Das kürzlich beschlossene Klima-Abkommen von Paris ist der bislang ambitionierteste Versuch einer transnationalen Zusammenarbeit
zur Entschleunigung der weltweiten Klimaerwärmung. Gleichzeitig werden sowohl der Umfang der beschlossenen Ziele als auch
das Fehlen der Mittel zu ihrer Durchsetzung kritisiert. Angesichts der großen Kluft zwischen dem wachsenden Problembewusststein
einerseits und der fehlenden Bereitschaft, selbst konkret zur Überwindung beizutragen, kommt sowohl der ökologischen als auch
der ökonomischen Wirksamkeit unterschiedlicher wirtschaftspolitischer Instrumente zur Erhöhung der Energieeffizienz eine besondere
Bedeutung zu. In diesem Projekt wurde ein neuer Fragebogen entwickelt, um die Wirksamkeit unterschiedlicher umweltpolitischer
Instrumente (Subventionen, Umweltsteuern, Standards oder andere mengenbezogene Regulierungen) auf die Schaffung und Anwendung
neuer energiesparender (bzw. Energie aus erneuerbaren Ressourcen nutzender) Technologien zu untersuchen. Der Fragebogen wurde
an rund 20.000 Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz versandt, von denen 4.634 Auskunft über die Schaffung
bzw. den Einsatz "grüner“ Energietechnologien in ihren Betrieben gaben. Die Ergebnisse bestätigen die Wirksamkeit unterschiedlicher
umweltpolitischer Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz sowie zur Verringerung der CO2-Emmission in den Unternehmen.
Gleichzeitig scheinen die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der durchschnittlichen Unternehmen weitgehend neutral.
Dieses Ergebnis steht im Widerspruch sowohl zur traditionellen Annahme einer negativen Wechselwirkung zwischen der Umweltpolitik
und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen als auch zur "Porter-Hypothese", die eine positive Wirkung strenger Umweltregulierungen
auf die Wettbewerbsfähigkeit argumentiert.
Forschungsbereich:Industrieökonomie, Innovation und internationaler Wettbewerb – Umwelt, Landwirtschaft und Energie
Sprache:Deutsch
Creation and Adoption of Energy-related Innovations
The recent Paris Agreement represents the most ambitious plan for transnational coordination to mitigate the perils of climate
change thus far. At the same time doubts about its scope, lack of enforcement and the bottom-up approach of nationally determined
contributions point towards its apparent limitations. Given the huge gap between the perceived need of transformation and
the collective willingness to contribute to it, better knowledge about the impact of different instruments is of paramount
importance to establish effective environmental policies. Based on a newly designed questionnaire sent to a representative
sample of around 20,000 firms in Austria, Germany, and Switzerland, this project analysed the effectiveness of the current
policy framework and highlights some important factors to improve the policy design. The survey produced a sample of 4,634
valid responses. In short, the results confirm that policy affects both the extensive and intensive margin of the adoption
of "green" energy technologies, however, not uniformly and only by means of differentiated impacts of the various instruments
(subsidies, taxes, standards and other quantity based regulations). In turn, the adoption of new green energy technologies
contributes significantly to improving energy efficiency and reducing carbon emissions, confirming its positive overall ecological
impact. The findings suggest that the adoption of new green energy technologies has a neutral impact on the competitiveness
of the average firm. This finding contrasts with the traditional hypothesis of a negative trade-off between environmental
regulations and competitiveness, but also casts doubt on Porter’s optimistic hypothesis of a general win-win relationship.