen
Gliederung nicht aufscheinen (Rundungsdifferenzen möglich). |
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Der größte Anteil der Sozialausgaben entfällt auf die
Altersversorgung (39,6%) und die Hinterbliebenenversorgung (9,9% aller
Sozialausgaben). Letztere verliert längerfristig an Bedeutung - 1990 hatten die Sozialausgaben noch zu 11,3% die
Hinterbliebenenversorgung sichergestellt.
In den neunziger Jahren stiegen die Sozialausgaben um
67,2%. Dabei verdoppelten sich die Ausgaben für Wohnen und gegen soziale
Ausgrenzung (+107,2%); ihr Gewicht ist allerdings mit 2,1% der Sozialausgaben
gering. Ebenfalls überdurchschnittlich stiegen die Aufwendungen für die Funktion
"Invalidität" (1990/2001 +98,4%), für "Arbeitslosigkeit"
(+80,6%) sowie "Alter" (+77,2%) und "Familie" (+74,0%).
Hingegen blieb die Zunahme der Leistungen der Kategorien "Krankheit"
und "Hinterbliebenenversorgung" 1990 deutlich unter dem Durchschnitt - ein Trend, der aufgrund von Gesetzesänderungen
sowie familiären, aber auch demographischen Veränderungen in Zukunft anhalten
wird.
Mit rund einem Viertel aller Sozialausgaben haben die
Aufwendungen für Krankheit die zweitwichtigste Funktion (2001 14,5 Mrd. €).
Sie verloren in den vergangenen zehn Jahren allerdings an Bedeutung: Im Jahr
1990 hatten sie noch 28% der Sozialausgaben ausgemacht, 2001 nur noch 24,7%.
Für die Funktion "Familie" wurden 2001 10,6% aller Sozialausgaben
verwendet, Familienleistungen nehmen damit in Österreich den dritten Rang ein
vor den Hinterbliebenenleistungen, den Invaliditätsleistungen (8,1%) und den
Leistungen im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit (5% aller Aufwendungen).
Gemäß ESSOSS werden der Funktion "Alter" alle
Leistungen an Personen im Pensionsalter zugerechnet. Invaliditätspensionen vor
dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter sind hier nicht enthalten. Das
Pflegegeld an unter 60-Jährige sowie vorzeitige Alterspensionen wegen
Arbeitslosigkeit werden in der Funktion "Invalidität"
bzw. "Arbeitslosigkeit" erfasst; das Pflegegeld an 60-Jährige und
Ältere gehört hingegen zu den Altersleistungen.
2001 erforderten die Alterspensionen der gesetzlichen
Pensionsversicherung 54,0% aller Alterssozialleistungen, 23,9% entfielen auf
die Alterspensionen öffentlicher Rechtsträger. Die vorzeitigen Alterspensionen
bei langer Versicherungsdauer nahmen 9,9% der Altersleistungen ein, das
Pflegegeld 5,2%. Die Summe der Alterssozialleistungen stieg 2001 im
Vorjahresvergleich mit +4,5% stärker als die Sozialausgaben insgesamt (+3,1%).
Auch zwischen 1990 und 2001 wuchsen die Altersleistungen
(+77%) stärker als die gesamten Sozialausgaben. Überdurchschnittlich nahmen die
Sachleistungen der Länder (Aufwendungen für Alters- und Pflegeheime sowie
ambulante Dienste +645%) und das Pflegegeld (+119%) zu. Hier hatten
Gesetzesänderungen eine Ausweitung des Bezugskreises und der Leistungshöhe zur
Folge. Bis Ende der neunziger Jahre erhöhten sich die Aufwendungen für
vorzeitige Alterspensionen bei langer Versicherungsdauer überdurchschnittlich.
Dieser Trend wurde durch die Pensionsreform 2000, die seit 2001 wirksam ist,
gestoppt.
Die Aufwendungen für vorzeitige Alterspensionen bei langer Versicherungsdauer sanken 2001 erstmals seit Anfang der neunziger Jahre (rund -42 Mio. €).
|
Abbildung 3: Pensionsneuzuerkennungen |
|
Q: Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger. Ohne Gleitpensionen (2002: 122 Neuzuerkennungen). |
|
Die Anhebung des Antrittsalters für die vorzeitige
Alterspension bei langer Versicherungsdauer und wegen Arbeitslosigkeit (von
Oktober 2000 bis Oktober 2002 schrittweise um insgesamt 1,5 Jahre) kam
2001 zum Tragen. In diesen Pensionsarten war die Zahl der Neuzuerkennungen um
mehr als 12.000 geringer als im Vorjahr, zwischen Oktober 2000 und Oktober 2001
betrug der Rückgang im Vorjahresvergleich sogar 17.000. Die Aufwendungen für
diese vorzeitige Alterspension sanken von 2000 auf 2001 um insgesamt
42,2 Mio. € oder 1,8%. Im Jahr 2001 wurden insgesamt 68.500 Direktpensionen
neu zuerkannt, 2002 um knapp 3.000 mehr.
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Übersicht 3: Sozialleistungen für Alter |
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1990 |
1995 |
2000 |
2001 |
1990/2001 |
|
Mio. € |
Veränderung in % |
|||
|
|
|
|
|
|
Alterspensionen (gesetzliche
Pensionsversicherung)1) |
7.204,5 |
10.073,8 |
11.780,0 |
12.560,5 |
+74,3 |
Vorzeitige Alterspensionen bei langer
Versicherungsdauer2) |
1.318,0 |
1.702,9 |
2.351,5 |
2.309,3 |
+75,2 |
Gleitpensionen |
– |
9,7 |
8,6 |
6,8 |
– 29,83) |
Alterspensionen (öffentliche Rechtsträger)4) |
3.354,6 |
4.466,7 |
5.322,0 |
5.562,9 |
+65,8 |
Altersversorgung (Versorgungsgesetze) |
197,4 |
191,2 |
144,9 |
136,0 |
-31,1 |
Betriebliche Pensionen5) |
222,4 |
259,0 |
300,2 |
309,2 |
+39,0 |
Versehrtenrenten (über 60-Jährige) |
121,4 |
134,7 |
155,2 |
159,1 |
+31,0 |
Pflegegeld (über 60-Jährige) |
554,7 |
1.172,5 |
1.187,9 |
1.212,9 |
+118,7 |
Sachleistungen der Länder6) |
123,6 |
284,4 |
929,3 |
921,5 |
+645,4 |
Sonstige Geld- und Sachleistungen |
20,3 |
26,7 |
70,8 |
73,1 |
+259,1 |
|
|
|
|
|
|
Insgesamt7) |
13.116,9 |
18.321,6 |
22.250,5 |
23.251,2 |
+77,3 |
Q: ESSOSS-Sozialdatenbank,
Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz.
- 1) Einschließlich
Invaliditätspensionen für über 60-Jährige, ohne vorzeitige Alterspensionen. - 2) Ohne vorzeitige
Alterspensionen wegen Arbeitslosigkeit. - 3) 1993/2001.
- 4) Schätzung
aufgrund der Aufteilung der Ruhe- und Versorgungsbezüge auf Alters-,
Hinterbliebenen- und Invaliditätspensionen. - 5) Grobe Schätzung laut
Mikrozensus 1993. - 6) Nettoausgaben
der Länder und Gemeinden für Alters- und Pflegeheime sowie ambulante Dienste.
- 7) Ohne
intergovernmentale Transfers (z. B. Zahlungen der Pensionsversicherung
an die Krankenversicherung als Krankenversicherungsbeiträge für
Pensionisten). |
Den drittgrößten Aufwandsposten innerhalb aller
Sozialausgaben bilden mit 10,6% die Leistungen an Familien. Sie erhöhten sich
2001 gegenüber dem Vorjahr um 1% und damit ebenfalls schwächer als die
Sozialleistungen insgesamt. Für die Familienbeihilfe werden knapp die Hälfte
der Familienleistungen, für den Kinderabsetzbetrag 18,5% verwendet. Das
Karenzgeld und die "sonstigen Leistungen" nehmen jeweils knapp 8%
ein. Die genannten Ausgaben erfordern gemeinsam mit dem Wochengeld und der
Geburtenbeihilfe 87,4% der Familienleistungen. 12,6% der Gesamtausgaben sind
Sachleistungen, etwa Aufwendungen für Kindergärten.
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Übersicht 4: Sozialleistungen für Familien |
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1990 |
1995 |
2000 |
2001 |
1990/2001 |
|
Mio. € |
Veränderung in % |
|||
|
|
|
|
|
|
Familienbeihilfen1) |
2.419,4
|
2.669,1
|
2.971,6
|
2.998,8
|
+23,9 |
Kinderabsetzbetrag |
– |
741,3
|
1.149,8
|
1.148,2
|
54,92) |
Wochengeld |
205,1
|
297,1
|
318,4
|
321,5
|
+56,7 |
Geburtenbeihilfen |
89,0
|
93,3
|
8,6
|
8,6
|
-90,4 |
Karenzgeld |
243,2
|
730,6
|
428,9
|
474,5
|
+95,1 |
Kindergärten3) |
339,4
|
567,4
|
762,9
|
783,9
|
+131,0 |
Sonstige Leistungen4) |
274,1
|
422,9
|
511,7
|
476,6
|
+739,4 |
|
|
|
|
|
|
Insgesamt5) |
3.570,3 |
5.521,6 |
6.151,8 |
6.212,0 |
+74,0 |
Q: ESSOSS-Sozialdatenbank,
Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz.
- 1) Einschließlich
der Familienbeihilfen des Familienlastenausgleichsfonds und der Gebietskörperschaften
sowie der Familienzuschüsse der Länder. - 2) 1995/2001. - 3) Schätzung. - 4) Jugendwohlfahrt der Länder,
Unterhaltsvorschüsse, Sozialstipendien. - 5) Ohne intergovernmentale
Transfers (z. B. Zahlungen des Familienlastenausgleichsfonds an die
Pensionsversicherung als Pensionsversicherungsbeiträge für Karenzgeldbezieher). |
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Die einzelnen Leistungskategorien entwickelten sich 2001
uneinheitlich. Im Vorjahresvergleich nahmen die Aufwendungen für Karenzgeld mit
+10,6% oder +45,6 Mio. € am stärksten zu; hier schlägt sich die
Einführung des Kinderbetreuungsgeldes nieder. Um 35,1 Mio. € oder 7%
verringerten sich die "sonstigen Leistungen". Sie umfassen
Unterhaltsvorschüsse, Jugendwohlfahrt der Länder sowie Schüler- und
Studienbeihilfen aufgrund sozialer Bedürftigkeit.
Zwischen 1990 und 2001 stiegen die
Familiensozialleistungen mit +74,0% stärker als die Sozialleistungen insgesamt
(+67,2%), vor allem wegen der kräftigen Steigerung der sonstigen Leistungen,
der Aufwendungen für Kindergärten und des Ausbaus des Karenzgeldes.
Auf Invaliditätsleistungen entfielen im Jahr 2001
4,8 Mrd. €, 8,1% aller Sozialschutzausgaben. Sie umfassen nur die
Leistungen vor dem Regelpensionsalter, Leistungen ab dem Regelpensionsalter
werden den Alterssozialleistungen zugerechnet.
41,6% der Aufwendungen unter diesem Titel waren 2001 Invaliditätspensionen
vor dem Regelpensionsalter (gesetzliche Pensionsversicherung und öffentliche
Rechtsträger). Für vorzeitige Alterspensionen wegen geminderter
Arbeitsfähigkeit wurden 28,5% aller Invaliditätsleistungen verwendet. Weiters
werden Pflegegeldleistungen, Sachleistungen der Länder und der
Unfallversicherung sowie Versehrtenrenten hier erfasst.
Seit 1990 verdoppelten sich die Invaliditätsleistungen
beinahe. Ihre überdurchschnittliche Steigerung ging vor allem auf die
Einführung des Pflegegeldes und die Schaffung der vorzeitigen Alterspension
wegen geminderter Arbeitsfähigkeit im Jahr 1993 zurück. Diese
Leistungsverbesserungen hatten eine Ausweitung der Zahl der Anspruchsberechtigten
zur Folge.
Die Abschaffung der vorzeitigen Alterspension wegen geminderter
Arbeitsfähigkeit bremste die Steigerung der Invaliditätsleistungen 2001
deutlich.
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Übersicht 5: Sozialleistungen für Invalidität |
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1990 |
1995 |
2000 |
2001 |
1990/2001 |
|
Mio. € |
Veränderung in % |
|||
|
|
|
|
|
|
Invaliditätspensionen: gesetzliche
Pensionsversicherung1) |
1.006,4 |
1.130,7 |
1.218,4 |
1.295,1 |
+28,7 |
Invaliditätspensionen: öffentliche
Rechtsträger2) |
733,8 |
851,4 |
744,9 |
685,2 |
-6,6 |
Vorzeitige Alterspensionen wegen geminderter
Arbeitsfähigkeit |
– |
456,0 |
1.397,7 |
1.358,4 |
+197,93) |
Versehrtenrenten (unter 60-Jährige) |
121,4 |
164,0 |
175,1 |
179,5 |
+47,8 |
Pflegegeld (unter 60-Jährige) |
97,4 |
206,9 |
209,6 |
214,0 |
+119,8 |
Pflegegeld der Länder |
56,1 |
266,7 |
249,5 |
254,5 |
+353,7 |
Sachleistungen der Unfallversicherung |
168,5 |
247,8 |
292,0 |
284,7 |
+69,0 |
Sachleistungen der Länder4) |
198,1 |
296,6 |
391,7 |
408,3 |
+106,1 |
Sonstige Leistungen |
16,5 |
27,7 |
75,5 |
78,3 |
+374,6 |
|
|
|
|
|
|
Insgesamt5) |
2.398,2 |
3.647,8 |
4.754,5 |
4.758,0 |
+98,4 |
Q: ESSOSS-Sozialdatenbank,
Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz.
- 1) Nur
Pensionen an unter 60-Jährige (Pensionen an über 60-Jährige siehe
Übersicht 3). - 2) Geschätzte
Aufteilung der Pensionen gemäß der Altersverteilung der Pensionisten des
öffentlichen Dienstes. - 3) 1995/2001. - 4) Ausgaben für Behinderteneinrichtungen,
Blindenheime und sonstige Maßnahmen der Behindertenhilfe. - 5) Ohne intergovernmentale
Transfers (z. B. Zahlungen der Pensionsversicherung an die
Krankenversicherung als Krankenversicherungsbeiträge für Pensionisten). |
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Die Ausgabenentwicklung zwischen 1995 - als beide Leistungsarten bereits wirksam waren - und 2001 zeigt die starke Dynamik im Bereich der
vorzeitigen Alterspension wegen geminderter Arbeitsfähigkeit: In diesem
Zeitraum verdreifachten sich die Leistungen aus diesem Titel. Absolut und
relativ (29,4% der Invaliditätsleistungen) erreichten sie im Jahr 2000 den
Höchstwert. Während sich die Zahl der vorzeitigen Alterspensionen an Frauen
1999 und 2000 auf insgesamt 10.000 verringerte, stieg der Pensionsstand der
Männer 2000 um 11% auf 79.200; 2001 sank er auf rund 72.500. 2001 - mit dem Inkrafttreten der Pensionsreform 2000 - wurde um 1 Prozentpunkt oder
39,4 Mio. € weniger für die vorzeitigen Alterspensionen wegen
geminderter Arbeitsfähigkeit verwendet. Bis 2005 werden die Leistungen aus
diesem Pensionstitel ganz wegfallen, da die niedrigste Altersgrenze für die
Pensionsneuzuerkennung an Frauen im Jahr 2000 bei 55 Jahren lag - sie erreichen 2005 das gesetzliche Pensionsantrittsalter
und beziehen ab diesem Zeitpunkt eine Alterssozialleistung.
Gegenüber 2000 stiegen die Invaliditätsleistungen 2001 um
nur 0,1%, weil die Ausgaben für Invaliditätspensionen öffentlicher Rechtsträger
(-8%), für vorzeitige
Alterspensionen wegen geminderter Arbeitsfähigkeit (-2,8%) sowie die Sachleistungen der
Unfallversicherung (-2,5%)
rückläufig waren.
Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten
Arbeitslosen stieg 2001 um knapp 9.600, 2002 um 28.500. Die angespannte
Arbeitsmarktlage erforderte 2001 eine Ausweitung der Sozialleistungen für
Arbeitslosigkeit um 62,8 Mio. € (+2,2% gegenüber dem Vorjahr). Davon
entfielen knapp ein Drittel auf Arbeitslosengeld, ein Drittel auf Maßnahmen der
aktiven Arbeitsmarktpolitik und ein Fünftel auf Notstandshilfeleistungen. 6,7%
flossen in den Insolvenzausfallgeldfonds, 5,5% erforderten die vorzeitigen
Alterspensionen wegen Arbeitslosigkeit. Die übrigen Mittel dienten der Sondernotstandshilfe,
Sonderunterstützung und sonstigen Leistungen. Gemäß ESSOSS bleiben
intergovernmentale Transfers wie Überweisungen bzw. Abschöpfungen von AMS-Mitteln
an andere Fonds bzw. an den Bundeshaushalt hier unberücksichtigt, da sie nicht
zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit verwendet werden.
Die Pensionsreform 2000 hatte einen Rückgang der Aufwendungen für
vorzeitige Alterspensionen wegen Arbeitslosigkeit um 14,2 Mio. € zur
Folge.
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Übersicht 6: Sozialleistungen für Arbeitslosigkeit |
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1990 |
1995 |
2000 |
2001 |
1990/2001 |
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Mio. € |
Veränderung in % |
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Arbeitslosengeld |
615,3 |
997,0 |
900,8 |
946,0 |
+53,7 |
Notstandshilfe |
232,6 |
463,1 |
543,5 |
496,5 |
+113,5 |
Sondernotstandshilfe |
65,8 |
87,0 |
33,6 |
32,6 |
-40,4 |
Sonderunterstützung |
132,5 |
169,0 |
48,1 |
44,8 |
-66,1 |
Vorzeitige Alterspensionen wegen
Arbeitslosigkeit |
98,1 |
175,1 |
174,5 |
160,3 |
+63,4 |
Insolvenzausfallgeldfonds |
67,1 |
291,3 |
213,2 |
197,5 |
+194,2 |
Aktive Arbeitsmarktpolitik des AMS |
304,6 |
488,9 |
844,9 |
965,5 |
+217,0 |
Sonstige Leistungen1) |
106,2 |
160,1 |
108,9 |
87,0 |
-18,1 |
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Insgesamt2) |
1.622,3 |
2.831,5 |
2.867,6 |
2.930,4 |
+80,6 |
Q: ESSOSS-Sozialdatenbank,
Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz;
Statistik Austria. - 1) Schlechtwetterentschädigung,
Ausgleichstaxfonds, Länderleistungen. - 2) Ohne intergovernmentale
Transfers (z. B. Zahlungen der Arbeitslosenversicherung an die Pensions-
und Krankenversicherung). |
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Die vorzeitigen Alterspensionen wegen Arbeitslosigkeit
sind gemäß ESSOSS zu den Arbeitslosigkeitsleistungen zu rechnen. Die Zahl
dieser Pensionen erreichte 1996 mit 21.100 einen Höchstwert und nimmt seither
ab. Im Jahr 2000 betrug sie 17.300, 2001 sank sie auf 15.400 und 2002 weiter
auf 14.700.
Diese erhebliche Bestandsänderung resultiert einerseits
aus dem Rückgang des Bestands an vorzeitigen Alterspensionen wegen
Arbeitslosigkeit seit 2001 in der Folge der Pensionsreform. Andererseits wird
mit Erreichen des gesetzlichen Pensionsantrittsalters aus der vorzeitigen
Pension eine Alterspension, die nicht mehr in dieser Position erfasst wird. Die
Leistungen aus dem Titel der vorzeitigen Alterspensionen verringerten sich 2001
durch diese beiden Effekte gegenüber 2001 um 14,2 Mio. € oder 8,1%.
2002 und 2003 ist mit einer weiteren deutlichen Verringerung zu rechnen.
Die Abnahme der Aufwendungen des
Insolvenzausfallgeldfonds (-15,7 Mio. €) trug dazu ebenfalls bei,
dass trotz steigender Arbeitslosenzahlen die Sozialausgaben im Bereich der
Arbeitslosigkeit mit +2,2% schwächer stiegen als die Sozialschutzausgaben
(+3,1%).
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren 2001 weniger
günstig als in den Vorjahren: Das geringe Wirtschaftswachstum von 0,8% war
begleitet von einer hohen Arbeitslosenquote (6,1%). Österreichs Sozialquote lag
2001 bei 28,4%. Trotz ungünstiger Wirtschafts- und Arbeitsmarktbedingungen war
sie damit um nur 0,1 Prozentpunkt höher als 2000. Sie hatte im Jahr 1994
mit 29,9% ihren Höchstwert erreicht und war danach rückläufig gewesen. In der
zweiten Hälfte der neunziger Jahre bewegte sie sich zwischen 28,3% (2000) und
28,9% (1999). 2001 entsprach ihre Entwicklung damit dem stagnierenden Trend.
Innerhalb der Sozialschutzausgaben bilden die
Altersleistungen (39,6%) gemeinsam mit den Leistungen an Hinterbliebene (9,9%)
den größten Posten. Die Gesundheitsausgaben erfordern 24,7%, die
Familienleistungen 10,6% und die Invaliditätsleistungen 8,1% der Mittel. Darüber
hinaus wurden 5% der Sozialschutzausgaben 2001 für das Risiko der
Arbeitslosigkeit verwendet.
Die Ausgaben für die soziale Sicherheit erhöhten sich von
2000 auf 2001 um 3,1% auf insgesamt 60,4 Mrd. €. Real stiegen sie um
0,4% und damit schwächer als das Bruttoinlandsprodukt (+0,8%). Am stärksten
nahmen mit +8,2 % die Ausgaben für "Wohnen und soziale
Ausgrenzung" zu, sie umfassen allerdings nur 2,1% aller Sozialausgaben. Die
Ausgaben in der Funktion "Alter" wurden mit +4,5% ebenfalls überdurchschnittlich
gesteigert. Dafür war vor allem die Ausweitung der Aufwendungen für Alterspensionen
bestimmend. Die Ausgaben für die vorzeitige Alterspension bei langer Versicherungsdauer
sowie die Gleitpension waren aufgrund der Pensionsreform 2000 sogar rückläufig
(-2% oder -44 Mio. €). Die Sozialschutzausgaben in
den Funktionen Krankheit, Familie, Hinterbliebene, Invalidität und
Arbeitslosigkeit wuchsen unterdurchschnittlich.
2002 trug die schwache Konjunktur nicht zur Entlastung
der Sozialbudgets bei. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit und damit der Ausgaben
im Bereich der Arbeitslosenversicherung könnte aber durch einen Rückgang im
Bereich anderer sozialer Risken ausglichen worden sein. Wie 2001 hatte das
veränderte Pensionsantrittsalter für vorzeitige Alterspensionen auch im Jahr
2002 eine Abnahme der Altersausgaben zur Folge. Die Sozialquote 2002 dürfte
daher dem Trend der jüngsten Vergangenheit folgend nur mäßig gestiegen sein.
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Expenditure on Social Protection in 2001 - Summary |
In 2001, the economic situation was less favourable than in previous years: modest economic growth (+0.8 percent) was accompanied by high unemployment (6.1 percent). Nonetheless, the social expenditure ratio in Austria rose just slightly to 28.4 percent. Having reached its peak of 29.9 percent in 1994, it had been declining ever since. Throughout the second half of the 1990s it ranged between 28.3 percent (2000) and 28.9 percent (1999), so that the figure for 2001 corresponded to the trend of overall stagnation. Within the category of social protection, spending on old age pensions accounted for the largest item (39.6 percent), combined with benefits paid to survivors (9.9 percent). Health costs made up 24.7 percent, family benefits took 10.6 percent and benefits for invalids constituted 8.1 percent of payments. In addition, 5 percent of the social welfare expenditure in 2001 went on covering the unemployment risk. Between 2000 and 2001, social welfare spending grew by 3.1 percent, to a total of € 60.4 billion. In real terms, it rose by 0.4 percent, which was less than the rise of the gross domestic product (+0.8 percent). The steepest increase was found in expenditure for "housing and social marginalisation" (+8.2 percent), although this item makes up only 2.1 percent of total social welfare spending. At a plus of 4.5 percent, spending on "old age" also grew at an above-average pace, due chiefly to an extension of spending on old-age pensions. The outlay for early retirement pensions after a long insurance period and for part-time pensions even declined in the aftermath of the 2000 pension reform (-2 percent or € 44 million). Social protection expenditure on health, families, survivors, invalidity and unemployment grew at a below-average rate. The weakness of the economy in 2002 did not help to ease the strain on the social welfare budget. Rising unemployment and the associated expenditure for the unemployment insurance scheme might nevertheless have been compensated by a decline in spending in other areas of social risks. In a repetition of 2001, the change in the early retirement age made inroads into spending on old-age pensions. Accordingly, the social expenditure ratio, reflecting the trend of recent years, appears to have risen at a modest pace only. |
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